Hamer Restaurations- / Lackierungsprojekt

  • Ersteller j.konetzki
  • Erstellt am
Die HB´s sind auf den ersten Blick wirklich geil, aber wenn man etwas mehr Erfahrung hat, findet man immer wieder etwas nerviges (sind aber dann meist kleinigkeiten, darum auch unbedingt vor dem Lacken Probehalber zusammenbauen[meine LP ist dann auch gleich so geblieben, da sie so Spass gemacht hatte])
 
Ich kann Dir sagen was da schief gelaufen ist. Die Pickelchen im Basislack waren vermutlich vom wasserbasierenden Basislack. In deiner Nahaufnahme gut zu sehen sieht es aus wie eine Dispersionsfarbe (ist im Gunde nicht viel anders). Das pickelige kommt wenn der Wasserbasislack genebelt wird. Die Hersteller empfehlen einen satten Auftrag. Bei so einem Objekt kaum machbar.
Der Wasserbasierende Basislack sieht immer so aus, darum haben Neuwagen auch immer so eine beschissene Orangenhaut. Für solche Objekte kann man auch lösemittelhaltige Basislacke einsetzen, ist nach der VOC erlaubt nur das die meisten keine Mischbank mehr für lösemittelhaltige Basislacke besitzen. Diese dürfen in der Autolackierung nicht mehr verwendet werden.
Dann hat der Lackierer beim Klarlack das versucht schön glatt zu bekommen und vermutlich für so ein relativ kleines Objekt eine große Pistole mit 1,3mm Düse genommen. Gerade Stellen am Kopf usw. bekommen oft zuviel Material ab was dann zum Laufen führt. Zumal er sich ums Objekt bewegen muss was nicht so schnell geht als wenn man das Objekt selber drehen kann.
Nasen an den Bohrungen an der Kopfplatte rauszupolieren geht garantiert schief da man an den Bohrlochkanten garantiert durchschleift.
Basislack ausbessern ist eigentlich kein Problem da der Lack nix besonderes ist. Den Klarlack dann vollflächig auftragen da sich ein beispritzen und auspolieren vom Klarlack bei so kleinen Flächen nicht lohnt (Zeitaufwand). Dunkle Farben lassen sich relativ einfach ausbessern.
Schwieriger sind Silbertöne oder 3 Schichtlacke, aber auch machbar.

Ich verwende einen stabilen Drehteller und spritze solche Objekte immer nur mit einer Minijet 1,0mm Düse, da sich der Lackauftrag viel besser kontrollieren läßt. Zuviel hat man schnell mal wie Du gesehen hast. Vor allem wenn man gewöhnt ist größere Objekte zu lackieren. Wegen der geringeren Düsengröße wird einfach ein Gang mehr aufgetragen da alle Objekte grundsätzlich immer noch poliert werden. Das Problem mit relativ kleinen Flächen haben viele Lackierer und ist völlig normal wenn man nicht ständig auch Kleinkram lackieren muss.

Wegen dem Riss würde ich Dir einen elastischen Spachtel (Kuststoffspachtel) empfehlen, dazu einen Kunststofffüller und etwas Elastikzusatz im Klarlack. Das dürfte das Arbeiten des Holzes ausgleichen.
 
Ich bin jetzt schon so gespannt auf meine MJ 3000 B mit 0.8er Düsensatz.
Gerade weil ich Privat eigentlich zu selten etwas grösseres als einen Gitarrenbody flächig lackieren muss und für die grösseren Sachen kann ich in der Firma dann die "dicken" Pistolen nutzen.
sind wir mal ehrlich, die VOC Norm ist für uns eigentlich der grösste Gau überhaupt.
Daher freue ich mich jedesmal wenn wir unsere "Altlacke" mit Lösungsmitteln in meinen Bestand entsorgen müssen, weil wieder so ein Wichtel daherkommt und meckert.
 
