Halbwahrheiten im Metal

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eguana
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Hey Musikerfreunde,

ich war hier im Forum länger nicht aktiv und habe mich meist mit dem lesen von Artikeln begnügt. Mir fällt jedoch immer wieder auf, dass viele Fragen von Nutzern mit Halbwahrheiten anderer Nutzer beantwortet werden. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich damals selbst oft dazu gehörte. Schlimm daran ist, das Nutzer aufgrund dieser Halbwahrheiten Investitionen tätigen, die am Ende nicht zu dem gewünschten Ergebnis führen. Im schlimmsten Fall sind wir als Community daran Schuld, das einer unser Musikerfreunde Geld verbrannt hat. Aus diesem Anlass möchte ich gerne ein bis zwei Dinge erklären.

Das Thema "komprimierende" Verstärker

Ich lese regelmäßig Aussagen wie " Kauf dir nicht diesen Amp, der komprimiert den Sound total". Die Engl Ballserie hat beispielsweise diesen Ruf. Der Punkt ist aber, dass Kompression nicht zwangsläufig schlecht ist, sondern eine Frage des persönlichen musikalischen Stils ist. Kompression ist einfach gesagt nichts anderes als das Phänomen das leise Töne laut gemacht werden und laute Töne leise. Das hat zur Folge, dass der dynamische Umfang der Lautheit extrem nachlässt. In der Praxis macht es also keinen großen Unterschied ob du nun leicht oder feste in die Saiten haust, weil die Unterschiede im entstehenden Ton sehr gering sind.

Wo liegt also das Problem? Viele Gitarristen fühlen sich durch das Phänomen der fehlenden Dynamik in ihrer Kreativität eingeschränkt. Im Leadkanal wollen viele Gitarristen durch Variierung der Anschlagstärke den Grad der Verzerrung beeinflussen. ( leichter Anschlag Clean-Crunsh ... harter Anschlag = High Gain). Durch eine hohe Kompression ist jedoch der Pegel fast immer gleich, was eine Veränderung der Anschlagstärke im Bezug auf den Grad der Verzerrung egalisiert.

Ist Kompression nun schlecht? Nein!. Es gibt nämlich den Fall, das ich als Gitarrist in einer TechDeathMetal-Band spiele, wo ein dynamischer Umfang der Verzerrung und Lautheit sogar kontraproduktiv ist. Es gibt auch den Fall, dass ich gerne ehr leise Techniken verwende wie Sweep-Picking oder Tapping , wo es nötig ist mit Hilfe der Kompression den Pegel in die richtige Bahn zu schubsen. Ist halt Blöd, wenn mein tolles Solo scheisse klingt, weil ich den Amp nicht zum zerren bekomme.

Es kommt am Ende immer drauf an was ich spielen möchte. Möchte ich durch meinen dynamischen Anschlag Leben in meine Songs bringen, dann schaue nach einem Amp der wenig komprimiert. Möchte ich gerne progressiven Metalcore oder Deathcore und wilde Soloorgien spiele, dann such dir einen komprimierenden Amp.


Das Thema PickUps

Häufig lese ich die Frage "welcher PickUp hat viel Output für Metal". Ein Verstärker braucht grundsätzlich einen gewissen Pegel um anzufangen den Ton zu verzerren. Bei alten Verstärkern musste man richtig in die Seiten kloppen um dem Amp ein paar verzerrte Töne zu entlocken. Heiße Tonabnehmer mit hohem Output haben da echt geholfen die alten Amps zum Zerren zu bringen und seinen Muskelkater zu minimieren. Moderne Verstärker fangen jedoch bei wesentlich geringerem Pegel an zu Zerren und haben gigantische Gain-Reserven. Es ist also gar nicht nötig sich PickUps mit mega Output in die Gitarre zu schrauben. In der Regel wird der Zugewinn an Gain dann am Gainregler wieder runter gedreht. Ein PickUp Wechsel macht dann Sinn, wenn man eventuell mit dem Voicing der Gitarre nicht klar kommt oder die Transparenz der Akkorde nicht gegeben ist. In meinen Augen sollte deshalb der Output eine untergeordnete Rolle beim Tausch eines PickUps haben.



Es gibt noch viele weitere Punkte wie: Wie ist das nun mit dem Mitten? Brauche ich eine 4*12er? Röhre oder Transistor?

