Isovox 2: Dumm gekauft oder dumm gemischt?

Interessant, vorher war man sich eher einig, jetzt fliegen die Fetzen :mampf: :D !

Erstmal vielen Dank für beide Positionen: Klar, konstruktive Kritik ist am direktesten hilfreich; aber wenn eben irgendwo feste physikalische Grenzen gesetzt sind und Leute davon wissen, dann ist es ebenso wichtig, davon informiert zu werden. Spart einem im Endeffekt viel Zeit und Geld und ist damit auch letztendlich auf seine Weise konstruktiv :) .

Deshalb kann ich wissen dass ein 5 cm dicker Absorber keine 200 Hz absorbieren wird (bzw nur ungenügend) ohne dass ich das zuerst aufbauen und vermessen muss.

Wie dick müsste der denn mindestens sein, um das zu können?

Mein Gesangslehrer etwa hat in seinem Kellerstudio auch viele von diesen Schaumtafeln an den Wänden - allerdings nicht flächendeckend. In den Ecken sind halt Würfel als Bassfallen, in den Wänden steckt mWn Glaswolle drin, so weit ich das verstanden habe zur Schalldämpfung nach außen. Aber innerhalb des Studio-Raums sind die Wände auch an vielen Stellen kahl, müssten also eigentlich reflektieren wie sonst was. Nehme ich allerdings nicht so wahr, im Gegenteil, der hintere Teil dieses länglichen Raumes ist sogar praktisch ganz tot, obwohl der auch noch viele kahle Stellen hat.

Richtig dicke Platten hat der aber auch nirgendwo herumstehen. Zudem hat er so einen halbkreisförmigen Reflektionsfilter hinter seinem Mikro, die Dinger sind ja auch umstritten.

Was mich zu der Frage führt: Inwiefern ist denn hier die Rückseite der Box an dem Kammfilter-Problem beteiligt? Wir setzen uns ja im Moment hauptsächlich mit den Seiten und ggf. der Decke auseinander.

So wie ich das verstanden habe ist der dicke Absorber hinter dem Mikro bei der Isovox aber vor allem zur Lärmdämpfung nach außen gedacht (weil man ja in diese Richtung singt und da entsprechend am meisten aufgefangen werden muss). Auf der Rückseite ist das Mikro ja eh am unempfindlichsten, da dürfte also das Abhalten störender Frequenzen geringste Priorität haben.

Am wichtigsten an der Rückseite ist wohl, dass von hinter dem Mikro nichts zurück reflektiert wird auf die Klappwand hinter dem Kopf, sodass es von dort dann wieder auf die empfindliche Vorderseite des Mikros trifft. Das kann man natürlich stark beeinflussen, je nachdem, ob man mit geöffneter oder geschlossener Klappe singt.

schau, die Wände der Isovox dämpfen den Schall kaum ab. Selbst wenn du es schaffst eine Reflektion 5 mal abzuleiten bevor sie wieder ins Mikrofon kommt hast du durch die geringen Abmessungen maximal 2,5m zurückgelegt. Das entspricht ca. 8ms. VIEL zu kurz.

Okay, das leuchtet ein, wenn man Kammfiltereffekte bis ca. 15 ms wahrnimmt. :gruebel:

Kann ich dann vielleicht irgendwie diese Frequenzen aus dem Sänger-Loch rausleiten :D ? Also, anstatt sie -zigmal innerhalb der Box hin und her zu reflektieren, einfach raus in Richtung der Füße. Dazu müsste ich die Welle doch im Prinzip sogar nur ein einziges Mal brechen, nämlich um 90 Grad nach unten.

Für Nachbarn und Mitbewohner sind diese verhältnismäßig tiefen Frequenzen ja normalerweise weniger störend; das Schneidende und Penetrante aus den oberen Mitten ist es ja, was oft stört - nicht nur beim Singen, sondern auch wenn bei uns der Saxofonist aus der Band meines Bruders rumtrötet, oder eben einer sich an der Schalmei versucht. Außerdem werfe ich über die Box ja eh nochmal was drüber, um alles, was an den Füßen rauskommt, noch ein wenig weiter abzumildern. Aber das betrifft dann ja den Klang innerhalb der Box nicht mehr.
 
