Hannes Wader Diskussion (Musiker)

Hallo,
schön das Hannes Wader noch bekannt ist :great:
Hab ihn auch mal Live erlebt - da brauchte er allerdings 25 Minuten um seine Klampfe zu stimmen E

Das könnte vielleicht daran liegen das Hannes seine Gitarre nach gehör stimmt und nicht wie die meisten "faulen" Profs mit nem Stimmgerät vor sich auf dem Boden siehe Mey ect.
 
Den Hannes Wader schätze auch ich sehr, und seine Lieder gefallen mir teilweise gut, und in manchen Fällen sogar sehr gut :). So möchte ich hier ein Lied von Hannes Wader vorstellen, wo ich mal ein ganzintensives Gefühl hatte, dass er mir hier so richtig aus der Seele spricht , Hotel zur langen Dämmerung.
http://www.youtube.com/watch?v=3TUslqZRkMU

Ein anderes Stück, Rohr im Wind, halte ich musikalisch für eines der schönsten Wader Stücke. Der andere Gitarrist auf der Aufnahme ist selbstverständlich Werner Lämmerhirt. Den Text mag ich nur bedingt, es hat halt viel damit tun, sich nicht zuzutrauen, Verantwortung zu übernehmen, und auch mit Selbstmitleid, und das wird dann durch die wunderschöne Musik auch noch romantisiert:
http://www.youtube.com/watch?v=m22u61DKXK8

Grüße, Dieter
 
Meine Mom ist in Bonn und damit im damaligen Zentrum der Liedermachen Szene großgeworden. Dadurch hab auch ich seit meiner Kindheit Kontakt zu der Musik. Ich mochte die alten Sachen von Hannes Wader sehr gerne. Die neuen Songs gefallen mir fast durch die Bank nicht, was ich sehr schade finde.
Hab ihn weit mehr als 10 mal Live gesehen und muss sagen, daß ich fast jedes mal total begeistert nach Hause bin. Zwischenzeitlich gab es scheinbar eine Phase, wo er leider so betrunken auf der Bühne war, daß es mehr zu ner Sketch-Komedy-Veranstaltung wurde, als zu einem musikalischen Abend mit "leicht politischen" Hintergrund :p
 
Hannes Wader!

Oh, den liebe ich. Ich bin in einer Familie groß geworden wo man entweder Hannes Wader oder Led Zeppelin, Reinhard Mey oder Deep Purpel, Konstantin Wecker oder Ten Years After hörte. (Naja, und Klaus Hofmann und Fredl Fesl und so weiter) :D
Ich bin seitdem ein großer Freund der Liedermacher-Fraktion.

Meine Söhne ertragen das heute auch, nur kommen noch heutige Einflüsse dazu.

Hannes Wader habe ich zweimal in Mainz zusammen mit Konstantin Wecker live gesehen und es war der Hammer. Einfach nur Klasse, würd ich mir jederzeit wieder geben.

Lieblingslied... Oh, es gibt so viele. Ich könnte kaum ein bestimmtes nennen. Aber die Internationalle fällt mir immer als erstes ein. Vielleicht weil man Vater mir immer versuchte den Refrain beizubringen als ich klein war, in Verbindung mit der hochgereckten Faust, und meine Mutter immer brüllte: "ADI!" weil sie genau wußte ich würd das im Kindergarten bringen... :p

Nein, jetzt im Ernst. Würd ich mir eins aussuchen müssen, dann würde ich zwischen "heute hier - morgen dort" und "Schon so lang" schwanken. :)
 
Hannes Wader kenne ich auch seit meiner Jugendzeit und das ist schon ne Weile her ;).

Besonders gern höre ich seine politischen Lieder und die Arbeiterlieder.
Aber bei Hannes Wader ist ja immer Vielseitigkeit angesagt und auch die Plattdeutschen Lieder sind für mich sehr hörenswert.
Vor einiger Zeit bin ich durch Zufall auf eine CD gestoßen. Vielleicht kennen einige diese Aufnahmen noch nicht. Hannes Wader hat vor 12 Jahren auch einen Ausflug in die Klassik gemacht, eine Platte mit Liedern von Franz Schubert. Diese wunderbaren Lieder kenne ich im Original (sie sind für Gesang und Klavier komponiert) und ich war zuerst sehr skeptisch, als ich von dem Unternehmen hörte. Aber nach dem ersten Anhören kam die angenehme Überraschung und ich habe mir die CD sofort gekauft. Wader hat diese Lieder aus "Die schöne Müllerin", "Die Winterreise" und 4 andere für Gesang(Hannes Wader),Gitarre(Ralf Illenberger) und Bass(Eberhard Weber) arrangiert und es ist ihm eine äußerst interessante Interpretation gelungen. Ich kann es den Fans von HW nur empfehlen:

http://www.jpc.de/jpcng/poprock/det...-hab-ich-gedacht-Schubert-Lieder/hnum/8058951
 
Meine Mom ist in Bonn und damit im damaligen Zentrum der Liedermachen Szene großgeworden.

