Jan Delays Statement zu Abmahnungen der Musik-Industrie

  • Ersteller livebox
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Ich kaufe recht viel online und weniger als 256k ist mir da eigentlich noch nicht unter gekommen. Die Qualität ist für mich auch völlig in Ordnung. Wenn ich Musik hören will, dann höre ich Musik und keine Klirrfaktoren in der 13ten Obertonreihe.

Ändern wird sich daran natürlich nichts aber da es nun bekannt ist, könnte das Problem in Angriff genommen werden und sich etwas ändern. Aber dafür geht es einfach um zuviel Geld.

So lange die Sesselfüller in den Parlamenten mehrheitlich aus Anwälten bestehen wird sich da nichts ändern. Da pickt die eine Ratte der anderen so schnell kein Auge aus.
 
du scheinst zunächt mal den Begriff 128kb Qualität falsch zu interpretieren.
Die Bitrate gibt eine Bandbreite an, keine Absolutwerte wie Frequenz oder Störabstand.
Wie 'gut' oder 'schlecht' sich das anhört, hängt vom Material und vom Encoder ab.
Bei der Neunten vom grossen Ludwig Van wär's ein Problem, ein Minimal Techno Track passt da perfekt rein.

im iTunes Store werden tatsächlich eine Menge Sachen in dieser Qualität verkauft - was für den 'normalen'
Konsumenten kein Problem darstellt.
Für mich ehrlich gesagt auch nicht, wenn ich im Zug unterwegs bin - praktisch die einzige Zeit wo ich länger
am Stück höre... mit einem 300 Euro Hörer (die AKGs sind mir unterwegs zu sperrig und nicht dicht genug).

Natürlich ist das suboptimale Qualität, aber wirklich zum Problem wird es nur bei Charakterstimmen.
Marianne Faithfulls 'Easy Come Easy Go' ist so'n Ding das hart an der Grenze liegt (ist aber > 128).
Tom Waits Stimme wäre ebenfalls extrem kritisch. Oft ist das historisch bedingt - die werden selten
gefragten Content nicht in Massen neu encodieren.
Die Softmachine Third Doppel LP ist in wirklich unterirdischer Qualität drin, kostet aber auch nur'n Fünfer.

Egal - was neu encodiert wird, ist von CDs nur mit spitzem Hinhören zu unterscheiden.
Und wenn der Silberling über'n 'Consumer' DVD Player abgespielt wird, vermutlich überhaupt nicht.
Gibt auch zu hart gemasterte CDs, die sich als Stream besser anhören... :D

cheers, Tom
 
Ich habe noch nie ein mp3 Album gekauft. Gibt es da wirklich welche in 128 kb Qualitä ? Das ist habe ich jetzt nur falsch verstanden, oder !? :eek: :mad::bang:
Nene, also MP3s zu kaufen haben meistens 256 - 320 kb.
Nur bei Youtube findet man noch häufig 128 kb, natürlich auch besser, aber vieles wird ja auch auf YT von Gema bzw Musikindustrie gesperrt. Aber auch 320 kb mp3 ist nix gegen CD.


du scheinst zunächt mal den Begriff 128kb Qualität falsch zu interpretieren.
Die Bitrate gibt eine Bandbreite an, keine Absolutwerte wie Frequenz oder Störabstand.
Wie 'gut' oder 'schlecht' sich das anhört, hängt vom Material und vom Encoder ab.
Bei der Neunten vom grossen Ludwig Van wär's ein Problem, ein Minimal Techno Track passt da perfekt rein.

im iTunes Store werden tatsächlich eine Menge Sachen in dieser Qualität verkauft - was für den 'normalen'
Konsumenten kein Problem darstellt.
Für mich ehrlich gesagt auch nicht, wenn ich im Zug unterwegs bin - praktisch die einzige Zeit wo ich länger
am Stück höre... mit einem 300 Euro Hörer (die AKGs sind mir unterwegs zu sperrig und nicht dicht genug).

