"Ich spiele seit...", oder doch eher "Ich lerne seit..."

  • Ersteller cubiskel
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Ich hab mit ungefähr 15 auf ner A-Gitarre angefangen. Hab ewig geübt immer und war auch nicht schlecht. Allerdings wollte ich immer eigentlich E-Gitarre spielen, aber "man muss ja auf der Akustik anfangen". Entsprechend gab es für mich keine. Da mir die A-Gitarre dann langweilig wurde, hab ich sie in die Ecke gestellt. Jetzt als alter Sack hab ich mir dann endlich eine E-Gitarre gekauft. War die beste Anschaffung meines Lebens, auch wenn ich wieder bei fast Null anfangen musste.

Am besten lernt man, wenn es Spaß macht. Gezwungenes Lernen führt meistens eher nicht zu guten Ergebnissen und tötet die Langzeitmotivation.
 
Also ich spiele/übe seit 1,5 Jahren E-Gitarre und hab mich auch schon desöfteren hier im Forum demotiviert indem ich Aussagen wie," ich spiele seit Januar Gitarre" und kann dies und das Lied spielen.
Wobei eigentlich nie eine Hörprobe abgegeben wurde :D Ich denke auch manchmal, dass ich etwas spielen könnte, aber im Vergleich zum Original hört sichs dann soch bescheiden an und so ist es bei jedem Anfänger.
 
Außerdem ist "kann dies und selbiges Lied spielen" auch in andere Richtungen ziemlich dehnbar. "Spielen" im Sinne von die richtigen Töne spielen kann ich auch fast alles, wenn ich Noten/Tabs/sonstwas dazu hab. Die Frage ist nur: in welcher Geschwindigkeit? :p
 
Ich denke, dass es alles eine Sache des "richtigen lernens" ist. Was mir recht gut geholfen hat ist z.B. dass ich abends vor dem Fernseher gesessen habe, mir die Gitarre schnappte und im "Dunkeln" spielte. Das bringt einiges fürs Gehör und andererseits Sicherheit auf dem Griffbrett, wenn man stupide Skalen oder Melodien spielt, während man sich etwas in fernsehen ansieht. Sicher hört sich das für einige tierisch bescheuert an, was ich hier vorschlage.
 
Sicher hört sich das für einige tierisch bescheuert an, was ich hier vorschlage.
Nein, überhaupt nicht. Danke für den Hinweis. Das könnte eine wirklich zeiteffiziente Methode sein, um seine Fähigkeiten zu verfestigen. Werds bei Gelegenheit mal ausprobieren.
 
Ich denke, dass es alles eine Sache des "richtigen lernens" ist. Was mir recht gut geholfen hat ist z.B. dass ich abends vor dem Fernseher gesessen habe, mir die Gitarre schnappte und im "Dunkeln" spielte. Das bringt einiges fürs Gehör und andererseits Sicherheit auf dem Griffbrett, wenn man stupide Skalen oder Melodien spielt, während man sich etwas in fernsehen ansieht. Sicher hört sich das für einige tierisch bescheuert an, was ich hier vorschlage.

Du würdest dich wundern, wieviele bei beispielsweise Fussball schauen gleichzeitig eine Klampfe in der Hand haben und Skalen, Akkorde, Techniken üben oder einfach vorsichhindudeln.
 
Ich bin so einer.:)
Bei den vielen Gurkenspielen hat man wenigstens noch das Gefühl, was sinnvolles getan zu haben.
 
Ich grab mal den Thread wieder aus weil der mich interessiert ;-)

Ich spiele 2-3h am Tag, bin berufstätig und wohne mit meiner Freundin zusammen. Gehen tut das schon ABER ja das man Freunde etc. weniger sieht lässt sich nicht vermeiden. Wenn ich
versuche ALLES in der Waage zu halten was ich so treibe bin ich nach nem Monat am Ende weil ich keine ruhige Minute mehr habe. Also verlagere ich meine Prioritäten so wie ich das für richtig halte.
Und muss noch dazu sagen das ich nur 5 mins von der Arbeit weg wohne. Gab auch mal ein paar Monate da war ich 2-3h am Tag nur unterwegs um zur Arbeit und nach Hause zu kommen. Da wären definitiv keine 2-3h mehr drin gewesen. Wenn später noch Familie dazu kommt kann man sich ja denken wie das dann aussieht. Ich nutze die Zeit jetzt noch so gut ich kann bevor ich keine mehr habe.

