GL wechseln oder zu früh?

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Citrus
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Ich nehme seit letztem April GU. Meine Gesangslehrerin habe ich damals ausgesucht, weil mir ihre Stimme und ihr Repertoire gefallen haben und ich hab sofort gedacht "Das möchte ich auch lernen". Inzwischen bin ich etwas unsicher. Die Stunden machen Spass, dürften aber noch etwas technischer sein. Ich gebe aber zu, mit dem zu Hause üben nicht so fleissig gewesen zu sein in letzter Zeit, und das ist wohl auch ausschlaggebend für den Fortschritt, oder wie seht ihr das? Hatte viel beruflich zu tun und war mit den Chorproben schon total ausgelastet, da blieb keine Zeit für meine privaten GU-Übungen.

Ich weiss nun nicht, ob ich noch andere Lehrer-/innen der Schule ansehen soll. Grund ist, dass ich denke, dass es vielleicht einfacher wäre, wenn ich eine GL mit ähnlicher Stimme hätte. Ich habe nicht das Volumen und das Timbre meiner GL und daher tönt es halt automatisch total anders, wenn ich ihr nachsinge. Schon klar, dass ich nicht singen kann wie sie, aber das ist manchmal auch etwas deprimierend und unsere Klangfarben sind einfach total unterschiedlich, vielleicht hätte ich auch aus dem technischen Aspekt weniger Schwierigkeiten, wenn ich besser raushören würde, wie es bei mir klingen soll, wenn ich den Instruktionen folge? Sie hat eine richtige Soulröhre, ich eher eine höhere/klare Stimme mit wenig Timbre.

Danke für eure Tipps!

LG
 
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Grund ist, dass ich denke, dass es vielleicht einfacher wäre, wenn ich eine GL mit ähnlicher Stimme hätte. Ich habe nicht das Volumen und das Timbre meiner GL und daher tönt es halt automatisch total anders, wenn ich ihr nachsinge.


Das wird dir bei anderen GL genauso gehen.

Wie du ja selbst sagt: Da Du ja praktisch noch Anfängerin bist und auch noch unregelmäßig übst, kannst du dich nicht mit der GL, die seit Jahren singt, vergleichen...

... und auch noch gar nicht wissen, in welche Richtung sich deine Stimme entwickeln wird.
 
Jein. Die Klangfarbe wird sich ja nicht grundlegend ändern und ich werde nie diesen Soul in meine Stimme bringen. Von dem her werde ich immer total anders klingen und darum habe ich mich gefragt, ob mir eine GL mit einer hellen Stimme mehr zeigen könnte, wie man DAMIT spielt. Ich bringe halt eine bestimmte Veranlagung mit. Abtönen zum Beispiel schaffe ich halt auch nur bis zu einem gewissen Grad...
 
Viel wichtiger als ihre Stimmfarbe ist, dass du gut mit dir klar kommst und die chemie stimmt und du ihr grundsätzlich vertraust. Viele lassen sich sogar bei einem GL anderen Geschlechts unterrichten und habens trotzdem gelernt.

Ich weiß nicht, wie groß die Auswahl an guten Lehrern bei euch ist. Aber wenn du jetzt innerhalb derselben Schule wechselst und hinterher merkst, dass du mit der neuen GL nicht klar kommst, obwohl sich eure Stimmen ähneln, dann könnte man dir das eventuell nachtragen. Das Vertrauensverhältnis wäre angeschlagen.

Daher: denk noch mal genau drüber nach. Wenn außer der Stimmfarbe nichts auszusetzen ist, würde ich es nicht riskieren. Ich denke nicht, dass deine GL dich zwingt, ihr Timbre zu kopieren.
 
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Wir kommen gut klar und ich vertraue ihr auch. Würde mir einzig etwas mehr Struktur und Theorie wünschen, vielleicht muss ich sie drauf ansprechen, meine GL ist noch sehr jung, Anfang 20. Wir haben an der Schule auch einen männlichen GL, von dem ich viel halte und auch denke, dass man als Frau gut bei ihm lernt.

Wegen dem Vertrauensverhältnis: Einerseits hast du recht, das habe ich so auch überlegt. Andererseits ist das auch eine "Geschäftsbeziehung", ich zahle ja relativ viel dafür. Mein Fehler war vielleicht, dass ich mir keine Zeit genommen habe, verschiedene GL zu testen. Ich fand und finde meine GL toll, aber vergleichen hätte sich trotzdem lohnen können, um zu wissen, was für verschiedene Unterrichtsstile etc. es gibt.
 
Ich fand und finde meine GL toll, aber vergleichen hätte sich trotzdem lohnen können, um zu wissen, was für verschiedene Unterrichtsstile etc. es gibt.

Und wenn du ihr einfach genau das sagst ? Ich wüßte nicht, weshalb eine vernünftige Gesangslehrerin das übelnehmen sollte. Es sei denn, sie ist noch sehr unsicher, weil sie ganz am Anfang ihres Berufslebens steht. Dann kann man so etwas schon persönlich nehmen.