Das kann er ja nicht wissen

Stimmt. Muss er auch nicht. Die von mir vorgeschlagenen Elemente sind weniger Dämmung, mehr Diffusor. Und auch Menschen mit Rechenschiebern sollten ab und an mal was ausprobieren. In der Praxis ist das dann ab und an doch noch mal anders als auf dem Reissbrett......
 
Wie dick müsste der denn mindestens sein, um das zu können?
Das ist natürlich die Frage, die man sich dann stellt!
Dazu muss man wissen, dass poröse Absorber nicht direkt den Schalldruck absorbieren sondern die Schallschnelle (die Geschwindigkeit mit der sich die Luftmoleküle hin-und herbewegen, das ist NICHT die Schallgeschwindigkeit) reduzieren.
Wie machen sie das?
Poröse Absorber haben sehr viel Oberfläche, das heißt es findet auf sehr großer Fläche Kontakt zwischen den bewegenden Luftmolekülen und dem Absorber statt. Die dabei entstehende Reibung zieht Energie aus dem Schallfeld, diese wird in Wärme umgewandelt.
Einen Temperaturanstieg wird man nicht bemerken, denn selbst um die Temperatur nur um ein kleines bisschen zu erhöhen ist sehr viel Energie nötig - weitaus mehr als in üblichen Schallfeldern vorhanden ist.

Weiters muss man sich daran erinnern, dass bei einer Schallwelle die an der (schallharten) Wand reflektiert wird die Schallschnelle direkt an der Wand gleich Null ist - klar, denn direkt an der Wand kann sich die Luft ja nicht bewegen. Dafür ist hier der Schalldruck maximal.
Die Schallschnelle ist demnach ein Viertel der Wellenlänge von der Wand entfernt am Höchsten!

Da ein poröser Absorber nicht Schalldruck sondern Schallschnelle bekämpft, ist es also am klügsten, den porösen Absorber da zu befestigen, wo die Schallwelle ein Schnelle-Maximum hat, also ein Viertel der Wellenlänge von der Wand entfernt.

Die Faustregel ist also: der poröse Absorber muss ungefähr ein Viertel der Wellenlänge dick sein, wenn er an der Wand befestigt werden soll.
Für 200 Hz kommt das auf ~42 Zentimeter.

An diesem Punkt muss mann dann die erste Näherung, welche die Faustregel darstellt, etwas erweitern und bedenken dass das Absorbtionsvermögen des Absorbers nicht plötzlich 0 ist für Frequenzen deren Wellenlänge größer als 4 mal seine Dicke ist, stattdessen geht sie langsam gegen Null.
Besonders für den Tiefmitten und Bassbereich muss man dann auch noch genauere Kennzahlen der Materialien betrachten um das Absorbtionsvermögen zuverlössig bestimmen zu können.

Aus Erfahrung kann man sagen, dass mit 10 bis 15 cm dicken Absorbern aus passendem Material (zB Basotect) bis runter auf 300-500 Hz absorbiert werden kann.
Um auch bei 200 Hz noch über 80 % absorbieren zu können muss man dann schon kompliziertere Konstruktionen verwenden, oft verwendet werden zB 10-15 cm dicke Paneele die mit 10-20 cm Abstand von der Wand befestigt werden..

Stimmt. Muss er auch nicht. Die von mir vorgeschlagenen Elemente sind weniger Dämmung, mehr Diffusor. Und auch Menschen mit Rechenschiebern sollten ab und an mal was ausprobieren. In der Praxis ist das dann ab und an doch noch mal anders als auf dem Reissbrett......
Auch für einen Diffusor gilt Physik - und gerade ein Diffusor ist alles andere als intuitiv.