Natürlich geht das anzhören für unterwegs. Es geht mir da einfach nur um das Preis-Leistungs-Verhältnis. Wenn so ne MP3 so 30 Cent kosten würde wäre das Angebracht. Aber für 1-2€ pro MP3 erwarte ich definitiv eine bessere Qualität die auch auf großen PAs in tollem Sound nutzen könnte. Kann man aber nicht. Warum bietet man nicht z.B. flac an?
 
soweit ich weiss, bietet der iTunes Store für bestimmte Produkte 'lossless' an ...
bloss anscheinend nicht für die, die mich interessieren... :redface:

ich sehe den Sachverhalt aus deinem letzten Absatz unter einer ganz anderen Perspektive.
wenn ich ein Stück kaufe, dann ist das (meine) Anerkennung an den (oder die) Schaffenden.
(dass es womöglich wirtschaftliche Verteilungsprobleme gibt, ist schon ewig ein anderes Thema)
Ich zahle also für die Nutzung des Werks - in den meisten Fällen reicht mir das 'mobile' Format.
Manchmal hätte ich gern mehr - da würde ich dann die Schallplatte vorziehen - könnte ich ja wie
früher (mit Tonband) auf das mobile Gerät übertragen - in voller Audioqualität.

Praktisch wäre 'lossless' als Basisformat im Store mit der aktuellen Infrastruktur nicht zu schaffen.
Die Sache lebt nicht unwesentlich von Geschwindigkeit und Komfort.
Und der absoluten Mehrzahl von Kunden ist das Erbsenzählen völlig wurscht.
ich weiss jetzt nicht, wieviel Leute eine 'grosse PA mit tollem Sound' haben... ;)

cheers, Tom
 
Aber auch 320 kb mp3 ist nix gegen CD.
Könnte das Musiker Board oder miCOM nicht mal ein "Mp3 vs. CD Blindtest"-Event veranstalten? Leute wie Gogeta2oo2 sind besonders herzlich eingeladen :D
 
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Und der absoluten Mehrzahl von Kunden ist das Erbsenzählen völlig wurscht.
ich weiss jetzt nicht, wieviel Leute eine 'grosse PA mit tollem Sound' haben... ;)
Vor allem weil auch Profis mit guten Anlagen im Blindtest allesamt versagen ordentlich codierte MP3s mit handelsüblichen Bitraten zu erkennen.

iTunes bietet ein Endbenutzerformat, da ist das lang ausreichend. Bei der Archivierung ist das was anderes, aber ich hab meine Musik nicht um sie selber zu archivieren, das überlasse ich anderen.


Aber das ist denke ich nicht das Thema. Es geht um Abmahnungen. Und da frage ich mich schon was sich Labels dabei denken. Ob es für die "Kreativindustrie" oder Künstler auf ganz lange Sicht wirklich so vorteilhaft ist von allen gehasst zu werden? Wäre ich selber Parasit in diesem System hätte ich schon Interesse daran dass das nach außen hin nicht so sichtbar ist.
 
Sind wir schon wieder bei der Thematik physische vs digitale Medien angekommen... Meine Meinung dazu: Ich kaufe meine digitale Musik über Amazon, da haben die Dinger ne variable Bitrate von ~256kBit/s. Die Encoder sind inzwischen schon recht gut; wie Tom schon schrieb: Es kommt auf den Song drauf an. Bei den meisten Songs kein Problem; bei manchen wünsche ich mir doch eine höhere Bitrate. Wobei mir eine mp3 mit 320kBit/s wirklich reicht. Ich bin da vielleicht begrenzt durch Signalkette und Akustik, aber auf dem Level hör ich, wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, wirklich keinen Unterschied mehr zur CD. Ich gestehe anderen zu, da mehr zu hören... aber ich wage zu behaupten, dass bei der einen oder anderen "Meinung" im Internet einiges an Einbildung mit dabei ist - um entweder vor anderen nicht bloß da zu stehen wenn man zugibt, dass irgend ein komprimiertes Format für den Eigengebrauch genügt. Oder, und das trifft sicher auch auf den einen oder anderen zu, sich selbst einzugestehen, dass man zwischen x und y keinen Unterschied hört.

Habt ihr eigentlich schon mal dran gedacht, dass man digital in besserer Qualität als über CD übertragen kann?
Das ist nur eine Frage der Zeit, und meiner Ansicht nach wird das sehr bald kommen - selbst wenn es Otto Normali nicht großartig interessiert. Noch ist der Speicher auf den meisten gebräuchlichen tragbaren Medien nicht groß genug, um die komplette Musiksammlung von Otto in flac oder ähnlichem Format zu speichern. Ja, es gibt Geräte, aber die sind im Moment noch eher in der Nische. Wenn Smartphones um diese Speichergröße erweitert werden können oder sie gar intern haben, ist dieser Keks gegessen.
Der andere Punkt, der noch am wachsen ist, ist die Bandbreite für Datenübertragung. Bei Musik weniger relevant für den Download auf den heimischen Rechner, aber das Thema "Musik aus der Cloud" wird auch stärker kommen. Allerdings geht auch in der Bandbreite die Entwicklung rapide voran. Aktuell noch scheint z.B. die Telekom die Zugriffe auf youtube auszubremsen, weil das Backbone eng wird. Aber die großen Netzbetreiber bauen immer noch massiv aus (zumindest in den Städten)... 2014 werden 91% des Internet-Traffics aus Video-Signalen bestehen und schon sehr bald werden wir mehr Bandbreite zur Verfügung haben, als wir nutzen können.
Meine Meinung ist schlicht und einfach: Die CD ist tot und einen adäquaten physikalischen Nachfolger wird es nicht geben.


Abschließend will ich noch zu Anwälten allgemein was loswerden. So mies manche von ihnen auch sind. Sie zeigen durch ihr Tun immer Gesetzeslücken und Fehler auf, die es zu beheben gilt. So sollte man das mit dem Abmahnen auch betrachten. Hätte sich kein Winkeladvokat erbarmt, diese Welle loszutreten, wüßten wir vielleicht garnicht, dass das möglich ist und wie pervers das werden kann.
Änern wird sich daran natürlich nichts aber da es nun bekannt ist, könnte das Problem in Angriff genommen werden und sich etwas ändern. Aber dafür geht es einfach um zuviel Geld.

Das kann ich absolut nicht unterschreiben. Ich finde es grundsätzlich falsch, Gesetze so formulieren zu müssen, dass jede allerkleinste Lücke abgedeckt ist. Beispiel: Diese schnuckelige Foren-Gemeinschaft hier. Aus meiner aktiven Mod-Zeit weiß ich, wo die Lücken in den Regeln liegen. Und es gibt auch hier genug User, die rotzfrech entgegen jeder Moral genau darauf rum reiten und den Mods eine lange Nase machen wollen. Hier haben wir dafür das Hausrecht des Betreibers, welches den Mods erlaubt ist, im Zweifelsfall (nach interner Abstimmung) auch ohne Board-Regeln-Grundlage umzusetzen. Der steigenden Userzahl geschuldet ist es aber unumgänglich, bestimmte Regeln genauer auszuführen oder neue hinzuzufügen.
Im Staat gibt's dieses "Hausrecht" aber in dieser Form nicht, und das ist auch gut so - denn es grenzt an Willkür und tatsächlich haben unsere Volksvertreter zu oft ihre eigenen Gründe für ihre Entscheidungen (und da hast du mit dem letzten Satz, den ich von dir zitiert habe, recht), sodass es nicht ratsam ist, ihnen dieses Vertrauen entgegen zu bringen.

Also komme ich wieder zu der Meinung zurück, dass diese Anwälte, die dem Gesetzgeber eine lange Nase machen (oder ihn auf ihre Seite gezogen haben) und dabei den Normalbürger schamlos ausnehmen, in meinen Augen erbärmliche Stinker sind.


