Ich habe mich mit diesem Thema auch schon ziemlich beschäftigt. Ich denke sie sind in Nuancen sicherlich unterschiedlich, je nachdem wie die Materialzusammensetzung ist. Und es gibt ja verschiedene Bauformen: Piezo-Draht, runde Piezo Kristalle, Piezo-Stäbchen, Folie usw.
Einige gute Infos habe ich hier gefunden:
Piezokeramische Tonabnehmer
Und das Ganze viel wissenschaftlicher findet man in dieser
Abhandlung des Elektroakustiklabores der Technischen Hochschule Regensburg von Manfred Zollner. Er behandelt die komplette Verstärkerkette, berechnet viel, beschreibt aber durchaus wissenswertes zwischen den Berechnungen.
Der Knackpunkt bleibt aber immer die Einbaustelle des Abnehmers:
In einem Steg ist die Position ausschlaggebend und der dort vorhandene Druck, sowie die Abdeckung des Kristalles. Zu viel Druck kann auch das Schwingen verhindern, oder bremsen, je nachdem wie das Gehäuse des Piezos gebaut oder vergossen ist. Zu wenig Druck erzeugt zu wenig Energie.
Bei Tonabnehmern, die auf oder unter die Oberfläche geklebt werden ist natürlich auch die Position entscheidend, da die Decke eines Instrumentes an verschiedenen Stellen unb bei verschiedenen Frequenzen unterschiedlich schwingt.
Dazu kommt die Ruhemasse des Abnehmers. Hat er genug Gegengewicht, um sich durch die Schwingung ausreichend zu verformen? Da hilf oft auch das ankleben eines Gegengewichtes.
Bei mehreren Abnehmern gibt es dann allerdings wieder Klangauslöschungen und Additionen.
Stellt euch vor, ihr hört euer Instrument an verschiedenen Stellen mit einem Stetoskop ab. Der Klang ist nirgends gleich.
Der Steg selbst wirkt als Übertrager zwischen den Saiten und dem Klangkörper und verändert schon ziemlich den Klang. Zwischen Steg und Klangkörper ist der Klang der Saite zwar schon zum akustischen Klang ähnlich, aber auch der Klangkörper betont und schwächt manche Frequenzen ab. Die Abnahmestelle ist also von der Klangfarbe her der wichtigste Punkt.
Dann die Technik nach dem Piezo:
Manche Piezos können passiv betrieben werden, manche brauchen die Entzerrung und Eingangskapazität/-widerstand eines speziellen Vorverstärkers.
Generell gillt bei passiven Systemen: Wenn der Eingang niederohmig ist hat man einen Hochpassfilder und es klingt total höhenlastig und hat keine Bässe (z.B. beim direkten Anschluss an eine passive DI-Box).
Für passive Systeme muss der Verstärkereingang HI-Z sein, also mindestens 1Megaohm. Dann klingt der Piezo ausgewogen. Viele Funksysteme funktionieren deshalb nicht!
Dazu kommt noch das Kabel, dass wie ein Kondensator eine Kapazität hat und einen Widerstand durch die Länge. Damit verändert es ebenfalls den Klang.
Das ist insgesamt ein spannendes und komplexes Thema und bei jedem Instrument müssen diese Parameter gefunden werden.
Ich bin froh, dass ich bei meiner E-Geige, E-Gitarre und Akustik-Gitarre mit den eingebauten passiven Piezos erfolgreich meinen gewünschten Klang verstärken kann! Und das nahezu rauschfrei! Bless the Lord!
Bei meiner akustischen Geige ist das Ergebnis lang nicht so gut! Das macht mir aber auch nichts. Dafür habe ich ja jetzt die E-Geige