Mir ist es jedenfalls wichtig, das man manche Aussagen einfach mal Hinterfragt. Bei den meisten Herstellern sitzen keine Idioten und vieles hat einen Sinn. Man muss sich nur fragen... wieso, weshalb, warum. Dann spart man eventuell bares Geld und Lehrgeld.
 
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Im schlimmsten Fall sind wir als Community daran Schuld, das einer unser Musikerfreunde Geld verbrannt hat.

Aus diesem Grund wird in jedem Thread ~10x gesagt:"spiel Gitarre/Amp/wasauchimmer vorher an!".

Wer sich blind auf "fremde" Leute aus einem Forum verlässt ist selbst schuld und nicht wir hier im Forum.
 
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Mein Thema PUs stimm ich Dir voll und ganz zu. Beim Thema Amp gar nicht. Wer Du nicht tight und präzise konstant spielen kannst, denn kann nen "komprimierender Amp" das schönen, garkeine Frage.
Mein Amp komprimiert eher wenig, das ist der Grund, warum ich ihn habe. Ich spiele hartes Zeug, "sweepe und chickenpicke"mir nen Wolf und bin Herr der Dinge, die da so klingen....toll, wenn man trotz "death sludge grind....schlag mich tot Mucke" das Ruder in der Hand hat und nicht der Amp.

Aber natürlich darf jeder seine eigene Meinung haben....nur Lorbeeren wird kein Gitarrist von mir ernten, das son 120 Watt Kompressor spielt ;P
 
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Also ich finde es auch eher positiv im Metal, wenn ich eine komplett undyamische und komprimierte Gitarrenwand hab.
Bei solcher Mukke ist Dynamik doch völlig fehl am Platz.
Sonst säuft die Gitarre mal total ab und wann anders drückt sie alles weg. Ist doch doof.
Drums dynamisch: ja gerne. Gesang auch im gewissen Rahmen.
Aber Bass und Gitarre hab ich gerne undynamisch.

Wobei "dynamisch" und "undynamisch" bei Hi-Gain auch nicht grade zureffende Begrffe sind.
Selbst wenig komprimierende Verstärker prodziern bei Higain einen sehr undynamischen Output.
Deswegen kann man das Thema eigentlich auch vernachlässigen.
 
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Aber natürlich darf jeder seine eigene Meinung haben....nur Lorbeeren wird kein Gitarrist von mir ernten, das son 120 Watt Kompressor spielt ;P
Naja, es gibt ja sicher auch Gitarristen die sich darum bemühen möglichst gute Musik zu machen und nicht sich den Respekt anderer Gitarristen zu erspielen. Das ist ja schließlich kein Sport...
 
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Ich hab vor 2 Jahren ca. mal so ziemlich alles angespielt was es an bekannten Amps so gab.
Bis hin zu den richtig teuren Dingern von Mesa und Co. und am Ende bin ich für unsere Musik (Thrash Metal im weitesten Sinne) doch immer wieder bei ENGL gelandet.
Gerade auch wegen der starken komprimierung.
Klar ist das für Prog a la Riverside eher nich so das Wahre, aber gerade für Metal gab und gibt es für mich nix besseres wie ENGL-Verstärker.
Die bräzeln und braten ohne Ende und das die ganze Zeit. Hammer! :)

Von daher ist das hier wirklich geschmackssache sag ich ma.
 
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Für Thrash Metal nimmt man doch nen geboosteten Marshall ;).
 
Kreator haben früher geboostete Marshalls gespielt.
 
Damals haben sie doch alle Marshall gespielt :D.

Wer weiß, wenn James Hetfields Jose Arredondo-Marshall nicht geklaut worden wäre... Ich habe irgendwo mal gelesen, dass er zu Mesa Boogie gewechselt ist, weil er nicht wieder einen Amp haben wollte, den jeder spielt.
Trotzdem verbinde ich mit klassischem Thrash-Metal mit Marshall-Amps.
Was nicht heißen soll, dass andere Amps nicht dafür geeignet sind. Ganz im Gegenteil. Heute ist die Auswahl an Hi-Gain-Amps nahezu unüberschaubar und Engl hat z.B. in den letzten Jahren auch sehr zugelegt.
Ich weiß noch, als ich Mitte der 90er mit Gitarre spielen angefangen habe, da konnten die meisten mit diesen Amps nicht viel anfangen. Sie machten zwar einen "guten" Eindruck (im Katalog ;)), aber es war nicht so, dass ihn jeder haben wollte. Auch der Peavey 5150, der damals einfach als Van Halen-Amp bekannt war, ist damals noch nicht verbreitet gewesen. Mesa Boogie haben Ende der 90er auch groß vom Nu Metal- und Post-Grunge/New Rock-Boom profitiert.
Die meisten wollten halt einen Marshall, weil man die überall sehen/hören konnte. EMGs waren auch eher ein 80er-Jahre Relikt oder was für Metallica-Fans.
 
