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gemaa
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Moin Leute,
hier meine angekündigte Bwertung des KPA. Natürlich nur gedacht für Leute, die das Teil noch nicht kennen.
Seit ca. 1 Woche habe ich den KPA zuhause bei mir im Studio und möchte Euch jetzt mal kurz meinen bisherigen Gesamteindruck mitteilen.
Aber erstmal kurz zu mir:
Ich beschäftige mich seit ca. 30 Jahren mehr oder weniger aktiv mit Musik.
- besitze ein kleines Postproduction-Studio und nehme dort semiprofessinell musikalische Ereignisse jeglicher Art auf und bearbeite und produziere diese.
- bin Gitarrist in einer Amateur-Rock-Band (Stil: Purple, Hendrix, Gallagher …..). Wir covern, aber produzieren auch eigene Musik.
Ich suchte nach einem Gerät für
-hochqualitative lebendige und dynamische Gitarrenaufnahmen (na ja, welcher Gitarrist sucht nicht danach
- den Einsatz bei kleinen Club-Gigs, wo eine gewisse Lautstärke nicht überschritten werden darf, es aber immer noch nach dynamischen Röhrensound klingen sollte.
- den Einsatz bei Unplugged-Sessions mit A-Gitarre.
Bisher kamen bei mir für diese Aufgaben immer echte Röhrenamps zum Einsatz. Bei Aufnahmen wurden diese Geräte immer abmikrofoniert. Die ganzen Nachteile einer Mikro-Aufnahme dürften ja hinreichend bekannt sein (Zeitaufwand, Lautstärke, schwere Reproduzierbarkeit … Die bisherigen Modeler auf dem Markt (Line6, Behringer, etc.) konnten mich bisher nicht überzeugen. Für die Bühne taugen die meineserachtens mangels Dynamik/Durchsetzungsvermögen überhaupt nicht. Gibt der Drummer einmal Gas, ist es schon vorbei mit der Herrlichkeit von Pod und Co. Den Axe FX und den Eleven Rack möchte ich hier mal herausnehmen, weil ich die beide noch nicht in den Fingern hatte. Als ich das erste Mal von dem Konzept des KPA laß, dachte ich eher an einen Werbe-Gag. Als die ersten positiven Aussagen von Nutzern erschienen, wurde ich schon etwas neugieriger. Ich fand es sehr interessant, dass man Profiles/Rigs untereinander tauschen kann.
Wie schon erwähnt, steht das Gerät nun seit ca. einer Woche im Studio. Mein erster Gesamteindruck:
Die Hardware wirkt robust, die Schalter, Potis und Steckverbindung sind stabil. Das Display hat eine angenehme Größe. Die etwas eigenwillige Bauform, vergleichbar mit einem alten Kofferradio hat Vor- und Nachteile:
Vorteil: Es ist sehr viel Platz für Bedienelemente vorhanden und diese sind sehr logisch in der Reihenfolge der Signalkette angebracht. Die Potis lassen sich sehr angenehm bedienen. Alles Wichtige ist im Sofortzugriff. Keine endlosen Untermenüs.
Nachteil: Passt natürlich in keinem Rack, lässt sich dadurch schwerer unterbringen und transportieren.
Die Werkssounds sind vielseitig aber natürlich auch Geschmacksache, deuten aber schon an, was alles geht. Da die Bedienung des KPA, wie schon erwähnt, sehr intuitiv möglich ist, kann man sehr schnell, ohne sich in vielen tief versteckten Menüs zu verlieren, seine eigenen Soundvorstellungen verwirklichen. Vorausgesetzt, man weiß, was vor und was nach dem Preamp eingeschliffen werden sollte.
Die angebotenen Effekte klingen für meine Ohren gut. Mit dem WahWah konnte ich allerdings keine zufriedenstellenden Ergebnisse erzielen. Midi habe ich bisher noch gar nicht getestet. Da wären die Sound-Umschaltzeiten für die Live-Situation natürlich wichtig. Soll wohl gut funktionieren.
Das bisher Erwähnte schaffen wahrscheinlich die meisten Modeler. Was mich aber beim KPA sehr beeindruckt hat, war das Soundergebnis über einen angeschlossenen Gitarren-Combo (hier: H&K Tube50). Ich habe dabei, wie empfohlen, KPA-Monitor-Out mit dem Return-Eingang des Combos verbunden (somit wird natürlich nur die Endstufe des Combos angesprochen. Vorstufe gibt's ja vom KPA) Egal welches Rag ich probierte, heraus kam immer ein subjektives Röhrenamp-Wohlgefühl. Nicht zu vergleichen mit Line6, Boss und sonstigen Vertretern. Man sollte aber auch wirklich, wie empfohlen, den Cab-Knopf am KPA deaktivieren, um nicht die Speakersimulation des KPA oben drauf zu satteln.
Ich komme jetzt zum Profilen:
Erst war ich da sehr skeptisch. Ich kann mir auch jetzt nicht richtig vorstellen, was da so physikalisch abgeht. Bin ja auch nur ein einfacher Gitarrist und kein Physiker oder Sound-Programmierer. Letztendlich zählt für mich aber auch nur das Resultat. Ich weiß nicht, wie ich den jetzigen Gesamteindruck in einem Jahr bewerte, aber zurzeit bin ich verblüfft. Ich habe bisher
-H&K Tube50 als Kombo über internen 12" Speaker,
-H&K Tube50 über 2x12" Cabinet
und
-Mini Vox Tube (5Watt) über 2x12" Cabinet
profilt. Der Ablauf funktionierte reibungslos. Es ist nur zu beachten, dass das Signal des Referenzamps vorher angepasst wird. Beim Mikrofonieren habe ich die besten Erfahrungen mit einem Großmembran-Kondenser gesammelt. Den berühmten SM 57 fand ich nicht so toll. Wahrscheinlich wird das gesamte Frequenzspektrum benötigt. Letztendlich konnte ich nach dem Refinding wirklich kaum einen Unterschied zwischen Profiltem und Referenzamp feststellen. Das Bemerkenswerte ist aber, dass man nicht nur einen Amp mit einer speziellen Einstellung abspiegelt und später nur noch die Option Laut und Leise unter Einbindung von Effekten behält, sondern dass man am KPA am vorher Profilten nachträglich Soundveränderungen vornehmen kann, die so klingen, als wenn man an den Volumenpotis der Vor- und Endstufe des Referenzamps gedreht hätte. Das fühlt sich an, als wenn man mit dem Sättigungsgrad eines realen Amps rumspielt. Wirklich erstaunlich und letztendlich wohl der entscheidende Grund, weshalb das Gerät auch nach 30 Tagen wohl in meinem Besitz bleiben wird.
Bei der Band-Probe kam der KPA bei mir noch nicht zum Einsatz. Wenn unser Drummer richtig loslegt, und das tut er eigentlich immer, hilft sowieso nur ein richtiger Röhrenamp, zumindest im kleinen Proberaum. Auf einer großen Bühne, wo sich der Gesamtschall besser verteilt oder auf einer Unplugged-Session wäre der KPA über eine Monitorbox/Gitarrencombo gespielt, vielleicht wieder eine Alternative und der Mann/die Frau am Pult bekämen über die Main Outs ein fantastisches Signal.
Mein Fazit:
Für schlappe 1500 Euronen muss eine alte Frau sehr lange stricken. Der KPA bietet aber auch einiges. Das Benutzen von Profiles aus der Tauschbörse ist deswegen sehr interessant, weil man ganz schnell aus diesen Vorlagen seine eigenen Soundvorstellungen schrauben kann. Das Profilen geht sehr einfach von statten. Die Ergebnisse sind verblüffend und lassen sich auch nachträglich sehr ampgetreu bearbeiten. Die Handhabung ist intuitiv und gitarristensicher Wie betriebssicher (bühnensicher) das KPA letztendlich ist, vermag ich natürlich nicht zu sagen. Schließlich verbirgt sich hinter dem Kasten ein Computer und wie ausfallsicher der arbeitet, muss die Zukunft oder folgende Updates zeigen. Ich hatte anfänglich kein Signal am Monitor out anliegen. Eine Initialisierung sorgte für Abhilfe (Danke für den Tipp "Pit"). Zudem kamen noch ein paar weitere Software-Ungereimtheiten dazu, die sich durch erneutes Hin- und Herschalten beheben ließen. Auf der Bühne geht so etwas natürlich überhaupt nicht. Ich bin gespannt, ob Kemper es durch Updates schafft, sein Baby zu einem unverwüstlichen bugfreien Instrument zu optimieren. Wir sehen ja schließlich erst FW 1.0. Da geht sicher noch eine Menge. Vielleicht auch die eine oder andere nette Funktionserweiterung.
Abschließend möchte ich darauf hinweisen, dass die Ausführungen lediglich auf meinen persönlichen subjektiven Eindrücken beruhen. In entscheidenden Belangen hat mich der KPA absolut überzeugt. Ein Antesten kann ich deshalb nur empfehlen.
gemaa
hier meine angekündigte Bwertung des KPA. Natürlich nur gedacht für Leute, die das Teil noch nicht kennen.
