Ja, der ist stark selbstironisch, würd ich sagen. Schwer zu fassen...
Ich würde sagen es geht um ein Identitätsproblem. Wo dazugehören zu wollen, ist glaub ich ein Bedürfnis, dass die meisten haben, bewusst oder unbewusst, oft oder selten, egal. Und das nun differenziert zu sehen, sich dessen bewusst zu sein, dass das nur ein Instinkt ist, so ein Urbedürfnis, dass uns an sich nicht von unseren Problemen befreit - und
trotzdem die Faszination zuzulassen zu einer Gruppe zu gehören, den Adrenalinkick etwas zu erreichen, oder einfach mit 1.000 anderen auf einer Tribüne zu stehen. Und
zudem noch das Problem im Auge zu behalten, dass es in unserer Generation gar nicht wirklich etwas gibt, für das es sich zu kämpfen lohnt, und dass da trotzdem dieser Wunsch nach Idealismus, Zusammengehörigkeit und Kämpfertum ist... Das ist glaub ich der Knackpunkt an der Sache. Ist ein bisschen diffus - aber die Faszination an dem Text ist ja auch ein bisschen diffus.
Was für mich persönlich dieses "Lebensgefühl" ausmacht... Schwer zu sagen. Hauptsächlich, wie man sich in diesen Tomte-Texten wiederfinden kann. "Ich erinnere mich an Konzerte, die schon lange zu Ende sind (...) halt mich fest, während ich versuche, mich unkenntlich und unsterblich zu leben" [Wilhelm, das war nichts], "Schreit den Namen der Dinge, die sich um mich drehen, die es gilt sorgsam zu verwalten, einen Augenblick zu streicheln, bevor sie gehen. Und du weißt: Wenn sie gehen wirst du immer Waise sein, du wirst Dinge sehen, die du vergaßt. Damals als wir Chancen hatten blieben wir für Jahrzehnte stehen" [Schreit den Namen meiner Mutter]. Noch dutzende mehr. Mir fallen grad natürlich die passenden Textstellen nicht ein.[/i]