Griffbrettöl für Rosewood- und Ebony-Griffbretter

Bin auch gespannt, hoffe auf Dein Feedback
 
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Bin auch gespannt, hoffe auf Dein Feedback
Ich habe sowohl meine Fender AO 60 Strat als auch meinen Vintage Icon V4 Bass, beide Rosewood, mit dem Leinölfirnis behandelt und bin zufrieden :). Es wirkt tatsächlich etwas ergiebiger. Die Griffbretter sind auch etwas dunkler geblieben als beim Lemon Oil.

Ich habe die Griffbretter grundlegend gereinigt, dann das Leinölfirnis für 20 Minuten einwirken lassen und mit einem Lappen trocken gewischt. Die Anwendung sollte so passen, oder?

Einzig der Geruch ist etwas unangenehm. Allerdings ist da nach ein paar Stunden auch nicht mehr so viel von übrig :).
 
Auch auf die Gefahr hin hier der Ketzerei angeklagt zu werden.. Leinölfirnis kommt mir nicht aufs Griffbrett..

Zum Einen können einige Produkte Schwermetalle enthalten.. (OK, für Heavy Metal Gitarren).. Da sollte man dann schon darauf achten dass die Produkte zertifiziert unbedenklich sind.. Zum Anderen werden LF sogenannte Sikkative zugefügt um (vermeintlich) den Trocknungsprozess zu beschleunigen.. Das Öl trocknet aber nicht schneller, sondern härtet schneller aus.. Zudem besteht bei Leinölfirnisch getränkten Lappen, Tüchern immer die Gefahr der Selbstentzündung (sollte zumindest mal erwähnt werden)..

Sicherlich schadet es dem Griffbrett nicht es mit LF zu behandeln.. Ich kann hier auch nur für mich reden.. Auf Empfehlung eines US Kollegen nutze ich seit über 30 Jahren reines Walnussöl.. Es pflegt, reinigt, verharzt nicht und wird auch nicht ranzig.. Darüber hinaus ist es (in kleinen Gebinden) in jedem Supermarkt zu bekommen..
 
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Zudem besteht bei Leinölfirnisch getränkten Lappen, Tüchern immer die Gefahr der Selbstentzündung (sollte zumindest mal erwähnt werden)..

Sehr gut! :great:

Darauf hatte ich auch schon mal hingewiesen, weil mir ebenso aufgefallen ist, dass dieser Sicherheitshinweis bei den Leinölfirnis-Empfehlungen idR nicht gegeben wird > Klick <
 
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Darauf hatte ich auch schon mal hingewiesen
Es steht ja auch in den Hinweisen auf dem Produkt, oder auf der Seite des Herstellers.. Aber wer liest das schon immer.. Foren leben ja davon, dass eben Tipps gegeben und Erfahrungen geteilt werden.. Nur ist eben nicht "Alles Gold was glänzt" und es nicht schaden kann u. U. auch auf negative Aspekte und Gefahren hinzuweisen - ohne großartig zu belehren..
 
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Aber wer liest das schon immer..

Dass so ein in Leinölfirnis getränktes Tuch in Flammen aufgehen könnte, ist auch weniger offensichtlich als z.B. die Folie bei der Fertigpizza, die man laut Hinweis auf der Schachtel doch besser entfernen soll, bevor man die Pizza in den Ofen schiebt, weil es sonst komisch schmecken könnte... :D
 
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Auch auf die Gefahr hin hier der Ketzerei angeklagt zu werden.. Leinölfirnis kommt mir nicht aufs Griffbrett..
Da bin ich voll bei Dir.
Auf Empfehlung eines US Kollegen nutze ich seit über 30 Jahren reines Walnussöl... und wird auch nicht ranzig.
Ist Wallnussöl nicht am Ende auch ein nativer Fettsäureester, wie Palmöl, Olivenöl, …?
Die werden/können alle oxidativ bzw. enzymatisch gespalten werden und am Ende entstehen da auch die „wohlriechende“ Butter- und Propionsäure = „ranzig“.

Deshalb ist das hier so oft gescholtene „Dunlop Lemon Oil“ IMO schon ganz ok, wobei ich Balitstol bevorzuge. Beides besteht bekannter Maßen aus Weißöl, das gesundheitlich völlig unbedenklich ist; da das einfache lankettige Alkane sind, die nicht verstoffwechseln werden können. Es ist inert gegen Luftsauerstoff (wenn man es nicht gerade anzündet…) und verflüchtigt sich auch wieder (bzw. bleibt eben nicht dauerhaft in den Poren = reversible Aktion).

Leinölfirnis, hat IMO seine Berechtigung, wenn ich eine Holzoberfläche beschichten möchte. Also wenn es um die Erstbehandlung von unbehandeltem Holz geht, oder wenn die Oberfläche erneuert werden soll.
Zu regelmäßigen Pflege, z.B. nach den Saitenwechseln, würde ich da nicht jedes mal wieder “drüberlackieren“ . Am Ende ist das aber auch nur sehr wenig, was da drauf kommt… (immerhin verharzt = vernetzt/polymerisiert Leinölfirnis und kann dann nicht mehr ranzig werden).

