Holzauswahl bei Gitarrenanfertigung

stam
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Guten Morgen liebe Gemeinde,

durch sehr viele glückliche Umstände bin ich an jemanden geraten, der mir zu einem sehr guten Preis eine Gitarre komplett von Hand anfertigen wird. Er ist Gitarrenbaumeister und hat Design studiert. Ich halte ihn für sehr fähig, aber trotzdem würde ich gerne noch ein paar Meinungen aus der Welt des Internets heranholen.
Die Form, Farbe und die Inlay sind schon klar. Das Griffbrett wird aus sehr gutem Rio-Palisander angefertigt(hab gestern dran gerochen, riecht bisschen nach Schokolade:great:)

Sie soll Neckthu werden und bekommt einen oder zwei kleine Carbonstäbe im Hals für festigkeit und Sustain.

Tonabnehmer stehen auch noch nicht fest, außer das es 2 Humbucker werden die mit nem 5 Fach Switch gesplittet werden können.

Meine Frage ist nun welches Holz für den Body verwendet werden soll und welche Pickups in die Gitarre sollen. Er wird mir sicher etwas empfehlen, aber ich würde auch gerne andere Meinungen dazu hören. Will später nichts bereuen, da ich diese Gitarre sicher bis zu meinem Lebensende (außer Diebstahl oder ähnliches) behalten werde, da sie wahrscheinlich keinen hohen wiederverkaufswert hat da es eine Sonderanfertigung ist und einen hohen Persönlichen Wert wiederspiegelt.

Vom klanglichen sollte ein weicher Clean-Rythmus Sound Möglich sein, genauso wie das volle Metallbrett. Ich bin großer Fan des Vai Sounds aber das Brett von Petrucci in "As I Am" sollte auch machbar sein.

Falls es hilft, ich spiele ein Mesa F30 Combo an einer 4x12" mit V30 Speakern.

Danke schonmal an euch.

PS: Werde den Gitarrenbauer sobald meine Gitarre fertig ist auch mal in dem Custom Shop Verzeichnis hier im Board hinterlegen. Ich werde viele Fotos vom Bau meiner Gitarre machen und es wird eine Art Bilderserie geben. Wahrscheinlich auch Hörbeispiele zum späeren Zeitpunkt.
 
Eigenschaft
 
Hallo Stam,
mir sind Deine Soundvorstellungen noch etwas vage, aber natürlich willst Du wohl wie die meisten eine perfekte Allroundgitarre...

Ich will jetzt gar nicht auf exotisches Holz mit viel Experimentier- und Fehlschlagpotential eingehen, daher nur zwei Klassiker und eine Konfiguration, die ich auch sehr schätze:

1. (sehr gutes!) Mahagonie mit Ahorndecke. Eben eine Paula. Von schönen weichen Sounds bis fast Metal alles möglich, wird nicht von ungefähr immer wieder verbaut, in dieser Form ja auch von PRS, die ja mit die vielseitigsten Gitarren bauen. Mein Favorit in Verbindung mit einem Mahagoniehals.

2. Wenn's eben eher in Richtung Metal-Ibanez-Bretter gehen soll, dann wohl Linde. Holz für den Hals hängt dann von Deinem Geschmack ab, ob's eher spritzig oder tiefer werden soll.

3. Korpus aus Mahagonie mit aufgeleimter Fichtendecke und Tonkammern, die aus dem Body gefräst werden. Mal was ganz anderes, gibt einen sehr lebendigen Ton, der auf den Bauch des Mahagonies dennoch nicht verzichten muss.

Grusz
<'((><
 
Für den Klang den Du willst: Linde mit Ahorndecke, Mahagoni ohne Decke oder Erle ohne Decke. Pickups DiMazio Super3 an der Bridge und Super Distortion am Hals oder ein Satz DiMarzio Evolution.
 
ok er Sound sollte dann schon ehr Richtung Ibanez wandern, da sich die Gibson von nem bekannten irgendwie nicht so richtig mit meinem F30 vertragen wollte!
Denke ich bin ehr der Stratmensch. Sie wird auch Formtechnisch arg an eine PowerStrat angelehnt werden.

Die Sache mit der Linde werd ich heute mal bei meinem Gitbauer ansprechen.


EDIT:

Ja ich denke Dimarzios werdens wohl werden. Die Evo sind doch auch in den Hochwertigen Jems oder?
 
hi... ja da bin ich ja mal gespannt. es ist immer ganz schwierig aus eigener sicht einem anderen etwas zu empfehlen. ich denke, dass du mit einem ahornhals (riopalisander griffbrett) und zwei mahagony-flügeln + ahorndecke (riegel/vogelaugen oder quilted) den sound hinbekommst. ist der puala dann nicht unähnlich, nur dass die noch mit nem mahagonyhals ausgestattet ist.

vai und petrucci gitarren sind eher einfachere konstrukte durch den geschraubten hals. da empfiehlt sich dann eher ahornhals und lindekorpus... aber auch mahagonybody ist nicht unüblich. willst du sie sichtdicht lackieren? wenn nicht würde ich eine schöne decke oder ein schönes furnier mit bodybinding empfehlen.

pickups: dimarzio evos oder steg: tone zone + hals: paf pro oder gar zwei paf pros
ich würde an die gitarre nicht so viel schnick schnack bauen, weil man sich daran recht schnell sattsieht udnauch sich dahingehend der geschmack schnell ändert, musst ich leider auch schon leidvoll erahren.

also, wünsche dir noch viel spaß beim bauen lassen zuschauen, freue mich schon auf die ersten pics.

gruß
 
also ich werde sie wenn ich das richig verstanden habe nur beizen lassen also so das man das holz sieht(maserung, aber trotzdem eine schöne Farbe da ist. Ich stell mir da entweder rot mit Schwarzer Maserung vor oder Blau mit Schwarz gemasert.
Am meisten freue ich mich aber auf die Inlays!!!

@Psywaltz: Wir hatten uns schonmal über so ne Ebay jem unterhalten. Ich wollte ja unbedingt den Tree of life:) Den bekomm ich jetzt auch :D
Hoffe nicht das ich mich an der Gitarre sattsehen werde, weil sie für den jetzigen Zeitpunkt einfach perfekt wird, aber geschmäcker ändern sich ja...
Bei welcher hast du dich denn sattgesehen? Was war besonders an der Gitarre?

Ich freu mir echt nen Ast ab! Der Gitarrenbauer macht sich gerade selbständig und ich baue ihm die Homepage und so. Daher wird der Preis unschlagbar und mehr Qualität geht ja fast nicht mehr!

Es gibt nur noch eine wirkliche Grundsatzfrage an dem Gerät:
FloydRose oder nicht. Aber da kann mir keiner von euch helfen......
 
Nah, ToneZone ist zu warm für "volles Metalbrett" und zu fett für clean. Und Paf Pro sollte man niemals am Steg nehmen, klingt voll dünn und Höhenlastig. wenn, dann PAF am Steg und Pro am Hals.
 
(...) + ahorndecke (riegel/vogelaugen oder quilted) den sound hinbekommst.

Als ob die Maserung für den Sound nicht komplett egal wär ;)
N Stück komplett blanker Ahorn klingt nicht schlechter oder großartig anders als ne AAAA-Wölkchenahorn. Der zweitere kostet nur exorbitant mehr.

ist der puala dann nicht unähnlich, nur dass die noch mit nem mahagonyhals ausgestattet ist.

Lustigerweise macht der Hals mindestens so viel am Sound aus wie der Korpus. Bei Neck-through hat das Korpusmaterial nochmal weit weniger Einfluss, weil sich hier die Saiten komplett über den Hals spannen, Korpus hängt nur doof an der Seite rum.
Du vergleichst hier komplett unterschiedliche Konstruktionen, da -kannst- du zu keinem aussagekräftigen Ergebnis kommen.
Von Ähnlichkeit kann da also keine Rede mehr sein.
 
Beim durchgehenden Hals wird der Grundsound, noch stärker als beim Schraubhals, durch dessen Material bestimmt.
Du solltest dein Augenmerk daher eher auf die Halshölzer als auf die beiden Bodyteile richten.

Sehr schön finde ich immer Ahorn/Nuss-Kombinationen. Klanglich sehr definiert, jedoch liefert ein gewisser Nussanteil auch noch etwas Tiefe und Druck. Nicht zu verachten ist dabei auch der optische Aspekt, denn der Kontrast hell/dunkel schaut mMn sehr fein aus.

Was die Korpusflügel angeht, sind auch Punkte wie z.B. das Gewicht nicht zuvernachlässigen. Da du selbst sagst, dass du eher auf Strats stehst, würde ich auch keine allzu großen Experimente eingehen. Sumpfesche oder Erle wären da schon keine schlechte Wahl.

EDIT: Lustig, LoneLobo hatte wohl gerade den gleichen Gedanken....:)
 
Esche definitiv nicht für den Klang den er will. wenn er Country gesagt hätte, dann vielleicht ;)
 
ja, leicht sollte sie auch sein. die gibson war mir zu schwer.
ich sprech mal die ergebnisse von heute mit de gitarrenbauer mal durch. wenn der was ähnliches erzählt werd ich ihn machen lassen:)
danke schonmal an euch.
Ist es möglich mit einem Push Pull Poti den Bridge Humbucker direkt an den Output zu hängen? Ist das mit meiner Humbucker-Humbucker Kombination mit dem 5 fach Schalter möglich? Das bringt doch höheren Output, oder? Wäre Interesssant für Solo Sachen


PS: Country wäre auch Interessant... Ach quatsch war nurn Scherz^^ Hab mal gehört das im Irak in den gefängnissen versucht wurde, die gefangen mit Metallica (enter sandman^^) auf schlafentzug zu setzen. das hat aber leider nicht geklappt weil die gefangenen die musik mochten! dann haben sie country da im knast gespielt und die gefangenen sind ausgerastet:)
 
Esche definitiv nicht für den Klang den er will. wenn er Country gesagt hätte, dann vielleicht ;)

Deshalb ja auch Sumpfesche...;)

Ist mMn nicht mit Esche gleichzusetzen, da sie klanglich schon sehr in Richtung Erle tendiert, mit etwas besserer Definition allerdings.
Vom typischen Esche-Twang ist sie aber in der Regel ein ganzes Stückchen entfernt.
 
Ist es möglich mit einem Push Pull Poti den Bridge Humbucker direkt an den Output zu hängen?
Ist das mit meiner Humbucker-Humbucker Kombination mit dem 5 fach Schalter möglich?
Das bringt doch höheren Output, oder?

Ja.
Ja.
Nein, da brauchst dann einen Booster wie z.B. PA-2 von EMG (ist schön klein und passt überall rein, braucht aber eine Batterie)
 

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    Hals roh2.jpg
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Ahorn Hals, Pappel Korpus mit Ahorn Decke und Dimarzio Evolution / Norton Kombi.
 
Nah, ToneZone ist zu warm für "volles Metalbrett" und zu fett für clean. Und Paf Pro sollte man niemals am Steg nehmen, klingt voll dünn und Höhenlastig. wenn, dann PAF am Steg und Pro am Hals.

dem muss ich leider voll widersprechen... spiele in meiner progressive metal band seit jahren nur noch tone zone am steg... und wenn das nicht fett ist (dream theater zu image and words zeiten war noch der Tone Zone, bevor er zum setve's spezial gewechselt hat.... außerdem mach am ende der amp den sound)

paf pro am steg.... frag mal im ibanez thread nach, da hauenm dir diese meinung gewaltig um die ohren.... aber am ende ist es doch wieder ganz unterschiedlich, was man haben will, und jedes ohr hört anders.

@uncle reaper.... evo und norton kombi ist auch klasse.

@stam: ne rangitarre für 1600€ , gewölbte decke, cherrysunburst, trapezinlays, mischpult )4 potis) auf der gitarre... alles viel zu viel und dann nich gold hardware... habe sie dann im endeffekt in zahlung gegeben und nix dafür bekommen.

... hey und meine esche gitarre klingt alles andere als nach country, so ein bockmist.... in so vielen threads hier wird bestätigt, dass das holz am ende nur sehr wenig über den musikstil aussagt und in welchen bereichen sie verwendet werden kann... eher die qualität des holzes (uncle reaper hat mir das eindrücklich erkärt). ich habe ne esche ibanez, ne linde ibanez, eine aus mahagony und wenn ich die durch mein sansamp rack jage, kann ich keinen wirklichen unterschied hören.... auch nicht, wenn ich clean spiele. am ende sind das nuancen... wobei ich sagen muss, dass meine paula schon satter klingt, das liegt aber wohl eher an der gesamtkontsruktion

ich meinte auch nicht, dass verschiedene ahorndecken nen anderen sound ergeben, das habe ich nur wegen der optik vorgeschlagen, sollte kein solidfinish gewünscht werden siehts einfach schöner aus. (da wird wieder sachen hineiniterpretiert.... aber hauptsache, man konnte einm anderen übers maul fahren) sorry für OT

also wie gesagt.... viel spaß dir mit dem bau deines babies!

p.s. floyd rose fände ich gut.... aber das ist totale geschmacksache
 
ja das mit dem FR ist tatsächlich reine geschmackssache. hab mir schon überlegt bei nem bekannten mal ne FR Gitarre für ein oder zwei Wochen zu leihen um dann zu sehen welche Gitarre ich lieber und mehr spiele.

Also entwedeter eine mit nem festgetzten Vintage Trem oder die mit dem FR.

Erst das Holz, dann das FR.:)
 
Es gibt nur noch eine wirkliche Grundsatzfrage an dem Gerät:
FloydRose oder nicht. Aber da kann mir keiner von euch helfen......

Stimmt, das ist tatsächlich eine Grundsatzfrage ...

Falls du keine extremen Vibratoactions planst möchte ich dir 2-3 weitere Modelle empfehlen:

1) Wilkinson VSV - ein 6 Punkt Vibrato System, vll. DIE Symbiose aus Vintage und Modern
2) Wilkinson VS100 - ein 2 Punkt Vibrato System, auch als Piezo Version erhältlich (!!!)
3) Callaham Vintage - wieder ein 6 Punkt Vibrato, ähnlich wie das Wilkinson, "mehr" Vintage

Diese drei Systeme arbeiten (optimal eingestellt und mit Locking Tuners) verstimmungsfrei. Sie sind bei versch. Gitarrenbauern je nach Einsatzgebiet erste Wahl.
Das Callaham kann man noch ein bisschen modifizieren indem man die Callaham durch die original Fender Reiter ersetzt. Angeblich bringt das noch ein bisschen mehr Vintage Ton ins Spiel.

Solltest du dir die Piezo Option offen halten wollen würde ich dir das VS100 + Powerchip Preamp empfehlen. Nachteil: Mir ist bei meinem "normalen" VS100 ein Reiter ausgebrochen. Ich gehe hier aber von einem Einzelfall aus und im Notfall lässt sich das ja auch problemlos ersetzen.

Das Wilkinson VSV hat "abgerundete" Reiter die dem Spielkomfort entgegen kommen. Das Teil kommt auf meine neue Strat, leider kann ich hier noch keine Erfahrungsberichte posten. Das Callaham wird grundsätzlich empfohlen und ist vll das "beste" True-Vintage Replacement Vibrato - obwohl es sich im Obertonverhalten zum Orig. Fender unterscheidet.

Solltest du dich für ein Schaller Floyd Rose entscheiden würde ich zum "II" und nicht zum "Low Profil" tendieren. Aber das ist der persönliche Geschmack. Man sagt dem IIer einen besseren Ton nach, der Hauptgrund hierfür wurde allerdings von Schaller - auf Anfrage - revidiert!

Interessant könnte bei allen Vibratos, v.a. aber beim Floyd, das Tremol-No sein. Hier bin ich gerade am überlegen ob ich das bei meinen Gitarren nachrüsten soll.


Bezüglich der Holzauswahl wurde eigentlich schon alles gesagt. Ich würde das noch mit dem Gitarrenbauer ausdiskutieren.

Darf man fragen um welchen Gitarrenbauer es hier geht (oder habe ich das überlesen) ?
 
stam
  • Gelöscht von j.konetzki
  • Grund: Bitte zur Löschung per PM
[...]

Er hat mir zum Schaller Floyd Rose geraten wenns ein Floyd sein soll, da diese den härtesten Stahl verwenden würden und man auch in absehbarer Zeit Ersatzteile bekommen wird.

Interessant :)

Die Schaller Floyds kann ich auch nur empfehlen. Ich habe ein leicht modifiziertes IIer auf meiner Custom und bin sehr zufrieden. Elixir Saiten + einmal richtig stimmen --> 6 Monate Spielvergnügen ohne Saitenwechsel und Öffnen der Locking Nut :great:
 

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