Muss dazu sagen das ich auch einen Teil meiner Freundin verdanke. Wenn ich wegen der Arbeit später nach Hause komme, bietet sie oft an das sie Essen macht, damit ich Zeit fürs üben habe o.ä.
Aber wie auch immer es um die Zeit steht, 45-60 Minuten ca. 5 mal die Woche sollten es schon sein um spürbare fortschritte zu machen.
 
sehr interessant: http://wireltern.eu/news/talent-ist-nicht-angeboren.html

"Wichtig ist nicht die reine Zahl der Stunden, sondern die Intensität, mit der ich mich der Tätigkeit widme. Die besten Violinspieler investierten fast die Hälfte ihrer Übungsstunden in konzentriertes Einzeltraining. Sie machten etwas, das Hobbymusiker nie tun würden... etc."
 
Tja, ich gehöre zu denjenigen, die noch weniger Zeit zum üben haben.. Full-Time-Job als Papa von Zwillingen und bald auch wieder nen richtigen Job nebenbei.. Komme jetzt so ca. 2-3 mal die Woche für ne Stunde zum rocken.. Will mir gar nicht ausmalen wie es aussieht wenn ich erst wieder arbeiten gehe.. Es tut in der Seele weh, aber was soll man machen, Kinder gehn nunmal vor :rolleyes:
 
Als Thread-Starter mische ich mich noch mal ein :)
@BadThinx: Ich denke, wenn du Geduld hast, ist es kein Problem. Auch wenn meine Fortschritte bei meinen 4 bis 6 Wochenstunden hier von dem ein oder anderen mit einem mitleidigen Lächeln bedacht werden, so hab ich mittlerweile mich mit meinen Tempo arrangiert: Von mir werden nich zu einem bestimmten Zeitpunkt bestimmte Erfolge erwartet. Und mir macht, auch wenn cih ziemlich einsam mit der Meinung da stehe, es Spass Akkorde zu üben. Ich meine, Griffwechsel möglichst sauber - auch mit dem Metronom im Nacken - hinzubekommen.

Natürlich wenn du möglichst schnell in einer Band spielen möchtest dürfte es für dich unbefriedigend sein, aber wenn du Spass dran hast, neue Sachen zu lernen, zu üben und für dich anzuhören, macht das gute LAune und entspannt.
 
Jetzt mal rein auf die Überschrift bezogen:

Wo ist der Unterschied?

Wer ernsthaft Gitarre spielt, lernt solange wie er spielt.

Ich freue mich auch nach über 20 Jahren Gitte immer noch wenn ich etwas neues lernen kann/darf.

Muss mich natürlich interessieren und jeden Tag passiert das auch nicht mehr, aber es kommt immer wieder vor.

Und das bleibt bei mir gaaaanz sicher so bis der Deckel zugenagelt wird:great:

LG Ingo
 
Tja, ich gehöre zu denjenigen, die noch weniger Zeit zum üben haben.. Full-Time-Job als Papa von Zwillingen und bald auch wieder nen richtigen Job nebenbei.. Komme jetzt so ca. 2-3 mal die Woche für ne Stunde zum rocken.. Will mir gar nicht ausmalen wie es aussieht wenn ich erst wieder arbeiten gehe.. Es tut in der Seele weh, aber was soll man machen, Kinder gehn nunmal vor :rolleyes:

Mir geht das schon länger so. Familie und Job nehmen einen wirklich viel von der eigenen Freizeit. Ich will das gar nicht anprangern, also nicht falsch verstehen. Es ist halt so wie es ist. Und wenn man mal denkt man hat etwas mehr Zeit, dann wird es doch wieder nix. Ich bin z.B. seit Sonntag ziemlich down wegen 'ner Stirnhöhlenvereiterung. Da ich deswegen arbeitsunfähig geschrieben wurde, hatte ich auch den Anfangsgedanken "hmm, vielleicht findet sich da ein wenig Zeit zum Spielen".

Aber Pustekuchen. Seit Tagen Kopfschmerzen, unregelmäßiger Schlaf, die Nase sitzt dauerhaft zu, und schlechter hören tu ich auch noch. Ich hab die letzten Tage gar nicht spielen können, heute hab ich es probiert, und hab nach 'ner Stunde aufgegeben.