Bin kein Fachmann, aber das hör ich zum ersten Mal... Berlin hätte ich verstanden, aber das Bundesdorf?!?
 
Bin kein Fachmann, aber das hör ich zum ersten Mal... Berlin hätte ich verstanden, aber das Bundesdorf?!?

Mir ist dies einerseits ebenfalls nicht klar, andererseits kommt Franz Josef Degenhardt irgendwo aus der Ecke, und der war Ende der Sechziger und Anfang der Siebziger noch bekannter als Hannes Wader. Sonst fällt mir noch Floh de Cologne ein, die bereits im Müllkorb der Musikgeschichte gelandet sind, jedoch nicht gerade obendrauf, wo man in Versuchung wäre, sie wieder herauszuholen!
Um es bei dieser Gelegenheit mal wieder zu sagen, der Geburtsort des Rocks mit deutschen Texten ist nicht weit entfernt von meiner Heimat, in Nürnberg machte "Ihre Kinder" die ersten erfolgreichen Gehversuche damit, um 1969, ein Teil ihres Songmaterials könnte sogar als Folk durchgehen, z.B. "Nie vergess' ich, wie es war"
Jetzt bin ich ein wenig vom Thema abgekommen, da aber insgesamt (meines Erachtens) gespenstische Ruhe in unserem Teil des Musiker Board herrscht, mag das vielleicht erlaubt sein!

Grüße, Dieter
 
Ich habe hier eine Biographie von Degenhardt gefunden. Demnach war er in den 60ern hauptsächlich in Saarbrücken und ist von da nach HH gezogen. Vermutlich ist er dort (bzw. in der Gegend) geblieben.
 
Ich habe hier eine Biographie von Degenhardt gefunden. Demnach war er in den 60ern hauptsächlich in Saarbrücken und ist von da nach HH gezogen. Vermutlich ist er dort (bzw. in der Gegend) geblieben.

Tatsächlich wusste nicht, dass der gebürtige Westfale seine Heimat verlassen hat, na ja, um ehrlich zu sein, ist Westfalen eben auch nicht Nordrhein, auch wenn sich das vom Süden aus gesehen irgendwie alles relativiert.

Zu Berlin: Kann mich an eine Fernsehrsendung erinnern, wo der noch junge Reinhardt Mey seine Liedermacherfreunde vorstellte, nämlich Insterburg & Co, Ulrich Roski, Schobert und Black. Die waren allle mehr oder weniger Berliner, sie waren jedenfalls alle Vertreter des witzigen, eher soft-politischen Liedes. Eben eine andere Richtung als Hannes Wader und auch Franz Josef Degenhardt. Der inzwischen verstorbene Ulrich Roski hatte schon einen wirklich ganz besonderen Humor, eigentlich kenne ich niemanden der ihm vergleichbar wäre!
 
Würd' mich mal interessieren, von wann die Sendung war - weil Mey anscheinend Wader nicht nennt.
Dass Mey und Wader in den letzten Jahren zusammen aufgetreten sind, wusste ich. Im Wikipedia-Eintrag über Wader habe ich jetzt über die späten 60er Jahre Folgendes gefunden: "In der Folgezeit tourte Wader mit Reinhard Mey durch Kneipen und Clubs – ihre Auftritte waren gefragt, doch ihr Repertoire an Liedern war noch relativ klein, so dass sie einige ins Französische übersetzten und jeweils zweimal vortrugen, um den Abend füllen zu können."
Demnach könnte ich mir vorstellen, dass das Interview aus den 70ern oder 80ern stammt.
 
Würd' mich mal interessieren, von wann die Sendung war - weil Mey anscheinend Wader nicht nennt.

Hi Saitentsauber,

damit es nicht zu einem Missverständnis kommt: Wader war in der entsprechenden Fernsehsendung nicht dabei! Die besagte Sendung wurde etwa 1973 in ARD oder ZDF ausgestrahlt, die Akteure saßen alle an einem großen Tisch, tranken, aßen, diskutierten und blödelten, zwischendurch stand immer wieder jemand auf und trug etwas vor. Mey kannte man damals ja schon eine Weile, wenn man nicht total hinterm Mond lebte, Insterburg Co., Schobert & Black sowie Ulrich Roski hört ich bei dieser Gelegenheit zum ersten Mal. Roski ging übrigens in die gleiche Schulklasse wir Mey!

