Koebes
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Diese Sprüche, man müsste schon mindestens 10 Jahre lang 8h am Tag üben um ein Star zu werden .
Was man machen muss, um ein Star zu werden, weiss ich nicht, aber um professioneller Musiker zu werden, musst Du wahnsinnig viel üben. Und das Leben als Profi-Musiker ist hart und die Konkurrenz gnadenlos, und da muss man einfach schon sehr fit am Instrument sein, um wirtschaftlich zu überleben. So sehr ich mit der Punk-Bewegung sympathisiere, wenn man davon ausgeht, dass anstrengunsloser Ruhm erreichbar ist, liegt man falsch. Auch die Sex Pistols haben viel geprobt und sind in England über die Käffer getourt, bevor sie den Durchbruch schafften und so richtig schlechte Musiker waren die gar nicht, geübt ist da wohl auch worden und zwar in nicht geringem Umfang. Tatsächlich übt jeder Profimusiker extrem viel, und man muss im Umkehrschluß auch sehr viel üben, um Profimusiker zu werden. Kein Mensch ist so ein Genie, dass es reicht, abends nach Feierabend mal eine Stunde Santana-Licks zu spielen und dann wird man durch eine glückliche Fügung des Schicksals noch Gitarrenheld.
Natürlich nicht. Üben ist ein wichtiger Bestandteil des Musikmachens. Aber ohne musikalisches Talent wird alles Üben nichts bringen, denn Musik ist nicht die Hintereinanderausführung von Algorithmen, sondern besitzt ein kreatives Moment, das man nicht üben kann. Sonst könnten hardwareseitig ausreichend entwickelte Roboter die Instrumente spielen und auch die Stücke dazu komponieren. Musik muss unberechenbar sein, sonst ist sie langweilig. Jemand, der eigentlich keine oder nicht viel Musikalität besitzt, aber jeden Tag wie ein Bekloppter übt, wird sicherlich in der Lage sein, komplexe Stücke fehlerfrei darzubieten, wenn man Fehler als "Note erklingt nicht in der vorgeschriebenen Tonhöhe oder zum vorgeschriebenen Zeitpunkt" definiert. Ich nenne das das Musiklehrerphänomen. Ich habe beruflich die Erfahrung gemacht, dass viele Musiklehrer (Gymmi) brav alle Noten in der richtigen Reihenfolge spielen können, aber dabei die Musikalität eines mechanischen Klavieres offenbaren. Sie haben halt im Studium wie die Irren geübt, aber das, was einen Musiker ausmacht, fehlt ihnen. Deswegen unterrichten sie Blockflötenklassen.Versteh ich nicht Willst du damit jetzt sagen, dass man nicht üben sollte weil man durch zu hohes technisches Niveau lanweilig wird?
Auf der anderen Seite wird ein talentierter Musiker ohne Üben auch nicht sonderlich weit kommen, da er ohne technische Fertigkeiten nicht in der Lage ist, seine kreativen Ideen zu verwirklichen. Deswegen habe ich oben auch geschrieben, dass Üben ein wichtiger Teil des Musikmachens ist, denn ohne Üben erklingen zu viele Noten falsch und dann klingt es grauslich (Blockflötenklassenphänomen) und keiner will es hören.
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