MfG, livebox
 
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Interessant ist übrigens der zweite Teil seines Rants:
Klick

Interessantes Detail:
Jan Delay schrieb:
des weiteren hat universal mich darauf hingewiesen, daß bei meiner letzten abrechnung auch ein nicht gerad geringer betrag aus solcherlei erlösen stammte.. peinlich ;-).. das habe ich nicht gewusst! ein sorry dann auch an universal!


Ich weiß nicht wie die Leute die wegen Jan Delays Musik abgemahnt wurden jetzt darauf reagieren. Vllt können sie ihn ja mal fragen ob er ihnen die Kosten erstattet, zumindest in dem Anteil mit dem er davon profitiert hat. Denn behalten will er dieses Geld ja angeblich nicht.
 
Das kann ich absolut nicht unterschreiben. Ich finde es grundsätzlich falsch, Gesetze so formulieren zu müssen, dass jede allerkleinste Lücke abgedeckt ist.

Dem kann ich mich nur voll anschließen. Man stelle sich vor, es gäbe ein Gesetz, nachdem es verboten wäre, blonde, schwarzhaarige und grauhaarige Frauen zu vergewaltigen. Dann würden diese Typen jede Nacht losziehen und Jagd auf Rothaarige machen.

So ähnlich ist das hier auch. Das Abmahnverfahren zur ist eigentlich eine gute Idee denn es entlastet die Gerichte und bietet quasi eine Möglichkeit für Personen und Firmen auch mal einen Strafzettel oder eine gelbe Karte für Verstöße auszustellen. Das industriell organisierte Abmahnwesen mit integriertem Inkoassobetrieb hat aber nur den einen Zweck: Die Kassen von Anwälten zu füllen und nichts anderes. Es unterscheidet sich daher moralisch nicht im Mindesten von dem, was die organisierte Kriminalität auf der anderen Seite so treibt. Es ist nur zufällig gerade legal.
 
Dem kann ich mich nur voll anschließen. Man stelle sich vor, es gäbe ein Gesetz, nachdem es verboten wäre, blonde, schwarzhaarige und grauhaarige Frauen zu vergewaltigen. Dann würden diese Typen jede Nacht losziehen und Jagd auf Rothaarige machen.

Völlig richtig und darum ist eben verboten Frauen zu vergewaltigen. <--- Da steht nicht eine silbe über Haarfarben. Punkt. Aber so arbeiten Anwälte oftmals und so funktioniert Jura an manche Punkten auch. A ist erlaubt, B ist verboten weil er`ne andere Farbe hat.

Beispiel Drogen. Ich darf sie nehmen aber nicht kaufen und auch nicht besitzen. Sie müssen also immer überall durch Zufall rumliegen und von mir gefunden werden wenn ich sie nehmen will.

Mehr wollte ich nicht sagen. D.h. jaein. Man muß einfach damit rechnen, dass Gesetze ausgenutzt werden. Gerade bei so hohen und einfach zu verdienen Beträgen wie Abmahngebühren pfeifen da einiger gern auf ihre Moral. Wieso auch nicht, ist ja erlaubt. *rolleyes*
 
Danke für das Update, Matthias - ich habe J.D. nicht in meinen Kreisen, bin durch eine "Teilung" drauf gestoßen.

Übrigens noch was interessantes aus google+: Da bekommt man oben Beiträge angezeigt, die grade so durch die Community gehen, auch wenn man den Beitrags-Schreiber nicht in seinen Kreisen hat. (Natürlich nur, wenn der den Beitrag entsprechend freigegeben hat.) Das ist oft nervig... (auch wenn das garantiert auf mein Profil angepasst ist), aber eben war doch wieder was interessantes dabei, was auch zu diesem Thema passt:

http://lumma.de/2011/11/29/nun-ist-...eicherung-zur-durchsetzung-des-urheberrechts/