Mit EMG's kann man nur Metal machen!!!:m_git1:
 
Sag' das mal David Gilmour!

...zu dem ist diese Botschaft bis heute nicht durchgedrungen!


[:D]
 
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Weitere Halb(un)wahrheiten:

"Im Metal muss man die Mitten stark rausdrehen"
Ne nach Genre kann eine leichte Mittenarmheit dem Sound durchaus dienen, aber wird das übertrieben, schafft es nur Probleme und zerstört den Bandsound.
Die Gitarre hat hierbei Probleme überhaupt alls was anderes als nur Hintergrundrauschen wahrgenommen zu werden

"Im Metal muss man die Mitten stark reindrehen"
Ne nach Genre kann eine leichte Mittenanhebung dem Sound durchaus dienen, aber wird das übertrieben, schafft es nur Probleme und zerstört den Bandsound.
Die Gitarre sticht hierbei unangenehm und honkig/nasal aus dem Bandsound heraus und bettet sich nicht ein.

"Die Gitarre muss für sich alleine total dünn klingen, erst mit dem Bass wird fett"
Eine dünn klingende Gitarre mit Bass zusammen klingt wie: eine dünne Gitarre mit Bass.
Wenn die Gitarre schon schmalbrüstig klingt, dann kann die Bassgitarre diese Lücke auch nicht füllen.
Grade bei Tiefergestimmten Gitarre/Bass Kombinationen klingt der Tiefmittenbereich beim Bass fürchterlich. Das kann die Gitarre besser.
Die Gitarre sollte solo durchaus fett und drückend klingen, ohne jedoch zu sehr im Bassbereich zu dominieren.
Beispiele wie fett/dünn eine Gitarre sein darf:



"Wenn die Gitarre megafett klingt, kann der Basser zu Hause bleiben"
Umgekehrt genauso. Wenn der Basser grade einen Zahnarzttermin hat, kann man mit etwas mehr Bass in der Gitarre durchaus ein wenig kompensieren.
(ich selber habe so auch schon Konzerte gespielt....spielen müssen...)
Aber den mächtigen Druck, den ein gut eingestellter Bass produziert, kann eine Gitarre niemals liefern.
Unter keinen Umständen. Auch nicht, wenn die Gitarre auf Drop F gestimmt ist.

"Richtig Metal geht nur mit Tonabnehmer XY"
Ein bassarmer Tonabnehmer (wie es die im Metal gängigen eigentlich alle sind) ist schon nicht verkehrt.
Davon abgesehen, ist Hersteller,Produkt, aktiv oder passiv etc völlig egal. Mit allen kann man Metal aller Genres machen.
Es gibt klangliche Unterschiede zwischen Tonabnehmern, das ist schon richtig. Aber damit beeinflusst man kleine Nuancen im Sound.
Ich persönlich habe bei Proben in verschiedensten Bands und auf hunderten Konzerten (als Zuschauer) nie wirklich deutliche Unterschiede heraushören können, weil diese Unterschiede im Bandgesamtsound total untergehen.
Anders ist es bei Studioaufnahmen. Da wird auf eine saubere Trennung der Instrumente geachtet und danke Panning sind die Gitarren klar voneinander zu unterscheiden.
Hier ist es durchaus möglich, Unterschiede zwischen Tonabnehmern zu hören. Aber auch hier wieder eher in Nuancen und durch andere Einflussfaktoren mitbeeinflusst.

