wenn auch stümperhaft in MS Paint angefertigt wäre für mich die Gesamtlänge der Saite der jeweils rot markierte Bereich, wobei die Vertikale rote Markierung der Reiter wäre...
Also, um hiermit das vermutete aneinander-Vorbeireden zu beenden: ich verstehe genau was du meinst. Die Verständnis- oder Formulierungsschwierigkeiten passieren durch die Gleichzeitigkeit von mehreren Ereignissen, die aber glaube ich anhand der Grafik (auch der von dir "angehübschten") ganz gut zu erklären sind.
1. Wenn man den Reiter nach hinten schiebt, verlängert sich erstmal die Saite in zweierlei Hinsicht:
---> Der schwingende Teil der Saite (rot) wird länger, wodurch eine Verminderung der Frequenz zu erwarten wäre, wenn nicht gleichzeitig…
---> die Saite selbst durch temporäre Dehnung (ähnlich wie beim Bending) verlängert werden würde. Diese Dehnung erzeugt die momentane Frequenzerhöhung.
2. Jetzt stimmt man die Saite wieder auf die ursprüngliche (tiefere) Frequenz, wodurch
---> der Effekt der Dehnung wieder aufgehoben wird…
---> … und als Endresultat bleibt eine längere Strecke vom (nicht eingezeichneten) 12. Bund zum Reiter, die Strecke vom 0. Bund bis zum 12. Bund bleibt immer gleich.
3. Wenn man jetzt die Oktavreinheit prüft/einstellt…
---> wird die Saite alleine durch das Niederdrücken auf den 12. Bund (gegenüber der ungedrückten Flageolett-Version) WIEDER gedehnt, aber…
---> diese Dehnung wird durch die künstliche Verlängerung des hinteren Saitentails kompensiert, und somit können Flageolett und gedrückte Saite gleich klingen.
Ist das konsensfähig?
Bernd