Ich denke mal, die qualitativen Unterschiede zwischen der normalen Prestige RG und der J-Custom sind dabei nicht so gravierend, oder doch?
Also ich würde mal behaupten, dass heutzutage die wesentlichen Unterschiede in den optischen Features (allen voran das Tree of Life Inlay, welches den JCs vorbehalten ist) sowie in der Halsbearbeitung/Bundierung liegen. Die Bundierung der JCs ist extrem sauber und zeichnet sich durch eine sorgfältigste Verrundung der Bundkanten aus, es gibt außerdem ein Binding aus Flame Maple. Wenn ich den Korpus meiner 2007er IRG8470 anschaue, hat er ein wirklich hübsch und fein gezeichnetes Flametop, das man in ähnlicher Qualität aber auch oft auf einer Prestige sieht. Die Potiknöpfe sind versenkt und der AANJ noch etwas flacher am Übergang zum Hals, ansonsten ist ihm in Sachen Verarbeitung und Lackierung der Body von meiner Prestige RG3270 ebenbürtig.
Wieviel kostet im Schnitt eine J-Custom, oder um wieviel habt ihr eure bekommen?
Das ist eine schwierig zu beantwortende Frage! Die J-Custom-Modellpalette ist ja doch recht groß und die allerersten kamen vor fünfzehn Jahren auf den Markt, siehe auch
hier. Die Preise sind von Modell zu Modell verschieden und auf dem Gebrauchtmarkt hängen sie wie üblich von Baujahr und Zustand ab. Ab und zu sind echte Schnäppchen möglich, so um die Größenordnung EUR 750,- herum, manche Modelle sind aber sehr gesucht und bei Fans sehr beliebt, so dass diese auch weit in den 1000er oder 2000er EUR-Bereich klettern können. Die Neupreise von aktuell erhältlichen Modellen stehen da sowieso auf einem anderen Blatt. Das Modell RG8420ZE liegt bei 320.000 Yen (ca. 2.660,00 EUR) Listenpreis aber das aktuelle Flaggschiff
JCRG10 ist mit 630.000 Yen (ca. 5.240,00 EUR) einfach unfassbar teuer.
Wie stehts mit dem Wiederverkaufswert?
Ich denke mal die normale Prestige RG wird sicher stark abfallen im Wiederverkauf, wie ist das bei gebrauchten J-Customs?
Das kann man auch nicht pauschal beantworten, da es auch wiederum von Modell und Zustand abhängig ist. Ich könnte mir schon vorstellen, dass man im Durchschnitt einen prozentual höheren Wiederkaufswert erreicht als bei Gitarren aus der Prestige-Klasse. In der Anfangszeit war das Prestige-Label ja noch etwas besonderes (die allerersten in Europa erhältlichen Prestige RGs, RG3120/3180 im Jahre 1997, waren sogar in Wahrheit verkappte J-Customs, erkennbar an der zweiten eingestempelten JC-typischen Seriennummer!) aber seit einigen Jahren heißt ja die gesamte Mittel- bis Oberklasse der RGs so, von daher setzt sich JC doch noch etwas nach oben ab.