Um was für einen Kleber handelt es sich, der unter den Aufklebern angebracht ist?
Ich weiß noch nicht genau an welcher Stelle, jedoch gibt es bei dieser Geschichte ganz gewiss einen Haken.
Gitarrengriffbretter sind in der Regel nicht lackiert. Das bedeutet, die Fläche ist nicht glatt. Die gefühlte Glätte mit der Hand spielt dabei keine Rolle. Das hat zur Folge, dass der Aufkleber nicht 100% aufliegt und entweder eine Brücke bildet und von unten her Stoffe/Feuchtigkeit eindringen kann, die ihn mit der Zeit lösen. Oder der Kleber ist dermaßen elastisch, dass er die Poren ausfüllt und mit der Zeit wandert. Das bedeutet, dass durch äußere Einflüsse der Kleber unter dem Aufkleber hervorwandert und benachbartes "Gewebe" infiziert - Holz ist saugfähig. Das hat Auswirkungen auf die Färbung des Holzes.
Ihr dürft ja eines nicht vergessen: Das Reinigen des Griffbretts vor dem Aufkleben reicht nicht aus. Man sollte das Griffbrett ja auch wenn man keinen Aufkleber hat von Zeit zu Zeit mit einem feuchten Tuch reinigen und optimalerweise mit einem geeigneten Öl einölen - siehe Griffbrettpflege.
Moderne Stoffe und die Natur vertragen sich nur von der Optik her. Ab dem Moment, in dem man beides miteinander verschmelzen möchte, muss man an irgendeiner Stelle Abstriche machen. Viele unserer Kunden in der Firma wollen zum Beispiel definitiv etwas aus Holz haben, regen sich aber auf, wenn die Maserung nicht exakt so verläuft wie sie es gerne hätten oder am Computer planen würden.
Verkeilen / einklemmen / einstanzen kann man mit allen Stoffen machen und so wird es ja auch mit echten Inlays gemacht. Chemisch verbinden ist aber eine ganz andere Sache und ich bin da nach wie vor skeptisch.
Auf dem Korpus sind Aufkleber kein Problem und die kann man sogar mit einem Lack anschliesend versiegeln.
mfg. Jens