Lass dir von jemandem, der offenbar sehr viel mehr Ahnung und auch Erfahrung hat doch ruhig mal einen Tip geben.
Wenn du dich ohnehin schon entschlossen hast, kauf halt billigen Kram und werd damit unglücklich.
Ich habe damals Schlagzeug auf nem A-Set mit Lehrer gelernt und kann dir nur empfehlen, keinen Mist zu kaufen. Anders als bei ner "billigen" Gitarre, funktioniert so ein low-cost-Drumset einfach nicht (später mehr dazu). Die billige Gitarre hingegen ist ja schon benutzbar, klingt nur mies, greift sich schwer und geht wohlmöglich relativ schnell kaputt....aber man kann sie benutzen und so ziemlich alle Spieltechniken drauf abbilden. Das geht bei günstigen Edrums nicht!
Gerade beim Trommeln ist es wichtig, dass du direkt von Anfang an lernst, wie man vor allem mit Dynamik umgeht. (Auch wenn ich mich wiederhole
Das ist wirklich wichtig und nicht einfach nur ne Floskel oder Musik-Streber-Gerede. Beim Gitarrespielen schlägst du die Akkorde doch auch nicht nur so ungefähr an oder spielst Noten, die "ungefähr" passen...
Es ist nun mal leider Gottes so, dass ein Edrum Set sau teuer ist - bei deinem angesetzten Budget ist da nunmal nix zu holen...auch wenn du noch so sehr quengelst.
Für 200 kannst du hingegen ganz locker ein anständiges A-Set bekommen, auf dem du ein paar Jährchen lernen kannst. Das klingt dann vielleicht nicht optimal, aber es spielt sich "echt und ehrlich". Zudem kann man A-Sets mit Pfennigbeträgen pimpen, so dass sie schon echt ordentlich klingen können: Klebeband und Taschentücher sind da Gold wert. Das teure an A-Sets sind anfangs erst mal nur die Becken...aber da muss man dann eben erst mit dem sog. "Backblech" auskommen, was zwar auch mies klingt, sich aber trotzdem ehrlich verhält: Je nachdem wo und wie du ein Becken anspielst, klingt es komplett anders.
Um jetzt den Bogen zu den EDrums zu schlagen: ein billiges Set gibt dir eben kein ehrliches Feedback. Das bedeutet, egal wie stark, an welcher Position oder mit welcher Technik du die Trommel/das Becken anspielst, bekommst du immer den gleichen Sound, oder bei schnellen Läufen werden Schläge einfach nicht wiedergegeben usw. Bei solchen Sets kann es sogar so schlimm sein, dass falsche Sounds erklingen. Also du spielst das Crashbecken und mit einmal löst der Trigger einer TomTom aus. Das mag in den ersten paar Wochen noch ok sein, aber spätestens, wenn du mal ernsthaft einen Song begleiten willst, wirst du vor Frust Löcher in die Pads boxen oder das Set direkt auf den Müll schmeißen. Dafür sind dann 100-200€ doch ne gute Stange Geld. Zudem sollte dir klar sein, dass du das Gros der möglichen Spieltechniken auf nem billigen EDrumset nicht abbilden kannst: Stroke Rolls (Wirbel), Choking (Abdämpfen der Toms und Becken), Rimshots (besondere Art v.a. die Snare anzuspielen)...um nur mal die Bekanntesten zu nennen.
Das Schlimmste wird jedoch folgendes sein: Wenn du dich dann - entsprechend deines Plans - an ein A-Set setzt und mit deiner Band proben willst, wirst du dein blaues Wunder erleben! Alles klingt unausgewogen, eiert und der komplette Groove fehlt. Dann kannst du sozusagen am A-Set noch mal ganz von vorne anfangen zu lernen.
Tu dir selbst einen Gefallen und spar lieber noch Geld zusammen, finanzier ein Set bei nem Musikhaus oder leih dir ein Set von ner Musikschule.
Den Vorschlag mit Übungspad halte ich für völligen Quark, denn damit lernt man nicht Trommeln...neben der Hand Koordination sollte man ja auch die Beine unabhängig voneinander bewegen können, man muss nen Rhythmusgefühl entwickeln und sich Gedanken über Grooves machen.
Pads sind
unterstützend zum Drumset sicher nicht verkehrt (hatte ich selber auch jahrelang), aber der OP möchte insgesamt trommeln lernen und keine Handsätze vom Scottish Military Tattoo auf ner Gummimatte. Wie soll man so Spaß am Instrument entwickeln?
Wenn du nen wirklich klasse Buch zum Lernen haben willst, mit dem du alle Grundlagen vermittelt bekommst:
http://www.amazon.de/Drums-Easy-Bd-1-Tom-Hapke/dp/3936026394
Das und den Folgeband kann ich dir sehr empfehlen. Wenn du die beiden durchgearbeitet hast, hast du ne sehr solide Trommlerausbildung und solltest für das Spielen in Bands gewappnet sein. Keine Angst vor den Büchern, darin ist alles sehr gut erklärt und klasse aufeinander aufgebaut. Es beginnt ganz langsam mit Notenwerten, welche Note für welche Tom / welches Becken steht, wie man richtig zählt, ganz einfache "Bumm-Tschack-Rhythmen" mit ganz simplen breaks....und es hört auf bei komplexen Fusion/Jazz/Latin Stücken mit unregelmäßigen Rhythmen und Betonungen.
Handsätze werden erklärt, Technikübungen werden erklärt und vorgeschlagen, es werden verschiedenste Musikstile angesprochen und es gibt die Bücher auch mit Begleit-CD oder auf DVD.