...Jahrestagung des VPRT eingeladen, um zum Thema "Die digitale Revolution und ihre Spielregeln"; zu diskutieren. Einer der Diskutanten war Hans-Joachim Otto (FDP), Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie. Im Laufe der Debatte, bei der es natürlich auch um das Urheberrecht ging, kam dann von Herrn Otto ein Satz, der mich aufhorchen lies. Sinngemäß sagte er: "lassen Sie uns erst einmal die Vorratsdatenspeicherung machen, danach können wir das Urheberrecht auch durchsetzen."; - Auch auf Nachfrage wurde klar, daß dies kein Versprecher war, sondern ein Versprechen in Richtung Content-Industrie.

Ich find grade kein passendes Smiley für die Wut in meinem Bauch!!
 
Dass die Vorratsdatenspeicherung eingeführt werden soll um schwere Verbrechen zu verhindern hat doch niemand so ernsthaft geglaubt?

Stört es eigentlich von diesen ach so freigeistigen Künstlern denn niemanden was in ihrem Namen so alles gemacht wird?
 
Stört es eigentlich von diesen ach so freigeistigen Künstlern denn niemanden was in ihrem Namen so alles gemacht wird?

Scheinbar nicht. Konnte ich mit der ersten Aussage von Jan Delay noch in der Gesamtaussage übereinstimmen, kann ich es mit seiner ausführlichen Betrachtungsweise kaum noch. Der widerspricht sich ja jeden Meter selbst, erst sagt er, Musik muss von Herzen kommen um gekauft zu werden, dann, dass auch ein Dieter Bohlen Arbeit und Herzblut in seine Musik investiert und das jede Musik grundsätzlich gekauft werden sollte. Na was denn nun? Ich bin wahrlich kein Freund von tanzbarem Pop, Hip Hop oder dessen Mischung mit Big Band, die Jan Delay da macht. Ich persönlich sehe da keinen Unterschied, also worum geht es ihm?

Am unschönsten finde ich die Aussage, dass er keine Ahnung hat, woher sein Geld auf dem Konto kommt und, dass er "nur" seine Musik macht und sich um den Vertrieb und den Verkauf eben Andere kümmern sollen. Zitat: "ich verlange ein neues system das gerecht an alle musikmachenden weiter verteilt." - dann mach doch was, Her Delay! Kündige deinen Major Vertrag, sei ein Vorbild, erklär der Musikindustrie den Kampf und beweise deinen Fans, dass man nicht nur von Gewinnausschüttungen, GVL, GEMA, Merch-Frenchise und Abmahngewinnen ein erfolgreiches Musikerleben führen kann - finanziell und künstlerisch) (Für Letzteres müsstest du noch ein Lied aufnehmen, das mir gefällt - das ist aber nicht so wichtig ;) )

Als Profiteur des Systems es sich dort gemütlich machen, dann mal ganz rebellisch einen rauslassen um dann zu zugeben, dass man sich um nix kümmert und danach auch noch zu fordern finde ich albern. Musikalisch mag er deutlich erwachsener geworden sein, seine Einstellung scheint es noch nicht zu sein.
 
Als Profiteur des Systems es sich dort gemütlich machen, dann mal ganz rebellisch einen rauslassen um dann zu zugeben, dass man sich um nix kümmert und danach auch noch zu fordern finde ich albern. Musikalisch mag er deutlich erwachsener geworden sein, seine Einstellung scheint es noch nicht zu sein.
Das ist auch das was mich stört.

Er ist bei einem Major Label, verdient Geld damit dass wahllos abgemahnt wird was in einzelnen Fällen Existenzen zerstört, will aber dann doch der coole Junge sein der das doof findet. Und wenn der das wirklich nicht gewusst hat, dann zeigt das ja noch mehr wie scheißegal ihm das im Grunde ist.


Er gehört wirklich zu den wenigen die völlig frei entscheiden können bei welcher Plattenfirma er veröffentlicht oder ob er dafür überhaupt eine braucht.
 
