Kaufempfehlungen (ggfs. gebraucht) für ES-335 Kopie in rot <1.000 EUR?

  • Ersteller Lester Telecaster
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Ist doch kacke, oder? 😬 Die 335 ist mit Sicherheit die am schwierigsten günstig zu haltende Gitarrenvariante. Aber die Gibsons sind halt auch total überpreist.
In Sachen Wiederverkaufswert macht man da nicht viel falsch, sofern man sie gut behandelt. Ich habe mir im September 2020 eine Gibson ES-335 gekauft und die spielt sich total gut und hat genau DEN warmen holzigen Klang, den ich haben wollte. Habe davor und vor allem danach ein paar Kopien (u.a. Stanford und Eastman) in der Hand gehabt. Die waren richtig gut (gerade die Stanford fand ich klasse), aber fühlten sich insgesamt viel weniger "wertig" an.
Habe die Gibson damals für um die 2.000 Euro bekommen in tadellosem Zustand. Wenn ich jetzt bei reverb reingucke, finde ich eigentlich nichts vergleichbares für unter 2500 Euro. Selbst wenn sich das nochmal ändern sollte, werd ich sie wohl für wenigstens den gleichen Preis wieder losbekommen.
 
Habe die Gibson damals für um die 2.000 Euro bekommen in tadellosem Zustand. Wenn ich jetzt bei reverb reingucke, finde ich eigentlich nichts vergleichbares für unter 2500 Euro.
Das ist genau der Grund, warum ich mir nie ne Gibson gebraucht kaufen würde (jedenfalls wenn ich nicht eine zu mindestens normalen Gebrauchtkonditionen kriege, was aber eh nie passiert), sondern warte bis mal eine wegen kosmetischen Fehlern oder Lagerräumung bei nem Händler reduziert zu bekommen ist. Die ist dann neu UND günstiger. Aber sowas gibts ja anscheinend seit dem "Restart" in 2018 nicht mehr, gucken da die neuen Eigentümer drauf? Zusätzlich steigert Gibson die Preise immer weiter, damit steigern die Privatverkäufer natürlich auch gerne ihre Preisvorstellungen, siehe Zitat.

Ich steig' dann halt als Kunde aus, Gottseidank brauch' ich aber auch keine Gibson um glücklich zu sein. Von romantischen Vorstellungen, dass Gibson irgendwie besser wäre, weil da halt ne Menge Geschichte und Mojo mit verbunden ist, hab' ich mich schon länger verabschiedet. Und wie der TE, der mit seiner Hagstrom sicherlich glücklich werden wird, bin ich mit meiner Ibanez Artcore schon länger sehr zufrieden. Und wenn ich mal ne andere spielen will, hab' ich ja noch meine Lucille.
 
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Seit ich die Eastmans (auch teurere) mal mit ner guten Gibson ES 335 verglichen habe will ich keine mehr... Klar, die kosten nur ein drittel, aber mir hat das den Spaß an Eastman total verdorben :weep:
Ich kann nachvollziehen, was du meinst, aber bei Gibson steige ich ebenso aus wie Minor Tom. Weder ist dass meine Preisklasse, noch macht es für mich irgendwie Sinn. Ich brauche letztlich einen Player, der (so weh es auch tut) Dings und Dongs ab kann und nicht als Wertanlage in einem Koffer sein Dasein fristet. Da kann Gibson die letzten 15% nach oben schließen, ich reib mich daran nicht auf. Mit ein bisschen Mühe kann man auch aus einer Stangenklampfe noch 10% raus holen.

Na ja, und dann musst du die perfekte ES 335 auch erst einmal finden... ich hätte jetzt in meinem 100km Umkreis keine Bude, die mal ernsthaft 2-3 zum Anspielen hat (und sich online ein paar zu bestellen ist bei dem Wert auch kein Spaß).

Muss aber auch gestehen, bei aller Liebe zu den ikonischen Modellen kann ich die Marke Gibson nicht ab. Ist mir ein bisschen zu viel Theater und Establishment, ein bisschen zu viel Schickeria. An der Qualität eines Großteils der Teile ändert dass jedoch nichts.

