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Kasper666
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Es wird eher dem Käufer ohne das eine wirkliche Verbesserung herbeigeführt wird suggeriert, er bräuchte jetzt aber unbedingt DIES.
Da haste recht und das ist heute extremer denn je. Vorzugsweise natürlich im Bereich Elektronik und Digitaltechnik, wo die Produktzyklen mittlerweile in Monaten gemessen werden. Aber selbst Mountainbikes bekommen jedes Jahr ein neues Dekor, auch wenn die Technik gleich bleibt. Tja, Stillstand ist der Tod, oder...? Viele Leute sind eben zahlengläubig und mehr Speicher, mehr Megapixel usw. ergibt dann immer automatisch das bessere Gerät: "Wie konnte ich bloß so lange mit der 10 Megapixel-Kamera klarkommen?"
Aber gemessen daran geht es in der Gitarristenwelt doch recht konservativ zu. Bzgl. Gitarren oder Verstärker sind einfach keine signifikanten Entwicklungssprünge zu erwarten, in vielen Bereichen sind ohnehin die "Klassiker" der Maßstab, deren Design teils seit Jahrzehnten unverändert ist. Lediglich im Bereich Modelling (also Digitaltechnik) tut sich was.
Der Fehler wird meistens beim Equipment gesucht, statt sich mal hinzusetzen und zu üben. Ich sag ja nichts gegen hochwertiges Equipment, spiele selbst Sachen die über das Budget des Durchschnittsklampfers hinausgehen.
Ich will auch nicht ausschließen das NOS Röhren, rechtsgedrehte Kabel, sauerstoffarme Tonabnehmer, Graphit im Sattel, etc. einen Einfluss auf den Klang haben, zumal mir die Möglichkeiten des Gegenbeweises fehlen. Aber letztendlich kommt der Sound aus den Fingern des Gitarristen.
Auch da haste Recht. Aber wenn jemand eine 4.000,--PRS braucht, um "inspiriert" zu werden, während bei dem anderen sofort das "Mojo" weg ist, wenn er gezwungen ist, die rostigen Saiten mal zu wechseln (siehe oben...), dann ist das eben so.
Das schöne ist ja: Alle haben recht.
Ich kann den Punkt des Threadstellers schon nachvollziehen. Ich habe auch schon Mitmusiker erlebt, die alles spielen konnten, aber einen grauenhaften Sound hatten und auch überhaupt keinen Anspruch an ihr Equipment. Was einfach schade war, da gerade denen besseres Equipment echt was gebracht hätte. Aber dann war da auch mal der Typ, der ein Kühlschrank-Rack mit Mesa Triaxis, 2:90 und einem weiteren halben Dutzen 19"-Geräten aufbaute, um schon die vier Anfangstöne von "Enter Sandman" zu versemmeln ;-)
Der "erfahrene" Musiker wird irgendwann wissen, was er braucht und was er nicht braucht. Ob das die Luxus-Gitarre ist oder die rostigen Saiten auf der 100,-Klampfe ist doch egal. Entscheidend ist: Er weiß, warum er das so will. Aber gerade für den Anfänger kann es schon frustrierend sein, wenn er mit dem "falschen" Equipment unterwegs ist. Man macht einfach schneller Fortschritte, wenn man ein Gitarre hat, die Stimmung hält. Oder einen Amp, den man auch dann noch hört, wenn die Band einsetzt.