Intonation einer E-Gitarre - wie geht man/Ihr da vor?

B
BDX.
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
02.11.24
Registriert
12.07.20
Beiträge
1.071
Kekse
3.727
Über Einstellungsarbeiten an einer E-Gitarre findet man im Forum und im Netz sehr umfangreiches Material.
Halseinstellungen, Tremoloeinstellungen, Saitenhöhen usw.
Dann kommt man zur Einstellung der Oktavreinheit mit den Feintunern.
Hat man das alles durch, sollte die Gitarre eigentlich eingestellt sein.
Aber was kommt dann.
Manche nennen das Bundreinstimmen, ich bezeichne das als Intonieren oder temperierte Stimmung einstellen. Probleme gibt es ja meistens mit der G-Saite beim Greifen zwischen Leersaiten und Barre.
Musiktheoretische Hintergründe, physikalische Ausarbeitungen zum Schwingungsverhalten von Saiten usw. findet man auch.
Aber wie genau macht Ihr diese Einstellarbeiten.
Die einzige hilfreiche Anleitung habe ich mal bei „Rockinger.com“ erlesen.
Der Hinweis, dass die Oktave theoretisch nicht nur zwischen Leersaite und 12.Bund, sondern auch zwischen z.B. 2.Bund und 14.Bund passen muss.
Ich habe gute Erfahrungen gemacht, bei Intonationsproblemen letzteres zu bedenken.
Ich stelle bei Intonationsproblemen die Oktavreinheit der betroffenen Saite(n) zwischen 2. und 14. Bund ein. Dazu benutze ich einen Peterson Stobe Tuner in der reinen Stimmung. Ich achte auf einen minimalen Druck beim Niederdrücken der Saite, dann justiere ich entsprechend die Feinstimmer.
Danach stimme ich die Gitarre mit der BuzzFeiten Einstellung des Tuners, und prüfe die Intonation.
Mit dieser Methode erziele ich persönlich gute Ergebnisse.
Ein Problem ist ja die unterschiedliche Saitendehnung beim Greifen im 1. oder 5.Bund und auch der unterschiedliche Fingerdruck des Spielers. Die musiktheoretischen Einflüsse mit Terz und Quinte und pythagoreisches Komma kommt noch dazu.
Im Endeffekt werden ja die Unstimmigkeiten so verteilt, dass man sie nicht mehr wahrnimmt.
Eine 100%ige Intonation gibt es nicht.
Mein Problem ist, dass es funktioniert, aber ich weiß nicht warum.
Das ist jetzt keine Anleitung zum Nachmachen, eher zum Nachdenken und mitzudiskutieren.
Wie intoniert Ihr eure Gitarren und Bässe.

Gruß BDX.
 
Ich verlasse mich da einfach auf meine Ohren. Klar, man muss schon ein bisschen schauen, wie fest man bei der gegriffenen Saite drückt. Aber ansonsten mache ich keine besondere Wissenschaft draus. Passt bislang immer.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Eine 100%ige Intonation gibt es nicht.
Eben. Daher bin ich kein Fan von "Flageolett-Ton über dem 12 Bund", letztlich zählt der minimal gegriffene Ton am 12 Bund eigentlich mehr. Wenn beides in etwa passt, stimmen meist auch alle anderen Töne.
Ich verlasse mich da auf meinen Tuner und bin übrigens auch Freund von Brückenkonstruktionen, die gar keine einzelne Saiteneinstellung zulassen. Die gibt's bei akustischen Gitarren schließlich auch nicht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Eben. Daher bin ich kein Fan von "Flageolett-Ton über dem 12 Bund", letztlich zählt der minimal gegriffene Ton am 12 Bund eigentlich mehr.

Hä versteh ich nicht so richtig "eigentlich mehr" .......?
Intonation ist der Vergleich des gegriffenen 12. Bundes mit der Leersaite oder dem Flageolett des 12.Bundes.
Leersaite und Flagelett 12. Bund stimmen ja immer überein, egal viel verstellt der Saitenreiter oder verstimmt die Gitarre auch ist.

und bin übrigens auch Freund von Brückenkonstruktionen, die gar keine einzelne Saiteneinstellung zulassen. Die gibt's bei akustischen Gitarren schließlich auch nicht.

Verstehe ich ebenfalls nicht. Für mich sind E Gitarren ohne einzelne Saiteneinstellung eher ein No go für einen Kauf.
Wo soll da der Vorteil sein. Nur weil das auf Akustik Gitarren und Jazz Gitarren mit Holzsteg halbwegs funzt,
beraube ich mich doch nicht der Vorteile. Immerhin gibt es bei E Gitarren Saiten zwischen 008er für Reverend
Billy F. Gibbons und 013er Saiten wie bei SRV. Und auch bei open Tunings oder extremen Down tunings ist das hilfreich.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Intonation ist der Vergleich des gegriffenen 12. Bundes mit der Leersaite oder dem Flageolett des 12.Bundes.
Nöö, das ist m.E. lediglich die Einstellung der Oktavreinheit, damit kann die Intonation passen, muss aber nicht.
Das Einstellen der Oktavreinheit ist für mich die Ausgangsbasis für das folgende Feintuning/Intonieren. Die Intonation ist m.E. die Anpassung des Instruments auf die Spielweise des Spielers und somit sehr subjektiv.

BDX.
 
Also BDX betreibt da ganz schönen Aufwand, der (meiner Meinung nach) nicht wirklich zielführend ist.
Eine Gitarre ist, im Bezug auf die Stimmung, ein unzulängliches Instrument. Man schraubt ein bisschen am Hals und an der Bridge, trainiert sich an mit welchem Druck man die Saiten greift und irgendwann muss man einsehen, dass das Instrument nie über alle Lagen exakt in sich stimmt. Dies ist einfach der Konstruktion geschuldet. Die feste Einteilung des Griffbretts mit Bünden steht dem entgegen. Geigenbauer wussten schon immer warum sie auf Bünde verzichteten. Allerdings würde eine Gitarre ohne Bünde noch größere Probleme beim Akkordspiel verursachen - also doch Bünde und damit Leben das es nie perfekt sein wird.
Viele Gitarrenbauer haben schon alle möglichen Erfindungen gemacht um diese Situation zu verbessern. (z.B. Stichwort: Buzz Feiten) aber auch ungerade Bünde wurden schon versucht aber letztendlich kommt man dem Ideal zwar näher aber man wird es nie erreichen.
Allein schon der Faktor "Player" (also wie und wie fest wird gegriffen) verhindert das. Von der Auswirkung der klimatischen Gegebenheiten auf den Bühnen der Welt wollen wir gar nicht erst reden.

Aber vor allem! Wann kommt man nach der "Stimmorgie" endlich zum spielen? ;)

Gruß
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Ich stelle die Länge jeder Saite anhand einer selbst erarbeiteten Tabelle mit einem Maßstab ein. Die Tabelle ist übersichtlich, da ich nur 9-42er Sätze eines Herstellers in Standardstimmung verwende und nur vier unterschiedliche Mensuren auf meinen Gitarren habe,
Kontrolle über Leersaite vs. gegriffener 12. Bund - bei Abweichungen wird die Einstellung nochmal überprüft/korrigiert und ggf. die Saite ersetzt.
 
  • Interessant
Reaktionen: 1 Benutzer
moin, die intonation ist gegeben durch die bündchen. aber du hast ein wenig spielraum durch deine finger auf dem griffbrett abhänigig davon wo du den finger aufsetzt, direkt hinter dem bündchen oder weiter zurück und mit welcher kraft drückst du die seite (direkt hinter dem bündchen). damit kannst du ein wenig die intonation (tonhöhe) beeinflussen.
gruß, horst
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wann kommt man nach der "Stimmorgie" endlich zum spielen?
Wenn die Gitarre ordentlich intoniert ist und man keine größeren Änderungen an der Hardware vornimmt, passt diese Einstellung über einen langen Zeitraum. Dann macht das spielen aber auch richtig Freude und man kann mich besser auf das spielen konzentrieren.
Für das Feintuning nehme ich mir schon ein paar Tage Zeit. Ich bin da kein Profi. Aber der Aufwand lohnt und ich habe über Jahre Ruhe.
BDX.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

die intonation ist gegeben durch die bündchen.
Bei einer Akustikgitarre trifft das zu, bei einer E-Gitarre gibt es Spielraum zur Optimierung.
BDX.
 
Ich stelle die Länge jeder Saite anhand einer selbst erarbeiteten Tabelle mit einem Maßstab ein. Die Tabelle ist übersichtlich, da ich nur 9-42er Sätze eines Herstellers in Standardstimmung verwende und nur vier unterschiedliche Mensuren auf meinen Gitarren habe,
Kontrolle über Leersaite vs. gegriffener 12. Bund - bei Abweichungen wird die Einstellung nochmal überprüft/korrigiert und ggf. die Saite ersetzt.
"Nur" 4 Mensuren? Was sind das für welche? Gibson, Fender, PRS und Fender Bass VI?
Und warum eine Tabelle, wenn du eh noch einmal Leersaite mit gegriffenem 12. Bund prüfst?

Ich benutze auch die Methode mit dem gegriffenen 12. Bund, allerdings intoniere ich den gegriffenen 12. Bund minimal tiefer, damit beim Vibrato der Ton um den korrekten Ton klingt und nicht nur höher.
 
  • Interessant
Reaktionen: 1 Benutzer
"Nur" 4 Mensuren? Was sind das für welche? Gibson, Fender, PRS und Fender Bass VI?

PRS 24,5", PRS 24,594", PRS 25,0" und PRS 25,25"

Und warum eine Tabelle, wenn du eh noch einmal Leersaite mit gegriffenem 12. Bund prüfst?

Die Prüfung von Leersaite und gegriffenem 12. Bund dient nur der Kontrolle, ob die Einstellung nach Tabelle korrekt war. War sie nicht korrekt, habe ich entweder beim Einstellen bzw. Ablesen einen Fehler gemacht (kann ja immer mal vorkommen) oder die Saite hat eine Macke.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
wo denn wenn du die oktave festgelegt hast?
Ich lege doch die Oktave nicht fest, sie ergibt sich aus der halben Mensur zzgl. Korrekturparameter der verwendeten Saiten. Die Länge der real schwingenden Saite ist kürzer als die Mensur, da die Saite direkt auf dem Sattel und der Brücke gar nicht schwingt. Abhängig von der Saitenstärke. Bei der A-Gitarre muss das beim Bau berücksichtigt sein, bei der E-Gitarre habe ich Feintuner an der Brücke um Korrekturen vornehmen zu können.
BDX.
 
Also BDX betreibt da ganz schönen Aufwand, der (meiner Meinung nach) nicht wirklich zielführend ist.
Doch, mein Ziel ist der optimale Kompromiss. Und diesem Ziel möchte ich mich immer weiter annähern.
BDX.
 
Um mal Begriffsverwirrung vorzubeugen: was du als "Feintuner" bezeichnest, sind die verstellbaren Saitenreiter bei einer E-Gitarre. Echte Feintuner finden sich bei Floyd-Rose-System oder anderen Vibrato-Systemen, um nach dem Festklemmen der Saiten noch die Stimmung ändern zu können.

Du stellst also die Oktavreinheit mit den Saitenreitern ein, um sie danach noch einmal optimal an deine Spielweise anzupassen. Ich habe schon öfter gelesen, dass das von Profis im Studio so gemacht wird, teilweise optimiert pro (einzeln aufgenommenen) Akkord. Mir ist das ziemlich egal, ich stelle die Oktave ein und bin fertig.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
dass das Instrument nie über alle Lagen exakt in sich stimmt.
Das ist richtig, aber eine Abweichung unter 3 bis 4 Cent nehme ich nicht mehr wahr. Und sind diese Abweichungen größer, dann kann ich diese doch vermitteln.
BDX.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Du stellst also die Oktavreinheit mit den Saitenreitern ein, um sie danach noch einmal optimal an deine Spielweise anzupassen.
Richtig. Nach der Intonation ist die Gitarre nicht mehr 100% Oktavrein. Es ist ein Kompromiss.
BDX.
 
Zuletzt bearbeitet:
Grundsätzlich lässt sich sagen , dass sich bezüglich der Bundreinheit eine möglichst niedrige Saitenlage lohnt, da die Biegung der Saite geringer wird. Aber wirklich einstellen lässt sich nur die Oktave. Ich benutze dafür einen Korg-Tuner und meine Ohren. M. E. Ist es wichtig, dass man nicht eine ausschwingende Leersaite als Ausgangston annimmt, sondern eine permanent, im moderaten Tempo, angeschlagene. Genauso schlage ich dann am 12. Bund an. Das Ergebnis finden dann meine Ohren am besten.
Allerdings zweifle ich immer darüber, wie fest ich am 12. Bund abdrücken muss🙄
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich stelle zuerst Halskrümmung, dann (meist eine eher niedrige) Saitenhöhe und als letztes die Oktavreinheit ein, fertig. Vor jeder Verstellung werden alle Saiten mit "Alltagsanschlagstärke" nachgestimmt, das ist wirklich wichtig.
Wenn jeder Schritt ordentlich erledigt ist passen bei meinen Gitarren auch die gegriffene Töne zu Leersaitentönen, jedenfalls ohne hörbare/störende Schwingungen und das auf dem ganzen Griffbrett, ganz ohne Kompromisse.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Man kann es auch auf die Spitze treiben... Wie konnten nur Millionen Musiker seit mehr als 50 Jahren wirklich tolle Musik machen, und das sogar mit Gitarren die keine Einzelreiter haben (Tele), und IMMER etwas daneben sind.... Dann müssen eben die "schiefen" Bünde und Earvanasättel verwendet werden..
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 9 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben