Intonationsprobleme wegen fester Greifhand

  • Ersteller Auchentoshan3
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Habe gerade mal meine Westerngitarre gespielt. Ist echt kaum ein Kraftaufwand drin, beim Akkordgreifen. Kam mir bei der Gibson vielleicht so vor, weil sie so schnell schief intonierte. Ich spiele zu lange, allerdings als Linkshänder auf Rechtshändergitarren.

Wie geschrieben, ich habe kapiert, dass ich das Online nicht klären kann, nehme zudem alle Behauptungen zu Gibson zurück, und trete eine längere Reise an.
 

:engel: hab ich net gelesen. Über hörensagenblabla braucht man net dikstutieren. Sie sagen sie pleken also geh ich davon aus. Zudem ich noch nie ne Gibson (über 700 €) in der Hand hatte wo das Griffbrett mies war. Defintiv ist das Problem der Spieltechnik geschuldet.
 
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Jetzt schreibt doch aber @Auchentoshan3 selbst, dass es vielleicht auch an ihm und seiner Grifftechnik liegt (und nicht an der Gitarre), also kann man vielleicht da auch mal aufhören draufzuhauen.

Ist doch so:
1) Gitarre professionell einstellen lassen (ich rate zu eher flacher Saitenlage)
2) Diese Gitarre spielen und hören, wie wie das nun kommt.
3) Ehrlicherweise auch mal (mit Stimmgerät!) mit einer anderen Gitarre vergleichen. Man kann auch bei sowas hypersensitives Hirn entwickeln, so dass man die bei jeder Gitarre vorhandenen Intonations-Ungenauigkeiten viel mehr wahrnimmt als sie eigentlich drin sind.
4) Wenn auch trotz dieses Vergleichs es so ist, dass das mit der vorhandenen Grifftechnik nix ist, dann gibt es zwei Optionen:

A) Grifftechnik umstellen
B) Gitarre umstellen

Als selbst bekennender Grobmotoriker, der kein Interesse hat seine Spieltechnik intensiv umzustellen oder zu verfeinern (ich spiele als Hobby, nicht um rundum besser zu werden), kann ich dem Ansatz B) durchaus was abgewinnen. Vielleicht ist das Thema schon gelöst, wenn man auf die Gitarre "einfach" mit flacherem Bundmaterial neu bundiert (nachdem man vorher mal eine LP-Style mit flacherem Draht ansgespielt hat klarerweise).

Ich komme von der A-Gitarre, bin in der Regel auf meiner National mit 13er Saiten unterwegs, und komme auf der E-Gitarren-Schiene mit der Fender-Mensur und eher Vintage-Style Bunddraht super zurecht (brauche aber auch keinen Humbucker Sound, die letzten LP-Mensur-Gitarren sind vor Jahren verkauft worden). Kann ein funktionierender Ansatz sein. Der objektiv "korrekte" - nein. Der subjektiv zum Ziel führende? Vielleicht.
 
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Womöglich ist die Gitarre nur zu 95%, nicht 100% korrekt eingestellt. Ich habe mir echt Zeit gelassen, bin nach Vorgaben aus dem Netz vorgegangen und habe immer wieder probiert, bis ich das beste Ergebnis fand. Eine nicht 100% optimale Einstellung kann nicht als Hauptgrund herhalten.

Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber eventuell doch einmal anregen, das noch einmal von einem Profi überprüfen zu lassen. Dann kannst du diesen Punkt zumindest definitiv ausschließen.
 
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Defintiv ist das Problem der Spieltechnik geschuldet.

Gut, daß es einer per Ferndiagnose mit absoluter Gewissheit eindeutig und ganz genau weiß.

Die Wahrheit wird wohl fernab von Pauschalurteilen irgendwo dazwischen liegen. Könnte jetzt von diversen Vergleichen berichten, habe aber keinen Bock, da es immer sofort um die Reputation von Markenherstellern geht. Ich Trottel weiß, dass es im MB diesbezüglich arge Befindlichkeiten gibt und lass mich gehen.

Ich möchte dir nicht zu nahe treten

Tust Du nicht. Sind wir mal konkret. Bei der Gibson habe ich 2 Möglichkeiten zum Einstellen. Mach ich die Bridge zu niedrig, scheppern die Saiten in Korpusnähe. Habe ich den Hals zu weit nach hinten gezogen, scheppern die Saiten eher weiter oben am Hals. Bei all dem soll der Hals einigermaßen gerade sein. Dann gibt es noch den Test mit den Fingern, z.B. 1 Bund und 7 Bund, wobei noch minimalst Luft sein soll. All das habe ich berücksichtigt, und noch mehr. Der Knochensattel läßt eine tiefere Saitenlage zu als der unbearbeitete Originalsattel. Und dann soll es vor allem an der Einstellung liegen? Und wie passt das damit zusammen, dass die Gitarre richtig intoniert, wenn man ganz sanft greift? Die Saitenlage ist gut.