Olivenöl zur Griffbrettpflege wird dann IMO schon wirklich ekelig. Ich möchte „Schmodder“ vom Griffbrett entfernen und nicht draufschmieren. :govampire:
 
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am Ende entstehen da auch die „wohlriechende“ Butter- und Propionsäure = „ranzig“.
theoretisch wohl schon - in der Praxis ist mir das noch nicht aufgefallen.. In Kombination mit Bienenwachs und Orangenschalenöl (als Terpentin Ersatz) nutze ich es auch für unbehandelte Bodys und Hälse (auch die selber gebauten), Möbel usw..
Leinölfirnis, hat IMO seine Berechtigung, wenn ich eine Holzoberfläche beschichten möchte. Also wenn es um die Erstbehandlung von unbehandeltem Holz geht, oder wenn die Oberfläche erneuert werden soll.
Genau dafür verwende ich auch Leinölfirnis..
 
Sicher gibt es bei den unterschiedlichen Mittelchen immer ein pro und contra.
Am Ende des Tages kann man sich aber auch einfach mal fragen, welches Mittel denn bereits ein Griffbrett wirklich nachweislich und nachhaltig geschädigt hat.

Als ich jung war und das ist schon ein ganzes Weilchen her, da habe ich das benutzt, was der Haushalt meiner Eltern so hergab. Weil es halt "funktioniert hat", da war es dann bei mir auch viele Jahre lang erstmal Polyboy für alle Oberflächen. ;-) Ein recht renomierter Gitarren-Guru aus Frankfurt hatte das übrigens früher auch immer verwendet, wie er mir mal mit einem Augenzwinkern erzählte. Verkauft hat er aber auch die üblichen Mittelchen. ;-)

Heute habe ich für mich persönlich auch das Mittel meiner Wahl gefunden, aber früher auch schon alle möglichen Griffbrett Pflegemittel für meine unterschiedlichsten Gitarren benutzt. Darunter durchaus auch einige schon recht hochpreisige akustische Gitarren. Hat es irgendeinem Griffbrett in den letzten (ca.) 45 Jahren geschadet? Nein, hat es nicht. Hätte ich wirklich ein Problem damit Lemon-Oil auf eine Gitarre für 7.000,00 oder 8.000,00 € zu schmieren? Nein, hätte ich auch nicht.

Weiß der Geier, was wahrscheinlich schon alles auf den Griffbrettern vieler Gitarren war, die ich gebraucht gekauft hatte. Wobei auch da noch kein Griffbritt einen ranzigen, oder gar übel riechenden Film auf der Oberfläche hatte. ;-)

Wenn ich in jungen Jahren eine Gitarre vermurkst hatte, dann hat er das ganz banale andere Gründe. So zum Beispiel die typische Teenager-Gartenparty, bei der die Gitarren nach einem gewissen Alkoholkonsum irgendwann über Nacht im nassen Gras gelegen hat.

Ich selbst verwende heute gelegentlich auch ein selbstgemischtes Leinölfirnis. Das ist preiswert, ergiebig und funktioniert ganz gut. Da fand ich den Tip von unserem @Bassturmator übrigens auch sehr nett.

Aber ich bin da nach wie vor sehr unaufgeregt, wenn es um andere Mittel geht.

Über die ganzen Jahre hatte ich sicherlich schon weit mehr als 100 eigene Gitarren und ich hatte noch nie irgendein Problem mit irgendeinem Griffbrett.
Polyboy, Lemon-Oil, Leinölfirnis, sicher kann man da beliebig lange fachsimpeln. ;-)

Natürlich gibt es auch bei mir Grenzen. Kennt ihr diese kleinen Gläser mit " diesem rot gefärbten Lachsersatz"?
Bei diesem Öl wäre ich dann wohl auch raus! :D
 
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Bei diesem Öl wäre ich dann wohl auch raus! :D
... das würde aber die Farbe von z. b. Palisander schön betonen ... :mmmh:
... ansonsten schrieb ich ja schon, dass die meisten Öle und Co. den Griffbrettern nicht schaden..
 
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Von 1972 (da hab ich angefangen, zu versuchen Gitarre zu spielen) bis etwa 2012 (da habe ich hier im Musikerboard angefangen) wusste ich nicht, dass man das Griffbrett einer Gitarre ölen "MUSS". In dieser Zeit ist bei mir nie eine Gitarre wegen einem defekten Griffbrett kaputt gegangen. Auf Grund meines Holzbastelhobbies verwende ich nun, das was ich da habe, und das ist einmal eine Leinölmischung oder Poliboy Möbelöl hell. Aber das müsste auch nicht sein. Mir reicht da auch ab und zu, beim Saitenwechsel mit einem feuchten Lappen über das Griffbrett zu wischen. Und vermeidet Glaubenskriege...
 
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Ich habe mir nochmal das Bild des Griffbrettes angesehen, dass ich vor ein paar Tagen geposted habe, das ist ein krasser Unterschied.

Klar konnte ich die Lichtverhältnisse nicht direkt treffen, aber auch in real ist der Unterschied enorm. Das Griffbrett fühlt sich zudem besser an. Aber es ist nicht feucht oder so etwas, nur etwas... schmeichelnder vielleicht?
Ich hoffe, dass ich es richtig gehandhabt habe, aber ich hab es mit einem Lappen komplett trocken gewischt und dann in Fensternähe aufgestellt wegen des Geruches.

Es fühlt sich jedenfalls super an!
 

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...Am Ende des Tages kann man sich aber auch einfach mal fragen, welches Mittel denn bereits ein Griffbrett wirklich nachweislich und nachhaltig geschädigt hat.

Ich danke herzlich für diese Frage, die endlich mal in diese Richtung gestellt wurde. :great:

Bitte mich nicht falsch verstehen: ich will hier schon dreimal nicht die Wiederholung der Diskussion hinsichtlich Pro oder Contra eines bestimmten, nach Zitrone riechenden Öles / und oder bestimmter Inhaltsstoffe von Ölen und deren Eignung oder Verwerflichkeit etc.

Aber die Frage brennt mir schon etwas auf den Zähnen: Seit Jahren verwende ich zum Beispiel genau dieses eine "verruchte" Öl. Ich kriege zwar beim Lesen vieler Beiträge hier diesbezüglich ein immer schlechteres Gewissen - aber über die Jahre hat dieses spezielle Öl zum Beispiel den Griffbrettern meiner Gitarren noch nie geschadet. Sehr trockene Griffbretter saugten sich voll, wurden ansehnlich und gut, Griffbretter mit gutem, ölhaltigen oder sehr feinporigem Holz bedurften kaum bis gar keiner Pflege mit Öl. JA, es rubbelt manchmal - je nach Holzqualität - anfangs beim Bendig mit Lemonoil, aber das ist sehr schnell dann auch wieder verschwunden.

Also: Welches der Öle schädigt welche Griffbretter nachweislich auf Dauer mit welchen Schadensbildern? :gruebel:
 
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Geht es hier wirklich um holz-schädigende Öle?

Du schreibst doch selber, dass nach ein paarTagen die Wirkung nachgelassen hat. Geht es also nicht eher um längerfristige Wirkung auf das Holz und gesundheitsverträglichkeit für den Gitarristen?

Wenn ich Holz verarbeite und nicht lackiere, schaue ich lieber nach natürlichen Mittel und nicht nach welche die als Nebenprodukt der Erdölindustrie abfallen aber jeder wie er mag.
 
Grund: Üü
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Ja, die bekannte Diskussion, aus der ich mich auch normal raushalte ;)

Habe nur positiven Erfahrungen gemacht wie @Stratspieler

Ich streiche das Lemonoil direkt mit der Flasche auf das Holz, und sobald ich am 22/24 Bund angekommen bin, nehme ich ein Tuch und wische alles nacheinander ab.

Einwirkungszeit ist somit vielleicht 3 Minuten - Und so wie es scheint geht das ganz gut so, wie man an den Bildern sehen kann.

1993er Paula, 89er Jackson, 91er Jackson - 30 Jahre Pronto / Lemon Oil
Griffbrett in TOP ZUSTAND bei allen 3.


LesPaulNeck.jpg


IMG_20200711_101407.jpg


IMG_20200611_124132.jpg
 
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Okay, wenn wir jetzt alle schon dabei sind: Ich bin ein bekennender Dunlop Lemon Oil Nutzer. Ich habe nie etwas anderes gekannt. mittlerweile bin ich seit den 1980ern bei meinem 2. (zweiten!) Fläschchen angelangt und habe nur gute Erfahrungen damit gemacht. Allerdings: Ich gehöre auch nicht zu den Powerusern, die meinen, ihre Griffbretter alle paar Monate in Öl tränken zu müssen (kein Holz braucht das). Auf der Dunlop-Flasche steht " a little goes a long way" und das tut es. Es ist auch kein Ersatz für zu trockene Raumluft. Genau, wie von @OliverT geschildert, wende ich es auch an.

Beispiel (ich glaub, zuletzt vor drei oder vier Jahren zuletzt geölt):
IMG_8187.jpeg
 
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Beispiel (ich glaub, zuletzt vor drei oder vier Jahren zuletzt geölt):
Ich mache das in der Tat bei jedem Saitenwechsel.

Dies ist jedoch sehr unterschiedlich. Bei manchen Gitarren 3-4 x pro Jahr, bei manchen 1 x pro Jahr, je nachdem wie der Einsatz der Gitarre ist.

Bei den Proberaum und Livegitarren ist natürlich ein anderer Schmotter auf dem Griffbrett, als bei den anderen ;)

Aber die 3 oben, haben alle 1-2 Monate das Öl bekommen ;)
 
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