Hochwertiges Mikrophon in Amateursetup sinnvoll?

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Liebe Mikro-Spezialisten,

ich bin als Sänger und Komponist (Amateur) viel mit Homerecording beschäftigt. Da die meisten Instrumente bei mir aus VSTs bestehen nehmen ich praktisch nur den Gesang "richtig" auf. Bisher arbeite ich hier mit einem Rode NT1-A. Damit habe ich schon einiges an "OK" klingenden Aufnahmen gemacht, aber das Zischeln der Chinahöhen nervt mich inzwischen schon ziemlich.

Da ich ja keinen ganzen Zoo an Mikrofonen benötige sondern lediglich ein gutes Gesangsmikro, könnte ich hier etwas mehr investieren. Vom Budget wäre der Anschaffungspreis für ein Mikro der Referenzklasse ala Neumann U87 durchaus noch im Rahmen, aber ich stelle mir die Frage ob das überhaupt sinnvoll wäre? Ich verwende ansonsten eher typische Amateurkomponenten, z.B. ein Beringer XR18 als USB Interface (ja ich weiß, dass ist eigentlich ein Digitalmixer aber er ist halt da :nix:). Als Pre-Amp nutze ich nicht die vom Behringer, sondern ein Soundcraft M8 Analogpult. Ich gehe von dort per Direct Out in das XR-18. Grund auch hier "weil es halt da ist" (und außerdem gibt es für das Monitoring kaum etwas angenehmeres als einen Mixer mit Fadern zum anfassen). Die Pre-Amps vom Soundcraft hatten damals keine sooo schlechten Kritiken bekommen, aber Profiwerkzeug ist das natürlich keines.

Dass ich mit einer Profi-Verarbeitungskette von A-Z am meisten herausholen würde steht ja außer Frage, aber:
  1. Würde bei meiner ansonsten eher mediokren Ausstattung ein U87 (Gfell, Schoeps, etc ...) überhaupt hörbar besser klingen als z.B ein TLM 102?
  2. Macht ein Mikro der Referenzklasse NUR dann Sinn, wenn auch der Rest mindestens Oberklasse wäre?
  3. Was wäre ggf. die höchste empfolene Mikrophon-Klasse wenn mein übriges Amateursetup gleich bleibt?
Vielleicht noch ein Wort zur Art der Gesänge: ich singe, komponiere und recorde überwiegend Musical, dementsprechend sind alle Stimmlagen beider Geschlechter und alle Gesangsstile von rockig über belting bis klassisch vertreten, hin und wieder auch Sprache. Ein Mikro sollte also hier keinen ausgeprägten "Blind Spot" haben. Daher auch die Idee mit dem U87 :nix:

Freue mich auf eure Rückmeldungen!

LG Robert
 
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Hallo Robert,

Ein Interessantes Thema, ich bin grundsätzlich immer der Ansicht, wenn möglich „Get it right at the Source“.. und das fängt eigentlich schon beim Raum an, und geht weiter über das richtige, zur Stimme passende Mikrofon und Preamp / Kompressor.

Es ist sicher ein guter Weg in die richtige Richtung, sich beim Eqipment etwas hochzuarbeiten, würde aber eine Neuanschaffung des Mikrofons in jedem Fall in Kombination mit einem passenden Preamp in Betracht ziehen, bzw Audio Interface damit man man hier schonmal eine hochwertige Signalführung hat.
und eine Änderung im System kann natürlich auch einen Rattenschwanz an Veränderungen im Allgemeinen in deinem Setup bzw Arbeitsergonomie mit sich führen

Auf der anderen Seite frage ich mich wirklich, ob nicht die dir unangenehmen „China-Höhen“ auch mit etwas gezielter Signalbearbeitung in deiner DAW, abgemindert und veredelt werden können.
Sprich, Anschaffungskosten eher gering, ggf plugins falls nicht vorhanden, aber den Fokus auf Weiterbildung in der Signalverarbeitung (Mixing) setzen.

Ich bin bestimmt der letzte der dir ausreden will, neues Mikrofon zu kaufen und sich daran zu erfreuen, so ein Neumann U87 ist schon was feines und alleine das du dann so eines hast ist ja eine Freude und schon wieder eine gute Motivation an sich.

lg
Chris
 
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So viel kann ich dir dazu leider nicht sagen, da ich selbst noch Einsteiger auf diesem Gebiet bin.

