Also...
zuerst einmal ist ein Gitarrenkabel natürlich koaxial aufgebaut, Muss es ja sein, sonst wäre es ja nicht brauchbar geschirmt. Sie haben durchaus einen durch Aufbau und Materialien definierten Wellenwiderstand (dieser ist ja immer dadurch definiert), aber keinen kontrollierten bzw vom Hersteller angegebenen. Das meintest du aber wahrscheinlich,
@Prospero. Der Wellenwiderstand ist aber auch egal bzw. er sollte wahrscheinlich tendenziell möglichst hoch sein, damit der Kapazitätsbelag (in pF/m oder so) möglichst klein und damit die Resonanzverschiebung / Höhenbedämpfung möglichst klein ist.
Zur Frage, ob man "ein Gitarrenkabel" als "Lautsprecherkabel" verwenden kann, muss man weiter ausholen:
- Was für ein Gitarrenkabel?
- An welchem Lautsprecher?
- Mit welchem Verstärker?
- Bei welcher Spielweise (Leistung)?
Wenn man ein Sommer Spirit XXL verwendet, dann kann man das durchaus als Lautsprecherleitung verwenden, da dessen Innenleiter 0,75 mm² hat. Ich mache das seit Jahren quasi ausschließlich bei meinen Klinkenkabeln - alleine schon deswegen, weil ich zu faul bin, mir hier wasweißichwieviele verschiedene Leitungen auf Lager zu legen, aus denen ich dann irgendwelche Leitungen mit Neutriksteckern löten kann.
Das hält die im Gitarrenbereich üblichen Belastungen aus und - siehe oben - ist klanglich ohnehin irrelevant.
Wenn wir jetzt über 1000 W an 2 Ohm mit einem Bassverstärker diskutieren würden, dann würde ich auch was dickeres nehmen, aber da sollte man auch keine Klinkenstecker mehr verwenden, sondern Speakon o.ä.
Also grundsätzlich würde ich davon abraten, ein Klinkenkabel mit unbekanntem Querschnitt und unbekannter Fertigungsqualität einfach als Lautsprecherleitung zu nehmen, da man dann nicht weiß, ob die Stecker ordentlich verlötet sind und wie groß die Verluste in der Leitung sind. Ich habe schon Klinkenpatchkabel in der Hand gehalten, die Längswiderstände von 10 Ohm hatten... sowohl am Innenleiter als auch am Schirm. Solches Zeug wird bei der Nutzung als Lautsprecherleitung abbrennen und dann eventuell zu Folgeschäden führen. Ich habe auch schon originale Marshall 2203 repariert, bei denen die Endröhrenfassungen nach Überschlag durch Leerlauf weggebrannt sind, weil jemand schlechte Leitungen benutzt hat.
Wenn man aber weiß, welche technischen Eigenschaften die Leitung hat (also "Querschnitt reicht" und "Stecker sind ordentlich"), dann kann man das schon machen.
Man könnte auch generell in der Gitarristenwelt endlich mal im Jahr 2000 ankommen und Speakon o.ä. als Lautsprechersteckverbinder nehmen...da gibts auch echt gute Kombibuchsen, falls man auch altes Zeug benutzen muss