Großer Amp und PA. Warum ?

  • Ersteller el murdoque
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Hab schon verschiedene Sachen durchprobieren können, alles auf sehr! gemäßigtem dB-Niveau:
30W-Combo bei 100 Zuhörern, 200 Transistorwatt auf 1x12-Box (momentaner Standard), 300W-Transe auf 2x15-Schrank bei 500 Leuten. Immer an der PA, immer mit unterschiedlichem Ergebnis.
Nur beim Combo gabs noch nie Gemecker vom Toni, dass ich zu laut wär. Die 2x15 gibt schön wohliges Gefühl im Bauch, aber auf 1m Entfernung kriegst Du den Sound der Box nicht wirklich mit, das geht m.E. nur auf großer Bühne.
Die 1x12er ist für mich der beste Zwischenweg: leicht, handlich, mein Sound direkt aufs Ohr, bei Bedarf leise genug, um den Toni nicht zu ärgern, oder auch laut genug, um gegen den Übermut des Drummers anzukommen.
Dicke Hose brauch ich nicht. Was mir aber wichtig ist: So, wie der Bass bei mir klingt, soll er auch auf der PA klingen. Hab schon Tonmänner gehabt, die ne separate DI-Box zwischen Bass und Amp gehangen und den Bass abolut unverfälscht auf die PA gezogen haben. War erstaunt, wie gut mancher Bass von Haus aus klingt... (Fazit für mich daraus war: meine Box soll so neutral wie möglich sein)
 
Hab letztens eine Band gehört die nur Gesang und Keyboard über die PA laufen hatte. Drums komplett akustisch, Bass und Gitarre mit ihren eigenen Amps das Publikum beschallt. Der Club fasste nur 200 Personen, aber das war der beste Bandsound den ich seit langem gehört habe. Speziell die E-Gitarre klang fantastisch, da merkt man erstmal wie viel bei der Mikro Abnahme doch verloren geht. Beim Soundcheck haben die sich Lautstärkemässig einfach auf den Drummer eingestellt mit allen Instrumenten und das hat super hingehauen, auch an verschiedenen Stellen im Raum. Es war tendentiell etwas zu laut aber wirklich sehr gut.

Selbst als Semi-Profis spielen wir in kleineren Locations immer noch so. Der Sound, der so erreicht wird, schlägt den Sound, den wir mit Klein-PA haben, um Längen! Allerdings habe ich mir im Laufe der Zeit für jede Location das passende Besteck angeschafft.

-Promethean 5110 für kleine Gigs in Bars oder Kneipen, so 50 + Gäste, Jazz und Kontrabass,
-100 bis 200+ zahlende Gäste gibts entweder (tendenziell öfter) ne 212'' oder (weniger oft) 410'' mit Amp der 500 W @ 4 Ohm - Klasse,
-Fullstack mit 810'' und düüüüückem Amp (GenzBenz GBE 1200) für große Bühnen, Open Air und Zelte.

Dann stehen uns zwei Klein-PA zur Verfügung. Die Kleinste für eben die Bars, wobei auch schon mal die Drums mit abgenommen werden (Bassdrum, Overhead). Hier wird die Gesamt-Lautstärke nach dem Schlagzeug angeglichen, ist bei der Erfahrung, die wir mit diesem System haben, keine grosse Sache, dauert keine 20 Minuten. Je nach Genre nehm ich da auch schon mal eine 810'' mit.

Die grosse mit Subwoofer für Venues bis zu 200 - 300 Zahlende, hier wird der Promethean, Peavey TMax oder der LM II (wenns nichts wiegen darf...) + 212'' (oder 410'')per DI-Box (REDDI) und Mikrophon mit abgenommen, Schlagzeug und Gitten gehen voll drüber.

Geliehene / gemietete PA für grosse Hallen ab 500 Zahlende und Open Air, GBE 1200 oder Ampeg SVP Pro + Poweramp mit 1 bis 2 Stck Tecamp L 810, 2.400 W @ 4 Ohm. Abnahme per DI-Aushang und Mikrophon. Beim SVP Pro + Poweramp benutze ich eine Röhren - DI-Box, da ich sie schon lange habe, eine REDDI. Es gibt nichts besseres.

Die ersten beiden Variationen kommen bei einer Hard-Rock Cover-Band zum Tragen, wobei die letzten beiden Möglichkeiten das tägliche Brot bei zwei Heavy Metal-Bands darstellen, die seit diesem Sommer den "(Semi-)Professional" - Status in Anspruch nehmen.

Ich bin seit 38 Jahren als Bassist unterwegs, und feiere nächstes Jahr mein 35. Bühnenjubiläum. Von Anfang an wurde mit DI-Box gearbeitet, aber meisst wurde auch noch ein Micro vor die Membran gestellt, ich bin es also so gewohnt. Allerdings habe ich es auch ohne Micro versucht, und ich war nicht zufrieden. Meine Bands sind laut auf der Bühne, aber nicht zu laut. Man hört sich - gegenseitig. Auch der Promethean, schräg gestellt, hat mir schon gereicht, die 212'' ist immer genug - wenn man sie hoch stellt.

Es gibt unglaubliche Soundunterschiede zwischen 810''- und den adäquaten 410''-Boxen desselben Herstellers. Darum habe ich mich für 1 x Tecamp L 810'' entscheiden - und nicht für 2 x Tecamp L 410''. Die eine 410'' hatte mir zu wenig Druck in den für mich wichtigen tieferen Mitten, und zwei Stück hatten mir zu viel Druck in den tiefen Bässen, sie wirkten schnell schwammig. Die 810'' hatte den ausgewogendsten Sound von allen getesteten Systemen, ob 2 x 212'', 2 x 410'',einzelnen Boxen in 212'' oder 410'', Bad Cab oder 612''. Alle vom selben Hersteller.

