Ich besitze die J&D Les Paul Custom. Und ich bin zufrieden, das gleich vorweg... diese Meinung steht aber nur für mich und meine Gitarre. Soviele Erfahrungsberichte die es gibt von Leuten die eine J&D hatten/haben, können nicht lügen.
Also.
Optik:
Auf den 1. und 2. Blick bis aufs Gibson-Logo und Custom-"Logo" ist sie nicht von einer Gibson zu unterscheiden. Kleine Detailänderungen hat sie aber (Switch etwas weiter oben, Cutaway "schärfer", usw...).
Sie sieht sehr edel aus. Wirklich, edler als auf Fotos. Die Lackierung ist sehr gut ausgeführt, einig die schwarzen Zierstriche auf dem Binding sind manchmal ein bisschen schwächer als anders wo, wie wenn die Farbe fast ausgewesen wäre.
Verarbeitung:
Von aussen ziemlich gut eben bis auf die Zierstriche. Alles sitzt sehr gut, das Schlagbrett wackelt ein bisschen. Innen siehts etwas anders aus, das Elektrikfach ist ziemlich mies ausgefräst, aber sauber abgeschirmt und die Elektik auch stabil verlötet. Eine schraube die den Pickup befestigt ist gestern einfach rausgefallen. Ich weis aber nicht ob es nur vom basteln nicht richtig festgeschraubt war. Ansonsten ist die Verarbeitung wie ich bis jetzt weis echt sehr gut.
Elektrik:
Ich habe die Gitarre gebraucht mit Rockinger-Alnico-PAFs gekauft, deshalb kann ich wenig dazu sagen. Die Potis sind laut Vorgänger "schlecht, aber besser als die meisten der Preisklasse". Die Tone-Potis sind deshalb abgelötet, so klingt es besser. Wenn ich mal zuviel Geld und nix zu tun habe, baue ich mir bessere ein.
Mechaniken:
Eigentlich gut, bis jetzt wegen der Verarbeitungsqualität keine Probleme gehabt. Sie verstimmt sich aber gerne, also im Rahmen von "jeden Tag 1x stimmen", dass reicht. Viellicht wechsel ich die Tuner auch mal aus.
Holz:
Sie besteht aus Massivholz. Schwingt sehr schön, klingt auch unverstärkt relativ knackig und warm. Was es für Holz ist kann ich nicht sagen, entweder Erle oder Mahagony, wusste der Vorbesitzer auch nicht. Laut Musicstore sind zumindest die aktuellen Modelle Mahagony.
Sound:
Echt sehr geil, ich bin begeistert. Ziemlich frisch insgesamt.
Mit Neck-Pickup schön warm, bluesig, sehr gut für mein Empfinden. Wenn man nicht zuviel Zerre nimmt und das Volume vllt. etwas zurückfährt klingt sie total "holzig" im positiven Sinn. Also nix totes Holz, klingt jedenfalls nicht so.
Bridge klingt clean ziemlich lahm, verzerrt knackig, druckvoll, bassig, hat aber auch ziemlich gute Höhen. Crunch kann sie nicht sooo gut. Solos klingen auch sehr geil.
Insgesamt gefällt sie mir sehr gut, klassische Rocksounds kann sie auf jeden Fall, Blues im Neck auch. Metal überhaupt nicht, dass liegt aber wahrscheinlich an den dafür zu klassischen Pickups.
Im Vergleich zu Epiphones klingt sie soweit ich noch weiss (aus dem Laden-Test einer Epi) mindestens genausogut, ich habe aber nie einen Direktvergleich gemacht.
Mein Vorbesitzer allerdings, und der meint sie klingt schon merklich besser als die Epiphones die er dahatte. Auch die anderen Koreaner wie Aria waren nicht so gut.
Im Direktvergleich zu einen seiner Gibson Les Pauls meinte er, man merke es natürlich schon, aber die J&D wäre im vergleich dazu noch lange nicht "schlecht", er meinte auch sie klinge etwas wärmer, und ein bisschen holziger im Neck. Für diese Sachen lege ich meine Hand zwar nicht ins Feuer, aber ich glaube schon das es im Grunde richtig ist.
Fazit:
Der Sound ist dür mein Empfinden ziemlich geil und die Verarbeitung ist recht ordentlich. Ich bin sehr sehr zufreiden.
Im Vergleich zu Epiphones klingt sie mit Sicherheit nicht schlechter, eher besser.
Dass alle J&D-Gitarren so gut sind wie meine, wage ich zu bezweifeln, ich könnte mir vorstellen dass es auch sehr schlechte Modelle gibt. Meine J&D hat eine Preisempfehlung von 465 Euro (und NP 220 Euro, +120 für die Rockinger Pickups), welche mit niedrigerer würde ich vielleicht meiden.
Ich hoffe ich konnte weiterhelfen.
MfG,Tobi