Kammfilter bei großen Micscreens?

  • Ersteller Dom1n1k
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Willst Du damit sagen, dass ein Micscreen doch nicht so schlecht ist, wie hier viele meinen?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Vielleicht sollt ich mir einfach n paar Decken für 10 €
kaufen und alles zudecken was blöd hallt.

Ich will damit sagen daß die Kammfilter kein Problem bei Micscreens sind - will damit aber nicht sagen daß Micscreens überhaupt vorteilhaft sind.

Wenn auf der Aufnahme zu viel Raum (besonders unangenehmer Raum) ist dann kann man den mit einem Micscreen nicht einfach abschirmen, was der Name Micscreen suggeriert.

Beispiel: der Raum ist hallig und das hört man auf der Aufnahme. Wie bereits erwähnt hört man ein Hallsignal auf der Aufnahme auch dann wenn es 20dB leiser ist als das Nutzsignal. Gehen wir mal von einer Nachhallzeit von 0.5 sec im Raum aus so bedeutet dieses daß sich das Signal eine halbe sekunde lang im Raum hin- und herbewegt. Der Schall legt 330m in einer Sekunde zurück, also hat sich das Signal in der halben Sekunde der Nachhallzeit 165m weit bewegt. Bei einem 4m Raum wurde das Signal also ca. 40 mal reflektiert und kommt also von wirklich allen Richtungen auf das Mikrofon zurück. Eine Abschirmung die den Schall aus einer bestimmten Richtung abschirmt bringt also wirklich kaum was.

Wenn der Raum zu hallig ist (Beispiel das berühmte Badezimmer) so helfen erstmal absorbierende Flächen oder Gegenstände. Das was noch als Hall übrigbleibt sollte diffus zurückkommen, also kommen noch Diffusoren dazu.
Hilfreich sind zuerst mal Teppiche, - muß kein Perser sein.
Absorbierend und als Diffusor wirken Bücherregale mit Büchern drin. Ob "leichte" oder "schwere Literatur" ist egal. Gute Erfahrungen habe ich mit Fachliteratur gemacht, (weil man dort auch mal was nachlesen kann).
Eine einfache mittelschwere Gardine mit 15cm Abstand zum Fenster oder zur Wand dämpft recht gut, oder aber die beschriebene Wolldecke.

Alle diese Maßnahmen helfen eine vernünftige Raumakustik zu schaffen.
Mach daoch einfach mal eine Aufnahme mit dem unbehandelten Raum, dann Stück für Stück die beschriebenen Maßnahmen ausprobieren und immer wieder aufnehmen. Dann bekommst du schnell ein Gefühl wie der Raum sich gut anhört. Der Raum muß aber keinesfalls "totgedämpft" sein.
 
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In einem realen, durchschnittlichen Raum sorgt die Diffusion der reflektierten Schall-Anteile dafür.
Bei einem Mic-Screen wird aber in Richtung des Mikrofons 'gebündelt' zurück geworfen.
Der aufgeklebte Schaumstoff absorbiert den Schall nicht komplett und das Mikrofon nimmt bei jeder Richtcharakteristik auch Schall von der Seite und von hinten auf.
Meist deutlich abgesenkt (Werte lassen sich im Polardiagramm ablesen), aber dennoch vorhanden... und in den meisten Fällen deutlich hörbar.
(man hört ja auch 5% Reverb-Anteil im Signal, wenn man mit dem rohen Direktsignal vergleicht) ;)
Welche Frequenzen reflektiert denn der Schaumstoff? Ich denke nur sehr hohe Frequenzen. Ansonsten wird, was nicht absorbiert wird, wohl eher hindurch gehen oder sich um ihn herumbeugen.
 
Probier‘s halt aus... für meine Ohren klangen Beispiele mit den Dingern eher unnatürlich. Ob das physikalisch exakt einem Kammfilter entspricht, weiss ich nicht - aber daran hat mich (persönlich) das Klangbild erinnert.
ps: bei mir kann ich bereits mit 1 mobilen 3-fach Klappmatratze für 19,90€ erheblich mehr Wirkung erzielen.
 
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Und der Vorteil einer Klappmatratze wäre noch, daß sie durch größere Kantenlänge auch größere Wellenlängen ausbremst.
Ich fürchte, durch die Werbung ist bereits ein gewisser Anteil der Leute (so wie in letzter Zeit öfters zu beobachten) auf dem Weg, sich von Realitätskontakt mehr zu entfernen. Wenn Wichtigwichtig-Mensch XY soundso sagt, dann muß es ja stimmen, oder?
 

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