Wenn man keine Angst vor Theorie hat sondern zumindest auch mal drauf schaut weiß man auch, dass so winzige Strukturen wie von Luftpolsterfolie den Diffusionsgrad der Reflexion nur im Ultraschallbereich erhöhen - selbst wenn man die Folie als schallhart betrachtet, was sie wohl unstrittig nicht ist.

Das hat nichts mit "Theoretiker vs Praktiker" zu tun und es liegt mir auch völlig fern jetzt eine Diskussion von "Anpackern" gegen "Rechenschiebern" anzuzetteln.
Es hat aber auch keinen Sinn, die Gesetze der Physik zu ignorieren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Sowas vielleicht. Absorptionsgrad nicht super toll bei der fraglichen Frequenz aber mehrere hintereinander......
 
Hier ein Kurztest von der Musikmesse 2018 von Non Eric.
http://www.musotalk.de/video/isovox-2-gut-klingende-mini-gesangs-sprachkabine/

Ich habe auf der Messe auch kurz reingehört/reingesprochen und muss sagen, die Isovox-2 schafft es durchaus ein trockenes und klares und detailliertes Vocal Signal "aufzunehmen".
Das liegt wohl an der Kombination aus unterschiedlichen Materialen. Damit unterscheidet sich das Teil positiv von Mitbewerber Produkten.

Die Qualität der Vocals ist hier um ein vielfaches besser, als viele Homestudio Vocal Aufnahmen, die man hier im Forum so hören kann.
Auf der anderen Seite ist die Kabine mit einem Preis von 900,- € sehr sehr teuer.
Mit 900,- € für Basotect & Co und etwas Heimwerker Geschick, kann man für das Geld im Homestudio mehr erreichen.

Topo :cool:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hallo, @topo, danke für deinen Beitrag! :) Ich schätze also, du hast da direkt reingesprochen, ohne irgendwelche zusätzliche "Innenausstattung"? Hast du dich nur live über Kopfhörer während des Reinsprechens ins Mikro gehört, oder hattest du auch Gelegenheit, die dabei erstellte Aufnahme nachträglich noch einmal anzuhören?

Denn während ich in der Box stehe, hört sich das für mich auch nicht boxy an, erst danach :D .

Es ist ja auch die Frage, ob tatsächlich 200 Hz absorbiert / rausreflektiert werden müssen, oder ob man nur generell irgendwie Kammfiltereffekte verhindern muss. Aber ich schätze, was wir hier haben ist ein Kammfiltereffekt, der just diese Frequenzen um 200 Hz betrifft? Also konkret: Die Frequenzen um 200 Hz prallen an den Seitenwänden ab und kommen ein paar Millisekunden später ins Mikro als der Hauptgesang?

Früher etwa habe ich immer ein EQ-Preset auf den Vocals benutzt, dass sogar absichtlich bei um die 200 Hz ein wenig geboostet hat. Also ganz raus müssen diese Frequenzen deshalb auch nicht, sie sollen nur nicht von vorneherein übermäßig dominant werden.

Mit 900,- € für Basotect & Co und etwas Heimwerker Geschick, kann man für das Geld im Homestudio mehr erreichen.

Sicher, aber Zeit ist auch Geld :cool:. Dafür habe ich bei meinem Röhrenamp gespart, als wir da die Röhren selbst gewechselt und gebiased haben. Und hatte ihn dadurch auch wieder direkt zur Verfügung, als auf die Reparatur warten zu müssen. :juhuu:

Mein Ehrgeiz, unseren jetzigen Aufnahmeraum an den Wänden, Türen und Fenstern akustisch zu behandeln (ganz davon abgesehen, wie vollgepackt er ist, was das deutlich erschweren würde :D ), hält sich dagegen in Grenzen, wenn ich die Möglichkeit in Betracht ziehen muss, dass ich in ein paar Monaten womöglich umziehen muss und das dann mit einem anderen Raum alles nochmal machen kann :redface:.

