MegaProfi
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Hallo liebes Forum,
ich weiß, dass meine Überschrift provokativ wirkt, aber ich möchte einfach mal eure Meinung hören und ich mag auch komplett schief liegen!
Ich sehe die Notation als eine mathematisch in erster Ordnung reproduzierbare Anleitung, ein Musikstück akustisch wieder zu geben (natürlich nur, wenn es prinzipiell in dieser Notation darstellbar ist).
Da genau sehe ich eine ordentliche Ungenauigkeit und hier meine These: Es ist falsch, ungerade Takte durch gerade Noten darzustellen.
Als Beispiel sei der 3/4-Takt genannt. Es wird deklariert, dass nun eine Takteinheit aus 3 mal einer Viertel-Note besteht. Nun ist hier aber das Theorie-Forum und ich bin aus der theoretischen Physik, deshalb sei die Frage erlaubt: Wo bleibt denn dann die letzte Viertel-Note, damit man 3/4 + 1/4 = 1 hat? Wer hat die gestohlen?
Der Witz an der Geschichte ist natürlich recht schnell aufklärbar, denke ich: Im Gegensatz zur Mathematik, wo nun wirklich jedes Objekt kontextuell exakt klassifiziert werden muss, ist die Musik-Theorie entgegen dem Namen doch eher pragmatisch, oder? Als "echter" Theoretiker hätte ich nämlich eine neue Symbolik für viele Taktarten gebraucht. Den 3/4-Takt könnte man als 3/3-Takt definieren und dann bei den Symbolen für 1/4-Noten zum Beispiel einen Index "3" dran hängen, damit jedem klar ist, dass es sich nicht um Viertelnoten handelt. Dies würde sich durchziehen durch alle Noten, also hätte man zum Beispiel das Symbol für 1/8-Noten auch mit einer "3" zu versehen, da es sich ja um eine 1/6-Note handelt. Diese Indizierung mag nun einem Physiker gefallen, aber dem Musiker vermutlich minder. Daher kam man vermutlich historisch auf den Gedanken: "Lassen wir die 3 doch gerade werden und gut ist" oder so...
Also, zusammengefasst: Das Ganze ist grundsätzlich kein Problem, das selbst über den impliziten Umweg der Umdeutung der Notation die musikalische Praxis unmöglich macht, ist aber dennoch falsch und die Syntax und Semantik sollte doch zumindest in theoretischen Werken über Musik erwähnt werden (was auch vermutlich der Fall ist - ich habe nur Einsteigerlektüre daheim).
Was meint ihr?
Liebe Grüße
Jens
ich weiß, dass meine Überschrift provokativ wirkt, aber ich möchte einfach mal eure Meinung hören und ich mag auch komplett schief liegen!
Ich sehe die Notation als eine mathematisch in erster Ordnung reproduzierbare Anleitung, ein Musikstück akustisch wieder zu geben (natürlich nur, wenn es prinzipiell in dieser Notation darstellbar ist).
Da genau sehe ich eine ordentliche Ungenauigkeit und hier meine These: Es ist falsch, ungerade Takte durch gerade Noten darzustellen.
Als Beispiel sei der 3/4-Takt genannt. Es wird deklariert, dass nun eine Takteinheit aus 3 mal einer Viertel-Note besteht. Nun ist hier aber das Theorie-Forum und ich bin aus der theoretischen Physik, deshalb sei die Frage erlaubt: Wo bleibt denn dann die letzte Viertel-Note, damit man 3/4 + 1/4 = 1 hat? Wer hat die gestohlen?
Der Witz an der Geschichte ist natürlich recht schnell aufklärbar, denke ich: Im Gegensatz zur Mathematik, wo nun wirklich jedes Objekt kontextuell exakt klassifiziert werden muss, ist die Musik-Theorie entgegen dem Namen doch eher pragmatisch, oder? Als "echter" Theoretiker hätte ich nämlich eine neue Symbolik für viele Taktarten gebraucht. Den 3/4-Takt könnte man als 3/3-Takt definieren und dann bei den Symbolen für 1/4-Noten zum Beispiel einen Index "3" dran hängen, damit jedem klar ist, dass es sich nicht um Viertelnoten handelt. Dies würde sich durchziehen durch alle Noten, also hätte man zum Beispiel das Symbol für 1/8-Noten auch mit einer "3" zu versehen, da es sich ja um eine 1/6-Note handelt. Diese Indizierung mag nun einem Physiker gefallen, aber dem Musiker vermutlich minder. Daher kam man vermutlich historisch auf den Gedanken: "Lassen wir die 3 doch gerade werden und gut ist" oder so...
Also, zusammengefasst: Das Ganze ist grundsätzlich kein Problem, das selbst über den impliziten Umweg der Umdeutung der Notation die musikalische Praxis unmöglich macht, ist aber dennoch falsch und die Syntax und Semantik sollte doch zumindest in theoretischen Werken über Musik erwähnt werden (was auch vermutlich der Fall ist - ich habe nur Einsteigerlektüre daheim).
Was meint ihr?
Liebe Grüße
Jens