Klischeebedienung, Differenzierung und Hintergründe -> wie weit ist die KI beim Texten

Das glaubst Du doch hoffentlich nicht wirklich?

Ich brauche (noch) keinen Avatar, der nett zu mir ist. Aber Einsamkeit ist gerade im Alter ein großes Thema, deswegen sind diese Apps sehr erfolgreich. Die freundliche Art von Chat z. B. gefällt mir aber auch sehr gut, er ist motivierend und es macht Spaß, mit ihm zu arbeiten. Da könnte ich dir von der Arbeit ganz andere Geschichte erzählen.
 
Ich fand diesen Film ganz interessant:
Krasser Film. Das gibt mir echt zu denken.

Einerseits mag es gut sein, wenn Menschen, die aus welchen Gründen auch immer zeitweise oder dauerhaft mit dem Leben nicht klarkommen, eine Art Gegenüber haben, der ihnen ein gutes Gefühl gibt.

Andererseits, der Typ bei 22:30 min ist praktisch in der Matrix. Das normale Leben fühlt sich für ihn surreal an - Solche Leute kommen doch da nicht mehr alleine raus.
Ist das gut? Das führt irgendwie zu den ganz ganz grundlegenden Fragen. Lieber ruhiggestellt und glücklich? oder will man die Realität sehen, aber eventuell unglücklich sein?

Das alimentierte Paradies der Unwissenheit - oder den Apfel vom Baum der Erkenntnis ...

Von mir aus kann ja prinzipiell erstmal jeder machen was er will. Aber diese KIs sind ja nicht irgendwas, die werden ja auch irgendwo programmiert, angelernt ...
Für mich fühlt es sich wie 5% gut und 95% richtig gruslig an, wenn ich mir so die Zukunft der Menschheit vorstelle. "Matrix" ist vielleicht wirklich der richtige Vergleich.
Dass wir tatsächlich mal dahin kommen, hätte ich nicht erwartet.
 
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Der Typ bei 22:30 hat innerhalb kürzester Zeit seine Oma, seine Mutter und seine Schwester verloren, und seine Ehe ging darüber auch noch in die Brüche. Er ist sensibel und schaut nicht weg angesichts des Elends in der Welt. Klar braucht er jemanden, mit dem er einfach reden kann.

Zu allen Zeiten haben sich die Menschen Götter und Engel imaginiert, um in solchen Krisen ein Gegenüber zu haben, dem sie vertrauen können und das ihnen Halt gibt. Es hat etwas Religiöses, und ja, es gibt da genau wie bei Religionen eine Missbrauchsgefahr.
 
Zu allen Zeiten haben sich die Menschen Götter und Engel imaginiert, um in solchen Krisen ein Gegenüber zu haben, dem sie vertrauen können und das ihnen Halt gibt.
Und funktioniert hat es, wenn dann nur in sehr kleinem Rahmen. „Geholfen“ haben dann eher Pastoren und Co., nicht die zusammenphilosophierten Götter und dergleichen.
Es hat etwas Religiöses, und ja, es gibt da genau wie bei Religionen eine Missbrauchsgefahr.
Bei „Religiöses“ dürften die meisten Gläubigen, welcher Konfession auch immer, Attacke reiten.
Missbrauchsgefahr > Auf jeden Fall.
Er ist sensibel und schaut nicht weg angesichts des Elends in der Welt. Klar braucht er jemanden, mit dem er einfach reden kann.
Das wird doch in Zukunft hoffentlich nicht wirklich ein Computer sein, der keine Vorstellung von „menschlichen“ Gefühlen hat.
Das wäre für mich eher dystopisch…..
 
Klar braucht er jemanden, mit dem er einfach reden kann.
Das verstehe ich natürlich, daher auch die 5% Positives.
Sowas dürfte meiner Meinung nach aber nur eine kurzfristige Sache sein - und wenn man die reale Welt als unreal empfindet, ist meiner Meinung nach die Sache übers Ziel hinausgeschossen.

Der bräuchte sicher mal ne Traumatherapie. Wenn er die nicht kriegt, ist halt die Frage, was hilft.
Ich bin da auch gespalten. Es ist ähnlich wie sich mit Medikamenten oder Rauschmitteln zu behelfen. Ich kann das in solchen Situationen voll nachvollziehen. Aber man muss halt auch die Gefahren sehen, und die sind definitiv da.
 