Was man aber oft hört: Wert auf den Preamp legen. Wie gut die des M8 sind, weiß ich nicht.
Wahrscheinlich wäre es aber sinnvoller, das Budget eines u87 zu splitten und dafür Mic + Preamp/Wandler zu holen.

Ansonsten hänge ich mich mal dran, und lese interessiert mit. :)
 
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Imho: Auf dem Niveau auf dem du/wir uns bewegen sind die Preamps i.d.R. total irrelevant, da jedes noch so preiswerte Interface einen mehr als brauchbaren Sound liefert.

Für dein Setup würde ich empfehlen in ein gutes Mikrofon und ein gutes Mikrofonkabel zu investieren und von da direkt in das Interface. Alles dazwischen verschlechtert nur das Signal vor der AD-Wandlung. Bei den Mikrofonen muss es auch kein Highend ala Neumann U87 und Konsorten sein. Klar sind die toll und begehrenswert, aber imho nur wirklich lohnenswert im professionellen Bereich. Ich würde eher auf sowas wie z.B. Aston Origin, Spirit oder Stealth (meine derzeitigen Lieblinge, ist aber Geschmackssache) setzen.
 
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Beim U87 bezahlst du für die Umschaltung der Richtcharakteristik einen Haufen Geld. Ein Mikrofon ohne Umschaltmöglichkeit wie das TLM102 kostet daher deutlich weniger und genügt eigentlich immer für Gesangsaufnahmen.

Wenn das "zischeln" mit Mikrofonen wie U87, TLM102 oder Sennheiser MK4immer noch da sein sollte (was ich nicht glaube) würde ich den Vorverstärker weiter unter die Lupe nehmen.

Die Unterschiede zwischen verschiedenen Vorverstärkern (allerunterste Preischiene mal außen vor) sind geringer als die Unterschiede der Mikros zueinander. Die unangenehmen China Höhen mit Preamp/DAW wegzubekommen ist nicht so sinnvoll. Lieber gleich mit einem guten Mikrofon aufzunehmen

Der Einfluß des Mikrokabels ist noch geringer als der des Preamps.
Ich habe die Soundcraft M Serie als durchaus brauchbar in Erinnerung.
 
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Hallo, Robert,

ich bin eigentlich auch ein Fan davon, direkt an der Quelle gut abzunehmen, weil alles das, was ein Mic nicht in der Lage ist einzufangen, eigentlich unwiderbringlich weg ist. Das Kabel halte ich auch für nachrangig, sofern es ein solides, normales Markenteil ist.
Das, was ich von Deinen Aufnahmen bislang hören durfte, fand ich von hoher Qualität, hatte aber das Thema "Höhenschärfe" in Zusammenhang mit dem von Dir verwedeten NT1-a auch schon mal angesprochen, wie Du Dich vielleicht entsinnst ;).
Das XR-18 ist übrigens nicht unbedingt "mau", nur weil "B" draufsteht ;) - mit den Digitalpulten sind die schon ganz fit, und das XR-18 wird auch hier durchaus mal im Zusammenhang mit Recording empfohlen.
Da scheint mir auch das Mikrofon für Dich die beste Verbesserung zu sein. Das TLM102 lohnt mit Sicherheit einen Test. Wenn Du aber ein "Usi" durchaus noch im Budget hättest, würde ich aber auf jeden Fall auch mal bei Gefell nachschauen, M930 oder UMT70s fallen mir da mal so auf Anhieb ein. So was habe ich selber leider nicht im Bestand, aber es gibt hier genug begeisterte Gefell-User, die Dir mit Praxiserfahrungen helfen können. Meine "Lieblinge" sind CAD Equitek E200 (leider nicht mehr erhältlich), Brauner Phantom AE, Audio Technica AT4081 (vor allem für hohe, leicht metallische Sopranstimmen) - und NoHype LRM1...

Viele Grüße
Klaus
 
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Bevor ich gerne eine Empfehlung gebe, würden mich aussagekräftige Audioaufnahmen interessieren.

Warum frage ich:
Es geht mir um die Qualität der dargebotenen Performances.