Leider gibt's noch keine Updates ... aber mein Lackierer hat mir für nächste Woche schon mal grundsätzlich grünes Licht signalisiert :) ... natürlich auch betreffend dem Bass ;)
 
Ich bin jetzt schon so gespannt auf meine MJ 3000 B mit 0.8er Düsensatz.
Ich habe einige davon. Allerdings sind mir die Alten am liebsten, da weniger Fehleranfällig. Ein paar Dekor liegen auch noch rum. Dieser eingesetzte Kunststoffring macht öfters Probleme, muss man ab und zu mit dem Spezialhakenschlüssel herausgenommen und gesäubert werden.
Und die 3000b ist sehr lufthungrig.
Ansonste wie alle Sata recht gut. Zum Füllern nehme ich ein paar Wegwerfnachbauten :) Die halten in der Regel 2-4 Wochen und sind dann Schrott. Eine Sata hält eine Leben lang oder so lange es Ersatzteile gibt. Habe noch eine der ersten Dekorpistolen, und sie spritzt immer noch...
 
Uaaahhhh ... ich wurde auf nächste Woche vertröstet ... na mal schauen ... ich bin voller Hoffnung :)
 
Thx ... ich bin mal gespannt wie (und vor allen Dingen wann) wir es vollenden können :)
 
Kann ich zu gut verstehen.
Meine LP ist auch lackierfertig und wenn da nicht bald was weitergeht, reisse ich das Top runter und baue sie zur FF um...
 
Fertig lackiert :)

Jap, es lag beim ersten Klarlackgang wohl an der Temperatur und dem Härter, dass der Klarlack so gelaufen ist. Nun nachdem der Fehler erroiert worden ist konnten wir den Fehler diesmal verhintern.

Die Aufhängung der Gitarre haben wir diesmal etwas anders realisiert - dieses mal kopfüber. Jedoch hat die Gitarre immer noch zu viel gewackelt, dass wir sich am oberen Griffbrettrand dem Headstock noch an den Bock gekontert haben. Hier hat Abklebeband den Job der Fixage erledigt, so dass man die Gitarre auch um ein paar Grad um sich herum drehen konnte.

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Hier die Bilder nach der ersten Farblackschicht:

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Hier haben sich gerade (und sehr deutlich) die Stellen abgezeichnet wo direkt auf Lack, bzw. auf Füller lackiert worden. ist. Nach dem zweiten Farblackgang war davon aber nichts mehr zu sehen:

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Nun hat sie (wie auch der HB Jazz Bass) seinen finalen Klarlack Coat bekommen:

IMAG2360.jpg

Die Farbe ist diesmal übrigens eine andere. Leider hat mein Bruder zu wenig von der VW Farbe nachbestellt, da anfangs nur eine Retusche geplant war. Unser Lackguru hat sich allerdings zu kurzfristig angekündigt, als das wir noch rechtzeitig den Rest Farbe bekommen hätten. Somit habe ich mich kurzfristig umentschienen und die Farbe Obsidian Schwarz gewählt, die einen deutlich dezenteren Metallic und Perlmutanteil hat.

Die Lackierung der Hamer ist wirklich sehr gut geworden. Keine Läufer oder dergleichen ... einzig die Kopfplatte hat schon auf der Vorderseite ein wenig Klarlack bekommen bevor das Abklebeband entfernt worden ist, welcher den Hamer Schriftzug geschützt hat. So sieht man nun einen kleinen Rand, der sich aber auch hervorragend mit der Blüte herausarbeiten lässt.

Ebenso wie der Bass Body verbleibt die Hamer Morgen und das gesamt Wochenende in der Lackkabine und hat Zeit zum ruhen. Nächste Woche dann die Veredelungsarbeiten mit der Blüte und dann wahrscheinlich noch weitere 10 Tage Ruhe bis ich die Gitarre wieder zusammen bauen werde und der Lack genügend ausgehärtet ist.

Die geschliffenen, aber unlackierten Ränder des Griffbrettes werde ich abkleben und dann mit einem Öl-Wachs-Gemisch behandeln. Dann wird das Griffbrett auch was eindunkeln und der Farbunterschied der noch an manchen Stellen sichbar ist wird sich dann auch in wohlgefallen auflösen.

Sonst das übliche Programm zur Aufbau und Bestückung ... bin mal gespannt wie sich die Chreme Rähmchen und die Chreme P90 Coils in der schwarzen Schönheit so optisch machen :)
 
Also jetzt hab ich endgültig den Faden verloren.
 