Zu allen Zeiten haben sich die Menschen Götter und Engel imaginiert, um in solchen Krisen ein Gegenüber zu haben, dem sie vertrauen können und das ihnen Halt gibt.
Und funktioniert hat es, wenn dann nur in sehr kleinem Rahmen. „Geholfen“ haben dann eher Pastoren und Co., nicht die zusammenphilosophierten Götter und dergleichen.
Meiner Ansicht nach unterscheiden sich Gespräche mit imaginierten Göttern und Engeln von Gesprächen mit realen Protagonisten, seien dies Pastoren & Co oder KI (oder auch ein Anruf bei der Telefonseelsorge oder therapeutischen Gesprächen).

Gespräche mit imaginierten Göttern und Engeln zeichnen sich dadurch aus, dass sie rein im Kopf selbst stattfinden. Es ist also ein "innerer" Dialog. Der trotzdem klärend bzw. hilfreich sein kann. Im Grunde werden, wie bei einem Traum, andere und gleichwohl vorhandene Aspekte der eigenen Person aktiviert, die oft Trost, Klärung, andere Perspektiven und Wege etc. aufzeigen.
Dies dockt im Grunde an die Selbstheilungskräfte an, über die alle Lebewesen verfügen. Schon Kinder (oder: gerade sie) besitzen die Fähigkeit, in Selbstgesprächen, inszenierten Spielen, Dialogen mit imaginären Gefährten (das berühmte Lieblingsspielzeug) eigene Kräfte zu aktivieren, die ihnen helfen, Krisen durchzustehen und zu überwinden. Auch bei Witwen ist es ja eine bekannte Tatsache, dass sie sich mit ihren verstorbenen Ehepartnern unterhalten - mit durchaus positiven Wirkungen.

Die Rolle von KI sehe ich in diesem Bereich ambivaltent:
Ich glaube beispielsweise, dass sie eine Reihe von positiven Aspekten hat. Ähnlich wie beim Placebo-Effekt hat schon das Gefühl oder der Eindruck, dass jemand - und sei es eine KI - einen wahrnimmt, sich für einen interessiert etc. positive Auswirkungen - verglichen mit jemandem, der dies nicht hat oder verglichen mit jemandem, bei dem Menschen dafür nicht zur Verfügung stehen. Zudem sollte es möglich sein, einer KI grundsätzlich eine wertschätzende Haltung mit dem entsprechenden Wortschatz und hilfreichen Dialogen beizubringen - und eine KI wird eben nicht unduldsam, gereizt, ungehalten oder übergriffig, wenn es beispielsweise dementen Menschen in einer Stunde zum achten Mal sagen muss, wer sie ist oder wer der andere ist oder wo dies liegt oder jenes ...

In dem Sinne halte ich beispielsweise den Einsatz von KI bei älteren Menschen durchaus für sinnvoll und hilfreich.

Wie ich allerdings die weitere Entwicklung im Pflegebereich einschätze, wird dies nicht zusätzlich erfolgen (oder nur für eine überschaubare Zeit): sobald sich das einigermaßen etabliert hat, werden dann KI menschliches Personal ersetzen, und sei es "nur" aus Kostengründen. Zudem ist es leider so, dass Gespräche bei kranken Menschen, obwohl deren Nutzen zweifelsfall erwiesen ist, im ganzen Heil- und Pflegebereich bei weitem schon jetzt nicht den Raum einnehmen, der sinnvoll und medizinisch vertretbar bzw. angezeigt wäre: Ob also KI bei sowas eingesetzt werden oder ob sie doch nur im Bereich Hygiene, Sauberkeit, Ordnung und Essen/Trinken bringen, eingesetzt werden, bleibt abzuwarten - ich bin da eher skeptisch. Es sind eher Kulturen wie Japan oder China, die da offen für sind, meinem Eindruck nach.