Is schon blöde wenn man den ganzen Tag Zeit hat, und sie nicht nutzen kann :(
 
Ich spiele seit 3 Jahren Gitarre und das obwohl, oder gerade weil ich Familien Vater bin.
Es ist ganz wichtig für mich das ich 1 Stunde am Tag für mich habe zum Gitarre spielen.
Wenn man wütend ist oder traurig oder auch gute laune hat, ist Musik mein Ventil.
Das respektiert meine Familie.
Ähmm das mit dem lernen ist momentan etwas schwierig bei mir ....:rolleyes:
Ich spiele halt auch gerne und oft Sachen die ich schon kann, und sowas bringt einen ja nicht weiter.
Aber es ist für mich ein Hobby und kein Nebenjob :p

cu
Meik
 
Als jemand, der wirklich sehr lange Jahre unterrichtet hat (teilweise quasi Vollzeit), möchte ich denen, die nur sehr wenig Zeit haben, mal einen Tipp geben, vielleicht wollt ihr das ja mal gelegentlich ausprobieren.
Ich hatte auch Schüler, die unter dem gleichen Problem litten: Zwar viel Bock, aber keine Zeit, eigentlich nur x-y mal die Woche für etwas mehr als 'ne halbe/ganze Stunde.
Hier dann mein Tipp: Spart euch diese 1-2 Male für das auf, was euch am ALLERMEISTEN Spaß macht! Keine komischen Skalen-, Wechselschlag-, Akkord- oder Wasauchimmer-Übungen! Das frustriert zu sehr, denn mit dem geringen "Zeitpotential" kommt man naturgemäß meistens nicht allzu weit (ausgenommen natürlich so hypertalentierte Leute). Also diese eher längeren Zeiträume für den Spaß nutzen.

Ok, was jetzt tun, um dennoch technisch zumindest am Ball zu bleiben?

Ich empfehle hier, sich ein paar sehr kleine, sehr konzentrierte Übungen zu suchen (ich könnte da die ein oder andere beisteuern, die ich als recht effektiv betrachte), die sich genau einer Sache widmen. Für diese Übungen versucht man, sich täglich 2-3 Mal Zeit zu verschaffen - und zwar, das ist nämlich genau der Knackpunkt, NICHT viel Zeit! Gerade diese effektiven Übungen sind sowieso viel zu dämlich, um damit mehr Zeit zu verbringen, das regt einen dann eher auf, als dass es übt. Und wenn ich hier von nicht viel Zeit rede, dann meine ich irgendwas von 2-5 Minuten. Die sollten eigentlich selbst den Beschäftigsten unter uns zur Verfügung stehen. Wichtig ist hier eben nicht die Länge des Übens sondern die Wiederholung. Gerade abends, kurz vorm Poofen, ist sowas effizient. Dann, morgens nachm Kaffee, vorm Büro, schnell nochmal 2 Minuten ran. Dito mittags, nachm Futtern. Eigentlich muss man nur ein wenig aufpassen, dass die Hände gerade einigermaßen warm sind, denn sonst geht die Zeit nur für's Warmwerden drauf, aber man kann sich ja in weiser Voraussicht schon vorher mal ein wenig die Griffelchen kneten (anstelle von Zeitung lesen auf'm Klo oder so).
Wenn man sich entscheidet, das zumindest ungefähr so zu machen, dann sollte man sich einen gewissen Zeitrahmen setzen, in dem man nur eine, bestenfalls zwei dieser Kurzübungen macht. Also sowas wie eine Woche nur die eine Anschlagübung, vielleicht mit einer Variation (mal aufwärts, mal abwärts, oder so...). In der nächsten Woche dann was anderes, die Übung aus der ersten Woche jetzt aber noch gelegentlich wiederholen, einfach um nicht einzurosten.
Nach einer Weile wird man so ein kleines Kontingent an Kurzübungen beisammen haben, welches man dann mehr oder minder bunt mischen darf, für mich persönlich sind immer 1-3 zeitnahe Wiederholungen Schlüssel zum Erfolg, aber das muss auch jeder selber rausfinden. Und wenn man mit diesen dann recht zufrieden ist, schmeißt man 'ne alte Übung zugunsten einer neuen raus.
Aus meiner eigenen Erfahrung als Spieler (oder auch vor allem als fauler Hund) und Lehrender kann ich sagen, dass so aufgeteilt, schon 10 Minuten am Tag (vielleicht sogar noch die ein oder andere Minute weniger) einen ganz schön viel weiterbringen können.
Und wie gesagt, die längeren Zeiträume, die man dann am Instrument zur Verfügung hat, kann man so komplett den angenehmen Dingen widmen - die ja zudem, durch den technischen Zugewinn per Kurzübung, auch irgendwann extra angenehm werden.

Kurz anbei: Gerade so Sachen wie Anschlag und Skalenkram lassen sich wirklich meistens auf sehr kleine Technik-Übungen eingrenzen, aber auch Dinge wie schwierigere Akkordwechsel und dgl. kann man einigermaßen auf's Wesentliche reduzieren und vor allem effizient gestalten.

Gruß
Sascha
 
Mit meinen 44 Lenzen lerne ich seit knapp drei Jahren Gitarre. War der Anfang doch sehr schwer, (steife, unkoordinierbare Finger, Hornhautbildung usw.) wurde es von Monat zu Monat besser und leichter. Ich versuchte damals täglich 15-30min zu üben. Länger ging es nicht, da mir die Finger und auch die Hände ansich sehr wehtaten. Im zweiten Jahr konnte ich eigentlich regelmäßig jeden Tag üben.
Dieses Jahr war furchtbar kurz: Ein Sohn ist ausggezogen (Wohnung suchen und renovieren) der andere Sohn hat sich eine Freundin zugelegt und steht vorm Abitur. Papa kannst du mal hier, Papa kannst du mal da.... Das frei gewordene Zimmer wurde zum Musikzimmer renoviert (siehe Album) usw. Oft konnte ich nur ein paar Minuten vorm Schlafengehen üben: das Übliche, einige Licks, jeden Ton auf dem Griffbrett anspielen und benennen, ein paar Titel wiederholen. Und genau da liegt der Knackpunkt. 14 Tage Urlaub werfen mich dermaßen weit zurück, dass ich mich sehr lange wieder heranarbeiten muss. Ebenso die Renovierungszeit. Viele Riffs, die ich schon mal richtig schnell konnte, fließen mir nur langsam aus den Fingern. Ich habe das Gefühl, dass mich jeder Tag ohne Übungen merklich festhält in meiner Entwicklung.
Seit Anfang Oktober mache ich es jetzt anders. Ich habe mir einen Hefter angelegt, in den ich jedes Stück, was ich kann, laminiert einhefte. Neues wird, ganz gezielt, langsam eingeübt und dann behutsam beschleunigt. Jeden Abend wiederhole ich die schwierigsten Passagen, was ich sicher kann lass ich weg oder wiederhole es nur alle paar Wochen.
Denn nur wenn ich neues lerne, komme ich auch weiter. Wenn man immer nur Altes wiederholt, trampelt man auf der Stelle.
In Abständen nehme ich meine "Künste" auch mal mit der Kamera auf, um zu vergleichen, wie sich Technik und Tonformung verändern bzw. verbessern. Upps - ein wenig abgekommen.
Ich hoffe jedenfalls, dass ich im kommenden Winter wieder etwas besser angreifen kann.
Herzlichst
XS5
 
Zuletzt bearbeitet:
Oft konnte ich nur ein paar Minuten vorm Schlafengehen üben: das Übliche, einige Licks, jeden Ton auf dem Griffbrett anspielen und benennen, ein paar Titel wiederholen. Und genau da liegt der Knackpunkt. 14 Tage Urlaub werfen mich dermaßen weit zurück, dass ich mich sehr lange wieder heranarbeiten muss. Ebenso die Renovierungszeit. Viele Riffs, die ich schon mal richtig schnell konnte, fließen mir nur langsam aus den Fingern. Ich habe das Gefühl, dass mich jeder Tag ohne Übungen merklich festhält in meiner Entwicklung.
XS5

das hat aber nicht wirklich was damit zu tun, dass du nur "wenig" üben konntest, sondern das ist ein mehr oder weniger normales Problem wenn man längere Pausen hat/hatte. Und das ist nicht nur bei der Gitarre so. Trotzdem wird man nicht schlechter, man arbeitet sich wesentlich schneller wieder an den Punkt oder teilweise sogar weiter.
Du könntest auch tagtäglich 14 Stunden am Stück NUR üben und das über Jahre hinweg und dann machst du eine etwas längere (Zwangs-)Pause und schon bist du wieder fast am Anfang, zumindestens fühlt sich das so an, kenne ich von sovielen Sachen. Manchmal hat man auch einfach einen schlechten Tag oder viel Stress.

Das ist ganz bestimmt auch bei den ganz "Großen" so, wenn die mal einen Monat oder länger Pause machen (müssen die, keiner kann sein halbes Leben lang jeden Tag ohne Ausnahmen am Ball bleiben). Die werden auch mal krank, müssen länger ins Krankenhaus (Entzugskliniken z.B. :D) oder haben einfach längere Zeit keine Lust mehr.
Noch letztens meinte Justin Sandercoe (von justinguitar.com) in seinem twitter, dass er nach knapp einem Monat Urlaub wieder extreme Probleme mit dem spielen hat und einiges neu aufarbeiten muss und bei dem Mann kann man sicher nicht sagen, dass er schlecht ist oder keine Ahnung hat, auch ein jahrelanger, professioneller Gitarrist und Lehrer ist davor nicht gefeit.

Mit freundlichen Grüßen, NoName
 
Mein Gott, habt Ihr Probleme!
 
:D
Herzlichst
XS5
 

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