geschmackssache.
Aber die anderen haben den anspruch darauf das sie sich so verhalten wie sie dürfen?
Was ist daran so schwer erst mal FAQs durchzugehen?
Es überlegen sich halt Leute, ob es sinnvoll wäre, Hinweisschilder aufzustellen, die Erstbesuchern aufzeigen, wo Block xyz ist, ob die Schilder verständlich und groß genug sind.....
Da stimme ich euch zu: Der Umgang mit Leuten, die immer alles richtig machen, ist wunderbar einfach. Leider gibt's so wenige davon. Ich zähle mich selbst auch nicht dazu. "Niemand ist vollkommen" (Osgood Fielding III.)
Wenn andere Menschen Fehler machen (oder was wir dafür halten) trennt sich die Spreu vom Weizen in Bezug auf die eigenen sozialen Normen. Da wird's anstrengend. Und an dem Punkt werde uns teilweise ziemliche Zumutungen abverlangt. Diese Zumutungen nennt man "Zivilisation".
@ Sam Razr: Natürlich darf nicht jeder machen was er will. Das ist eine Frage der Rücksichtnahme. ABER: im Internet hat Fehlverhalten eines anderen für mich nur dann Konsequenzen, wenn ich sie zulasse. Das ist völlig anders als im richtigen Leben. Kein "unnützer Fragenthread" hat irgendetwas mit DIR zu tun - erst, wenn Du dich dafür entscheidest, ihn wahrzunehmen. Anders als im richtigen Leben hast Du die Wahl, ob Du eine "Zumutung" zulässt oder nicht. DU! sitzt alleine vor Deinem Bildschirm und DU! entscheidest mit jedem Klick über die Optionen "ärgern", "helfen", "ignorieren" und ein paar weitere.
"Wer sich ärgert, büsst für die Fehler der anderen" - ist afaik von Konrad Adenauer. Oder so: wer sich provozieren lässt, handelt fremdbestimmt. Bezahlt mit der Vergeudung eigener Lebenszeit für die Unzulänglichkeit eines Unbekannten. (Der noch dazu etliche Kilometer entfernt sich in diesem Moment mit etwas völlig anderem beschäftigt als ich....) Muss ja nicht sein.....
@x-riff: Unser Strassenverkehr ist mit Schildern und Gesetzen aufs Allerfeinste geregelt. Verhindert das Unfälle? Ganz im Gegenteil haben einige Projekte festgestellt, dass die Unfallquote drastisch gesenkt wird, wenn eine Kommune alle(!) Schilder abbaut, und ÜBERALL Tempo 30 und rechts-vor-links einführt. Weil die Verkehrsteilnehmer auf einmal wieder anfangen, SELBSTverantwortlich zu handeln und miteinander zu kommunizieren.
Gegen Hinweise, Faltblätter, etc. ist nichts einzuwenden. Aber die (deutsche?) Neigung JEDES Problem mit einer autoritären Vorschrift zu beantworten - und dann völlig naiv zu glauben, es sei erledigt - ist mir doch etwas suspekt. Mehr Regeln schaffen mehr Verstösse, sonst nichts. Erst recht dann, wenn es niemand mehr die Einhaltung kontrollieren kann und schon gar nicht, wenn ein Verstoss keine Sanktionen nach sich zieht. Mit überflüssigem Regelwerk macht man sich nur lächerlich.
Schilder sind toll - aber was ist aus der guten alten zwischenmenschlichen Kommunikation geworden?
Es gibt im Umgang unter fremden Menschen bestimmte Normen, Begriffe wie "Gastfreundschaft", "Höflichkeit", "Hilfsbereitschaft", "Nachsicht" gehören dazu. Es ist nicht immer einfach, das einzuhalten. Für mich bekommen sie aber erst einen Wert, wenn ich sie immer und auf jeden anwende - UNABHÄNGIG von SEINEM Verhalten. Ansonsten lasse ich mich auf dessen Niveau herunter - das will ich nicht.
Eventuell zahle ich für diese Haltung einen Preis - aber dafür erhalte ich einen Wert. Das ist wichtiger.
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Versteht mich nicht falsch: ich bin kein Heiliger, ich will hier keine Bergpredigt halten. Ich raste auch gelegentlich aus und ärgere mich über irgendwelche Nervsäcke. Der Gedanke: "Der weiss es halt nicht besser" beruhigt mich aber ziemlich zuverlässig. Im Normalfall unterstelle ich ein Versehen - und das ist okay, das kann jedem passieren. Da ist dann Hilfe gefragt, keine Strafe.
Nur (!!), wenn ich Absicht unterstellen kann, raste ich (im richtigen Leben) komplett aus - dann werde ich extrem unangenehm. Und das bewusst, konsequent und mit Hingabe.
Im Web bringt das nichts. "Ignore" und ich hab meine Ruhe.
"Herr, gib mir den Mut, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Gib mir die Kraft, zu ertragen, was ich nicht ändern kann und gib mir die Weisheit, eins von anderen unterscheiden zu können"
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Ich empfinde diese Strategie: "Der verhält sich wie ein Arsch, das kann ich besser..." als unangenehm FÜR MICH, weil fremdbestimmt. Da zwingt mir jemand ein Verhalten auf, das ich nicht will.
"Verhalte Du Dich ruhig wie ein Arsch - ich tu's trotzdem nicht und bleibe anständig..." - die elegante, britisch-zivilisierte Strategie ist da doch viel entspannter