Aber wenn ich die Isovox dazu bringen kann, zumindest halbwegs vernünftig zu klingen, dann kann ich das woanders 1:1 wieder so aufbauen und habe damit schon mal eine potentielle weitere Baustelle wieder aus dem Kopf.

So jedenfalls klingt die Isovox 2 im Mix mit Logic Pro X-Stock-Effekten - Channel-EQ, into Multiband-Kompressor mit einem Band zwischen 150 und 500 Hz, into Kompressor.
Und mit unseren Sofakissen drin :D !



Die anderen Videos auf dem Kanal sind außerhalb der Box aufgenommen, vor unserem Kleiderschrank (weil sie älter sind, da hatte ich die Box noch nicht ;) ). Bzw. bei einem einzigen sind die tiefen Parts in der Box, die hohen Parts außerhalb.

Mal gucken, ob ich's mit ein bisschen Übung bei anderen Aufnahmen noch besser hinkriege; wäre z. B. mal eine Idee, den Multiband-Kompressor als erstes in die Signalkette zu packen, also noch vor das Channel-EQ.
 
Mir scheint, du hast Kammfiltereffekte doch noch nicht verstanden. 200Hz waren nur als Beispiel angegeben. Dein EQ Preset boostet 200 Hz weil in dem Bereich der Grundton von männlichen Stimmen zu finden ist. Siehe: http://www.independentrecording.net/irn/resources/freqchart/main_display.htm
(Das heißt natürlich NICHT das man diesen Frequenzbereich immer für Vocals hernehnen kann!)

Deine Stimme wird als ganzes von der Wand reflektiert. Wir reden da von einem Frequenzbereich von ca. 100Hz bis 10kHz und darüber. Hohe Frequenzen sind allerdings wegen der kleineren Wellenlänge leichter zu dämpfen. Deshalb hab ich gesagt das du in tieferen Bereichen der Stimme aufgrund der längeren Wellenlänge nie die Reflexionen in der Box dämmen können wirst. Die Hohen sind prinzipiell kein Problem, das geht mit deutlich weniger Aufwand, Dimension und Masse.

Kammfilter führt nicht zu einer Überbetonung sondern zur schmalbandigen Auslöschung von Frequenzbereichen wegen dem Zeitunterschied zwischen Direktschall in ca. periodischen Abständen und Reflexionen. Das aufgenommene Frequenzbild schaut dann aus, als hätte jemand mit einem Kamm hinein gestochen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ja, hab aus versehen die Endung weggelöscht und gedacht, es wird schon HTML sein. :D
 
Hier noch mal zur Visualisierung des Kammfilter-Effektes (Quelle: Sengpiel):

CombFilterLinearFrequencyA.gif


Dein EQ Preset boostet 200 Hz weil in dem Bereich der Grundton von männlichen Stimmen zu finden ist
Da wäre die Frage, ob nicht sogar Frequenzen geboostet werden, die eben durch den Kammfiltereffekt abgewürgt wurden.
Das ist das Teuflische an solchen unnatürlichen bzw. problematischen Räumen, irgendwo gibt es immer Frequenzpüree. So richtig zufrieden wird man mit sowas nicht werden. Zumindest an Stimmen, auf die das Ohr naturgegeben stark sensibilisiert ist.
 
Hier noch mal zur Visualisierung des Kammfilter-Effektes (Quelle: Sengpiel):

CombFilterLinearFrequencyA.gif



Da wäre die Frage, ob nicht sogar Frequenzen geboostet werden, die eben durch den Kammfiltereffekt abgewürgt wurden.
Das ist das Teuflische an solchen unnatürlichen bzw. problematischen Räumen, irgendwo gibt es immer Frequenzpüree. So richtig zufrieden wird man mit sowas nicht werden. Zumindest an Stimmen, auf die das Ohr naturgegeben stark sensibilisiert ist.

Bei einem Preset werden vermutlich keine Kammfiltereffekte berücksichtigt.
 