Langsam wird es hier interessant, finde ich. :)

Abmahnanwälte (ist das totale BILD-Wort) als miese Schweine zu bezeichnen ist gunrsätzlich gut und richtig. :D
Ich vermute mal, dass es den Eindruck erweckt, ich wiederspräche mir aber ich sehe es nunmal so, dass Anwälte Lücken ausnutzen, diese dadurch aufzeigen und, dass ein Stopfen dieser Lücken folgen muß. Ist das nicht möglich, ist die Rechtssprechung gefragt durch ihre Urteile die Gesetze sinnvoll auszulegen. Ständige Rechtssprechung ist doch auch eine art Gesetzgebungsverfahren. :gruebel: Und wenn schon nicht die Anwälte den Arsch in der Hose haben, aus Vernunft auf ein paar Kröten zu verzichten, dann muß eben das Gericht einspringen.

Jetzt kam raus, dass Jan Delay die Menschen als miese Schweine bezeichnet hat, die ihn mit Geld versorgt haben. Schon lustig, eine Plattenfirma blamiert einen ihrer erfolgreichen Künstler. :D Das spricht doch Bände darüber wie sehr man von der Richtigkeit seines Tuns überzeugt ist.
Jan Delay schrieb dazu, dass er nicht wußte, woher die Kohle kommt. Dazu kann ich nichts sagen. Ich weiß nicht wie seine Lohnabrechnung aussieht und was da unter welchen Abkürzungen und Bezeichnungen aufgeführt wird. Es ist durchaus möglich, dass er das tatsächlich nicht wußte. Vielleicht interessiert ihn der ganze Papierkram auch nicht.
Es würde mich auch nicht wundern wenn er einfach nicht durchblickt wieviel Kohle er genau wofür von Universal bekommt. Große Konzerne haben doch mehr als ein einizges Bankkonto von dem Gelder transferiert werden. Und wenn die Einnahmen aus Abmahnverfahren nicht an Künstler ausgeschüttet werden sondern für irgendwas anderes ausgegeben werden, ist er doch fein raus, könnte man meinen. ABER : Wenn Sein Arbeitgeber Summe X von schwerkriminellen Teenies einnimmt kann er diese Kohle für irgendwas verwenden, für das er sonst Geld aus anderen einnahmequellen verwenden müßte wenn es die Abmahnerei nicht gäbne. Das heißt wenn Universal kein Kohle durch den enormen Schaden aus diesen Kapitalverbrechen einnehmen würde, müßte das Geld woanders herkommen. Somit würde Herr Delay weniger oder nichts kriegen. Oder habe ich einen Denkfehler ?

Werden diese Anwälte eigentlich ausschließlich im auftrag der Plattenfirmen aktiv oder wühlen sie selber im Dreck und wenden sich dann an die Labels und schlagen vor wie man den Schatz bergen kann ?

Selbst wenn Jan Delays Kritik unglaubwürdig ist, ist sie nicht unberechtigt.

Noch etwas zur Vorratsdatenspeicherung......

Zitat aus Link :
Die Idee ist jetzt also, diese Daten zu nutzen, um Urheberrechtsverletzungen zu verfolgen. Alle Bürger werden unter einen Generalverdacht gesetzt, die Daten gespeichert, damit die Content-Industrie dann leichter Urheberrechtsverletzungen verfolgen kann. Interessant, wie sich die FDP damit mal wieder von ihren liberalen Prinzipien verabschiedet. Um es klar zu stellen, ich finde das Urheberrecht schützenswert, aber nicht um den Preis, daß unser aller Daten gesammelt werden, nur um die Durchsetzung des Urheberrechts im digitalen Raum durchzusetzen.

Ist es nicht so, dass der Zugriff auf die gespeicherten Daten nur in bestimmten Fällen und nicht "einfach so" möglich ist ? Verdacht einer SCHWEREN Straftat, Vorliegen eines richterlichen Beschlusses etc. Klar, Gefahr im Verzug kann einen richterlichen Beschluss ERSTMAL umgehen aber wenn da geschlampt wird, sind die Daten wertlos weil -> dürfen nicht verwendet werden.

EDIT : Ich äußere meine Meinung zur Vorratsdatenspeicherung bewußt nicht. Das würde den Thread sprengen.
 
kA was sie mit 'Vorratsdaten' anstellen wollen... aber interessant ist es schon, über so was zu verfügen...
da würde man sich gern die Medien-Industrie ins Boot holen, um wenigstens 1 Befürworter zu haben, der seine Wünsche öffentlich äussert.
Die 'anderen' werden sich vermutlichg hüten :p
WEGEN der Medien Industrie wird so etwas (gravierendes) mit Sicherheit nicht eingeführt.
Hochgerechnete (geschönte ?) 'was wäre wenn...' Krokodilstränen sind kein Argument.
Nicht jeder download entspricht einem realen Besitzwunsch.
Auf 'gesetzliche Regelungen' würde ich mich nicht verlassen... dazu gibt es inzwischen viel zu viele Negativbeispiele.

cheers, Tom
 
Ist es nicht so, dass der Zugriff auf die gespeicherten Daten nur in bestimmten Fällen und nicht "einfach so" möglich ist ? Verdacht einer SCHWEREN Straftat
Es hat sich in der Vergangenheit gezeigt dass der Verdacht einer normalen und schweren Straftat sich nur in der Wahl des Textbausteins unterscheidet.

Verdächtigen kann man viel, und wenn man hinter allem eine schwere Straftat verdächtigt dann ist das halt so und die Daten werden immer raus gegeben. Die Einschränkung hat in der praktischen Ausführung keine Relevanz.


Aber zurück zu dem Abmahnwahnisnn. Eigentlich müsste man doch mal eine schwarze Liste von Bands machen die für ihre Musik abmahnen lassen. Wenn es auf gesetzlichen Wege nicht geht (und danach sieht es ja im Moment nun wirklich nicht aus) muss man den entsprechenden Leuten halt klar machen dass es so nicht geht.
Ich hab zwar keine Illusionen dass sich das relevant bzw. messbar in Verkaufszahlen niederschlägt, allerdings wäre es vllt für den ein oder anderen heilsam zu sehen dass das auf ihn zurückfällt. Den Plattenfirmen oder gar Anwälten braucht man wohl nicht mit Anstand oder Moral zu kommen, Künstlern schon eher, auch wenn sie wie in diesem Beispiel den schwarzen Peter gerne zu ihren Vertragspartnern rüber schieben.
 
dass Anwälte Lücken ausnutzen, diese dadurch aufzeigen und, dass ein Stopfen dieser Lücken folgen muß.

Und damit hab ich ein grundsätzliches Problem. Anderes Beispiel: Ich finde eine Sicherheitslücke in Betriebssystem XY. Wenn ich besonders nett bin, weise ich den Distributor drauf hin. Oder ich tu gar nichts. Oder ich bin ein Ar*** und nutze diese Lücke aus, um auf Kosten anderer mir selbst einen Vorteil zu verschaffen.

Ich erwarte von niemandem, dass er meint, mögliche Gesetzeslücken melden zu müssen. Wenn allerdings einer her kommt, diese auf (teils nicht geringen) Kosten anderer zu seinem Vorteil ausnutzt - und deiner Definition nach sich dabei auch noch toll dabei findet, weil er ja schlimme Lücken im Gesetz aufzeigt und somit hilft, die Welt besser zu machen - da bekomm ich das große Kotzen.

Erinnert mich irgendwie an den Film "Shoot Em Up" - speziell diese Szene:
http://www.youtube.com/watch?v=ov4JvTiQWUU


Selbst wenn Jan Delays Kritik unglaubwürdig ist, ist sie nicht unberechtigt.

Dem stimme ich zu.

