Gibt es bei
imslp (The Art of Preluding).
... und hier
Vielen Dank für den Tip. Das kannte ich noch nicht.
Aber ich habs mal quer angehört - es ist trotzdem musikalisch nicht meins. Vielleicht ist mein persönlicher Geschmack da irgendwie anders, aber warum soll man seine Zeit mit solchen (aus meiner Sicht) musikalisch minderwertigen Stücken verbringen, wenn es doch eigentlich nur darum geht, Technik zu trainieren?
Da würde ich das lieber
trennen in reine Technikübung und richtige Musik. Und die Technikübungen am besten konkret bezogen auf das, was man spielen möchte, und nicht was Czerny dachte, was man vielleicht mal brauchen könnte.
Klar lernt man damit auch Klavierspielen, ich möchte da auch keinem zu nahe treten. Aber ich kann mir weder vorstellen, dass die Stücke in Czernys op 300 jemanden vom Hocker reißen noch dass sie viel fürs Improvisieren bringen.
Eine Schule des Improvisierens müsste ganz anders aussehen.
Passagen und Ideen kann man sich praktisch überall rausziehen, dh. dann doch aus den Stücken, die einem am besten gefallen.
Ist natürlich toll, wenn das ein Lehrer vermitteln kann. Oder überhaupt den Gedanken des Improvisierens so rüberbringt.
Zum Thema
Lehrer oder nicht bin ich geteilter Meinung.
Ohne regelmäßigen Unterricht hätte ich persönlich als Kind/Jugendlicher niemals den Leistungsstand erreicht. Nie im Leben hätte ich freiwillig 2 Stunden am Tag geübt. Oder zeitgenössische Stücke. Die Literaturauswahl, technische und musikalische / interpretatorische Hinweise, das kriegt man alleine nicht hin.
Allerdings gab es damals noch überhaupt nicht die Möglichkeiten, autodidaktisch viel zu machen. Darum beneide ich die Jugend heute. Was es auf youtube und Co. an Material gibt, genau die Musik zu machen, die einem Spaß macht, ist nicht hoch genug einzuschätzen.
Andererseits habe ich auch viel autodidaktisch gemacht. Alles, was nicht klassische Musik betrifft, habe ich aus Büchern / Noten / Aufnahmen gelernt. Das hat aber auch Jahre gedauert, und mit Lehrer hätte ich da sicher manchen "Umweg" nicht gemacht.
Also wer vor allem mit Spaß und Freizeitanspruch rangeht, das geht (fast) ohne Lehrer. Wer es "ernsthaft" betreibt, braucht einen Lehrer so wie ein Sportler einen Trainer braucht.
Wenn ein Lehrer nur wie diese Videos die ganze Woche präsent sein könnte...
Das dachte ich auch schon oft.
Beim Sport gehen die Kids zwei/dreimal die Woche zum Training, und da ist immer ein Trainer, der die Sache anleitet. Übungen raussucht, kontrolliert, motiviert, der die langfristige Perspektive im Blick hat, einen Trainigsplan entwickelt.
Instrument üben muss dagegen ein Kind fast immer alleine. Das finde ich schwer, weil gerade die Methodik des Übens nach meinem Eindruck kaum vermittelt wird. Also wie übe ich effektiv. Als Erwachsener geht das schon eher.
Andererseits ist auch nicht jeder Trainer so das wahre ... und man muss schauen dass es passt.
Also die Wahrheit liegt sicher wie so oft in der Mitte.
Motivation ist schon das Wichtigste. Und da brauchts Lehrer, die Stücke unterrichten, die den Schüler*n Spaß machen. Wenn ich oben lese
Ein Stück für mich, das mir gefällt, ein Stück für ihn, nein das ging ja überhaupt nicht...
das finde ich richtig schlimm.