Nach ein paar Tagen mit der Nordmanntanne muss ich sagen, ich hab mich schwer verliebt. Der Bridge Pickup hat einen Dampf, der drückt mehr als meine Paula. Britzelt richtig geil in Kombo mit einem Blues Driver und einem Tubescreamer.
 
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Nach ein paar Tagen mit der Nordmanntanne muss ich sagen, ich hab mich schwer verliebt.
Die ist ja auch geil - und es ist schön zu hören, dass die dir so gut gefällt :)
Ich habe mich eigentlich explizit auf die Eastman Sache bezogen - die gelten ja gemeinhin als "Gibson Killer"... Tolle Gitarren für sich, aber eben nicht "the real thing".
Da bleibe ich dann lieber bei meiner Yamaha Semi, die auch echt klasse ist, auch unter 1000 gekostet hat, und lasse den Zwischenschritt mit Eastman und Stanford uns so aus.
Abgesehen davon, dass ich den P90 Sound und die guten Zerrqualitäten meines Babys sowieso viel öfter brauche und meistens lieber hören will als den "holzigen Jazzton" ;)
Also eher: wenn schon so viel Geld für ne Semi, dann gleich die von Gibson - auch wenn das noch mehr Geld bedeutet.
 
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Ja, Eastman hat diesen Ruf bei den Semis, ähnlich wie Tokai bei den Les Pauls. Ob Rip-off oder nicht, die Nische ist gerechtfertigt, für mich ist Gibson jetzt aber auch nicht der Branchenprimus.

Du sprichst deine persönliche Krux aber bereits im Wording an: für dich ist Eastman oder Stanford "der Zwischenschritt". Lohnt es sich also für dich? Nein. Du wirst vllt jetzt ein paar Jahre sparen, irgendwann die Kohle beisammen haben und sagen: "jetzt die ES 335". Und dann kann es immer noch vorkommen, dass dir die Gibson am Ende lächerlich teuer vorkommt und du nach reichlicher Überlegung eine der beiden günstigeren kaufst und für den Rest in den Urlaub gehst. Hätte ich sinnlos viel Asche, dann würde ich mir auch keine Gibby kaufen, sondern mir eine selbst bauen lassen.
 
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Die absolut besten Hollow- und Semi-Hollow Bodies kamen für mich aus Japan. Die SA von Yamaha bspw. oder jap. Ibanez, Tokais, Navigators, Epiphone Elitist/Elite Series,...
Alles bombastisch verarbeitete Gitarren.

Eine selbst bauen zu lassen ist auch eine schöne Idee. Eine L4 Kopie habe ich einmal gespielt von einem Gitarrenbauer aus meiner Stadt. 335er baut er auch regelmäßig für Kunden.
 
Die absolut besten Hollow- und Semi-Hollow Bodies kamen für mich aus Japan. Die SA von Yamaha bspw. oder jap. Ibanez, Tokais, Navigators, Epiphone Elitist/Elite Series,...
Alles bombastisch verarbeitete Gitarren.

Eine selbst bauen zu lassen ist auch eine schöne Idee. Eine L4 Kopie habe ich einmal gespielt von einem Gitarrenbauer aus meiner Stadt. 335er baut er auch regelmäßig für Kunden.

Klares "ja" zum ersten Absatz.

Nein zum zweiten. Die kosten immer mehr und man weiss nie, was herauskommt. Und wenn man damit vom Hof reitet, ist sie höchstens die Hälfte wert, weil "Gitarrenwerkstatt Blaczek" keinen Wiederverkaufswert hat. Auch, wenn Blaczek wirklich viel kann.

(Ausser man geht zu Huber, Tandler oder Schwarz, aber das ist ja budgetmäßig nicht das Thema.)
 