Grüße, Dieter
 
Hi all,

ich werde morgen Abend nach sehr vielen Jahren den guten Hannes mal wieder live auf der Bühne sehen :great: Ich bin sehr gespannt auf das Konzert und hoffe insgemein (für mich selbst), dass er viele seiner alten Songs von den Alben "7 Lieder", "Rattenfänger" oder "Ich hatte mir noch soviel vorgenommen" spielt! :D

FYI: Bensheim, Parktheater

Ich werde berichten :)
 
So, Hannes Wader-Freunde, zurück vom Konzert, die ersten Eindrücke gut verdaut und ich hab mich etwas beruhigt ... ;)

Vorneweg: es war einfach großartig :great:

Hannes kommt auf die Bühne (mit gestimmter Gitarre ;) ) spielt die ersten Takte von "Heute hier, morgen dort" und der Saal tobt :D

Er war sehr gut, keine Texthänger, nur ganz wenige Verspieler - ich war mir gar nicht mehr bewusst, wie gut dieser Mann seine Fingerpickingbegleitung beherrscht!

Für die Gitarristen: er hatte insgesamt 4 Gitarren mit, 2 Martin Parlours 0-45, 1 D-45 und eine Guild 12-String. Alle Instrumente mit eingebauten PU und zusätzlich mit einem Kondensator abgenommen. Leichter Reverb und ein Fingerhütchen Chorus drüber ;).

Er hat viele ältere Songs gespielt, u.a. auch "Schon so lang" und "Charley", einige Songs als Hommage an Pete Seegers, der kürzlich 90 geworden ist ("Last Night I Had The Strangest Dream" und "Where Have All The Flowers Gone") aber auch Songs wie "Trotz alledem" und auch - wohl nach Jahren wieder mal - "Die Moorsoldaten".

Wenn er als Zugabe noch "Kokain" gespielt hätte, wäre ich wahrscheinlich auf die Bühne gestürmt und hätte ihn geknuddelt :D aber er hat mir persönlich ein fast noch größeres Geschenk gemacht, indem er von seinen plattdeutschen Liedern "Min Jehann" gespielt hat, das zu meinen absoluten Favoriten von ihm gehört.

Er plauderte zwischen den Songs locker zu seinen Liedern und den Beweggründen, warum er dies oder jenes Lied jetzt spielt und die notwendige Stimmerei bei Gitarrenwechsel oder Kapoumsetzung waren sehr kurz. Von früher weiß ich da ganz andere Konzerte :rolleyes:

Man sieht und merkt ihm seine 67 Jahre nicht unbedingt an, seine Stimme ist immer noch kräftig, wenngleich auch (natürlicherweise) ein Stück tiefer als früher. Was mir ebenfalls positiv auffiel ist, dass er beim Singen nicht mehr so starkes Vibrato einsetzt wie früher - aber auch das mag ein Tribut an's Alter sein.

Fazit: ich habe mich sehr gut unterhalten und es war mir eine Riesenfreude, einen "Hero" aus meiner Jugend mal wieder live erleben zu können.
Gerne hätte ich nach dem Konzert ein wenig mit ihm gesprochen, aber leider gibt es wohl generell keinen Kontakt zwischen ihm und dem Publikum, so zumindest die Aussage seines Mitarbeiters, der die CDs verkaufte.
 
Zuletzt bearbeitet:
aber er hat mir persönlich ein fast noch größeres Geschenk gemacht, indem er von seinen plattdeutschen Liedern "Min Jehann" gespielt hat, das zu meinen absoluten Favoriten von ihm gehört.

Das bringt mich auf den Gedanken, mal wieder "Plattdeutsche Lieder" auszukramen und die Platte wieder anzuhören, neben "Min Jehann" auch "De Groffschmitt"(ziruziruzirallala ;)) und "Hartleed" anzuhören. Ich finde die Lieder nach wie vor sehr hörenswert und hier in unserer Region verstehen wir ja auch alles vom Text:).
Auch die "Arbeiterlieder" sind sehr gelungen, wie ich meine. Wenn ich Wader mal in der Nähe live hören kann, werde ich mir das wohl nicht entgehen lassen, zumal nicht nach dem Bericht von peter55.
 
Am Dienstag komme ich in den Genuß Hannes Wader live zu erleben:)
Sehr viel kenne ich nicht von ihm, aber das erste Lied das ich auf der Gitarre spielen konnte war "Heute hier, morgen dort".
Bin schon richtig gespannt!
 
Dann wünsche ich dir jetzt schon mal viel Spaß :great:
 
Danke Peter, den werde ich bestimmt haben!:)

Bin ja gespannt, ob er den Tankerkönig bringt!


Geli
 
So lange Texte wie den Tankerkönig - glaube ich kaum ;) zumal er in seinem gesetzten Alter auch nicht mehr so den "knallharten" Linken rauslassen wird.
 

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