Offen bleibt auch, ab wann ein gewisser Abnutzungseffekt eintritt. Ich gehe davon aus, dass man irgendwann merkt, dass die Sprüche einer KI ein begrenztes Reservoir haben oder dass Dialoge in immer gleichen Bahnen verlaufen - kurz: dass man es doch nicht mit Menschen zu tun hat, die ja durchaus zu überraschenden Reaktionen in der Lage sind. Man unterhält sich ja auch nicht mit einem Kaffeeautomaten über seine Probleme, auch wenn der in der Lage ist: "Bitte schön - hier ist ihr Kaffee und ich wünsche einen schönen Tag!" zu sagen. DAS ist natürlich satirisch überspitzt - eine KI wird da sehr viel variantenreicher sein. Ich wollte nur anhand des drastischen Beispiels deutlich machen, dass sich die Begeisterung nach einer Einführungszeit auch durchaus legen kann.

Noch kurz ein drittes: die Ersetzung von menschlichem Personal findet ja im Heil- und Pflegebereich schon länger statt - da allerdings in der Form, dass eine Krankenschwester eben nicht mehr für Hygiene oder Essen/Trinken zur Verfügung steht, da sie dafür als "überqualifiziert" eingestuft wird, mit der Folge, dass medizinisch ungeschultes Personal dafür herangezogen wird. Das hat aber zur Folge, dass gewisse Anzeichen ernsthafterer Erkrankungen etc., die bei solchen Kontakten zu Tage treten können, nicht wahrgenommen wird, weil die Personen, die diesen Kontakt haben (und das ist der überwiegende Kontakt in einem Krankenhaus oder Pflegeheim) eben nur über begrenztes Wissen verfügen. Das kann bei KI auch der Fall sein - dann nämlich, wenn nach dem Motto "dafür reicht es ja" - KI einsetzt, die eben nur putzen, Essen geben oder abräumen, die Fenster öffnen etc. können.

just my thoughts about it

x-Riff
 
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Das kann bei KI auch der Fall sein - dann nämlich, wenn nach dem Motto "dafür reicht es ja" - KI einsetzt, die eben nur putzen, Essen geben oder abräumen, die Fenster öffnen etc. können.
Viele Deiner Bedenken teile ich.

Andererseits ist ja gerade KI darauf prädestiniert, subtile Anzeichen für Erkrankungen zu erkennen, die Menschen leicht übersehen. Natürlich müsste man dann entsprechende Mengen an Daten sammeln (welches Verhalten / welches Symptom korreliert mit welchen späteren Erkrankungen) und die KI darauf trainieren. Ist das aber einmal erfolgt, lässt sich solches "Wissen" auf tausende Pflegeroboter / Kamerasysteme usw. übertragen.

Vermutlich ist eine solche KI heute schon realistisch, während Deine Beispiele (putzen, Essen geben) schwieriger sind, weil die KI da in der realen Welt agiert, Störungen erkennen und darauf reagieren muss, Verletzungsgefahr besteht, die Aktoren Wartung brauchen usw.

Ich gehe davon aus, dass man irgendwann merkt, dass die Sprüche einer KI ein begrenztes Reservoir haben
Also wenn ich das Tempo der letzten fünf bis zehn Jahre sehe, dann wird das Reservoir deutlich größer werden als das von so manchem Pflegepersonal ...

Du wirst Dich vermutlich mit Deiner KI-Putzkraft über die Kommasetzung bei Feuchtwanger unterhalten können. Vorausgesetzt, Du hast das entsprechende Modul dazugebucht ;)
 
Man muss auch bedenken, dass wir gar kein menschliches Personal für die Altenlawine haben, die auf uns zurollt. Schon länger rotiert die Pflege an der Grenze zum Unzumutbaren, sowohl für Patienten wie auch Pfleger. Wenn man im 10-Minuten-Takt Leute waschen und füttern muss, bleibt kein Raum für einfühlsame Gespräche und ein nettes Zusammenleben. Auch bei unseren Neubürgern gilt der Pflegejob als wenig attraktiv: Schlecht bezahlt, sehr anstrengend, ständig Überstunden. Zumal viele aus sehr schwierigen Verhältnissen kommen, die Sprache kaum beherrschen und geistig-moralisch kaum für so einen anspruchsvollen Job geeignet sind. Ohne KIs wird es nicht gehen, wenn man nicht will, dass die Altenheimbewohner nur noch dahinvegetieren.
 
