hi-gain und vintage pickups. kleine Gegenüberstellung (Frequenzen)

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Moin
Ich habe gerade eine interessante Entdeckung gemacht und muss die jetzt einfach mit anderen Leuten teilen...
Da ich gerade nach Telecaster Pickups suche habe ich einfach mal zwei mp3 Tonbeispiele von der Seymour Duncan Homepage runtergeladen und die ersten 4 Sekunden in per Frequenzanalyse verglichen. Es handelt sich um stl-1 (bridge, vintage output) und stl-3 (bridge, hi-gain output). Ich habe beide Audiospuren auf die selbe Lautstärke gebracht (Da es heute Booster usw. gibt, spielt der Output meiner Meinung nach sowieso keine große Rolle) und die Frequenzspektren im Bildbearbeitungsprogramm übereinandergelegt:
stl13.jpg
http://home.arcor.de/lakks/stl13.jpg
In rot die Frequenzen des stl-1(vintage), in blau der stl-3(hi-gain).
Im schwarzen Bereich sind sie deckungsgleich.
Ok, der vintage Pickup hat mehr Höhen (oberhalb 2000 Herz), das war zu erwarten, aber was mich doch sehr erstaunt hat, ist dass im Bassbereich beide nahezu deckungsgleich sind. Wenn man beide Tonabnehmer auf die gleiche Lautstärke verstärkt, hat der Vintage Pickup also genauso viele Bässe wie der Hi-Gain Pickup.
Ich glaube das ist vielen Tüftlern hier schon klar, aber es erstaunt doch immer wieder...

Ich will jetzt aber nicht sagen, dass ihr alle Vintage Pickups kaufen sollt, das soll nur ein konstruktiver Diskussionsbeitrag sein. Außerdem weiß ich nicht ob das auf andere Pickups generell übertragbar ist, wahrscheinlich aber schon... Es kann ja auch sein, dass zwischen den lauten Höhen UND Bässen des stl-1 (vintage) die Mitten etwas untergehen (um 700 Herz) die ja auch nicht so unwichtig sind. Es fällt auch auf, dass der hi-gain pickup (stl-3) zwar in den Höhen abfällt, dieses aber gleichmäßig und fast linear tut, was vielleicht für einen rundren Sound sorgt, während der vintage halt diesen Peak bei 3000 Herz hat.

Außerdem fällt auf, dass der stl-1 (vintage) mehr attack hat, auch wenn man die Höhen rausfiltert. Also jetzt nicht was die Frequenzen angeht, sondern im zeitlichen Verlauf... Das sieht man jetzt nicht auf dem Bild, deshalb müsst ihr es mir so glauben... während der stl-3 (hi-gain) komprimierter, weicher ausklingt mit etwas mehr sustain...

Wie gesagt, das soll jetzt keine Bewertung sein, aber ich glaube das ist ganz hilfreich zu wissen, da es ja sehr oft um die Frage geht: "Hi-Gain oder Vintage Tonabnehmer??"
 
Eigenschaft
 
Der Knackpunkt liegt hier aber eher in der Kompression die der MP3 Algorithmus benutzt indem er Frequenzen die das menschliche Gehör (aufgrund von Überlagerung etc) eh nicht wahrnimmt raus filtert. Um solch einen Vergleich aussagekräftig darzustellen müsstest Du zumindest .wav Dateien benutzen..
 
da gibts leider nur mp3 dateien.
Hm, Soweit ich weiß bewirkt die mp3 Komprimierung, je nach Komprimierungsrate vor allem eine Art High-Cut z.B. bei 12000 hertz oder 7000 hertz. ich vermute daher sehr stark, dass alles was sich bis 6000 hertz abspielt durchaus aussagekräftig ist.

PS: Mit Vintage meine ich übrigens nicht "alte Tonabnehmer" sonder eben solche mit wenigen Wicklungen und geringerem Output... Nur der Klarheit halber...
 
Wenn man sich ein wenig mit dem Grundlagen von Tonabnehmern beschäftigt ist das Ergebnis nicht verwunderlich. Einfach mal das Ersatzschalbild aufzeichnen, da hat man eine Induktivität in Reihe mit dem Wicklungswiderstand, parrallel dazu die Wicklungs- und Kabelkapazität. Ein Tiefpass zweiter Ordnung. Und das moduliert das in der Praxis auch schon recht gut.

