Hin und wieder habe ich Yamaha S90-Verseuchter das Vergnügen, bei einem Freund auf einem Yamaha Klavier spielen zu können.
1: Das S90 ist mir klanglich tausendmal lieber, weil das Klavier von dem nicht unbedingt gut klingt (obwohl ich ihm das nicht sagen darf).
2: Natürlich hat ein richtiges Klavier, vom Flügel ganz zu schweigen, schwerere Tasten. Mit dem kleinen Finger tu ich mir da im Bass schon schwer.
3: Das Klavier-Solo von The Way It Is (Bruce Hornsby), könnte ich niemals auf einem Klavier spielen, weil ich mir wegen dem Gewicht die Finger brechen würde. Außerdem habe ich die Angewohnheit, alles irgendwie 1,5 mal so schnell zu spielen, wie es eigentlich sein soll, und da hab ich schon mit dem S90 Probleme.
3: Bei Clocks von Coldplay müsste ich mit meinen dicken Wurstfingern zwischen zwei schwarze Tasten, was ich weder beim S90 noch bei einem Klavier kann.
4: @dirk keys: Also mit der Dynamik kann ich am S90 SEHR SEHR SEHR viel besser umgehen, als an einem Klavier (weil ich die Tastatur eben gewöhnt bin). An einem echten Klavier bin ich was die Dosierung des Anschlages betrifft ziemlich hilflos, wenn ich etwas anderes als Balladen spielen soll.
5: Wer Klavier lernen will, sollte NIE NIE NIE an einem Keyboard lernen. Punkt.
6: Wer Keyboard nur mit Begleitautomatik lernt, macht eh keine Musik ... (nein, halt, das war unsachlich und gemein und dumm, ich habe ja auch so angefangen). Besser: Wer sich auch nach Jahren nicht über dieses Stadium hinausentwickelt hat, macht keine Musik.
7: Natürlich ist der "klassische" Klavierunterricht ganz anders als der "klassische" (? gibt es so was überhaupt?) Keyboardunterricht. Allerdings, was ein Keyboard wirklich interessant macht - nämlich seine technischen Fähigkeiten - bekommt man ohnehin nicht beigebracht. Wer fingermäßig wirklich gut werden will, sollte Klavierunterricht nehmen. Ich bin autodidakter Keyboarder, und fingermäßig so im A*...
Naja.