Ich hatte erst einmal eine "echte" 335 in der Hand und abgesehen davon, dass sie damals meinen Geschmack nicht so richtig getroffen hat, war sie doch irgendwie beeindruckend.
Sehr gut haben mir die Japaner gefallen. Die bauen halt meistens echt gute Instumente. Die damalige Yamaha ist etwas eigenständiger, sanfter im Sound, die neuen haben keine F-Löcher.
Die alten AS von Ibanez sind super, mit uralten (Super77) Pickups schon verdammt genial. Eine AS200 aus den 80ern kann man getrost jederzeit kaufen, ist aber auch schon eine Investition über dem genannten Budget.
Die modernen ASx3 sind sehr solide Instrumente, je weiter man auf der Leiter raufsteigt, um so begehrlicher, ansprechender, haptisch und optisch einladender werden sie. Die "ACH" / Classic Elite Pickups sind aber imho schon zu viel des Guten, inzwischen werden sie mit Super58 ausgeliefert, die viel besser passen und den Super77 nachempfunden sind.

Die Epiphones haben mir so garnicht zugesagt, Gretsch sind halt optrisch nicht so meins, weswegen ich sie habe links liegen lassen.
Ein alter Freund von mir hat seit einigen Jahren eine Hagstrom, mit der er sehr glücklich ist und vor Corona gerne aufgetreten ist. Ich bin noch nie dazu gekommen sie in die Hand zu nehmen, denke aber, dass sie sicher sehr gut sein wird.

Was mich entsetzt hat, war diese Lady:
https://www.thomann.de/at/harley_benton_hb_35plus_cherry.htm

Zuerst zu Weihnachten für einen mittdreissiger Linkshänder als erste Gitarre als Geschenk besorgt. Beim Einstellen überrascht gewesen, wie gut die wirkt und dann selber eine als Zitronendrops bestellt. Meine war nicht so gut voreingestellt wie die Lefty, aber dennoch Hut ab. Wo es drauf ankommt (Hals, Sattel, Bünde, Brücke) sauberst verarbeitet, Elektrik ok, Pickups besser als der Ruf (und mir gefallen sie auch besser als bei den Ibanez, Epiphone und Co), schönes, wenn auch im Detail nicht perfektes Finish (F-Löcher, Halsübergang,...) auf sehr brauchbarem Holz. Auch der Schalter in LP Position ist nett. Ich denke mal eine "Plus" müsste es auf jeden Fall sein, aber die ist dafür sehr ordentlich. Ein schöneres Schlagbrett dran, andere Knöpfe und sie sieht auch richtig gut aus. Klingen tut sie hervorragend, etwas heller, offener als die Ibanez, zu spielen sind sie annähernd gleich mit ihren schlanken, aber nicht flachen Hälsen.

Ich würde Die HB35+ in Augenhöhe mit der Ibanez AS73 sehen. Die AS93 kostet dann schon mehr als das Doppelte, legt aber überall noch was drauf (echt ein Ohren-/Finger-/Augenschmaus).
Die rote AS73 ist nicht hochglänzend lackiert sondern seidig. Das ist optisch gewöhnungsbedürftig, da der Hals ebenfalls seidenmatt ist, sehr angenehm zu spielen. Die Tobacco hat ein Highgloss finish (Ich glaube aber dass das verschiedene Modelljahre waren, die ich da verglichen hatte).
Die Ibanez AS73 macht nichts wirklich besser als die billige HB, aber sie wirkt insgesamt auf mich wertiger. Vielleicht nur wegen des Headstock, aber:
Die HB konnte ich leichter, sogar mit Aufschlag für Setup und neue Saiten, gebraucht weiterreichen, als (aus Österreich mit Versandkosten) sie ans große T zurückzusenden.
Die Ibanez, AS93 und AS73, waren ja nur geliehen, da ist der Gebrauchtpreis aber deutlich unter 50% Neuwert.

Ich überlege echt, mir nochmal eine HB35+ in rot oder eine 21er AS73 in Linde zu holen. Sehen echt gut aus und sind beides tolle Instrumente zum mehr als fairen Kurs im Vergleich zu den >€ 1.000,- Geräten, die mir einfach zu teuer sind für die paar Mal im Monat, wo ich eine "große Semi" spiele.
 
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