Es ist zudem so, daß von 4 Aufträgen an Gitarrenbauer, 3 so dolle ausgeführt wurden, so dass ich mir sagen musste, das nicht viel schlechter selbst hinzubekommen. Werde die Gitarre dennoch wegbringen, in einen Laden der nen guten Ruf hat. Der wird ja auf Anhieb sehen, ob das wirklich noch verbesserungswürdig ist. Wenn nicht, gehe ich vor wie vom Zauberer empfohlen (sehr konstruktiv, danke!), oder schleife bockig die Bünde niedriger, weil ich den Sound der Gitarre eben will.

Ein wenig was Individuelles macht es ja oft auch aus.
 
Du schreibst, dein Sattel ist richtig gekerbt - wenn du am 3. Bund einen Capo draufsetzt - wie hoch liegen dann die Saiten über dem 1. Bundstäbchen?
Wenn mehr als ein Blatt Papier durchpasst, ist das zu viel.
 
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Habe ich gerade kontrolliert. Das Blatt schiebt die Saiten sogar minimal nach oben. Bis auf die H Saite, die B Saite heißen sollte. Da passt das Blatt genau drunter, schiebt die Saite aber nicht mehr hoch.
 
dann sind wohl wirklich die Jumbos der Grund. Wenn du nen Capo im 2. Bund draufklemmst - wie weit sind die Töne dann verstimmt? Oder sind sie dann exakt auf dem Ton?
 
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Gute Idee! Mit Finger so sanft wie möglich gedrückt keine Abweichung. Mit Capo so locker wie möglich um die 10 Cent. Bis auf die hohe E-Saite, die 20 Cent Abweichung hinlegt. Das macht auch viel aus. Hatte kürzlichst alle Saiten korrekt eingestellt, bin mir sehr sicher, es richtig gemacht zu haben. Kann das sein, dass da noch was nachgegeben hat?

Werde das erst mal korrigieren, glaube aber nicht, damit aus dem schlimmsten raus zu sein.
 
Nö - das SIND deine hohen Bünde. Entweder du gewöhnst dir eine "Greifhand" an, die das beherrscht (Stichwort "scalloping") oder du bundierst die Gitte neu (naja - per Plecking kriegt man auch ne Menge runter).
Ich hab mich irgendwann in den 80er für ersteres entschieden.
 
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Die Saiten waren alle ein klein wenig aus der Oktavreinheit. Ich musste die Reiter etwas nach hinten ziehen.
Hatte das aber bereits eingestellt. :confused::whistle:

Etwas besser klingt es jetzt....etwas...

Morgen ist ein neuer Tag. Mal schauen was ich mache.

---

Nachtrag: Immer noch, auch nach der Korrektur messe ich große Abweichungen mit Capo auf dem zweiten Bund. Eine Gitarre sollte aber, wenn schon nicht meine Greifhand, dann aber doch nen Capo abkönnen?

Ich bring sie zum Profi.
 
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Es hat sich (für mich überraschend) herausgestellt, dass eine schlecht eingestellte Intonation stark mitursächlich war. Jedenfalls ist das Problem geschrumpft.

Bevor jetzt alle abwinken, bitte ich um Nachsicht. Eigentlich hätte ich es von der Strat her wissen können. Bei dieser habe ich beim Einstellen mit dem Schraubenzieher die Einstellschrauben an der Bridge immer nochmal Richtung Hals gedrückt, weil ich wußte, dass sie sonst nochmal nachgeben können, und die Oktavreinheit wieder hin ist. Da das bei der Paula etwas verbauter ist, und ich die Konstruktion der Bridge diesbezüglich falsch einschätzte, habe ich da nicht drauf geachtet. Das muss man aber, wie ich nun weiß. Und nachdem ich das heute merkte, ging das ganz zügig. Es fehlte also an Erfahrung hinsichtlich der ABM Bridge.

Etwas niedrigere Bünde wären für mich dennoch wohl die angenehmste Lösung. Hatte aber eben das Gefühl, dass es nun mit der Greifhand auch in den Problembereichen zu händeln ist. Wenn ich das Capo auf den zweiten Bund mache, muss es so locker wie möglich sein, dann geht es so gerade, wenn man es nicht zu streng sieht.

Falls ich nochmal von Problemen erzähle, versuche ich drauf zu achten, so konkret wie möglich zu werden und mich mit vorschnellen Urteilen möglichst zurück zu halten.

Danke für alle Beiträge!
 
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Hi,

...habe immer wieder Gitarristen getroffen die mit Gibsons genau dieses Problem haben.
Allermeistens beschränkt sich das Problem auf die G Saite, zumindest tritt es dort hörbar auf. Das Phänomen kommt von der Gibson Mensur-hier macht sich das Abknicken der Saite beim Greifen mechanisch durch höhere Intonation bemerkbar, während das bei Fender-Mensur eher im unhörbaren Bereich bleibt. Übrigens bin ich mir sicher, daß genau das einer der Gründe dafür ist, daß Rhythmusgitarre spielende Sänger außer Akustiks am ehesten Tellies um haben-die sind da nicht so heikel...