So, hier ist es nochmal "straight from the horse's mouth" :) : Das hier sind die Soundbeispiele von der Website des Herstellers - und angeblich soll die Kiste "Boxyness" sogar explizit reduzieren (s. unten).

https://isovoxbooth.com/learn-more/?v=3a52f3c22ed6

Hört mal extra kritisch hin - erkennt ihr hier ggf. Ähnlichkeiten zu dem, was ihr an den beiden unabhängigen Videos aus dem Startpost (von denen ich ja positiv überrascht war) zu kritisieren hattet?

Ich erkenne nur den Raumsound ohne IsoVox wieder :redface:, denn so klangen meine Vocals-Spuren früher auch, wenn ich sie solo geschaltet habe. Mich hat das dann im Mix nicht gestört, weil ich so viele andere Spuren drüber gekleistert habe, dass man das weniger gehört hat... aber vermutlich habe ich mich damit auch an diesen "roomy" Sound gewöhnt.

In der IsoVox haben wir jetzt ja vor allem tiefe / low mid-Reflektionen, wenn ich das richtig verstanden habe. Im Raum, gerade wenn dieser auch noch von Teppich unbedeckte Stellen hat, wo nur Fliesen liegen, hat man hingegen auch bzw. vielleicht sogar überwiegend hohe Reflektionen.

Vielleicht klingt's jetzt auch einfach deshalb dumpfer für meine Ohren, weil diese unfreiwillige Brillianz, die durch die vorher unvermeidlichen Reflektionen kam, jetzt weg ist :D , und ich mich bereits daran gewöhnt hatte?
 
Im Raum, gerade wenn dieser auch noch von Teppich unbedeckte Stellen hat, wo nur Fliesen liegen, hat man hingegen auch bzw. vielleicht sogar überwiegend hohe Reflektionen.

Nein, hohe Frequenzen lassen sich immer leichter dämpfen und man müsste schon ein sehr spezielles System bauen um mehr Höhen im Nachhall zu haben als Bässe. ZB. sehr dicke Absorber an jeder Oberfläche und Platten mit Löchern davor.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
soll die Kiste "Boxyness" sogar explizit reduzieren
Das ist doch Marketing-Sprech. Mag ja sein, dass die Kiste ihre eigene Boxyness reduziert, das impliziert aber noch nicht, dass die deswegen komplett wegfällt.
So klingen die 3 Samples auf der Webseite auch immer noch boxy, zusätzlich auch ziemlich "eng".
Das Beispiel weiter unten beim Vergleich mit dem Raum klingt schon besser.

Ich will das Ding auch gar nicht runter machen.
Es hilft ganz sicher sehr dabei, wenn man (wie viele, ich auch) das Problem hat, nicht jederzeit und überall singen und Gesang üben/probieren zu können, weil man seine Umwelt damit zu sehr nerven würde. Ebenso wird es gut gegen Geräusche von außen isolieren und - natürlich - schäbigen Room - Sound draußen lassen.
Wenn es vorrangig um den letzten Punkt geht, kann ich mit 999 € aber einiges machen, um das zu verbessern.
Der Punkt ist ja außerdem, dass Vocals mindestens ein wenig Raum benötigen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
@lightsrout: Ok, danke für die Klarstellung! :)

Das ist doch Marketing-Sprech. Mag ja sein, dass die Kiste ihre eigene Boxyness reduziert, das impliziert aber noch nicht, dass die deswegen komplett wegfällt.

Klar, aber wenn sie mit nachweislich falschen Versprechen werben, könnte man sie dafür ja verfolgen ;) .

Ebenso wird es gut gegen Geräusche von außen isolieren und - natürlich - schäbigen Room - Sound draußen lassen.

Das ist ja, wie wir nun mittlerweile gemerkt haben, ein Trade-off: Man kriegt zwar weniger Raumklang rein, aber dafür mehr Bass-Mumpf. Mich hat bislang der Raumklang im Mix weniger gestört als der Bass-Mumpf - aber das liegt natürlich auch daran, dass ich mich an den "roomy"-Sound bei meinen Vocals schon seit vielen Jahren gewöhnt habe, der Isovox-Klang dagegen neu und ungewohnt ist :) .