Heute hat eine meiner Schülerinnen mir gesagt, daß sie in den Ferien bei einer anderen Lehrerin war, aus Neugier und weil die einen völlig anderen Ansatz lehrt. Sie hat zwar beschlossen, daß sie weiter bei mir bleiben will, aber ich hätte ihr auch das Gegenteil nicht übelgenommen. Meine Schülerinnen sind doch nicht mit mir verheiratet! (Selbst wenn sie das wären, würde ich ihnen einen Seitensprung großzügig verzeihen ;) ).
 
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vielleicht muss ich sie drauf ansprechen,

Eben. Kein Lehrer kann es dir recht machen, wenn du den Mund nicht aufmachst.

Andererseits ist das auch eine "Geschäftsbeziehung", ich zahle ja relativ viel dafür.

In der Theorie ja. Aber glaub mal nicht, dass Geschäftsbeziehung frei von jeglicher Emotion sind. Wenn mir ein langjähriger Kunde abtrünnig wird, weil er irgendwo was billiger kriegt, dann bin ich manchmal ebenfalls enttäuscht. Und bei einer eventuellen Rückkehr fallen frühere "Freundschaftsdienste" weg.

Kommt immer auf den Einzelfall an.

Mein Fehler war vielleicht, dass ich mir keine Zeit genommen habe, verschiedene GL zu testen. Ich fand und finde meine GL toll, aber vergleichen hätte sich trotzdem lohnen können, um zu wissen, was für verschiedene Unterrichtsstile etc. es gibt.


Aber mal was Grundsätzliches:

Ein Lehrer gibt dir nur Werkzeuge in der Hand , aber - wie es Shana so schön mal beschrieben hat - am Bau des Instrumentes "Deine Stimme" bist Du zu einem großen Teil selbst beteiligt.

Wenn du meinst, dass deine Fortschritte nicht ausreichend sind: Üb einfach fleißiger und übernimm Mitverantwortung für dich selbst.

Ein Lehrer ist immer auch bißchen Glücksache, die du (noch) nicht kontrollieren kannst. Auch nicht, wenn Du noch zwanzig andere GL ausprobierst.
 
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Zuerst: alles Folgende bezieht sich auf meine Erfahrungen mit der rein klassischen Ausbildung, wieviel davon auch für andere Gesangsstile gilt weiss ich nicht.

Meine Gesangslehrerin habe ich damals ausgesucht, weil mir ihre Stimme und ihr Repertoire gefallen haben

Den GL anhand dieser Kriterien auszuwählen kann gut gehen oder vollkommen in die Hosen :( Weil: wenn jemand gut singt, heisst es leider noch lange nicht, dass diese Person ihr Können auch an andere vermitteln kann!
Und das "so möchte ich auch singen" ist, wie du ja jetzt auch gemerkt hast, eh problematisch, weil die Stimme des GL ev. ganz anders veranlagt ist.

Mein Tip zur Lehrerwahl: Veranstaltungen der Gesangsklasse des GL besuchen, wenn die Mehrheit der Schüler gut singt und viele individuelle Stimmen auszumachen sind, ist das schon mal ein erster Pluspunkt für den GL.

Die Stunden machen Spass, dürften aber noch etwas technischer sein.

Da würde ich mal mit der GL sprechen und dies als Wunsch anbringen.

Ich gebe aber zu, mit dem zu Hause üben nicht so fleissig gewesen zu sein in letzter Zeit, und das ist wohl auch ausschlaggebend für den Fortschritt, oder wie seht ihr das?

Im Klassikbereich unbedingt: ohne zuhause üben geht gar nichts. Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Habe früher auch kaum geübt und bin nach ersten Fortschritten hoffnungslos stecken geblieben. Seit ich zuhause intensiv und regelmässig arbeite, merke ich erst wie viel das bringt! Aber bei Pop/Rock muss das, wie ich hier im Forum gelernt habe ;), ja nicht unbedingt auch so sein.
Wichtig finde ich aber: immer mit Spass üben! Nie stur, nie mit Zwang ("wenn ich heute nicht übe, muss ich ein schlechtes Gewissen haben"), nicht nach einem starren Zeitplan ("ich übe immer von 19.00-20.00"), nicht mit ungesundem Ehrgeiz ("ich muss, ich muss, ich muss"). Ich habe mittlerweile gelernt, auf den Körper zu hören, ob der in "Singbereitschaft" ist oder nicht. Und immer wenn es mich richtiggehend zum Singen hinzieht, läuft es am besten.

Grund ist, dass ich denke, dass es vielleicht einfacher wäre, wenn ich eine GL mit ähnlicher Stimme hätte.