Rein theoretisch müsstest du um den Ton in den ersten zwei Bünden niedriger zu bekommen den Sattel etwas zum ersten Bund hin verschieben. Oft basteln Gitarrenbauer deswegen kleine Knochenstückchen da rein, um die Sattelauflage zB für die G-Saite minimal zum ersten Bund zu verkürzen.

In der Praxis geht dieser Schuss nach hinten los, denn nun wird die Saite noch mehr abgeknickt beim Greifen und intoniert dadurch immer noch zu hoch.
Deswegen liegt die Lösung meist darin in den Sattel bei der G-Saite eine leichte "Bucht" zu feilen auf Seite der Bünde. Danach wird die Saite beim Greifen am ersten Bund weit weniger abgeknickt und die Intonation soweit besser, daß es gehörmässig nicht mehr auffällt.

Habe schon so einige Gibsons so für Kunden spielbar gemacht.

Wenn du das Problem auf alle Saiten hast, könnte man versuchen vom Sattel insgesamt n Stück wegzunehmen....

Ein Umstieg vom 009 auf 010 bringt nicht wirklich was, weil du zwar dickere Saiten beim Greifen nicht so sehr abknickst, diese aber auf weniger Abknicken mit mehr Verwerfung reagieren (weil sie steifer sind!)...


Gruss,
Bernie
 
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...guter Ansatz, nur daß dieser hier nicht wegen dem Abknickproblem so gefeilt ist, was daran zu erkennen ist, daß hier die dahingehend problematischste G-Saite gar nicht berücksichtigt wurde...
 
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Falls es dir nicht aufgefallen ist: die Seite, die hier zu sehen ist, ist die in Richtung Mechaniken - auf der verlinkten Webseite sieht man, dass die Saiten unterschiedliche Auflagepunkte haben - und die G-Saite ist da mehr als berücksichtigt.
Der „Ansatz“ ist nicht nur gut, sondern sehr bewährt.
 
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Verstehe ich das richtig? Du bejahst zunächst einen kompensierten Sattel, bei dem die G Saite verkürzt wird.

Dies geschieht bei Dir durch Anbringen eines Knochenstückens. Da dieses zu den Bünden hin eine Schräge (Bucht) erhält um Scharfkantigkeit zu vermindern, sollte es im Ideallfall noch etwas dicker als sonst nötig sein (weil durch die "Bucht" zugleich die G-Saite wieder "verlängert" wird), um die gleiche Verkürzung/Kompensation wie beim gezeigten Sattel zu erhalten. Bei dem vorgefertigten kompensierten Sattel verlängerte man mit einer Bucht indessen die G-Saite wieder, weshalb hier Dein Trick nicht mehr so einfach realisierbar ist.

Und die Wirksamkeit Deiner Bucht ist durch Erfahrungswerte schon bestätigt. Es handelt sich um eine Perfektionierung.

Ich habe noch Knochen übrig und könnte meinen Knochensattel selbst kompensieren.

Womit verklebt man denn Knochen? Titbound geht da nicht?
Wie dick sollte der Knochen insgesamt sein, und wie viel darf davon die Bucht wieder wegnehmen?
 
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Hab ich in meiner Les Paul drin. Hatte am Anfang auch das Problem, das es immer etwas verstimmt Klang, als ich die Paula neu hatte. Die verzeiht halt nicht so viel wie meine Strat, bei der die Akkorde immer Sauber klingen, egal wie stark man greift.

Da hilft nur viel spielen und lernen den Saitendruck der einzelnen Finger vernünftig zu dosieren. Aber meine LP lies sich zudem schlecht einstellen und hat sich schnell verstimmt. Daher liess ich den Sattel (oben) einbauen was schon einiges was gebracht hat. Richtig gut wird es aber nur, wenn man vernünftig greift. D.h. Spielen, Spielen, Spielen, ....
 
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Womit verklebt man denn Knochen?

Fand eine Angabe im Netz:

"Kleber für Knochen auf Knochen
Für die Verklebung von kleineren Knochenteilen untereinander kann Cyanacrylatkleber (Sekundenkleber) verwendet werden, er eignet sich auch (für) die Korrektur kleiner Oberflächendefekte."

Quelle: https://www.dictum.com/de/geweih-und-knochenmaterial

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Verwirrung bei Rockinger, siehe obige Bilder: Der gezeigt S.O.S. Sattel scheint auf dem ersten Bild ein ganz anderes Profil als der Earvana Sattel zu haben. Auf dem zweiten Bild entspricht die Kompensation plötzlich der von Earvana. Das erste Bild ist wohl Irreführung...?

Quelle: https://www.rockinger.com/index.php/de/S.O.S.-Sattelkompensation/c-WG05/a-04164-04165-04120
 
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Falls ich nochmal von Problemen erzähle, versuche ich drauf zu achten, so konkret wie möglich zu werden und mich mit vorschnellen Urteilen möglichst zurück zu halten.
Ich finde diesen Thread ein Super-Beispiel wie so ein Forum funktionieren kann und finde es super, dass du hier so bereitwillig und selbstkritisch nach Feedback fragst und dich mit uns auf die Reise machst. Wenn am Ende was bei rumkommt, umso besser!
 
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