Denn, die Reihenfolge nach Wichtigkeit sieht so aus:
Performance - Raum - Mikro - Preamp - Interface

Wenn die Performance und der Raum stimmt, dann möchte man über kurz oder lang auch ein passendes Mikro, und ja, auch einen passenden Preamp.
Wenn die Performance durchweg eher mager oder mäßig ist, gibt es für mich in der Regel keinen Grund was höherwertiges zu empfehlen.

Ich bin gespannt auf die Audioaufnahmen :)
 
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Ich seh das genauso wie @whitealbum. Von daher wäre es sinnvoll erst mal was zu hören. Auch gerne per PM. Dann kann man/frau nämlich passgenauer empfehlen.
 
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Zunaächst mal: vielen Dank für die vielen Antworten! :great:

Es ist sicher ein guter Weg in die richtige Richtung, sich beim Eqipment etwas hochzuarbeiten, würde aber eine Neuanschaffung des Mikrofons in jedem Fall in Kombination mit einem passenden Preamp in Betracht ziehen, bzw Audio Interface damit man man hier schonmal eine hochwertige Signalführung hat
Das heißt du würdest mir raten lieber alles parallel hochzuziehen? Ich fürchte da halt den ..
Rattenschwanz an Veränderungen

Auf der anderen Seite frage ich mich wirklich, ob nicht die dir unangenehmen „China-Höhen“ auch mit etwas gezielter Signalbearbeitung in deiner DAW, abgemindert und veredelt werden können.
Hmm ... hatte ich schon versucht und ist mir nur unzufriedenstellend gelungen. Ich bin aber auch nun wirklich nicht der begnadete Toningenieur.
Ich bin bestimmt der letzte der dir ausreden will, neues Mikrofon zu kaufen
:rofl: Ja, so ein Edelmikro befriedigt natürlich auch immer die "Gearslut inside" :D Aber das ist nicht der Grund warum ich das in Erwägung ziehe, da mußt du mir jetzt einfach glauben. :)

Ansonsten hänge ich mich mal dran, und lese interessiert mit.
Stay tuned :great:

Für dein Setup würde ich empfehlen in ein gutes Mikrofon .... zu investieren
Also hier auch eher ein "Ja, lohnt sich"

Beim U87 bezahlst du für die Umschaltung der Richtcharakteristik einen Haufen Geld. Ein Mikrofon ohne Umschaltmöglichkeit wie das TLM102 kostet daher deutlich weniger und genügt eigentlich immer für Gesangsaufnahmen.
Heißt das: wenn man sich auf Niere beschränkt wäre die Klangqualität vom TLM 102 und U87 vergleichbar? Ich hätte nicht gedacht, dass die 2k€ Unterschied (bzw. Faktor 5) nur in der Umschaltmöglichkeit der Richtcharakteristik stecken :confused: In dem Fall kann ich ganz klar sagen: Niere reicht mir völlig!

Die Unterschiede zwischen verschiedenen Vorverstärkern (allerunterste Preischiene mal außen vor) sind geringer als die Unterschiede der Mikros zueinander.
Danke, das war auch meine Hoffnung.
Ich habe die Soundcraft M Serie als durchaus brauchbar in Erinnerung
Supi, das klingt in jedem Fall ermutigend. :great:

das Thema "Höhenschärfe" in Zusammenhang mit dem von Dir verwedeten NT1-a auch schon mal angesprochen, wie Du Dich vielleicht entsinnst
"Vielleicht erinnerst" ist gut - tatsächlich bist du eigentlich daran schuld, dass ich sie seit dem nicht mehr ignorieren kann :D

Das XR-18 ist übrigens nicht unbedingt "mau" ... und ... wird auch hier durchaus mal im Zusammenhang mit Recording empfohlen
DAS freut mich natürlich sehr zu hören. Spricht auch für eine hörbare Verbesserung durch ein besseres Mikro. :great:

Wenn Du aber ein "Usi" durchaus noch im Budget hättest
Ja, aber das würde es auch komplett ausreizen.
Gefell M930 oder UMT70s ... Brauner Phantom AE, Audio Technica AT4081 ... NoHype LRM1...
Uiiiii ..... klingt nach einer Massenbestelllung beim großen T mit hoher Rücksendequote :D

aussagekräftige Audioaufnahmen
Dieses Cover habe ich zuletzt aufgenommen:
https://www.musiker-board.de/threads/musical-cover-dracula-ein-einsamer-mann.691059/
Hier hab ich noch was aus meinem aktuellen Projekt, da sind 10+ verschiedene Sänger aufgenommen, alle außer einem (der hoher Tenor) wurden bei mir im Keller mit meinem Setup aufgenommen.


Von daher wäre es sinnvoll erst mal was zu hören. Auch gerne per PM
Kein Problem, siehe oben. Ich habe ja ohnehin meist ein bis zwei Hörproben hier im MB rumfliegen :)

LG Robert
 
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Hallo,
da ich ein paar Deiner Aufnahmen kenne, erlaube ich mir mal direkt eine Idee / Empfehlung zu äussern:
- Raum behandeln
Wenn Du da in der Zwischenzeit schon etwas getan hast, dann bitte streichen :) Ansonsten habe ich in Erinnerung, dass Du in Deiner Art zu singen, eher einen größeren Abstand zum Mikrofon einnimmst. Da kommt dann auch der Raum deutlicher in Erscheinung.
- Du hast schon eine sehr ambitionierte Herangehensweise (und Pläne ;)). Von daher sehe ich bei Dir ganz klar die Investition in ein deutlich besseres Mikrofon als absolut richtigen, nächsten, Schritt.
Das Behringer wird noch eine Weile seinen Dienst tun und kann ja auch als nur A/D-Wandler weiter in der Kette bleiben, falls es Dich dann doch zu einem speziellen Preamps ziehen wird irgendwann.
Aus meiner bescheidenen Erfahrung kann ich mir bei Dir sehr, sehr gut das M990 vorstellen. Aus dem Bauch heraus, wie für Dich gemacht. Daran ein DAV BGNo1 und das passt wie die Faust aufs Auge :)
 
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Bestelle Dir doch bei MICROTECH Gefell mal das M 930 zum testen. Die Kapsel ist auch nicht so optimalen Räumen geneigt, weil sie die Niere gut einhält. Du kannst das Mikrofon bei denen kostenlos leihen. Damit solltest Du Deinen Schritt weiter kommen!
 
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Wenn Du da in der Zwischenzeit schon etwas getan hast
Leider nein. Ich habe ein paar Halldämpfer an den nackten Wänden, aber ansonsten kann ich nicht viel machen.
ganz klar die Investition in ein deutlich besseres Mikrofon als absolut richtigen, nächsten, Schritt
Das sehe ich auch so. Ich möchte nur vermeiden, dass der Effekt eines Mikros der Referenzklasse untergeht weil der Rest nicht adäquat ist. Aber so wie ich die Antworten hier deute ist
  1. ein gutes Mikro in jedem Fall eine Verbesserung
  2. mein restliches Setup zumindest nicht völlig grottig
bei Dir sehr, sehr gut das M990 vorstellen. Aus dem Bauch heraus, wie für Dich gemacht
Ich nehme mich selbst sicher am häufigsten auf, aber ca 50% der Zeit recorde ich andere, ganz unterschiedliche SängerInnen. Ich gehe aber mal davon aus, dass diese Mikro nicht nur für meine Stimme taugt.
Daran ein DAV BGNo1 und das passt wie die Faust aufs Auge
Das wird bis zur nächsten Budgetrunde warten müssen :D

MICROTECH Gefell ... M 930 ... auch nicht so optimalen Räumen geneigt, ...Du kannst das Mikrofon bei denen kostenlos leihen
Cool, das mach ich. :great: Ich habe gerade nachgesehen: das liegt Preislich deutlich unter einem U87 und ist in der Empfehlungsliste immer noch unter Spitzenklasse geführt. :saliva:
 
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Ich bin der Meinung, jeder der "ernsthaft" (im Sinne von langfristig) Musik macht und sich/seinen Gesang aufnimmt, sollte sich früher oder später ein gutes/sehr gutes Mikrofon leisten.
Ob der Raum nun vorher oder hinterher akustisch ein wenig hergerichtet wird, ist erstmal egal.
Die Einsicht in die Notwendigkeit kommt eh mit den ersten Testaufnahmen am neuen Mikro :)
Ebenso wie viele andere neue Erkenntnisse, die ein gutes Mikro bringt.
überwiegend Musical, dementsprechend sind alle Stimmlagen beider Geschlechter und alle Gesangsstile von rockig über belting bis klassisch vertreten, hin und wieder auch Sprache. Ein Mikro sollte also hier keinen ausgeprägten "Blind Spot" haben
Für mich klingt das, je nach Budget, nach einem M930TS oder einem guten Röhrenmikro.
Vanguard V13, AT4060, M990 - aufsteigend in Preis und Quali.
Denke aber auch, dass du mit einem U87 glücklich wirst. Ich persönlich würde für Gesang die Röhre vorziehen.
Meine Lieblings-Kombination ist ein AT4060 an einem V672a Preamp, schmeichelt den meisten Stimmen ohne zu stark zu färben.
 
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Gut die Frage ist beantwortet, die Performances sind alle auf professionellem Niveau, sehr gute Stimmen und auch sehr gut gesungen.

Frage besteht noch nach dem Raum, wobei mir bei den Aufnahmen nichts negatives aufgefallen ist.
Hier ist es aber grundsätzlich so, wenn man den Raum gut akustisch behandelt, dann fallen einige Probleme von alleine weg.
Bspw. übermäßige Frikativlaute werden durch gute Absorber plus ausreichend Mikrofonabstand (30cm) sehr reduziert, das Gleiche gilt natürlich für Resonanzen in den
mumpfigen Tiefmitten.

Wenn ich mir die Stimmen anhöre, sind das alle Stimmen die sehr klar, fest und strahlend klingen.

Mit diesem Bild im Hinterkopf würde ich auch klar zu einem Röhrenmikrofon tendieren.
Denn nur gute Röhrenmikros können Stimmen zum Strahlen bringen, aber gleichzeitig umgarnen sie geradezu die Stimme.
Umgarnen heißt, sie geben der Stimme einen Tick mehr Fülle, die Stimme klingt in den hohen Mitten weniger angestrengt, und in den Höhen klingt die Stimme einen Tick weicher.
Zudem dicken sehr gute Röhrenmikros im unteren Frequenzkeller die Stimmen etwas an.
D.h., sie klingen dadurch auch runder und merkwürdigerweise auch natürlicher.

Übertragerlose Mikrofone klingen sehr oft, mit sehr wenigen Ausnahmen, etwas kühl und nüchtern bei Stimmen.

Da das Mikro weiblich wie männlich abdeckt, empfehle ich folgende Mikros zum Testen:

Vanguard V13, klingt bei Frauen und den Männerstimmen die ich bei Dir gehört, sicher unglaublich gut.
Der große Vorteil des Vanguard V13 ist es, dass die Höhen unglaublich smooth klingen, gerade klare und feste wie strahlende Stimmen klingen etwas weicher.
Sehr gute Auflösung, und sehr gutes Mittenband.
Es klingt im Vergleich zum M990 etwas zurückhaltender im Mix.
Abstand zum MIkro, Frauen ca. 15-20cm, Männer 20-30cm
Verbaute Qualität gut, aber nicht auf höchstem Niveau
Kann kostenlos bei for-tune.de ausgeliehen und gestetet werden Preis des Mikros: 990€

AT4060a
Ein tolles MIkrofon klingt etwas voluminöser in den Mitten, hat nicht ganz den smoothen Höhenklang, es klingt in den Höhen trotzdem weich und sicher.
Sehr gute Auflösung, etwas heller im Klang.
Ein vollkommen unterschätztes Röhrenmikro!
Zum Testen könntest Du Arnd von digitalaudioservice.de fragen

Gefell M990
Mikrofon mit der besten Auflösung, tendenziell heller Klang mit gutem Tieffrequenzband, festen Mitten und tollen Höhen, klingt bei Frauen Hammer,
Männer klingen jung und frisch, bei Musical kann ich mir das perfekt vorstellen.
Hervorragend verbaut.
Wichtig ist hier, bei den anderen Mikros auch, aber insbesonders beim M990, der Raum MUSS gut klingen, sprich er sollte angemessen trocken sein.
Sonst können Frikativlaute zu laut sein, wichtig ist, zu laut, nicht falsch oder nervend.
Das M990 bildet die Frikativlaute am Besten ab von all meinen Mikrofonen (AT4060, Vanguard V13, FLEA 47 UM92.1s und Co.), aber sie können zu laut sein bzw. wirken.

Das M990 kannst Du bei MGT kostenlos ausleihen.

Alle drei Mikrofone verdienen einen mindestens guten Preamp, sprich entweder den GAP Premier (meine erste Wahl) oder den schon erwähnten BG No1
(klingt in den Höhen manchmal eine Spur "angestrengt").
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---


EDIT:
Das Video zum Vanguard V13 zeige ich immer wieder gerne:



Courtney singt da wirklich toll.
Die Stimme sitzt perfekt im Mix, die Höhen sind unglaublich rund, wenn man genau hinhört, bei dieser Aufnahme klingt sie leicht nasal, hatte wohl vorher einen leichten Schnupfen ;-)
Aber auch die tiefen Stellen sind wunderbar "da", ohne zu viel zu sein.
Der Preamp ist ein BAE 1073, der das Ganze noch in allen Lagen abrundet.

Der GAP Premier wäre quasi die kostengünstige Variante des BAE 1073, ohne ganz an den 1073 dran zu kommen.
 
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Dieses mal bin ich nicht ganz einer Meinung mit @whitealbum. Das M 990 gehört für mich zu den besten Mikrofonen, die derzeit gebaut werden. Das ist schon absolute Referenzklasse. Brauchst Du das? Da würde ich an Deiner Stelle dann eher für das gleiche Geld in ein Transistor M 930 (ist die gleiche Kapsel, vielleicht mit Übertrager) investieren und auch in eine besser Vorverstärkung und Wandlung. Zu den neveartigen Preamps würde ich Dir allerdings für Musicalstimmen weniger raten. Da würde ich eher zu einem ADT ToolMod raten. Ich betreibe ein M 990 mit einem TooMod 101 und einem Fireface UC. Ich mache hauptsächlich professionelle Sprachaufnahmen und Mikrofontests. Mit dem ADT TM 101 und dem M 990 bleiben natürlich keine Wünsche übrig.
 
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Jetzt geht es bei den Mikrofonen aber schon in die Vollen und preismäßig bei 1000€ los. Ob sich der Mehraufwand gegenüber einem TLM102 (oder MK4) wirklich lohnt sehe ich dabei nicht. Es kann sein, muß aber nicht sein. Das hängt natürlich in erster Linie von der tatsächlichen Stimme ab. Das muß man einfach ausprobieren. Welches Mikro dann das letzte Quentchen dazugibt erkennt man erst danach. Ich habe es auch schon erlebt daß das eine Mikro auf bestimmten Monitoren besser klang, mit einem anderen Monitor war es umgekehrt. Da kann man auf der Suche nach dem perfekten Mikro einen Haufen Geld versenken.
 
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Mal provokativ gefragt: was ist denn ein hochwertiges Mikrofon? Ist das immer teuer und daher hochwertig? Oder ist hochwertig generell teuer?

Beispiele eines Kellerraum-Hobbytontechnikers:

Amy Winehouse, der Vintage Recording Wunsch und das SE 2200:
https://www.seelectronics.com/se2200-microphone
Wird verständlicherweise noch auf der Homepage beworben.

Michael Jackson, der Thriller Effect und das Shure SM7:
https://www.shure.com/en-US/performance-production/louder/sm57-on-steroids-the-shure-sm7-b-story
Bei Shure noch im Blog.

Sind diese Mikrofone "hochwertig", weil in obrigen Zusammenhang sogar finanziell Ertragsreich eingesetzt? :)
Oder ist das die Ausnahme, zur Bestätigung der Regel, beim Erwerb hochwertiger Mikrofone? ;)
 
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Jetzt geht es bei den Mikrofonen aber schon in die Vollen und preismäßig bei 1000€ los. Ob sich der Mehraufwand gegenüber einem TLM102 (oder MK4) wirklich lohnt sehe ich dabei nicht. Es kann sein, muß aber nicht sein. Das hängt natürlich in erster Linie von der tatsächlichen Stimme ab. Das muß man einfach ausprobieren. Welches Mikro dann das letzte Quentchen dazugibt erkennt man erst danach. Ich habe es auch schon erlebt daß das eine Mikro auf bestimmten Monitoren besser klang, mit einem anderen Monitor war es umgekehrt. Da kann man auf der Suche nach dem perfekten Mikro einen Haufen Geld versenken.

Ich kenne sowohl das TLM 102, das MK4 und das Microtech Gefell inzwischen recht gut. Die 930er Kapsel von Microtech Gefell hat in Homerecordingbedingungen den Vorteil, dass sie die Niere strenger, also besser einhält. Die Auflösung ist auch noch ein Stück besser. In ihren jeweiligen Klassen sind das TLM 102 oder MK4 sehr brauchbare Mikrofone. Ich habe das TLM 102 sogar mal besessen, es hat mir qualitativ aber noch nicht gereicht und es musste seinerzeit einem U 87 AI weichen.

Mal provokativ gefragt: was ist denn ein hochwertiges Mikrofon? Ist das immer teuer und daher hochwertig? Oder ist hochwertig generell teuer?

Beispiele eines Kellerraum-Hobbytontechnikers:

Amy Winehouse, der Vintage Recording Wunsch und das SE 2200:
https://www.seelectronics.com/se2200-microphone
Wird verständlicherweise noch auf der Homepage beworben.

Michael Jackson, der Thriller Effect und das Shure SM7:
https://www.shure.com/en-US/performance-production/louder/sm57-on-steroids-the-shure-sm7-b-story
Bei Shure noch im Blog.

Sind diese Mikrofone "hochwertig", weil in obrigen Zusammenhang sogar finanziell Ertragsreich eingesetzt? :)
Oder ist das die Ausnahme, zur Bestätigung der Regel, beim Erwerb hochwertiger Mikrofone? ;)

Sowohl Michael Jackson als auch Amy Winehose haben auch über U 47-Mikrofone oder AKG C 12 im Studio gesungen. Allerdings waren die Vorverstärker und Kompressoren dann vom Feinsten. Sebastian Vettel würde auch mit einem gut eingestellten VW-Golf sehr gut fahren. "Hochwertig" fängt für mich ab der 1.000-Euro-Klasse mit dem M 930 an. Darunter gibt es für mich auch sehr brauchbare Mikrofone. Es ist immer die Frage, was/man Frau im Endresultat will und bereit ist dafür auszugeben. Diese Diskussion, die Du hier mal wieder aufwirfst, ist eigentlich müßig, auch wenn sie immer wieder auftaucht. Zumeist wird die Frage von Leuten aufgeworfen, die noch nie unter professionellen Bedingungen mit "hochwertigem" Equipment gearbeitet haben. Natürlich kann man/frau aber auch mit einem SM7 oder SE 2200 viel Spaß haben.
 
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Diese Diskussion, die Du hier mal wieder aufwirfst, ist eigentlich müßig, auch wenn sie immer wieder auftaucht. Zumeist wird die Frage von Leuten aufgeworfen, die noch nie unter professionellen Bedingungen mit "hochwertigem" Equipment gearbeitet haben. Natürlich kann man/frau aber auch mit einem SM7 oder SE 2200 viel Spaß haben.


Es ist nun mal so, dass "Leute" die es nicht wissen können, fragen. Und "Leute", die damit bereits unter professionellen Bedingungen gearbeitet haben, es beantworten. ;)

Zudem stirbt die Hoffnung (zum Glück) nie. Und das bereits unter 1000 Euro mikrofontechnischer Spaß aufkommen kann, möchte ich hier gerne bestätigen. ;)
 
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Was die Amy betrifft...ich bin mir nicht so sicher, dass das SE2200 ihr Hauptmikro war.
Da wird auch viel Gedöns drum gemacht. Und natürlich werbewirksam ausgeschlachtet.
Was ich an Making-Ofs gelesen habe, wurde massiv an ihren Vocaltracks rum-EQed, mit teilweise haarsträubenden Cuts. Selbst bei Aufnahmen mit dem U47.
Amy Stimme hatte mehrere nervige Resonanzen im höheren Mittenbereich.

Und das SM7B bei Thriller klingt nun so gar nicht nach einem einfach eingestöpselten SM7B.
Ohne die Teile dahinter (Preamp, EQ, EMT 140, die allein schon mehr als ein Kleinwagen kosten) und dem fähigen Bruce Swedien wären diese Aufnahmen so nicht möglich gewesen.

Dass man auch mit einfachen Mitteln zufrieden stellende Aufnahmen machen kann, ist ja klar.
So lang man nicht den Fehler macht, mal ein besseres Mikro zu versuchen ;)
 
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