So, meine verehrten!
Mein Problem driftet jetzt langsam aber sicher in Richtung "Unglaublich, aber wahr!"
Gestern sind beide WERA-Schlüsselsätze, metrisch und zöllig, angekommen. Der bestellte 4,5mm-Schlüssel soll heute eintreffen. So ungeduldig ich bin, habe ich heute mit beiden Schlüsselsätzen mein Glück versucht. Nun kommen wir zu meiner bahnbrechenden Erkenntnis:
Keiner der Schlüssel aus dem zölligen Satz passt. Der metrische 4mm Schlüssel passt hingegen besser als der alte No-Name. Er passt in die Muttern von M und MH LTDs gleich gut! Daher lag ich mit meiner Vermutung über unterschiedliche Aufnahmegrößen falsch. Allerdings bezweifle ich jetzt, dass der 4,5mm-Schlüssel passen wird, denn der 4mm sitzt schon sehr gut in der Aufnahme.
Nun aber zum interessanteren Teil: Bitte schaut euch dafür die Fotos in meinem Post #18 auf der ersten Seite. Genauer gesagt, wie die Mutter vorne aussieht. Man kann erkennen, dass das Loch in der Mutter rund anfängt und dann erst sechskantig wird. Das runde Loch ist ca. 5mm tief, also fängt das Sechskantloch erst ab ca. 5mm Tiefe der Mutter. Wenn man jetzt die Stirn der Mutter anschaut, sieht man die Farbreste in weiss (die Bilder sind von meiner M LTD). Bei der MH ist die Stirn der Mutter ebenfalls etwas "dreckig". Beide Muttern sehen identisch aus.
Nun merke ich mir die Position der Mutter bei der MH und drehe sie danach ganz leicht, sodass ich anhand der Position der Kanten erkennen kann, ob der Schlüssel gegriffen hat und die Mutter tatsächlich sich gedreht hatte. DIES IST DER FALL. ABER! Der vordere Teil der Mutter bleibt auf seiner Position (erkennbar an den Farbklecksen), sodass die Illusion entsteht, dass die Mutter sich NICHT mit dem Schlüssel dreht. Da bei der MH der Hals wohl etwas stärker angespannt war, merkte ich auch einen leichten Widerstand beim Drehen, sodass ich auch spüren konnte, dass ich etwas bewege/drehe/verstelle. Nun der Versuch bei meiner Patientin, der M.... Siehe da, exakt identische Geschichte wie bei MH, nur dass der Hals etwas entspannter bei der M war und ich keinen Widerstand gemerkt hatte. Also habe ich anhand der vorgemerkten Position der Innenkanten/Ecken feststellen können, dass ich die Mutter mit dem sehr gut drin sitzenden 4mm-WERA-Schlüssel hin und her drehen kann.
Somit kann man das Fazit ziehen, dass bei beiden LTDs ein etwas exotischer Trussrod verbaut wurde, bei dem die Mutter in einer zylindrischen Hülse steckt. Also wird man sie bei Bedarf auch nicht einfach so ersetzen können. Man kann auch mit Taschenlampe erkennen, wo die eigentliche Mutter in der Hülse beginnt. Nur darauf war ich wirklich nicht vorbereitet, weil wenn man die Bilder der Trussrods im Netz ansieht, dann sind es nur übliche lange zylindrische, oft angeschweißte, Muttern, oder eben die mit Außen-Sechskant-Lösung.
Desweiteren möchte ich eine Eignung des gekauften Models des WERA-Schlüssels für diese LTD-Modelle beurteilen. Die Gesamttiefe des Innenloches (Kante Hülse - Boden Sechskantloch) ist 9-10mm. Die soeben gemessene Tiefe, ab der das Loch sechskantig wird ist 3mm. Der WERA-Schlüssel ist bedauerlicherweise nicht den gesamten Körper entlang sechskantig, sondern nur an den Spitzen. Eins vorab, kein einziges Schlüsselmodell ist bei diesen LTDs geeignet, um mit der langen Seite die Halsmutter zu verstellen, dafür ist die Ausfräsung am Kopf zu kurz. Man kann also nur die kurze Seite der Schlüssel verwenden. Zurück zum WERA-Schlüssel. Ab der Stelle, wo die hexagonale Form der Spitze in dir runde übergeht, vergrößert sich der Durchmesser des Schlüsselkörpers. Der WERA-Schlüssel geht nur 7,5mm tief INS ZYLINDER rein, somit ist er nur 4,5mm in der eigentlichen Schraube drin, erreicht also nicht ihren Boden (es fehlen noch 1,5mm). Da der No-Name-Schlüssel den gesamten Körper entlang hexagonal bleibt, erreicht er auch den Boden der Mutter und ist somit volle 9-10mm im Zylinder drin. Ich bin kein Ingeneur, daher kann ich es nicht Beweisen, oder Widerlegen. Dennoch bin ich der Meinung, dass wenn der Schlüssel das Loch voll ausfüllt, verteilen sich die Kräfte/Belastung gleichmäßiger auf die Innenwände der Mutter und Kanten des Schlüssels, was einen Verschleiss beider Teile verlangsamt. Da seid ihr gefragt, falls jemand meine Theorie, vielleicht mit wasserdichter Begründung bestätigt, oder widerlegt, wäre es toll. Also werde ich jetzt nach einem hochwertigen Schlüssel, durchgehend hexagonal, Ausschau halten.
Ich entschuldige mich für die Menge an Text, das mit der Kurzfassung ist bei mir immer ein Problem
, aber ich wollte alles möglichst detailliert und plausibel erklären, damit es später auch für jeden Anfänger verständlich und hoffentlich hilfreich ist.
An dieser Stelle bedanke ich mich bei euch allen, durch eure Tipps habe ich wieder Mal viel Interessantes und Wichtiges gelernt und ich bin echt happy, wie die Geschichte letztendlich ausgegangen ist
.
Bedient euch Leute: