...falls es um die "Aussenwirkung" geht-da hab ich bei vielen gespielten Gigs in über 25 Jahren die Erfahrung gemacht, daß man Zuhörer am meisten beeindruckt hat, wenn man den musikalischen Flow zB. in einem Solo schön aufnehmen und kreativ auslegen konnte-unabhängig von der "technischen Leistung" die in diesem Solo aufgefahren wurde.
Allerdings ist das in meiner Mucke (Blues-Rock/Classic-Rock/Psychodelia) vom technischen Aspekt her sicherlich anders gewichtet als bei moderneren (Heavy-) Styles oder gar wenn`s ins Jazzige geht.
Bei Jazzgitarristen konnte ich zB diesen Drang ständig an der Spieltechnik und am Spielniveau zu Feilen oft beobachten-unabhängig von deren sonstigem Narurell. Ist ja auch logisch-so ne Mucke kannst du nur spielen wenn du auch dazu bereit bist stundenlang mit Ehrgeiz an deiner Technik zu feilen...ohne die viele Stücke ganz einfach nicht spielbar sind.
Ich hab zB einen jungen "Kollegen" (wir spielen zusammen in mehreren Formationen, arbeiten im Studio). Er ist so`n typischer "Über", zieht sich auch Theorie rein.
Wenn wir zusammen spielen fühlt sich das nach gleichem Niveau an, bei rockigen Soli kann ich etwas mehr "reinlangen und die Kuh fliegen lassen" weil ich da einfach mehr Routine im "Bremse lösen und laufen lassen" habe.
Aber: er kann definitiv mehr spielen als ich! Er spielt in ner Jazz-Fusion Truppe dieses ganze Scofield/Metheny und Co Zeugs das ich nie spielen könnte. Und er kann zum Studiotermin kommen und vom Blatt ein selbst ausnotiertes Cover Stück perfekt beim ersten Rutsch spielen mit dem Clicktrak im Ohr...
Das geht nur mit Üben...wobei, ich kenne ihn, bei ihm ists sicher so, dass es nicht um`s besser Werden geht, sondern er will die Sachen halt draufschaffen.
Womit wir wieder bei der Grundsatzdiskussion wären...und doch wieder nicht bei der eigentlichen Frage des Threadstellers
...aber: es ist meiner Ansicht nach so, dass die beiden Punkte der Diskussion (Grundsatzdiskussion/direkte Frage des Threadstellers) ineinander reinspielen und miteinander verbunden sind!
Also: wie wird der uns Fragende besser?
Vielleicht: Weiter Üben und keine Gedanken drum machen, irgendwann "rutscht das nach"...und es macht den nächsten Rutsch im Niveau-vielleicht nach einer übeintensiven Zeit mit nicht gespürten Fortschritten dann nachm Urlaub von 2 Wochen (ohne Gitarre!)...
Gruss,
Bernie