Haben gewinkelte Stecker Vorteile bei der Lötstellenhaltbarkeit?

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Hallo,
bisher geh ich mit normalen XLR-Steckern in meine ART 310a.
Diese gehen ja im 90°Winkel hinten raus und das Kabel beschreibt dann einen "Vierteilskreis" Richtung Boden.
Wäre es von Vorteil die Stecker gegen abgewinkelte auszutauschen, die direkt Richtung Boden zeigen um die Belastungen auf das Kabel, vor allem in der Nähe der Lötstelle zu minimieren? Dies müsste sich dann ja auch postiv auf die Lötstellen-Lebensdauer auswirken.

Ähnliches bei meinem Soundcraft EPM6. Das steht auf einem Tisch, die Kabel gehen senkrecht nach oben raus und werden dann logischerweise von der Schwerkraft nach unten gezogen, so dass das Kabel eine Art Ellipse beschreibt. Auch hier mit abgewinkelten tauschen?
 
Eigenschaft
 
Hallo Elinnar,

nein, meiner Meinung nach gibt's da keine Auswirkungen auf die Haltbarkeit der Lötstellen, denn diese werden bei Vorhandensein einer Zugentlastung, z. B. per Spannzange wie bei den Neutrik-Steckern, normalerweise überhaupt nicht direkt belastet - weder bei Winkelsteckern noch bei geraden Steckern.
Die Vorteile eines Winkelsteckers liegt eher in der Platzersparnis bzw. darin, dass man auf extreme Biegeradien verzichten kann und so ggf. Kabelbrüchen "vor" bzw. "hinter" dem Stecker vorbeugt.
 
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Sehe ich auch so - bei vernünftigen Steckern sind die Lötstellen das kleinste Problem, was die Kabelbiegung angeht.

Ich habe trotzdem aus zwei Gründen an meiner Keys-Verkabelung fast alles auf Winkelstecker umgestellt:
1) zum einen die schon bekannten Biegeradien der Kabel, das tut auf Dauer nicht unbedingt gut,
2) mechanische Belastung der Buchse. Winkelstecker haben einen viel kleineren Hebel, so dass das Kabelgewicht und alles, was sonst noch daran zieht, die Einbaubuchse wesentlich weniger belastet. Bei Boxen oder generell bei Einbaubuchsen, die wie die Neutrik-D mechanisch nur am (stabilen) Gehäuse hängen, ist das weniger ein Problem. Bei Printbuchsen, die nur durch ein Loch im Gehäuse schauen, mechanisch aber nur / hauptsächlich an einer Platine hängen, kann sowas zum Ärgernis werden. Da werden dann nämlich im günstigsten Fall nur die Lötstellen auf der Platine belastet und brechen irgendwann, wenn es ein bisschen schlechter kommt, reißt es einem früher oder später die Leiterbahn von der Platine (was aber alles noch zu beheben ist) - und wenn man richtig Pech hat, hat man irgendwann durch die mechanische Arbeit an der Platine die ersten Haarrisse.

Letztlich kann man sich das aber bei Equipment, das nur gepatcht wird oder bei einer Pultauflösung, deren Multipin-Ende irgendwo gut fixiert ist, auch sparen. Aber bei langen Kabeln, über die vielleicht auch mal jemand stolpert, kann man darüber nachdenken...

Bei den ART sehe ich aber nicht so sehr das Problem, da sind die Buchsen ja verschraubt.
 
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Ich hab mir jetzt mal so Winkelstecker, normale XLR-Stecker und 1m Kabel gekauft, aus dem ich dann nen 10cm langen Adapter gemachte habe. Hab das dann zusammengebaut. Heute abend wird es getestet.
 
Ich denke mal, es geht dabei eher um die Lötstellen in der Box. Und ja, die Physik sagt, dass die Buchse in der Box mit einem Winkelstecker weniger belastet wird als mit einem geraden Stecker. Aber Sorgen muss man sich da eigentlich nur machen, wenn an den Kabeln gezogen wird, also wenn jemand drüber stolpert oder auf ein hängendes Kabel tritt. Auch dabei sind die winkligen Stecker im Vorteil, aber wenns passiert, wirds bei beiden kaputt sein.
 
Hallo,

Ich denke mal, es geht dabei eher um die Lötstellen in der Box. Und ja, die Physik sagt, dass die Buchse in der Box mit einem Winkelstecker weniger belastet wird als mit einem geraden Stecker.

das kommt darauf an, wie die Verbindung zur Buchse aussieht: Handelt es sich um eine Print-Buchse, die direkt auf der Platine befestigt ist, stimmt das wohl. Bei Einbau-Buchsen, die mit losen Kabeln an der Platine verbunden sind, ist's wiederum egal ;).
Abgesehen davon habe ich mir für meine beiden 310er auch XLR-Kabel mit Winkelsteckern angefertigt, um den Rückendeckel der zugehörigen Schutzhülle per Reißverschluss bis auf einen Spalt für die Kabeldurchführung schließen zu können, ohne dass sie extrem ausbeult.
 
Richtig, wenns keine Printbuchsen sind, ist es egal. Aber dann geht auch durch Biegen und Ziehen nichts an der Buchse kaputt... Ich behaupte mal, dass man aus finanziellen Gründen in dem Bereich hauptsächlich Printbuchsen findet. Nicht dass sowas nicht einfach zu reparieren sei, aber Vorsicht ist besser als die Mutter der Porzellankiste! ;)
 
Die Printbuchse selber und ihre eigenen Lötstellen lassen sich im Fall der Fälle leicht reparieren - stimmt. Wenn aber die Platine in Mitleidenschaft gezogen wird, dann ist es unter Umständen schon ein Problem, überhaupt den Fehler erstmal einzugrenzen bzw. zu finden, zumal der dann gerne auch erst Wochen später so richtig auftritt.
Wenn wir natürlich über ein Pult reden, wo jeder Kanalzug seine eigene kleine Tochterplatine für den Eingang / Preamp hat, dann geht auch das wieder recht einfach.

Meine Erfahrungen und Sorgen in diesem Fall begrenzen sich eher auf Synths - da hängen nämlich die Buchsen gerne mal direkt am Mainboard, oder zumindest an einem Sub-Board, das schon noch andere Aufgaben hat als bloß die Buchsen zu halten ;)
 

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