So, nun denn, ich habe es getan, und nunmehr bin ich stolzer Besitzer einer
* unglaublich gutaussehenden
* extrem toll klingenden
* wunderbar zu bespielenden
* und sehr preisgünstigen
Gibson Les Paul Studio Worn Cherry
So weit die Kurzfassung. Hier die Langfassung:
Ich kam also heute in die Klangfarbe, wo leider sehr sehr viel los war, die Verkäufer hatten kaum Zeit, sich um einen zu kümmern und die Testräume waren auch ständig besetzt. Aber ich übte mich in Geduld und ich wusste ja auch, wie die Gitarren aussehen und wo ich sie finde.
Getestet habe ich:
Gibson Les Paul Studio Winered GoldHardware
PRS SE Tim Mahoney
Gibson SG Standard Ebony
Gibson SG Gothic Morte (in Ermangelung einer Les Paul Gothic Morte)
Gibson SG Worn Brown (in Ermangelung einer Les Paul Worn Brown)
und die Cherry eben,
Das Problem an der ganzen Testerei ist freilich: Die Saiten auf allen Gitarren waren mausetot, abgenudelt und abgegriffen und klarerweise völlig verstimmt. Es gehört also leider eine gehörige Portion klangliches Vorstellungsvermögen dazu. Leider gibt es aber im Osten Österreichs nichts anderes als die Klangfarbe.
Nun also der Reihe nach:
Die Studio Winered GH klang schon mal sehr sehr gut, aber irgendwie kam ich mit der Haptik nicht zurecht, erst recht dann nicht, als ich die matte Cherry in der Hand hatte. Das matte fühlt sich einfach viel besser an, wenn man die mal gespielt hat, will man gar keine mehr mit Klarlack, man hat das Gefühl, an der Gitte klebenzubleiben.
Die PRS klang auch ganz nett, hatte aber unten herum nicht die tonale Fülle wie die Paula.
Die ganzen SGs, das ist wirklich witzig: Vorgestern habe ich mir noch eine AC/DC-Live-DVD angesehen, und ich dachte: Boah, was für ein Gerät diese Gitarre doch ist. Und dann seh ich sie in Natura - die ist ja viel kleiner als ich gedacht habe! Ganz leicht, richtig zart. Also entweder hat sich Angus Young ein größeres Sondermodell bauen lassen, oder er selber ist ein Halbling.

Aber ich nehme letzeres wohl an.
Klingen tun die SGs auch gut, ohne jeden Zweifel, aber sie klingen nicht so fett wie eine Paula. Also nicht mein Fall. Und schon zweimal nicht die Gothic Morte, auf den Fotos im Internet sieht sie in ihrer Schlichtheit sehr gut aus, in Natura allerdings ist sie schon sehr sehr arm an Aussehen, mein Fall wäre das nicht so sehr.
Nun denn also die Worn Cherry - ein tolles Gefühl, vor allem was die matte Oberfläche betrifft, sehr sehr wertig und edel, da glaubt man dann den Preis garnicht mehr. Schließlich ist mir die Liebe eingeschossen und ich habe sie genommen. Da sie schon seit 3 Wochen (lt. Verkäufer) im Laden hängt, habe ich ihn noch um 50 Euro auf 650 runtergehandelt.

Und noch einen Saitensatz Ernie Balls und einen Gurt von dem selben mit rausgehandelt.
Dann nach Haus, endlich ordentlich durchgestimmt und gleich mal an meinen Roland SA-300 angeschlossen. Guter Klang, aber man hörte sofort die toten Saiten. Die G-Saite schnarrte sogar ein wenig, weil die Korrosion schon so stark fortgeschritten war. Also Saiten runter, die Gitarre mal ordentlich geputzt und gewienert, das Griffbrett geölt und neue Saiten rauf. Angesteckt und - woooooooow wow wow wow

was für ein geiler Klang - und das rein clean ohne nix (denn das doofe Tonelab hatten sie nicht da das krieg ich erst übermorgen) - unglaublicher Druck, tolles Sustain. Gleich den Looper angeschlossen, da sind ein paar werkdraufgespielte Blues-Licks drauf und gleichmal Pentatoniken rauf und runter - super super super super - genau sol wollte ich es!!!
Übermorgen kommt also das Tonelab, dann wird ordentlich gerockt!
Ich bin überglücklich! Danke herzlich für Eure tollen Ratschläge und Eure Tipps!
LG vom Pappenheimer