HiFi-Anlagen haben i.d.R. eingebaute Loudness und klingen keineswegs "natürlich".
Über das "In der Regel" müsste man aber mal reden, ansonsten sind solche Aussagen pauschal erstmal falsch. Diese Diskussion kommt auch oft im Recording->STudiomonitore-Subforum auf, wo man dann auch so Sachen hört wie "Studiomonitore klingen neutral, Hifi-Boxen dagegen beschönigen den Sound". Das stimmt in der Form einfach nicht. Es sei denn du meinst mit Hifi-Anlagen irgendwelche 2.1-PC-Boxen oder sonstigen Billigkram. Aber in der Klasse ist auch das, was gern mal als "Studiomonitore" bezeichnet werden alles andere als neutral. Vor allem sind eventuelle "Beschönigungen" nicht so gravierend, wie du hier ausdrücken willst. Nicht jeder stellt seinen EQ beim Musikhören auf Badewanne sondern übersetzt "HiFi" noch korrekterweise mit "Hohe Wiedergabetreue" - gerade dann, wenn man sich was gutes kauft und nicht zur "Ey krass, voll fetter Bass, Alter!"-Fraktion gehört.
In der Freeware Audacity ist übrigens ein Ton-Generator eingebaut. Da kann man sich mal einen 20Hz-Sinus erzeugen und schauen, was man davon überhaupt hört
Ansonsten finde ich als Außenstehender das Thema aber durchaus interessant. An sich ist doch der Wiedergabeanspruch bei einem Digitalpiano, was optisch und klanglich ein echtes Klavier imitieren will, doch anders als bei einem Stagepiano+Monitorboxen, oder nicht? Weil einfach höherwertige Chassis in so ein Holz-Kalviergehäuse einbauen bringt es doch auch nicht, wenn der Effekt so sein soll, dass ich denke ich säße an einem echten Klavier. Da muss doch dann dann die Position des Einbaus, Korpusform etc. alles berücksichtig werden, weil das ganze Teil als Klangkörper dient.
Ich denke gerade an Boxen für E-Gitarren. Da ist es noch krasser, die verändern massiv den Sound und bei einer Simultion (gibt es da ja auch zuhauf), die man sich dann über Studiomonitore anhört muss der Sound der Box mit drauf sein. Also das klingt dann so, als wenn man ein Mikro vor den Gitarrenverstärker stellt, und das wiederum an die Monitore schickt. Aber diesen Sound muss man dann auch über Monitore hören, wenn man den wieder über Gitarrenboxn schickt kling das falsch. Stattdessne muss ich gezielt eine reine Verstärkersimulation (ohne Boxensound) haben, wenn ich sie über Gitarrenboxen hören will.
Wenn ich nun ein perfektes Digitalpiano nachbauen will, was sich also wirklich so anfühlt wie ein echtes, müsste ich dann nicht strenggenommen sogar andere Samples bzw. einen speziellen Sound haben (der über Kopfhörer oder Studiomionitore noch gar nicht wie gewünscht klingt), aber der Klavierkorpus dann so schwingt und klingt, wie bei einem echten Klavier? Ist es nicht z.B. beim Roland V-Piano Grand so, dass da die Lautsprecherchassis dort verteilt angebracht sind, wo bei einem echten Flügel eben die Seiten sind, und dieser Effekt dann berücksichtigt wird? Wahrscheinlich hinkt er Vergleich mit dem Gitarrencabinet, weil dessen Soundeinfluss einfach viiel gravierender ist, aber berücksichtigt werden muss das bei der Diskussion doch schon, oder?