Ich packe es einfach nicht... - Einstieg ins Spielen der Mundharmonika

  • Ersteller Saarfürst
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Auf das Einzeltonspielen, ist doch wenn ich es richtig gelesen habe dein momentanes Problem.


Moin Bernd, da reden wir wohl aneinander vorbei.
Meine Ausführungen bezogen sich nicht auf mich selbst, was ich meine ist die generelle Problematik der „Einzeltonkämpfer“ wovon doch nicht selten hier und dort zu lesen ist.

Ich selbst bin praktisch mit Einzeltonspiel groß geworden.
Spiele überwiegend chromatisch und Chordomonica, aber auch Bass- und Akkordmundharmonika sowie auch manchmal auf meiner Harmonetta.
Mundharmonikas in Richterstimmung habe ich auch die aber weniger zum Spielen sondern eher damit ich mitreden kann.

Mein Problem ist das Benden. Ein Problem ist es aber nicht wirklich, da ich es nicht anstrebe diese Technik zu erlernen.
Ich habe aber Respekt vor denen die es wirklich können.

Frohes Fest euch allen.
 
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Sorry , habe ich für mich falsch ausgelegt, Ich liebe meine Bluesharps, deshalb sind die Bends für mich wichtig, wenigstens die gängigen aber jetzt wo die harp nicht unbedingt das Soloinstrument ist, genieße ich den Schieber natürlich auch sehr. Danke, dass Du mich wieder auf Kurs gebracht hast. Schönes RESTFEST.
 
Hallo,

ich verwende eine Methode des Einzeltonspiels, die bisher noch nicht erwähnt worden ist: das U-Blocking. Es beruht darauf, dass man die Zunge "rollt", so dass sich an der Zungenspitze ein U-förmiger Kanal bildet. Laut Wikipedia ist diese Fähigkeit bei ca. 70 % der Bevölkerung vorhanden (der Rest kann's vielleicht erlernen).

Ich habe diese Methode zufällig gefunden, als ich mich ziemlich lang um das Zungenblocken bemüht habe. Später hab ich dann herausgefunden, dass das kein Zungenblocking war, was ich da machte, sondern eben U-Blocking.

Die U-Blocking-Methode ist ziemlich verpönt, vor allem bei Blues-Spielern, weil gewisse Spieltechniken damit gar nicht oder nicht so gut gehen (Bending z. B. geht aber, vielleicht nicht so gut wie beim Zungenblocken). Allerdings gab bzw. gibt es einige namhafte Harmonikaspieler, die U-Blocker sind/waren. Manche sind U-Blocker, ohne sich dessen bewusst zu sein. Manchen ist es vielleicht peinlich, es zuzugeben.

Mecky schrieb:
>Ich selbst spiele nie mit „Kussmund“ um Einzeltöne zu treffen, ich Spiele fast nur im „Breitmaulmodus“. Den Luftkanal steuere ich mit meinen Wangen im Mundraum<

Auch hier vermute ich, dass unbewusst U-Blocking zum Einsatz kommt.
Das Tolle dabei ist, dass die Zungenspitze die Mundharmonika nicht berühren muss, um einzelne Töne zu treffen. Außerdem kann man durch "Verschwenken" der Zungenspitze die Luft auf benachbarte Kanäle lenken, ohne die Mundharmonika verschieben zu müssen (oder die Zungenbewegung wird mit der Bewegung der Mundharmonika koordiniert, um bei Tonsprüngen schneller zu sein).

Ich spiele inzwischen überwiegend chromatische Mundharmonika (Barock- u. klassische Musik, Klezmer usw), und finde, dass ich mit meiner Technik einen vollen, gut formbaren Ton habe. Ein Vorteil dieser Ansatztechnik ist, dass man das Instrument tief in den Mund nehmen kann. Von Ansatztechniken, bei denen man das Instrument am Mund verkippen muss, halte ich persönlich nichts.

Wie die meisten habe ich mit diatonischen Richter-Mundharmonikas (Bluesharp) angefangen zu lernen. Im Rückblick meine ich, dass es besser gewesen wäre, mit einer Chromatischen anzufangen (den Schieber kann man ja erst mal ignorieren). Die Löcher sind größer, und die Abstände dazwischen auch (ca. 9 mm statt ca. 4 mm), was das Treffen einzelner Töne einfacher macht. Die Anordnung der Töne ist durch alle Oktaven hindurch logisch und konsistent (bei den Richter-Harps trifft das eigentlich nur auf die mittlere Oktave zu.

Gruß
"Mangore"
 
Mecky schrieb:
>Ich selbst spiele nie mit „Kussmund“ um Einzeltöne zu treffen, ich Spiele fast nur im „Breitmaulmodus“. Den Luftkanal steuere ich mit meinen Wangen im Mundraum<

Auch hier vermute ich, dass unbewusst U-Blocking zum Einsatz kommt.

Hallo Mangore,

Auf die Methode die du U-Blocking nennst, greife ich immer dann zurück wenn ich mit eine Art von Selbstbegleitung spielen möchte. Ich nenne das mit „Zungenschlag“ spielen.

  • Zungenunterseite an den Löchern = Einzel- oder Mehrton- je nach Formung von Lippen & Mundinnenraum.

  • Zunge hochgerollt (U-Bildung)= alle Töne die je nach Mundbreite erklingen.
Durch das vor- und zurückschnellen der Zunge im gewünschten Takt, kann, -wenn auch eingeschränkt- eine Art von Akkord- bzw. Mehrtonbegleitung praktiziert werden.

Aber ansonsten spiele ich nicht mit dem oben genannten U-Blocking. Einzeltöne forme ich wie ich schon sagte mit meinen Wangen im Mundinnenraum.


Im Rückblick meine ich, dass es besser gewesen wäre, mit einer Chromatischen anzufangen (den Schieber kann man ja erst mal ignorieren).
Die Anordnung der Töne ist durch alle Oktaven hindurch logisch und konsistent (bei den Richter-Harps trifft das eigentlich nur auf die mittlere Oktave zu.

Der Meinung schließe ich mich an.
Die logischen Tonanordnungen von Solo- gestimmten Mundharmonikas sind mir persönlich lieber.

Für den Fall das Interesse besteht, nicht nur einzeltöne- sondern auch mal musikalisch richtig in zwei- oder Mehrtonmodus zu spielen,
kann ich eine Chordomonica- http://www.swissharpers.ch/files/Seite-31-33-Chordomonica.pdf -sehr empfehlen.
Möglich wäre mit so einem Teil sogar eine zweite Stimme zur Melodie zu spielen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Mecky:

Ich bin mir nicht sicher, ob wir beide unter "U-Blocking" dasselbe verstehen. Bei mir bildet die Zungenspitze einen U-förmigen Kanal (nach oben offen), mit dem ich die Luft an die Kanalöffnungen der Mundharmonika leite. In der Wikipedia findet man unter "Zungenrollen" eine Abbildung dazu (natürlich ohne Mundharmonika). Deshalb wird diese Methode von mir (und anderen) zum Einzeltonspiel verwendet.

Wie man allein durch mittels der Wangen bzw. des Mundinnenraums Einzeltöne formen kann, ist für mich anatomisch betrachtet nicht nachvollziehbar (was aber nichts heißen muss, Hauptsache, es funktioniert). Um zu kontrollieren, was die Zunge beim Mundharmonikaspielen tatsächlich macht, kann man sich mit einem leeren CX12-Gehäuse (Hohner), d. h. mit ausgebautem Kanzellenkörper, vor den Spiegel stellen. Die CX12 finde ich sowieso gut geeignet zum Lernen (aber auch für alles andere).
 
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Ja Mangore, da reden wir in der Tat aneinander vorbei.
Ich bilde nicht von der Zungenspitze aus einen U-Kanal, ich klappe den vorderen Teil der Zunge hoch.
Es bildet sich praktisch von der Seite aus gesehen eine Art U-Form.
Sobald ich dann die Unterseite meiner Zunge auf die Löcher lege, werden gewisse Löcher verschlossen-
bzw. wieder geöffnet sobald ich die Unterseite meiner Zunge wieder anhebe.
Das nenne ich Spielen mit Zungenschlag.


Wie man allein durch mittels der Wangen bzw. des Mundinnenraums Einzeltöne formen kann, ist für mich anatomisch betrachtet nicht nachvollziehbar...

Der Mundinnenraum, quasi das „Innenfutter“ von Wange und Lippen, ist flexibel genug um Einfluss auf Luftströme für einzel- oder mehrtöniges Spiel zu nehmen.

Aber letztendlich ist es für die Ergebnisse egal welche Wege ein jeder geht….
 
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