Seit ca. 1 Woche habe ich den KPA zuhause bei mir im Studio und möchte Euch jetzt mal kurz meinen bisherigen Gesamteindruck mitteilen.
Aber erstmal kurz zu mir:
Ich beschäftige mich seit ca. 30 Jahren mehr oder weniger aktiv mit Musik.
- besitze ein kleines Postproduction-Studio und nehme dort semiprofessinell musikalische Ereignisse jeglicher Art auf und bearbeite und produziere diese.
- bin Gitarrist in einer Amateur-Rock-Band (Stil: Purple, Hendrix, Gallagher …..). Wir covern, aber produzieren auch eigene Musik.
Ich suchte nach einem Gerät für
-hochqualitative lebendige und dynamische Gitarrenaufnahmen (na ja, welcher Gitarrist sucht nicht danach
- den Einsatz bei kleinen Club-Gigs, wo eine gewisse Lautstärke nicht überschritten werden darf, es aber immer noch nach dynamischen Röhrensound klingen sollte.
- den Einsatz bei Unplugged-Sessions mit A-Gitarre.
Bisher kamen bei mir für diese Aufgaben immer echte Röhrenamps zum Einsatz. Bei Aufnahmen wurden diese Geräte immer abmikrofoniert. Die ganzen Nachteile einer Mikro-Aufnahme dürften ja hinreichend bekannt sein (Zeitaufwand, Lautstärke, schwere Reproduzierbarkeit … Die bisherigen Modeler auf dem Markt (Line6, Behringer, etc.) konnten mich bisher nicht überzeugen. Für die Bühne taugen die meineserachtens mangels Dynamik/Durchsetzungsvermögen überhaupt nicht. Gibt der Drummer einmal Gas, ist es schon vorbei mit der Herrlichkeit von Pod und Co. Den Axe FX und den Eleven Rack möchte ich hier mal herausnehmen, weil ich die beide noch nicht in den Fingern hatte. Als ich das erste Mal von dem Konzept des KPA laß, dachte ich eher an einen Werbe-Gag. Als die ersten positiven Aussagen von Nutzern erschienen, wurde ich schon etwas neugieriger. Ich fand es sehr interessant, dass man Profiles/Rigs untereinander tauschen kann.
Wie schon erwähnt, steht das Gerät nun seit ca. einer Woche im Studio. Mein erster Gesamteindruck:
Die Hardware wirkt robust, die Schalter, Potis und Steckverbindung sind stabil. Das Display hat eine angenehme Größe. Die etwas eigenwillige Bauform, vergleichbar mit einem alten Kofferradio hat Vor- und Nachteile:
Vorteil: Es ist sehr viel Platz für Bedienelemente vorhanden und diese sind sehr logisch in der Reihenfolge der Signalkette angebracht. Die Potis lassen sich sehr angenehm bedienen. Alles Wichtige ist im Sofortzugriff. Keine endlosen Untermenüs.
Nachteil: Passt natürlich in keinem Rack, lässt sich dadurch schwerer unterbringen und transportieren.
Die Werkssounds sind vielseitig aber natürlich auch Geschmacksache, deuten aber schon an, was alles geht. Da die Bedienung des KPA, wie schon erwähnt, sehr intuitiv möglich ist, kann man sehr schnell, ohne sich in vielen tief versteckten Menüs zu verlieren, seine eigenen Soundvorstellungen verwirklichen. Vorausgesetzt, man weiß, was vor und was nach dem Preamp eingeschliffen werden sollte.
Die angebotenen Effekte klingen für meine Ohren gut. Mit dem WahWah konnte ich allerdings keine zufriedenstellenden Ergebnisse erzielen. Midi habe ich bisher noch gar nicht getestet. Da wären die Sound-Umschaltzeiten für die Live-Situation natürlich wichtig. Soll wohl gut funktionieren.
Das bisher Erwähnte schaffen wahrscheinlich die meisten Modeler. Was mich aber beim KPA sehr beeindruckt hat, war das Soundergebnis über einen angeschlossenen Gitarren-Combo (hier: H&K Tube50). Ich habe dabei, wie empfohlen, KPA-Monitor-Out mit dem Return-Eingang des Combos verbunden (somit wird natürlich nur die Endstufe des Combos angesprochen. Vorstufe gibt's ja vom KPA) Egal welches Rag ich probierte, heraus kam immer ein subjektives Röhrenamp-Wohlgefühl. Nicht zu vergleichen mit Line6, Boss und sonstigen Vertretern. Man sollte aber auch wirklich, wie empfohlen, den Cab-Knopf am KPA deaktivieren, um nicht die Speakersimulation des KPA oben drauf zu satteln.