MfG, livebox

---------- Post hinzugefügt um 15:03:11 ---------- Letzter Beitrag war um 14:59:50 ----------

Eigentlich müsste man doch mal eine schwarze Liste von Bands machen die für ihre Musik abmahnen lassen.

:great:

Ich wette, dann haben wir ganz schnell hier ein paar neue Einträge :D

Aber schreib doch mal Johannes an - wenn ich ihn in dem Punkt richtig einschätze, wäre der dafür durchaus zu haben. Also so eine Liste mal anzufangen und so lange zu führen, bis einer 'rum kackt.
 
Und damit hab ich ein grundsätzliches Problem. Anderes Beispiel: Ich finde eine Sicherheitslücke in Betriebssystem XY. Wenn ich besonders nett bin, weise ich den Distributor drauf hin. Oder ich tu gar nichts. Oder ich bin ein Ar*** und nutze diese Lücke aus, um auf Kosten anderer mir selbst einen Vorteil zu verschaffen.

Ich erwarte von niemandem, dass er meint, mögliche Gesetzeslücken melden zu müssen. Wenn allerdings einer her kommt, diese auf (teils nicht geringen) Kosten anderer zu seinem Vorteil ausnutzt - und deiner Definition nach sich dabei auch noch toll dabei findet, weil er ja schlimme Lücken im Gesetz aufzeigt und somit hilft, die Welt besser zu machen - da bekomm ich das große Kotzen.

Da muß man ganz fein unterscheiden. Es ist natürlich lächerlich, Leute finanziell zu ruinieren und sich dann auf die Fahne zu schreiben, dass man die Welt verbessert hat weil man gezeigt hat wie schlecht die Gesetze sind. Es wird nur ein Schuh draus wenn die richtigen Schlüsse gezogen werden. Natürlich wäre es netter wenn der Anwalt eine Petition schreibt und darum bittet das Gesetz zu ändern aber dafür geht es dann doch um zuviel Geld.
Der Anwalt ist nicht schlecht weil er eine Gesetzeslücke aufdeckt. Er ist auch nicht schlecht weil er damit Geld verdient. Er ist schlecht weil er das Geld von den falschen Leuten bekommt.

Ein Strafverteidiger macht auch nix anderes als die Akte erstmal nach Fehlern zu durchsuchen. Und wenn dann wegen einer unbedeutenden bürokratischen Unregelmäßigkeit ein Schwerverbrecher frei gelassen wird. Ist das auch ein Unding aber so läufts nunmal....

Noch kurz zur Vorratsdatenspeicherung. Zitat aus Link :

Das Bundesverfassungsgericht hat im März 2008 erklärt, dass eine Vorratsdatenspeicherung grundsätzlich möglich sei. Ein Datenabgleich soll aber nur bei einem konkreten Verdacht einer schweren Straftat zulässig sein.


Natürlich ist die Forderung der Verbände schlimm aber ein Verstoß gegen das Urheberrecht ist doch keine schwere Straftat, oder doch !? Somit ist es doch juristisch garnicht möglich die Vorratsdatenspeicherung gemäß den Forderungen der Industrie zu nutzen. Denn die Entscheidung des Verfassungsgerichts steht doch fest.
Und wenn man schaut, wie in der Vergangenheit in Sachen Vorratsdatenspeicherung und auch Sicherungsverfahrung entschieden wurde kann man sich doch an 3 Fingern abzählen wie die Frage, ob Urheberrechtsverletzungen eine schwere Straftat in Bezug auf die VDS sind, beantwortet wird. Ich vermute, sie wird mit "Nein" beantwortet werden.

Aber noch mal : Alleine die Forderung finde ich schon sehr sehr krass.
 
Aber schreib doch mal Johannes an - wenn ich ihn in dem Punkt richtig einschätze, wäre der dafür durchaus zu haben. Also so eine Liste mal anzufangen und so lange zu führen, bis einer 'rum kackt.

Dann sollte man das aber auch gut mit Quellen belegen.
 

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