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PacoCasanovas
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Volltreffer! In beiden Videos ist ein JCM 900 zu hören!
Stimmt.....ein JCM900, ich hab eben auch gegoogelt! Allerdings steht da: "Modified Marshall JCM 900 100 watt stack" Was wohl damit gemeint ist? Mmh.....ich weis dass ich mich auf meine Ohren verlassen kann.
Als Notiz:
Es gibt drei Varianten JCM900 Marshalls
- die einkanaligen JCM900 (21xx & 25xx Modelle), Röhrenvorstufe mit Diodenclipping
- die zweikanaligen JCM900 Dual High-Gain Reverb (41xx und 45xx Modelle) mit Valvestate-Vorstufe (wie JMP1)
- die SLX-Modelle ab 1993 (SL extended) mit reiner High-Gain Vorstufe aus drei Doppeltrioden ohne Diodenclipping. Basis für die späteren Lead-Schaltungen der JCM2000 Modelle.
Und kann sich jeder einen Reim darauf machen, wieso zb. Marshall die späteren SLX-Modelle, welche dem Verlangen nach mehr Gain nachkamen, nicht auch mit der günstigeren High Gain Schaltung aus den 4100 und 4500er Amps ausgerüstet und dem Schaltkreis eine weitere Röhrenstufe spendiert hatten.
The answer is blowing in the wind.....
@ pat lane: Wer erst aus Handbücher und Werbeanzeigen zitiert und dann meint technisch und musikalisch etwas davon verstanden zu haben, braucht sich hier nicht noch selber zitieren zu wollen.
Ende der Spende!
@ Weichei:
Mach ich doch gerne...
Ich versuche gar nicht erst Sounds zu kopieren oder mit meinem technischen Background den Signalweg nachzubauen. Erlaubt ist was gefällt, das ist mein Motto wenn ich mit dem Axe-Fx den Ton verbiege.
Ein paar Dinge werfe ich dazu aber gerne in den Raum:
Ich beginne oft mit einem Amp und Cabinet Block, welche ich in der Mitte des Axe-Layouts plaziere. So habe ich davor und danach jede Menge Platz für zusätzliche Effekt-Blöcke sofern ich sie benötige.
Als ich das Axe frisch angeliefert bekam (August 2008) hab ich erstmal mit einem einzigen Modell angefangen zu arbeiten. Zuvor hab ich einfach mal die Presets angespielt und blieb dann bei einem dass mir besonders gut gefiel hängen. Die Presets fand ich zu 95% zu überladen und so war meine Wahl (die ich mittlerweile auch schon längst überschrieben hatte) ein ganz einfaches Ding. Verstärker, Lautsprecher, Reverb....
Dieses eine Modell war die Hiwatt Simulation, liebevoll als HiPower umschrieben. Ich kannte den alten Hiwatt Custom 100 und den Slave 100 (laaaaauuuuut!) und der HiPower im Axe kam "damals" nicht annähernd an den typischen Hiwatt-Sound ran, egal....in besagtem Preset gefiel er mir aber ganz gut.
Zudem wusste ich, dass nicht jeder Amp an jedem Lautsprecher für meinen Geschmack eine gute Figur machen würde, und so blieb ich auch bei einem Speaker hängen. Genau so wichtig, nicht jede Gitarre und jeder Tonabnehmer macht an jedem Amp für meinen Geschmack eine gute Figur. Es gibt also keine Zauberformel. Und das ist auch gut so......
Dann ging es ans Eingemachte....wir haben nun also einen Amp-Block und einen Speaker-Block. Im Amp-Block lässt sich die Klangregelung vor (PRE) oder nach nach (POST) dem Gain-Regler plazieren. Je nach Klangregelung-Schaltung und Einstellung der Klangregelstufe beeinflusst Du damit massgeblich den Sound.
Als Beispiel: Wo ein Fender typischer RCA-Tonestack mit Mittenregelung komplett zugedreht das Signal komplett kurzschliesst, reagiert zb. eine Baxandall-Klangregelung völlig anders. Auch hier gibt es keine Zauberformeln, aber dennoch gewisse Anhaltspunkte.