Aber der Lautstärkeunterschied macht eben schon was. Wenn ich vor meinem Schrank singe, habe ich zwar mehr Brillianz, aber die penetranten hohen Frequenzen gehen dann direkt durch die kahle Decke, und u.U. auch noch durch die Terrassentür direkt daneben zum Fenster raus und ein Stockwerk weiter oben wieder rein.

Habe heute noch ein wenig rumexperimentiert; den Multiband-Kompressor an den Anfang des Plugin-Channel-Strips zu packen scheint auch nochmal ein bisschen besser aufzuräumen.
 
Klar, aber wenn sie mit nachweislich falschen Versprechen werben, könnte man sie dafür ja verfolgen ;) .

Ich kenn mich in der Rechtslage nicht aus aber in der Audiowelt, besonders Consumerbereich, wird sehr viel geschwindelt. Stichwort Vovoxkabel. Ein Freund von mir hat seine Bacc. Arbeit darüber geschrieben und wirklich genau erforscht wieviel ein Vovox Kabel von einem Thomann Kabel trennt. Spoiler: nichts.

Wenn es darum geht wieviel die Nachbarn von deiner Stimme hören muss ich dich leider auch enttäuschen. Hohe Frequenzen werden auch leichter gebremst als tiefe.

Der Punkt ist ja außerdem, dass Vocals mindestens ein wenig Raum benötigen.

Ja, aber guten! Wenn die Umstände wirklich so schlecht sind nehm ich als Recording Engineer immer lieber tot auf um danach Raum dazuzumischen als mit das Signal mit zu schnellen Erstreflexionen zu zerschießen. Für den Singenden ist es halt nicht angenehm in einem toten Raum zu stehen aber das kann man ja mit elektronischen Maßnahmen verbessern.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Klar, aber wenn sie mit nachweislich falschen Versprechen werben
Aber genau das tun sie ja auch gar nicht. Es steht nirgendwo was, dass es frei von boxiness ist. Oder hab ich das übersehen?
Schau mal, hier der Tester kommt zu ähnlichen Ergebnissen:
https://obli.net/2017/10/20/isovox-vocal-booth-v2-mobile-tonkabine-im-test/

Wie gesagt, für das Geld lassen sich ein paar deluxe mobile Stellwände bauen oder sogar kaufen.
Damit bekommst du deinen Raum gebändigt und hast beim Singen immer noch genug Sauerstoff :)
 
Nun wollen wir die Kirche mal im Dorf lassen. Die Demos von isovoxbox sind weder besonders schlecht noch besonders gut.
Ich wiederhole mich. Die Qualität der isovoxbox Aufnahmen, dürfte um einiges besser sein, als vieles, was wir hier sonst so im Forum zu hören bekommen.
Darüber hinaus kann man die Aufnahmen im Nachgang mit ein paar plugins soweit bearbeiten, dass man damit ein gutes Vocal-Ergebnis erzielen kann und bei Bedarf einen boxy Sound so gut wie eliminieren kann.

Die Grundregel ist, hat man keinen guten und professionellen Aufnahmeraum, so sollte man so trocken wie möglich mit möglichst wenig Raumanteil aufnehmen.
Daraus kann man dann was machen!

@Strato Incendus: wenn du also keine Möglichkeit und/oder Lust hast, das Budget in ein Vocal Booth/Aufnahme Raum zu stecken, dann ist isovoxbox für dich eine gute Investition, da du so viel mehr erreichst, als ohne.
Wenn ich mir "A Matter of time" anhöre, dann sehe/höre ich im Mix allgemein und im ab mixen der Vocals Verbesserungspotential. Da kannst du mit deinen bisher gezeigten Fähigkeiten locker mehr rausholen.