Ich erlebe, dass Semiprofis im Tanzmusikbereich gerne teures Equipment, das so klein und leicht wie möglich sein muß, benutzen, da ich im Laufe der letzten Jahre auch bei solchen Bands ausgeholfen habe. Dort wird es gerne gesehen, wenn ich mit dem REDDI und nem Kabel sowie meinen eigenen In-Ear-Höhrern auftauche. Dort wird aber auch gerne ein elektronisches Drumset benutzt, Gitarren über Axe-Effects I oder II, oder sonst ein Prozessoramp mit einer Boxenemulation. Diese Bands werden meisst auch sehr straff geführt, die Kosten spielen wohl die grössere Rolle als der Sound. Zeit ist Geld, also hat jeder höchstens einenkleinenCombo der das oben beschriebene Equipment. Das elektronische Drumset ist der Grund, warum ich das seit Frühjahr 2013 nicht mehr mache. Und die Tatsache, dass die beiden Heavy Metal Bands und das Soul-Projekt so viel Zeit beanspruchen.

Meine derzeitige Geldquelle Nr. 1, der Jazz und Soul, braucht wieder Amp und Box. Dort hilft mir auch der Lehle Basswitch in allen Lebenslagen, wenn man z.B. Kontrabass oder Akustikbass und EBass gemeinsam über einen Amp benutzt. Auch dort je nach Grösse der Venue Ibanez Promethean 5110 oder 500-Watt - Amp mit 212'' oder 410''-Box.

Jede der Bands hat ihren eigenen Tech, ich red denen nicht 'rein, was die Auswahl des Mikrophones angeht. Jede Bassanlage, mit der ich spiele, wird mit zwei Kanälen, einmal DI, einmal Mic, abgenommen. So bekommt man den Sound der Amp/Boxen - Kombination, den Attack und die Dynamik der Speaker, und kann per DI einen ganz trockenen Sound mit einmischen.

Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten, Bass "richtig" abzunehmen, wie es Techs gibt. Verschiedene Bands / Techs haben verschiedene Soundvorstellungen, unterschiedliches Equipment, werden anders beraten. Ich denke, dass es keine "richtige" Art und Weise der Bass-Abnahme gibt, sondern viele unterschiedliche. So lange der Sound, den das Publikum abbekommt, gut drückt, ohne schwammig zu werden, den Bass gut abbildet und den Leuten Spaß macht, ist es die richtige Art der Abnahme. Für die Bühne gilt das Selbe.

Wisst Ihr eigentlich, dass Stanley Clarke seinen Kontrabass mit einem Ampeg SVT 2 Pro und einer Ampeg 410''-Box verstärkt? Für den E-Bass hat er einen SVT 4 Pro und je nach Laune eine oder mehrere Ampeg 810 - Boxen.:D

Eines noch: Meine Tecamp L 810'' wiegt ganze 39 KG. Meine "Eisenamps" haben alle mindestens 20 KG. Das 1200-Watt Fullstack GenzBenz GBE 1200 mit der Tecamp L 810'' wiegt alles in Allem keine ganzen 60 KG.

Basshorn: Genau so wird mit dem REDDI der Bass abgenommen. Eigentlich ist das die "normale" Art, den Bass per DI abzunehmen. Wenn der DI-Ausgang Deines Amp auf "Pre EQ" eingestellt ist, sollte der selbe Effekt erreicht werden, der Sound kommt direkt, ohne jede Soundformung, von Deinem Bass. Wenn Du auf "Post EQ" gestellt hast, wird der Sound, den Du mit dem EQ eingestellt hast, übertragen. Das soll eigentlich vermieden werden, denn da muss der Toni den am Amp eingeregelten Sound sehr verbiegen, wenn er noch was ändern will.

Ciao

Uwe
 
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Zitat von Kong
Von Anfang an wurde mit DI-Box gearbeitet, aber meisst wurde auch noch ein Micro vor die Membran gestellt, ich bin es also so gewohnt. Allerdings habe ich es auch ohne Micro versucht, und ich war nicht zufrieden. Meine Bands sind laut auf der Bühne, aber nicht zu laut. Man hört sich - gegenseitig.

Seit ich Traynor 200/2- Jünger bin steh ich auf die Abnahme per D- 112 (Fingerkuppenlänge vom Speaker)+ Post- EQ- DI (Mini Mixer) über meine, momentan zugegebene recht günstige Lösung mit der Ashdown 212 T (ähnlich der VS 212, nur ohne HT)
 
So siehts mal aus. Wenn ich mir vorstelle, die Bassline unserer Reggae-Nummer oder auch die anderen - für Punk recht Basslastigen - Stücke nur über so kleine Monitore oder über In-Ear zu hören....*schauder* :igitt:
Das ist ja wie ein iPhone oder iPod mit den Original-Kopfhörern. Das geht gar nicht!
iPod SCHEIß neumodischer kram:D

- - - Aktualisiert - - -

oder das vorn was ´rauskommt, das passt? :gruebel:
ich glaube, dass ist die crux. die kombination unfähiger "bassist + unfähiger toni" kommt im amateurbereich nach dem motto "jeder fängt ja mal an" sicherlich vor.
zumindest halbwegs fähige bassisten werden nicht mehr von unfähigen tonis abgemischt :D;)
schön wäre es
 

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