"Wenn man tiefer als Drop C spielt, sollte man besser aus Bassgitarre umsteigen"
Eine sehr tief gestimmt Gitarre klingt komplett anders als ein Bass.
Sie hat auch andere "Aufgaben" als der Bass.
Es ist durchaus möglich, eine so tiefe Gitarre einigermaßen differenziert und klar hörbar zu machen.
Dabei fungiert sie aber nicht als Rhythmus- oder Druck-mach-Instrument.
Und da besteht dann die Abgrenzung zur Bassgitarre.
 
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Dieser Thread hier erinnert mich irgendwie an den "Gebote " Thread im Einsteiger Sub. Ist das nu ein neuer Trend? :confused:
 
Schon lustig so einen Thread aufzumachen, aber dann nicht mal ansatzweise die Ausmaße von Kompression verstehen ..sogar noch Aussagen wie "Möchte ich gerne progressiven Metalcore oder Deathcore und wilde Soloorgien spiele, dann such dir einen komprimierenden Amp." raushauen.

Sorry...was für ein Bullshit. Warum überlässt man sowas nicht Leuten, die tatsächlich was davon verstehen? Schade, dass Lasse nicht mehr aktiv hier ist....eben auf Grund genau solcher Threads.

Hier werden Halbwahrheiten gegen andere Halbwahrheiten ausgetauscht.--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
... aber gerade für Metal gab und gibt es für mich nix besseres wie ENGL-Verstärker.
Die bräzeln und braten ohne Ende und das die ganze Zeit. Hammer! :)

Von daher ist das hier wirklich geschmackssache sag ich ma.

Ja, in der Tat. Mal ein Zitat das der Käufer meines EF mir gestern geschickt hat:

"Hi. Erster Test ist gemacht. Klingt einfach nur Geil !! Sehr differenziert, mit reichlich Druck. Im 1:1 Vergleich hat der EF den Powerball komplett zerlegt..."

:)

MfG--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Weitere Halb(un)wahrheiten:

Wenn die Gitarre schon schmalbrüstig klingt, dann kann die Bassgitarre diese Lücke auch nicht füllen.
Grade bei Tiefergestimmten Gitarre/Bass Kombinationen klingt der Tiefmittenbereich beim Bass fürchterlich. Das kann die Gitarre besser.
Die Gitarre sollte solo durchaus fett und drückend klingen, ohne jedoch zu sehr im Bassbereich zu dominieren.
Beispiele wie fett/dünn eine Gitarre sein darf:



Naja, da musst du aber STARK differenzieren..zwischen Live/Band und Recording. Denke bei Live/Band würde ich dir eher zustimmen, als bei Recording. Da ist die Möglichkeit einen Mix zu gestalten einfach zu groß, als das man das so pauschal sagen kann. Erlaubt ist nämlich alles...solange es ( der gesamte Mix ) am Ende gut klingt, z.B.



Die Gitarren klingen einfach fizzelig und dünn alleine. Im Mix..beste :).
 
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Ja, in der Tat. Mal ein Zitat das der Käufer meines EF mir gestern geschickt hat:

"Hi. Erster Test ist gemacht. Klingt einfach nur Geil !! Sehr differenziert, mit reichlich Druck. Im 1:1 Vergleich hat der EF den Powerball komplett zerlegt..."

:)


:claphands:
..das wundert mich gar nicht!
 
Naja, da musst du aber STARK differenzieren..zwischen Live/Band und Recording. Denke bei Live/Band würde ich dir eher zustimmen, als bei Recording. Da ist die Möglichkeit einen Mix zu gestalten einfach zu groß, als das man das so pauschal sagen kann. Erlaubt ist nämlich alles...solange es ( der gesamte Mix ) am Ende gut klingt, z.B.
Ja ich hab das alles schon auf Livesound bezogen.
Aufnahmen sind ja für die meisten ja eher irrelevant.
Und wenn nicht, dann liest man sich in das Thema ja sowieso intensiver ein, als es so ein Otto Normalmetalgitarrist tut.


Die Gitarren klingen einfach fizzelig und dünn alleine. Im Mix..beste :).

...wobei ich hier jetzt nicht höre, wo da die Gitarren dünn und fizzelig ein sollen...
 
Mit EMG's kann man nur Metal machen!!!:m_git1:

wenn der hetfield aber nothing else spielt, dann hat sein cleansound so etwas spezielles....kanns kaum beschreiben...ich liebe es :) aber man hat mir im forum schon erklärt, dass es nicht nur an EMGs liegt. trotzdem TOLLER Klang <3
 

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