Hört man den Unterschied zwischen einem Ahorn und Palisander Griffbrett?

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Persönlich würde ich sagen, dass Bässe mit Ahorngriffbrettern etwas spröder, und obertonärmer rüberkommen. Die Töne sind etwas perkussiver und die Präsenzhöhen kommen stärker zu Geltung. Die richtig hohen Obertöne kommen mit dem Palisander Griffbrett besser zur Geltung.

Entscheidend ist auch das persönliche Greifgefühl. Hier unterscheidet sich das Ahorn- vom Palisandergriffbrett doch am meisten. Daher glaubt man subjektiv einen gößeren Unterschied warnehmen zu können, als er tatsächlich zu hören ist. Meine persönlich Meinung ist: Man braucht zumindest jeweils einen Bass mit Ahorngriffbrett und Palisandergriffbrett, sonst klingt ja immer der Bass bässer den man gerade nicht in seinem Stall hat ;)
 
Hi,

Ich versuche noch mal meine Standpunkt darzustellen, was IMHO den "Sound" des Halses angeht :D:D

Natürlich versuche ich z.B.: sowohl mit meinem Ahorn-JB und mit meinem Palisander-JB den gleichen Sound (nämlich meinen Wunschsound) hinzukriegen, was mir auch so ziemlich gelingt.
Der Unterschied besteht darin, daß beim P-JB die Tonblende fast ganz geöffnet sein wird, während beim A-JB die zu 50% geschlossen ist, wenn mir im Gesamtsound der Band jetzt ein paar Höhen fehlen, kann ich die am A-JB locker kriegen (einfach die Tonblende ein bißchen öffnen), bei dem P-JB wirds schwieriger. Und "künstliche (geboostete)" Höhen am Amp oder mit aktiver Klangregelung am Bass gefallen mir halt nicht so.
Durch die unterschiedliche Stellung der Tonblende verschieben sich die Resonanzfrequenzen auch unterschiedlich, womit der Ahorn-JB durchaus fetter klingen "kann".

Nächstes Beispiel, du hast einen Bass mit P-Griffbrett der schon trocken, trotz neuer Saiten einfach nicht genug Höhen (Spritzigkeit) und Attack hat, also etwas zu dumpf klingt.
Dann könntest du probieren, mit dem Austausch des Halses gegen einen mit A-Griffbrett, den Sound mehr in die gewünschte Richtung zu verändern.
Höchstwahrscheinlich würdest den den gesamtsound des Basses sowieso damit völlig verändern, weil (meiner bescheidenen Meinung nach :D ) der Sound eines Basses zum Großteil "im Hals" liegt.

Es wird ziemlich unmöglich sein, anhand eines Soundbeispieles ohne irgendwelche Angaben etwas heraushören zu wollen/können.
Deshalb finde ich persönlich "GuessMyGear" zwar lustig und unterhaltsam, aber wenig aussagekräftig.

Was aber durchaus möglich wäre, wäre z.B.:
- Bass A, Jazzbass - Esche Korpus - Ahorngriffbrett - beide PU offen Tonblende 80%, DR Lo Rider Strings neu
- Bass B, Jazzbass - Erle Korpus - Palisandergriffbrett - beide PU offen Tonblende 80%, DR Lo Rider Strings neu

beide neutral in den selben PC gespielt.
... und jetzt anhand der Soundfiles sagen, welcher Bass es jeweils ist.
Das sollte man deutlich wahrnehmen können,

Gruß
VolkerG
 
Es wird ziemlich unmöglich sein, anhand eines Soundbeispieles ohne irgendwelche Angaben etwas heraushören zu wollen/können.
Deshalb finde ich persönlich "GuessMyGear" zwar lustig und unterhaltsam, aber wenig aussagekräftig.

Was aber durchaus möglich wäre, wäre z.B.:
- Bass A, Jazzbass - Esche Korpus - Ahorngriffbrett - beide PU offen Tonblende 80%, DR Lo Rider Strings neu
- Bass B, Jazzbass - Erle Korpus - Palisandergriffbrett - beide PU offen Tonblende 80%, DR Lo Rider Strings neu

beide neutral in den selben PC gespielt.
... und jetzt anhand der Soundfiles sagen, welcher Bass es jeweils ist.
Das sollte man deutlich wahrnehmen können,

Ok, das denke ich auch - es wurde aber oben irgendwo angeführt, daß nichts den Sound so verändert wie der Hals eines Basses - und das glaubte ich halt nicht.