Topo :cool:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Aber genau das tun sie ja auch gar nicht. Es steht nirgendwo was, dass es frei von boxiness ist. Oder hab ich das übersehen?

Nee, das unterstelle ich ja auch nicht, im Gegenteil; ich sage damit ja nur, dass sie sich angreifbar machen würden, wenn die Ausstattung denn überhaupt nichts gegen Boxiness tun würde. Eine vollständige Entfernung der Boxiness wird in der Tat genauso wenig versprochen wie ein vollständiges Isolieren der Lautstärke nach draußen.

Danke für den Links zur Review; jetzt, wo ich sie nochmal gesehen habe, kommt sie mir bekannt vor. Die Boxiness wird auch durchaus generell von vielen angemerkt (auch in den Rezensionen bei Thomann etwa). Diese teilen sich allerdings in die Gruppe derer, die sagt "kann man problemlos mit EQ / Multiband-Kompressor wieder rausbekommen", und diejenigen, die sagen, das ruiniert bzw. verschlimmbessert einem jede Aufnahme.

Die Grundregel ist, hat man keinen guten und professionellen Aufnahmeraum, so sollte man so trocken wie möglich mit möglichst wenig Raumanteil aufnehmen.

Na, das ist doch mal was Handfestes! :) Ich hatte ja oben erwähnt, es ist ein Tauschhandel zwischen "weniger Raumklang" und "weniger Boxiness". Aber diesem Grundsatz zufolge wäre die Boxiness dann das kleinere Übel. Denn Raumklang kann man dazu mischen und Boxiness kann man ein Stück weit wieder rausmischen, aber Raumklang wieder rausmischen ist dagegen ziemlich unmöglich. Selbst, wenn man Noise Gates wie sonst was auf die Spur knallt.

Wenn ich mir "A Matter of time" anhöre, dann sehe/höre ich im Mix allgemein und im ab mixen der Vocals Verbesserungspotential. Da kannst du mit deinen bisher gezeigten Fähigkeiten locker mehr rausholen.

Ähm, danke, dass du mir mehr zutraust, aber woran machst du meine "bisher gezeigten Fähigkeiten" denn fest? :) Die letzte Hörprobe, die ich hochgeladen habe, müsste noch mit Garage Band erstellt gewesen sein, also die klang auf jeden Fall noch deutlich schlechter :D . Oder hast du noch in andere Videos auf dem Kanal reingehört?

Hin wie her, wenn du konkretere Kritikpunkte hast, immer her damit! :) Mir entgehen sicherlich einige Problemstellen im Mix, denn - da beißt sich ja die Katze in den Schwanz - wenn man keinen optimal behandelten Raum hat, dann schlägt das nicht nur beim Singen, sondern auch beim Mischen mit Raumklang zu Buche.

Da ich meine Musik sowieso meistens entweder unterwegs oder auf YouTube höre, sprich: mit Kopfhörer, ist es für mich dann auch keine Schande, maßgeblich mit Kopfhörern zu mixen, und dann lieber ein paar verschiedener Kopfhörer durchzuprobieren, um zu gucken, dass es auf allen möglichst passabel klingt. Das entspricht ja dann auch dem Realitätscheck nachher: Meine Kopfhörer am Rechner klingen anders als die vom iPod unterwegs, und die wieder anders als die im Aufnahmeraum, usw.
 
@Strato Incendus: wenn du also keine Möglichkeit und/oder Lust hast, das Budget in ein Vocal Booth/Aufnahme Raum zu stecken, dann ist isovoxbox für dich eine gute Investition, da du so viel mehr erreichst, als ohne.

Die Box ist keinesfalls billig und wie Hotspot schon angemerkt hat kann man um das Geld bessere Ergebnisse erzielen indem man in Room Treatment investiert. Besser als eine DIY Vocal Booth ist noch immer ein halbwegs trockener Raum. Etwas Nachhall ist bei weitem weniger schlimm als der Kammfiltereffekt.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben