Instrument E-Gitarre - wertlos ohne Band ?

Habe den Thread überflogen, und da war schon sehr viel richtiges bei. Wollte nur mal eben meine Erfahrungen dazu rauslassen.

Wenn die E-Gitarre ohne Band nutzlos wäre, hätte ich das spielen sicher nicht 12 Jahre aufrecht gehalten. Hat sich bei mir einfach nie ergeben, in einer Band zu spielen. Aber trotzdem ist mir klar, dass eine Gitarre in der Band was komplett anderes ist, als wenn man solo spielt. Das ist schon physikalisch und musiktheoretisch ganz leicht erklärt: In der Band braucht jedes Instrument seinen eigenen Bereich im Frequenzspektrum, damit ein gesamtes Bild entsteht. Überlagern sich zwei Bereiche vollkommen, wirds schnell matschig. Wenn man einen Song solo performt, muss man hingegen das gesamte Frequenzspektrum, so gut es eben geht selber abdecken, und spielt dementsprechend den selben Song komplett anders als in der Band, d.h. man spielt dann wie du es von der Western kennst mehrere Stimmen gleichzeitig.

Du hast bei der Western angefangen und bist dann zur E gegangen. Bei mir wars genau anders herum. Ich habe lange nur zu starren Aufnahmen gespielt, und wenn ich mal das Vergnügen hatte, mit anderen Leuten zu spielen, war mir sofort klar, warum das so viel mehr Spaß macht. Nicht nur hat man den sozialen Faktor, sondern die Band ist auch viel flexibler und nachgiebiger, alle stellen sich aufeinander ein, was das ganze viel bequemer macht und auch lebendiger klingen lässt. Das, und die Tatsache, dass wenn man nur zu Aufnahmen spielt, man Spieltechnisch irgendwann in eine Sackgasse läuft, haben mich jetzt auch dazu veranlasst, dass ich, wenn ich alleine spiele zumindest mit Looper mit mir selber spiele, als zu einer starren Aufnahme.

Wenn dann das Thema "spiel doch mal was vor" kommt, muss man halt die Songs aus dem Repertoire nehmen, die auch als Solo Gitarre gut klingen.

also, nicht stressen lassen :)
 
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Habe den Thread überflogen
Jau,Ich auch...;)
Warum allerdings viele der Meinung sind,man solle sich nicht drauf einlassen etwas vorzuspielen,verstehe Ich allerdings nicht.
Das ist bei meinen Partys regelrecht zur Tradition geworden.Einfach nur auf einen gestiegenen Alkoholpegel warten und die Sache läuft.
Ich hab mir dafür extra 2 Sachen erarbeitet.Einmal "Whiskey in the Jar" und "Whatever you want" mit Intro,Solo und allem.Schön laut,schön im Overdrive mit Flanger und so weiter.
Geht immer!
Danach sind alle zufrieden.
 
Whiskey in the Jar" und "Whatever you want" mit Intro,Solo und allem.Schön laut,schön im Overdrive mit Flanger und so weiter.
Geht immer!
Danach sind alle zufrieden.
Kann ich mir gut vorstellen. :great:
Einfach mal rocken.
So soll es ja auch sein.

Es ist doch der Spaß der mitbegeistert und nicht immer das technische Können. :engel:

Als ich ohne Effekte, ohne Röhrenverstärker, meine E-Gitarre bei meinem Onkel mal in die Stereo Anlage gestöpselt hatte und einfach Bad Moon Rising angespielt habe, hat der doch gleich angefangen zu singen.

Meine konservative Tante hatte irgendwann mal behauptet E-Gitarre sei kein richtiges Instrument. Darauf bin ich nie eingegangen weil ich weiß es macht keinen Sinn zu diskutieren oder geschweige denn vorzuspielen. Dafür kann ich ihr Akkordeon ja auch nicht leiden. :D

Das waren mal 2 Extrem Beispiele. ^^
 
Erstmal ist schön, dass die Ausgangsfrage offen gestellt wurde.
Tommy Emmanuel wurde schon im Verlauf des Threads erwähnt, ich würde auch noch Michael Hedges (RIP) ins Feld werfen.
Ob eine Gitarre ohne Band wertlos ist, hängt von den eigenen Erwartungen ab.
Ich gehe umgehend auf meine subjektive Wahrnehmung: Ich mag nicht egomanisch-egozentrisch organisiertes Spiel. Vielleicht bin ich da zu hart, aber Gitarristen wie Steve Vai, Yngwie Malmsteen, Uli Jon Roth stehen für mich, auch wenn sie für mich nie erreichbare Skills haben (dafür kann ich Dinge, die sie nicht können ;-)), als Archetypen für Musikbeiträge, die nur das Vorführen von Skills transportieren, nicht aber einen Song.
Für mich ist ein Song wichtiger, Solo darf sein, aber der Song darf nicht nur für den Solospot komponiert werden. Das wird auch dann irgendwann langweilig.
Die Gitarre als solche funktioniert ohne Zweifel auch ohne Bandkontext (siehe Tommy Emmanuel/Michael Hedges).
Aber Songs sind auch schön mit voller Bandbesetzung.

Ich würde selber gerne wieder in einer Band mucken, aber das ist mit meinem Beruf nicht kompatibel. Wenn ich Ideen habe, arrangiere ich sie aktuell zu Stücken, die ich first-take am Stück mit der DAW konservieren kann. Ist zwar dann eher nicht der Stil, den ich in einer Band spielen würde, aber: Ja mei.
 
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Ich mag nicht egomanisch-egozentrisch organisiertes Spiel. Vielleicht bin ich da zu hart, aber Gitarristen wie Steve Vai, Yngwie Malmsteen, Uli Jon Roth stehen für mich, auch wenn sie für mich nie erreichbare Skills haben (dafür kann ich Dinge, die sie nicht können ;-)), als Archetypen für Musikbeiträge, die nur das Vorführen von Skills transportieren, nicht aber einen Song.
Im Prinzip stimme ich zu, besonders bei Stave Vai. Das gibts aber auch bei vielen Metallern, dass die sich in Soli verlieren, die mir zu lang sind. Ich höre gern Heavy Metal, bin da aber auch sehr wählerisch. Yngwie Malmsteenhöre ich eigentlich immer noch ganz gern.

Für mich ist ein Song wichtiger, Solo darf sein, aber der Song darf nicht nur für den Solospot komponiert werden. Das wird auch dann irgendwann langweilig.
Was hältst du zum Beispiel davon?



Das ganze Lied ist nur (begleitetes Solo), aber es ist eben auch nicht lang und nicht zu verloren und verspielt. Etwas härter ist die Version von Hammerfall. Wenn ich das mal irgendwann so kann, dann wäre das auch prima ein Stück, dass man bei der Ansage "spiel doch mal was" zum Besten geben kann.

Wenn ich Ideen habe, arrangiere ich sie aktuell zu Stücken, die ich first-take am Stück mit der DAW konservieren kann. Ist zwar dann eher nicht der Stil, den ich in einer Band spielen würde, aber: Ja mei.
Vollkommen d'accord.:great:
 
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@Toxxi, das Europebeispiel ist für mich schon eine Spur zuviel. Da finde ich Cryin´ von Joe Satriani besser.
Als positives Beispiel will ich Long Distance Calling anführen, die gerade in ihren Instrumentalen nicht mit der Band ein Fundament bauen, auf dem sich der/die Gitarrist(en) austoben, sondern
das Lied ein Produkt aller Beteiligter ist.
 
Ihr Einfallspinsel und ewig Gestrigen, wer braucht heute noch ne Band?

The Who von heute ticken so:

 
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