Weil, wenn das stimmen würde, sollte es doch auch keine Schwierigkeit sein, bei unterschiedlicher Tonblendeneinstellung, anderen Saiten etc. (machen ja alle zusammen folglich weniger als die Hälfte vom Klang aus) trotzdem den Ahornhals herauszuhören, und da glaube ich nicht, daß man da überzufällig häufig richtig liegen kann.
 
Ich möchte auch noch was zum Thema Blockinlays und "Maruszczyk" loswerden!
Selbst auf Kundenwunsch macht er das nicht, ich hab es bei ihm auch schon letztes Jahr versucht, aber er meinte das würde den Sound so stark kaputt machen das man den hals quasi "wegschmeißen" kann, schade dabei hätte ich das auch bezahlt ;)
Und die "Blockinlays" bei seinen Bässem mit nem MN sind ja nur aufgemalt...
 
Da ich immer mehr dem Selbstbau von Bässen verfalle, mache ich mir natürlich auch Gedanken über die Materialien, die ich verwenden möchte und welchen Sound ich mir dadurch verspreche.

Es ist in der Tat so, dass ich dem Hals ebenfalls eine recht große Bedeutung für den Gesamtsound beimesse, da dieser im Grunde das schwächste Glied in der Kette ist.
Aufgrund seiner geringen Masse und Länge neigt er dazu mitzuschwingen, was ja zunächst mal nicht unbedingt schlecht sein muss. Schwingt er jedoch zu stark, wird auch viel Ton „gefressen“.
Je steifer als der Hals, desto weniger wird der Ton durch ihn beeinflusst. Das ist übrigens auch der Grund, warum man mehrteiligen, gesperrten und insbesondere Hälsen aus verstärkten Kunstfasern einen sterilen, leblosen Ton nachsagt, einteiligen Ahornhälsen hingegen einen gewissen „Charakter“ zuweist.
Werden Schwingungen durch den Hals kompensiert, verliert der Bass zunächst etwas an Obertönen, dann an Sustain.
Ich selbst konnte diese Feststellung schon bei mehreren Bässen machen. Dabei war nicht primär das Material des Halses ausschlaggebend, sondern dessen Konstruktionsart. Mehrteilige Hälse empfand ich meist als deutlich oberton- und sustainreicher, während die klassischen Einteiler zwar schnell ansprechen, dafür aber auch schneller absterben und nicht so sehr zu schillernden Brillanzen neigen. Die Tonentfaltung erscheint mir hier etwas „komprimierter“. Das ist dann insofern erstaunlich als dass man Ahorn ja gerade solche Eigenschaften nachsagt. Brillanter, harter, obertonreicher Ton, doch was meine Erfahrungen angeht, haben in dieser Beziehung mehrteilige Hälse aus anderen Materialien klar die Nase vorn.
Ob das gewünscht ist und gefällt ist wieder eine andere Frage, aber ich denke, dass man in dieser Hinsicht wohl davon ausgehen darf, dass der Hals, oder besser dessen Konstruktion den Charakter und Sound eines Basses zu einem großen Teil mitformt.

Eindeutiger wird es beim Korpus. Im Gegensatz zum Hals würde ich hier dem Material mehr Bedeutung beimessen als dessen Konstruktion. Ob ein Korpus ein- oder mehrteilig aufgebaut ist spielt keine entscheidende Rolle, hier wird man unter Umständen die Unterscheide zwischen einzelnen Materialen deutlicher wahrnehmen, bzw. kann durch geschickte Materialauswahl den Klang entscheidend bestimmen.

Bleiben noch Dinge wie Pickups, Elektronik, Hardware, Saiten usw., auf die ich jetzt allerdings nicht näher eingehen will. Wenn man jedoch bedenkt, dass selbst ein kleiner Kondensator einen nicht zu vernachlässigenden Beitrag zur Widergabe der Höhen leisten kann, solle man auch diese Punkte keinesfalls außer Acht lassen.
 
Es gibt Stücke von den Dire Straits wo ich nicht mal den Unterschied zwischen Strat und Les Paul höre! Und sieht man Live Konzerte wundert man sich, dass Gitarre und Sound nicht recht zusammenpassen wollen.
"Sultans of Swing" wird sich auf einer LP anders anhören; aber "Money for Nothing" habe ich von Knopfler schon auf Les Paul und Strat gesehen (je nach Konzert / Aufnahme). Da hört man auch Mahagoni oder Erle nicht heraus. Knopfler ist viel zu dominant!
Oder nehmen wir Clapton, der in seinem Leben schon jede berühmte Gitarre gespielt hat. Auch da hört man die Gitarre oftmals nicht wirklich heraus.
weißt du, wie viele effekte knopfler oder auch clapton zwischen gitarre und amp hängen haben??!! kein wunder, dass die gitarre da nicht mehr sooooo viel am klang ausmacht. was man aber immer raushört, ist "knopfler" bzw. "clapton".

höhö. es läuft doch bei jeder sounddiskussion wieder auf's gleiche fazit raus:

"der sound kommt aus ..."

:D

nicht zu vergessen die gewählten potiknobs, die dicke der kabel der elektronik und in welcher farbe der bass lackiert ist (unterschiedliche dichte der farbpigmente!!)!
Ich bitte euch, lasst die doofen Kommentare. Meine Frage war durchaus Ernst gemeint und wurde von vielen hier sehr gut beantwortet (vielen Dank an die die's getan haben).
so spaßig finde ich das gar nicht.
auch kabel klingen. dass sollte inzwischen hinlänglich bekannt sein.
und es macht auch einen unterschied, ob der korpus mit poliurethan- oder nitrolack lackiert ist und wie viele lackschichten es sind. aber hallo!
 
Ich selbst konnte diese Feststellung schon bei mehreren Bässen machen. Dabei war nicht primär das Material des Halses ausschlaggebend, sondern dessen Konstruktionsart.
Es kommt auch darauf an, was noch so alles "drinsteckt". Warwick-Bässe mt Ovangkolhals haben zwei Stahl"streben" rechts und links des Trussrods eingesetzt, die neuen Fender haben Graphitstäbe.

Eindeutiger wird es beim Korpus. Im Gegensatz zum Hals würde ich hier dem Material mehr Bedeutung beimessen als dessen Konstruktion. Ob ein Korpus ein- oder mehrteilig aufgebaut ist spielt keine entscheidende Rolle, hier wird man unter Umständen die Unterscheide zwischen einzelnen Materialen deutlicher wahrnehmen, bzw. kann durch geschickte Materialauswahl den Klang entscheidend bestimmen.
Maßgeblich ist hier auch die Dicke, immerhin ist der Korpus wesentlich steifer als der Hals weil er vor allem dicker ist ,allerdings im Bereich der Zugbeanspruchung (die nur im Bereich ungefähr der Halsbreite anliegt, alles andere schwingt nur mit bzw. bedämpft die Schwinung) noch die PU-fräsungen hat.
Man könnte mal ein Experiment machen, bspw. mit Metallverstärkungen im Korpus, entlang der Saiten, am besten unter den PU-Fräsungen. So könnte man sicher auch aus weicher Linde einen ultrahöhenreichen Klang herausbekommen.
 
Klar, was drin steckt ist natürlich auch von Bedeutung.
Aber sobald sich da drin neben dem Trussrod noch Carbon- oder Stahleinlagen befinden, bewegen wir uns eigentlich schon jenseitsdes klassischen Einteilers, auch wenn das Holz natürlich lediglich aus einem Stück besteht.

Bei der Korpusstärke bin ich mal von den üblich ca. 40mm ausgegangen. Aber du sagst im Grunde genau das was ich meinte. Die Statik (nennt man das so?) des Korpus ist nicht mir der des Halses zu vergleichen, weshalb ich der Meinung bin, dass man hier durch die Materialwahl eine größere Beeinflussung erreicht, als durch die Anzahl der Stücke, aus der er zusammengeleimt ist (gleiches Material natürlich vorausgesetzt).

Hohlkammern etc. sind wieder ein anderes Thema, was hier jetzt aber zu weit führen würde.

Eigentlich ging es ja nur um die Unterscheide von Ahorn- zu Palisandergriffbrettern.....da sind wir schon wieder ganz schön abgedriftet....:redface:
 
naja, das ist fast schon unvermeidlich, immerhin gabs die ahorn-palisanderdiskussion auch schon mehrere Milliarden mal :redface:

Bei Hohlkammern kommt es darauf an, wo sie sind. Wie gesagt, hohle Korpusflügel machen nicht so einen
großen unterschied, vorrausgesetzt, der Bereich unter den PUs ist auch nicht hohl.
Der Warwick Infinity NT besteht m.W. beispielsweise aus einem langen Brett ( ist ein Neck-Through) mit angesetzten Hohlkörpern (Korpusflügel) und klingt alles andere als "luftig" oder "Akustikgitarrenartig". Auch Steinberger hat mit dem Paddel schon bewiesen, dass es auch ohne geht.
Unabhängig davon kostet so ein Hollowbody-Instrument natürlich einen ganzen Batzen Geld. und wenn ich einen ganzen Batzen Geld zahle, höre ich auch jedes FItzelchen unterschied im Instrument. Immerhin findet man einen Picasso für 3 Millionen Euro auch schöner als das Stillleben eines Kunststudenten....auch wenn der Picasso aus weißer Leinwand mit drei Kreisen und zwei Quadraten besteht.

auch kabel klingen. dass sollte inzwischen hinlänglich bekannt sein.
aber niemand fragt sich nach dem "warum". armdicke hochspannungsleitungen oder koaxial-kupferlitze aus dem baumarkt, was ist besser?

und es macht auch einen unterschied, ob der korpus mit poliurethan- oder nitrolack lackiert ist und wie viele lackschichten es sind. aber hallo
oder ob der korpus mit wachsmalstiften bemalt ist oder mit stickern beklebt.
gibson-sticker: weicher fetter klang.
fender-sticker: höhenreicher klang mit "twäng".
 
Kleines Quiz in eigener Sache, würd mich aber echt mal interessieren:
www.myspace.com/skartagnan
2 der fünf Soundbeispiele sind mit nem Ahornhals-JB aufgenommen (die anderen 3 mit nem Palisanderbrett), könnt Ihr das heraushören (hoffe, das ist jetzt nicht zu sehr OT)? Ich glaub ja gerne, daß ich nur Nuancen wahrnehme, wo andere einen Unterschied wie Tag und Nacht feststellen...

Auf die Gefahr hin, mich völlig zu blamieren, versuch ichs mal... :D

Ahorngriffbrett:
Promises
Imprints

Palisander:
Autumn Leaves
Soul Intro The Chicken
Makin' Whopee

...jetzt bin ich mal gespannt. :)
(Wahrscheinlich völlig falsch :redface: )
 
Oh Gott:

Ahorngriffbrett:
Promises
Soul Intro The Chicken

Palisander:
Autumn Leaves
Imprints

... neee, alles ganz anders.

Ciao, Pat
 
millionen faktoren beeinflussen den sound, aber im grunde genommen isses doch eh alles wumpe. für wen machen wir denn musik? beim konzert interessiert es KEINE SAU, was für einen bass ich spiele, geschweige denn was für ein griffbrett mein bass hat.
 
Wie ich gerade vor dem Kauf meines aktuellen Precision Basses wieder mal gemerkt habe klingen schon die gleichen Bass - Modelle mit gleichen Komponenten unterschiedlich.

Grundsätzlich glaube ich, dass man den durchaus vorhandenen Unterschied zwischen Palisander und Ahorn Griffbrett durch die vielen anderen Faktoren wie Bandkonstellation, Ampeinstellungen usw. ohnehin verliert.
Für mich ist es eine emotionale Sache geblieben.
Harter,knalliger, rockiger Sound mit Ahorn Griffbrett, warmer, jazziger Sound mit Palisander Griffbrett.
Auch wenn man es nicht hören würde, ich fühle es und das ist bei mir entscheidend.
 
(...) beim konzert interessiert es KEINE SAU, was für einen bass ich spiele, geschweige denn was für ein griffbrett mein bass hat.

Danke, das hab' ich heute Morgen auch gebraucht. ;)

Die meisten im Publikum können aber auch eine Gitarre nicht von einem Bass unterscheiden...

Nen schönen Morgen dann, Pat :)
 
...... ich habe mir den ganzen fred jetzt durch gelesen (puh) und eine sache muss ich noch anmerken.
hier wird ja nur von 7ender preci mit "onepiecemapleneck" geredet. mein atk hatte einen 3-streifigen hals
mit aufgeklebtem ahorn....... die dinger werden nicht umsonst attack genannt ;)
und mit flatwounds macht man(n) da ganz schnell ein schnurrendes kätzchen draus.

@ 412 und papero
ich habe schon "smoke on the water" auf einem semi-ibanez agb140 abgerockt und keine SAU
hat das interessiert :redface:

und zum Titel des Threads - ich höre keinen Unterschied :)
evtl. sollte ich mal eine blindvergleich wagen :redface:
 
Oh Gott:

Ahorngriffbrett:
Promises
Soul Intro The Chicken

Palisander:
Autumn Leaves
Imprints

... neee, alles ganz anders.

Ciao, Pat

Nur kurz zur Auflösung: Makin'Whopee und Chicken sind die beiden mit dem Ahornhalsbass.

Ich hätte es aber auch selber nicht rausgefunden. Wie oben schon gesagt: Millionen Faktoren beeinflussen den Sound, und ich bewundere die Leute, die ein spezifisches Bauteil dafür verantwortlich machen können. Jetzt mal abgesehen von sowas wie "der Bass klingt plötzlich ne Oktave tiefer", da würde ich auch als erstes den Octaver nach seinem Alibi für die Tatzeit fragen :D
 
Herrlicher Thread:D

Zur Ausgangsfrage: bei den meisten Bässen haben wir ja nur ein nahezu hauchdünnes Palisander-Griffbrett (Furnier) auf einem (meistens) Ahorn-Hals, der Soundunterschied ist definitiv nur in Nuancen vorhanden, aber er ist vorhanden!
Kommt aber da jetzt einer mit ´nem Palisander "slabboard" (nicht gewölbt, sondern flach aufgeleimt, daher wesentlich dicker) um die Ecke, dann sieht die Sache schon anders aus - selbe Bass-Grundkonstruktion mal vorausgesetzt.
Ich besitze 2 alte Fender Precisions (Überfall zwecklos!!:weird:), bei denen alleine duch den Unterschied zwischen "slabboard" und "curved veneer" (es lebe der Anglizismus!) der tonale Unterschied schon gewaltig ausfällt!
Der mit dem "dicken" Board schiebt tiefmittig wie Sau, der andere kommt eher "schlanker" daher, mit mehr "schmatz" - Bodyholz und PUs sind dabei (näherungsweise) identisch.

Hier dürfte der Unterschied zu einem Ahorn-Hals gut hörbar sein - vor zig Jahren hat das Gary Levinson mit seinen "Blade"-Bässen mal in Frankfurt auf der Messe demonstriert, das war schon sehr spannend. "Blade"-Bässe gab es auch lange nur mit "slabboards", da Gary das dünne Palisander-Griffbrett als "Witz" bezeichnete;)

MHO: bei qualitativ guten Instrumenten hört man den Unterschied deutlicher, weil auf diesen soundlich und nicht nur optisch Wert gelegt wird!

Und zu Kabeln etc.: jedes verdammte Glied in der Soundkette macht einen Unterschied - und wenn ich - wie neulich noch - zwischen 1000-Euro-Amp und 700-Euro-Box ein 2-Euro-Stromkabel-Frickelstecker-Lötkunstwerk vorfinde, dann frage ich auch gerne mal, ob man denn einen Ferrari auch mit 145er Reifen fahren würde!
 
Zur Ausgangsfrage: bei den meisten Bässen haben wir ja nur ein nahezu hauchdünnes Palisander-Griffbrett (Furnier) auf einem (meistens) Ahorn-Hals...

:confused:

Mir ist in meiner bisherigen Musikerlaufbahn noch kein Bass, geschweige denn eine Gitarre mit furniertem Griffbrett begegnet.

Kannst du mal ein Bild oder so hochladen, wo man das sehen kann?
 
:confused::confused:

Ouha, spielt der Mann nur Fender-Bässe vor ´62 und sonstiges, teures Zeug??

Also, bevor ich jetzt umständlich - da nicht an heimatlichem Rechner tätig - im Netz nach passenden Fotos suche, der Tip, unter "slabboard" mal selbst zu recherchieren.

Als Beschreibung, aus der Perspektive "Halsende am Korpus": "curved veneer" meint, dass das Griffbrett identisch mit der Halswölbung verlaufend aufgeleimt wird, was halt nur mit einem (relativ) dünnen "Furnier" von vielleicht 2-3 mm geht. Das "slabboard" wird auf eine gerade geschliffene Hals-"Basis" wie ´ne "Planke" flach aufgeleimt, ist somit min. 6-8 mm dick.

Ob jetzt "Furnier" der holztechnisch richtige Begriff ist - die Amis nutzen den so - kann ich nicht beurteilen, aber so werden 98% aller Palisander-Griffbretter im Instrumentenbereich unter 1000,- Euro Neupreis gefertigt!
Man spart sich halt 2, 3 Arbeitsprozesse und das (teurere) Palisander;)

(Fast) jede Fender mit Palisander-Griffbrett wurde nach 1962 so gefertigt (Mustangs & Musicmasters mal ausgenommen) und bei den Bässen ist´s genauso.
Mag sein, dass es mal preiswerte Kopien mit "Planken"-Griffbrett gegeben hat ("Fenix" machte das wohl mal, "Tokai" dito), aber das sind löbliche Ausnahmen.

So, und jetzt mal gut nachschauen, wie dick ist das Griffbrett auf Deinen Bässen, naaa?!:D:D
 
Also ich hatte jetzt schon einige Bässe mit Palisandergriffbrett, allesamt unter 1000 Euro und kein einziger hatte so etwas wie das, was du als "curved veneer" bezeichnest. Nichtmal der billige SX oder der noch billigere Harley Benton.
 

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