Sprich: Tonabnehmer unterscheiden sich wenn man die Pickupposition und die Fenstergröße beiseite lässt grundlegend nur im Pegel, in der Grenzfrequenz wo sie abfallen und an der Überhöhung an der Stelle. Klar gibt es noch andere Effekte wie der der Magentfeldverteilung, eventuelle zusätzliche Energiespeicher wie Pickupkappen in denen Wirbelströme induziert werden usw, diese sind allerdings lange nicht so gravierend.

Das ist auch der Grund warum man 99% der ganzen Pickup-Klangbeschreibungen und dem damit verbundenen Voodoo in die Tonne treten kann. Nimm deine Vintage PUs, schalte den Kondensator dahinter (und eventuell noch einen kleinen Widerstand um die Güte anzupassen) und du wirst in deinem Diagramm ein nahezu deckungsgleiches Spektrum erhalten wie der HiGain PU auf dem schlicht mehr Windungen drauf gelegt sind weswegen er schon bei tieferen Frequenzen die Biege macht.
 
So ist es!

Die beiden gezeigten Spektren geben ziemlich genau das Übertragungsverhalten dieser Tonabnehmer-Gattungen wieder. Je höher die Windungszahl, desto tiefer die Resonanzfrequenz und desto geringer die Ausprägung der Resonanz. Das kommt einem übersteuerten Betrieb natürlich entgegen, aber das kann ein "vintage" PU auch. Der zitierte Lastkondensator und ein Dreh an der Tonblende sorgen dann für das gleiche Ergebnis. Dann noch etwas mehr Gain am Verstärker und fertich...

Ist alles keine Zauberei, sondern simple Elektrotechnik.

Ulf
 
Habe an meiner Strat schon viel mit dem Bridge PU experimentiert..... S.D. lil59 * JB junior * Häussel Klinge Classic A5 * Häussel Klinge Classic A2 * zwischendurch auch große Standard HB wie SH4, Custom Custom.Schließlich noch die Fender SC gegen Häussels getauscht. Auch wurde mit den Potis experimentiert ...500, 250 , 350k o. mit Widerst+Kond....Am Ende hab ich mir von Acy die "ultimate HSS Schaltung" einbauen lassen. Die Schaltung mag funktioniert haben ( beim HB Split wird Tone-Poti auf 250k geschalten) usw.usw. Eines Tages nahm ich die Standard Strat SSS eines Kollegen in die Hand u.war fasziniert. Daraufhin hab ich meiner Strat wieder die Orig.Schaltung u. orig.SSS Fender PU´s verpasst. Für mich gibt es keine EIERLEGENDEWOLLMILCHSAU:gruebel: oder doch ?:rofl:
Einen letzten Versuch hab ich aber noch vor;) der SC am Steg könnte etwas kräftiger sein wie z.B. ein SD.Quarter Pound. Dieser hat ja mehr Windungen
und somit tiefer die Resonanzfrequenz und desto geringer die Ausprägung der Resonanz (Zitat vom Onkel)
Hat jemand Erfahrung mit diesem Pu gemacht ?
Die Standard Schaltung von Fender hat No-TONE an der Bridge. Könnte ich hier nervende Resonanzspitzen mit einem kräftigeren SC bekommen?
lg Andi
 
Ich hatte einen Quarterpound am Steg einer Tele. Hat gerockt. Ich würd's wieder tun. :D

Du kannst die Mitteltonblende an den Stegpickup umlöten, das kostet dich mit Aus- und Einbau eine Viertelstunde und könnte gegen zu schrille Stegsounds helfen. Ist einer der beliebtesten Stratmods überhaupt und völlig kostenlos. :)

Alex
 
Danke Alex,
Hab beim SC etw. Bedenken wg. Brummen ... wenn´s dann zuviel wird . Auf manchen Bühnen mit Leih-PA hat man neben einem Dimmer-Rack
keine Freude. Alternative wäre viell. Duncan stk s6 oder sowas ?????
MFG
 
Klar, warum nicht? 100% singlecoilig klingt er nicht, aber wenn sich Jeff Beck, Eric Clapton und Yingwie Malmsteen nicht an Noiseless SCs stören, warum sollte unsereiner das dann tun? Ich hab's bloß noch nicht selbst verbaut gehabt. :)

Alex
 
Hi Alex,
ich hatte in meiner Deluxe werkseitig diese cobalt sam.noiseless drin...hab die sofort rausgehaun,klangen in den Höhen sehr bedeckt
und auch sonst leblos, nicht so kehlig wie ein echter SC.
Es sollte am Steg schon ein fetter SC sein,der sich mit der Brummerei in Grenzen hält...
Tendiere zu ssl4t Quarter Pound u. den Gilmour ssl5
Hat jemand diese beiben SC´s A/B verglichen ???
 

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