Klangregelungen vor der Gainstufe können bei zu starken tieffrequenten Signalanteile bei viel Gain schon schnell mal anfangen zu brazeln, der Sound wird mulmig und matschig, was aber durchaus auch gefallen darf. Ausserdem frisst eine passive Klangregelung vor dem Amp moderat eingestellt auch Signal und beinflussen damit die nachfolgende Gainstufe und deren Zerrverhalten direkt. Die meisten modernen Highgain-Amps verwenden daher POST-Distortion EQs. Dennoch gibt es auch andere Konzepte. Mesa/Boogie's MKI / IIC+ / III und VI verwendete PRE-Distortion EQ-Schaltungen, genauso wie Dumble (und damit auch Fuchs und alle anderen Dumble-Clones), 90% aller Fender-Amps etc.
Beim Axe lässt sich aber nicht nur die Parameter und die Position sowie der jeweilige Klangregeltyp (aus ca. 15 verschiedenen Modellen) einstellen sondern auch noch deren Center-Frequenz. Einfach mal ausprobieren was passiert.....
Wenn Du nun einen typischen Overdrive-Sound suchst und eine POST-Distortion Klangregelung gewählt und justiert hast, dann kannst Du immer noch einen EQ vor der Gainstufe platzieren. Dazu nimmst Du zb einen Parametric EQ-Block (durchstimmbarer Filter). Das habe ich zb. für besagten Sound getan um die Mittenfrequenzen noch ein bisschen zu boosten und damit das Zerrverhalten frequenzselektiv direkt zu beeinflussen.
Experimentiere mal ein bisschen damit. Ist echt spannend was da noch alles möglich wird.
Ein weiteres Highlight für mich sind die virtuellen Endstufen- und Ausgangsübertragerparameter im Axe. Der Mastervolumen-Regler ist eben nicht nur ein simpler Volumenregler, sondern bringt etwas stärker aufgedreht auch mehr Obertonstruktur ins Spiel. Genau wie man es aus dem richtigen Leben her kennt....dafür muss man aber den Level danach etwas runterziehen, sonst wird der D/A Wandler überfahren (Output-Clip). SAG (anschlagsdynamisches Verhalten) sowie Damping lassen sich auch einstellen, ebenso wie die Ausgangsübertrager-Parameter "Warmth, Thump und die untere und obere Grenzfrequenz des Übertragers.
Im Edit-Menu lässt sich auch die Bias-Spannung und die Anodenspannungskapazität einstellen.
Für besagten Sound verwende ich hier zb. moderates Mastervolumen, etwas höheren SAG-Anteil, etwas höheres Damping, wenig Warmth, mehr Thump, normale AÜ-Grenzfrequenzen, höhere Bias-Spannung und höchster Anodenspannungskapazität.
Auch diese Parameter lassen sich jeweils noch an den eigenen Geschmack anpassen.
Mein Speaker meiner Wahl ist in diesem Fall ein HiRes IR Abbild einer Mesa 4x12" Box (4x12" South) mit einem virtuellen Royer 121 Bändchenmik abgenommen. Bändchen besitzen einen nahezu linearen Frequenzgang, deshalb erfolgt hier auch kaum eine weitere Färbung des Signals (sofern man dies virtuell überhaupt so sagen darf! )
Bei solchen Sounds verwende ich auch gerne den Speaker Drive Parameter, der die Box leicht kotzen lässt.....
Aber wie schon gesagt....Erlaubt ist was gefällt! Fange mit wenig Blöcken und mit wenig Effekten an und baue Deinen Sound aus. Und immer mit viel Geduld! Es kann durchaus recht lange dauern, bis Du Deinen persönlichen Sound gefunden hast. Bedenke aber allen Unkenrufen zum Trotz; Dafür Geduld zu haben ist nichts Schlechtes. Und lass Dich auch nicht zu fest von diversen Meinungen im Moment durcheinander bringen. Letztendlich ist alles relativ und solange Du nicht Deine eigenen Erfahrungen damit gesammelt hast auch nicht wichtig für Dich!
Viel Erfolg mit Deinem Axe!
LG
Paco