Danke. Interessant, dass ihr beide in dieselbe Kerbe schlagt und mich damit auf dem falschen Fuß, oder besser etwas unerwartet, erwischt. Dass ich ein Problem mit dem TH habe und mir bei dem "threw" stets die Zunge breche, dessen war ich mir bewusst und das war auch der Grund, warum ich schon die ganze Zeit gedacht habe, ich müsste mindestens die erste Strophe nochmal machen. Dass sich der Akzent aber offenbar so deutlich bemerkbar durchzieht, das war mir nicht klar. Ich habe beruflich viel mit Englisch zu tun und kann das eigentlich vergleichsweise gut, aber verwende mein Englisch eher hörend, lesend, schreibend als aktiv sprechend.
Über die Wahrnehmung "lieblos runtergeleiert" und "bei Aufnahme muss man wild übertreiben" muss ich wohl noch mal nachdenken. Ich habe so für mich das Gefühl, dass ich da einfach an meine (zumindest derzeitigen) Grenzen komme. Meine Lehrerin meinte eher, dass ich genau das umgekehrte Problem hätte, dass ich, sobald der rote Knopf leuchtet, offenbar das Gefühl hätte, jetzt muss es besonders gut werden, was dann dazu führe, dass ich mein Kinn und den Kehlkopf nicht wirklich locker lasse und dadurch diese etwas gequälte, nicht wirklich offene Klangfarbe entstünde. Sie rät mir soetwas viel schnoddriger anzugehen und die Dinge einfach mal "rauszurotzen", denn sonst würde ich verkrampfen. Und in der Tat, als ich das gestern probiert habe, sehr bequem auf einem Stuhl sitzend nach hinten gelehnt, fand ich meine Stimme auf einmal viel besser. Das was mich an ihr immer gestört hatte, war deutlich reduziert und ich fand den Gesang auf einmal viel homogener.
Jetzt frage ich mich, inweit "rausrotzen" und "nicht lieblos runterleiern"/"wild übertreiben" Gegensätze sind oder ob das nicht doch evtl. in dieselbe Richtung geht.