Ich komme jetzt zum Profilen:
Erst war ich da sehr skeptisch. Ich kann mir auch jetzt nicht richtig vorstellen, was da so physikalisch abgeht. Bin ja auch nur ein einfacher Gitarrist und kein Physiker oder Sound-Programmierer. Letztendlich zählt für mich aber auch nur das Resultat. Ich weiß nicht, wie ich den jetzigen Gesamteindruck in einem Jahr bewerte, aber zurzeit bin ich verblüfft. Ich habe bisher
-H&K Tube50 als Kombo über internen 12" Speaker,
-H&K Tube50 über 2x12" Cabinet
und
-Mini Vox Tube (5Watt) über 2x12" Cabinet
profilt. Der Ablauf funktionierte reibungslos. Es ist nur zu beachten, dass das Signal des Referenzamps vorher angepasst wird. Beim Mikrofonieren habe ich die besten Erfahrungen mit einem Großmembran-Kondenser gesammelt. Den berühmten SM 57 fand ich nicht so toll. Wahrscheinlich wird das gesamte Frequenzspektrum benötigt. Letztendlich konnte ich nach dem Refinding wirklich kaum einen Unterschied zwischen Profiltem und Referenzamp feststellen. Das Bemerkenswerte ist aber, dass man nicht nur einen Amp mit einer speziellen Einstellung abspiegelt und später nur noch die Option Laut und Leise unter Einbindung von Effekten behält, sondern dass man am KPA am vorher Profilten nachträglich Soundveränderungen vornehmen kann, die so klingen, als wenn man an den Volumenpotis der Vor- und Endstufe des Referenzamps gedreht hätte. Das fühlt sich an, als wenn man mit dem Sättigungsgrad eines realen Amps rumspielt. Wirklich erstaunlich und letztendlich wohl der entscheidende Grund, weshalb das Gerät auch nach 30 Tagen wohl in meinem Besitz bleiben wird.
Bei der Band-Probe kam der KPA bei mir noch nicht zum Einsatz. Wenn unser Drummer richtig loslegt, und das tut er eigentlich immer, hilft sowieso nur ein richtiger Röhrenamp, zumindest im kleinen Proberaum. Auf einer großen Bühne, wo sich der Gesamtschall besser verteilt oder auf einer Unplugged-Session wäre der KPA über eine Monitorbox/Gitarrencombo gespielt, vielleicht wieder eine Alternative und der Mann/die Frau am Pult bekämen über die Main Outs ein fantastisches Signal.
Mein Fazit:
Für schlappe 1500 Euronen muss eine alte Frau sehr lange stricken. Der KPA bietet aber auch einiges. Das Benutzen von Profiles aus der Tauschbörse ist deswegen sehr interessant, weil man ganz schnell aus diesen Vorlagen seine eigenen Soundvorstellungen schrauben kann. Das Profilen geht sehr einfach von statten. Die Ergebnisse sind verblüffend und lassen sich auch nachträglich sehr ampgetreu bearbeiten. Die Handhabung ist intuitiv und gitarristensicher Wie betriebssicher (bühnensicher) das KPA letztendlich ist, vermag ich natürlich nicht zu sagen. Schließlich verbirgt sich hinter dem Kasten ein Computer und wie ausfallsicher der arbeitet, muss die Zukunft oder folgende Updates zeigen. Ich hatte anfänglich kein Signal am Monitor out anliegen. Eine Initialisierung sorgte für Abhilfe (Danke für den Tipp "Pit"). Zudem kamen noch ein paar weitere Software-Ungereimtheiten dazu, die sich durch erneutes Hin- und Herschalten beheben ließen. Auf der Bühne geht so etwas natürlich überhaupt nicht. Ich bin gespannt, ob Kemper es durch Updates schafft, sein Baby zu einem unverwüstlichen bugfreien Instrument zu optimieren. Wir sehen ja schließlich erst FW 1.0. Da geht sicher noch eine Menge. Vielleicht auch die eine oder andere nette Funktionserweiterung.
Abschließend möchte ich darauf hinweisen, dass die Ausführungen lediglich auf meinen persönlichen subjektiven Eindrücken beruhen. In entscheidenden Belangen hat mich der KPA absolut überzeugt. Ein Antesten kann ich deshalb nur empfehlen.
gemaa