? Hö? wieso? :D ... also Du weißt schon, dass es sich um zwei verschiedene Projekte handelt :) Einmal eine Gitarre eingeleimten (und reparierten) Hals ... das ist dieser Thread ... und dann gibt es im Bassforum noch den Baubericht meines HB Jazz Bass Bausatzes ;)
 
Schöne Lackierung! Der Lackierer nimmt es aber nicht so genau mit dem Atemschutz :whistle:
 
Nach Lust und Laune .... ja ... es ist nicht so,das wir keine Schutzmasken an Lager haben :)
 
Obsidian Schwarz ist eine der geilsten Schwarztöne überhaupt, mein BMX hat die selbe Farbe, aber noch eine extra Perlmuttschicht darüber bekommen (sieht man aber nur unter der Sonneneinstrahlung).
Die Hamer und der Bass gefallen mir extrem gut, auch wenn ich den Bass "etwas" zu gilblich finde...egal, sieht trotzdem geil aus ;)
 
Diese Lackierständer sind auch völlig ungeeignet um Gitarren zu montieren. Sind für Motorhauben oder Kotflügel ok. Man muss immer um den Ständer herumlaufen, zwischen Gestänge durchspritzen usw. Am besten geht es wenn die Gitarre auf einem Drehteller montiert ist. Dazu kann man schön die Bohrungen für die Gurthalter nutzen.
Dann braucht man die Gitarre nur vor sich zu drehen. Da die Gitarre am Ende waagerecht ist gehe ich davon aus das er schön geflutet hat. Also am besten ein paar Tage gut trocknen lassen vor dem polieren. :D
 
Hhehe ... Könnte daran liegen das wir ein Karosseriebetrieb sind :D ... Was anderes ist leider nicht da ... aber beholfen haben wir uns so gut es eben geht und es hat ja am Ende auch trotz der weiten Wege bestens funktioniert :) Klarlack ist natürlich ausreichend drauf, aber geflutet hat er es nicht ... er war sehr vorsichtig beim Auftrag, zumal er auch nur eine 12er Düse zur Verfügung hatte. Den einen oder anderen Einschluss schleifen wir mit der Blüte ... dann den Rest polieren.

Gleich schaue ich mir die lackierten Gitarren noch mal an ... stabil und eventuell auch schon schleiffähig wird der Lack jetzt schon sein. Hitze hat er ja auch bekommen, nur eben nicht volles Programm. Sicherer ist es natürlich bis nach dem Wochenende zu warten. Schauen wir einfach mal ;)
 
Na klar doch ...

Geflutet steht wohl für das mehr als ausreichende Auftragen von Klarlack ... grundsätzlich nicht schlecht, wenn man noch viel nacharbeiten möchte, und dafür noch genügen Material auf dem Holz braucht, was man somit herunterschleifen und polieren kann um diese extrem glatten Oberfläche zu erreichen. "Fluten" und "suppen" steht da nahe beieinander ... jedoch ist suppen eher negativ gemeint, wenn beispielsweise schon so viel Lack aufgetragen wurde, das sich die Metallicanteile schon nicht mehr richtig ausrichten können ...

Z.B. Wasserlack (den auch wir verwendet haben) bildet bereits beim Anbinden eine typische Orangenhaut ... eine struckturelle Veränderung wenn das Wasser aus dem Lack verdunstet. Das finden viele im Instrumentenbau alles andere als schön und daher werden die fertig lackierten Bodys dann sehr fein mit 2000er Nasschleifpapier geschliffen bis diese Struckturen nicht mehr sichbar und spürbar sind und dann wird alles poliert.

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Die Blüte (oder auch Elefantenfuss) ist der Fachausdruck für einen sehr kleinen harten Schleifklotz, der mit selbstklebenden Schleifblättern versehen werden kann um auf kleinem Raum z.B. Staubeinschlüsse oder Lackläufer zu beseitigen. Diese Stellen müssen nach Ausarbeitung gründlich poliert werden, da sich sonst die bearbeitete Stelle wieder abzeichnen könnte .. immerhin wurde sie ja geschliffen!

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