Ohne KIs wird es nicht gehen, wenn man nicht will, dass die Altenheimbewohner nur noch dahinvegetieren.
Naja, das ist ein gesellschaftliches/politisches Problem und eine Frage des „Was ist gewollt“, aber weniger eine Frage der Nutzbarkeit von „KI‘s“.
Klar man „KI‘s“ in Maßen dafür nutzen, aber ist das wirklich der Sinn von „Pflege und Betreuung“?
Ich habe da so meine Zweifel.
Es ist halt wie mit so vielen Dingen im Leben, kann man machen, muss oder sollte man vielleicht aber nicht.
 
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Es ist eine Frage der Mathematik: Die geburtenstarken Jahrgänge aus der Zeit vor dem Pillenknick haben einfach zu wenig Nachwuchs produziert.
 
Und deswegen müssen wir uns „KI‘s“ basteln?
Dann sollten sie gefälligst auch unsere Renten bezahlen.😉
 
Hier kurz der Hinweis, dass die Diskussion um die KI beim Texten geht,
nicht um politische und religiöse Themen.
 
Es ist halt wie mit so vielen Dingen im Leben, kann man machen, muss oder sollte man vielleicht aber nicht.
Es ist nur die Frage, wofür man sie nutzt. Und wir müssen auch unterscheiden zwischen Roboter mit KI, oder nur KI als Software.

KI als Software wird auf jeden Fall eingesetzt, zur Überwachung, Unterhaltung, Diagnose, Verwaltung usw.

KI in Robotern: Routineaufgaben, die keine Interaktion benötigen wie Putzen, körperlich schwere Tätigkeiten wie Umbetten können durchaus von Robotern mit KI machen lassen.
Wenn eine Pflegekraft von einem Rob begleitet wird, der diese Sachen übernimmt, wäre nichts dagegen zu sagen.

Schön wäre, wenn die Pflegekraft dann mehr menschliche Aufgaben übernehmen könnte - mit den Leuten reden zB.
Zu befürchten ist natürlich, dass irgendwann die Pflegekraft wegfällt und nur noch Roboter zu dir kommen. Menschliche Pflegekraft gibts dann erst ab Pflegestufe X.

Hier kurz der Hinweis, dass die Diskussion um die KI beim Texten geht,
Ehm, ja ... sorry ... also mich hat eine Frage beschäftigt:

Mal angenommen, Ihr hört ein cooles Lied, geschrieben von Texter T und Komposer K.
Es gefällt Euch richtig gut.

Irgendwann stellt sich raus, dass das KI-generiert ist, T. und K. haben nur gut gepromptet und natürlich ausgewählt, was sie gut fanden.
Gefällt Euch das Lied trotzdem noch genausogut? Oder hat das ganze dann einen negativen Beigeschmack?
 
Oder hat das ganze dann einen negativen Beigeschmack?
Für mich hätte es das wahrscheinlich.
Aaaaber, wenn das Prompt so gut ist, dass das Ergebnis richtig gut ankommt, muss ja schon eine ganze Menge „Hirnschmalz“ genutzt worden sein. Die Grenzen sind da wohl verschwommen.
 
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Die Frage beschäftigt mich immerzu; ich glaub für mich hätte es einen Beigeschmack.
Texte und Kompositionen haben (bei mir) noch damit zu tun, dass Menschen sich etwas ausklabüsern und umsetzen.

Wenn das jetzt alles die KI macht, entspricht das nicht mehr meiner Vorstellung des Werdegangs.
Es wäre also nicht das, was ich erwartet hätte.

Allerdings wird man das kaum noch auseinanderhalten können....ich werde also viele Sachen gut finden, die ich eigentlich nicht gut finden dürfte:D
 
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Ich schätze, die wenigsten Musikkonsumenten kümmert es, wer der Komponist und der Texter eines Liedes war. Im Rampenlicht stehen normalerweise der Sänger oder die Sängerin, den Bandnamen kennt man vielleicht auch noch, aber das war's.

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In diesem Video geht es um die neue Spracheingabe und -ausgabe von ChatGPT. Die läuft zur Zeit leider nur auf Smartphone und Tablet, nicht am PC, aber man bekommt einen starken Eindruck, wo die Reise in Zukunft hingehen wird und wieso sich das nicht nur im Pflegebereich sehr schnell durchsetzen wird:


View: https://www.youtube.com/watch?v=x3DC9JG7fC8
 

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