Ein GL mit ganz anderer Stimme kann aber auch eine grosse Chance sein! Er kann unter Umständen Facetten in deiner Stimme wecken, wie es ein fachgleicher GL nie könnte! Natürlich alles immer nur im Rahmen von dem, was deine Stimme mit der Zeit von selbst hergibt. Die Stimme vollkommen verändern zu wollen, wäre gefährlich und schädlich. Aber sonst:
Meine GL ist lyrischer bis dramatischer Sopran, hat demzufolge von Natur aus schon viel mehr Stimme als ich. Seit ich bei ihr bin, hat meine Stimme aber so viel an Volumen gewonnen wie ich es nie für möglich gehalten hätte. Und dies, denke ich, liegt nicht allein an meiner verbesserten Technik. Ich kenne mehrere Leute, die auch leichte Stimmen haben und deren, erfahrene, Lehrerinnen Koloratursoprane sind. Diese Bekannten von mir singen zT. zwar hübsch, aber nach meinem Geschmack etwas mickrig und ich kann mir schon vorstellen, dass das auch ein bisschen mit ihren GLs zusammenhängt.
 
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Wichtig finde ich aber: immer mit Spass üben! Nie stur, nie mit Zwang ("wenn ich heute nicht übe, muss ich ein schlechtes Gewissen haben"), nicht nach einem starren Zeitplan ("ich übe immer von 19.00-20.00"), nicht mit ungesundem Ehrgeiz ("ich muss, ich muss, ich muss"). Ich habe mittlerweile gelernt, auf den Körper zu hören, ob der in "Singbereitschaft" ist oder nicht. Und immer wenn es mich richtiggehend zum Singen hinzieht, läuft es am besten.

Naja... das klappt aber auch nur bedingt.
Es wäre schön, wenn man immer so loslegen könnte, wie man möchte.
Wenn ich aber morgens um 5 h aufstehe, um 6h das Haus verlasse, um dann abends nach einem 10 Stunden Tag wieder zuhause aufzuschlagen, MUSS ich mich ganz oft dazu zwingen noch zu üben. Wenn ich da rein auf mein Körpergefühl achten würde, würde ich die komplette Woche wahrscheinlich nicht wirklich üben.
Also übe ich z. b. dann schon in einem gewissen starren zeitlichen Rahmen (normalerweise übe ich nicht mehr nach 20 h den lieben Nachbarn zuliebe...). Ich muss allerdings auch dazu sagen, dass, wenn ich dann erst mal angefangen habe, im Normalfall die Lust und Leidenschaft ganz schnell da ist und er Arbeitsalltag von mir abfällt.

Ansonsten kann ich mich den anderen nur anschließen, rede mit deiner GL und erklär ihr, dass du gerne etwas mehr Technik im Unterricht machen würdest. Lass dir von ihr erklären, warum sie mit dir so arbeitet, wie sie es tut. Ich persönlich vertraue meinem GL sozusagen inzwischen "blind", mache die Übungen, die er von mir verlangt oft ohne zu hinterfragen (ich singe lange genug, dass ich normalerweise weiß, warum und wieso wir was machen), aber manchmal fragt er auch direkt nach, ob ich nun gerade weiß warum wir das gerade machen und erklärt es im Zweifelsfall auch ausführlich. Es kann aber auch mal vorkommen, dass von ihm der Spruch kommt: "ach, ich war nur neugierig, ob du das kannst...!" :weird: Das A und O ist die Kommunikation zwischen euch beiden. Ihr müsst nicht "best buddies" sein, aber wie schon gesagt wurde, sollte das für deine GL kein Problem sein, wenn doch, dann wäre allerdings vllt. doch zu überlegen zu jemand anderen zu wechseln. Den richtigen GL zu finden ist nicht leicht und manchmal vllt. auch Glückssache.

Ich persönlich hatte nur einen Lehrerwechsel (Schwein gehabt ;) ), den ich aber eigentlich zu dem Zeitpunkt nicht von mir aus angestrebt hatte. Mein damaliger GL (ich bin übrigens Sopran (Mezzo) und werde von einem Tenor unterrichtet.) verließ aus beruflichen Gründen die Stadt und ich musste sozusagen auf die Suche nach einem neuen GL gehen. Ich hatte auch schon jemanden im Auge und mit etwas Hartnäckigkeit wurde ich tatsächlich seine Schülerin und bin es bis heute.
Heute weiß ich, dass mir damals nichts besseres hätte passieren können.
 
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Danke für euer nettes Feedback. Ja das nächste Mal würde ich auf andere Dinge achten, bei der Lehrerwahl ;-)

Ich bleibe bis auf Weiteres bei ihr :) Ich glaube, ich muss einfach noch mehr ansprechen, was ICH möchte.

---------- Post hinzugefügt um 09:23:31 ---------- Letzter Beitrag war um 09:18:39 ----------

Tonja: "Mein Tip zur Lehrerwahl: Veranstaltungen der Gesangsklasse des GL besuchen, wenn die Mehrheit der Schüler gut singt und viele individuelle Stimmen auszumachen sind, ist das schon mal ein erster Pluspunkt für den GL."

Ein sehr guter Tipp! War kürzlich auf so einer Veranstaltung und die andere Schüler meiner Lehrerin fand ich sehr gut :)

---------- Post hinzugefügt um 11:53:46 ---------- Letzter Beitrag war um 09:23:31 ----------

Wie ist das bei euch: Man muss sich mind. 48 h vorher abmelden, wenn man eine Stunde nicht wahrnehmen kann. Bei Krankheit mit Arztzeugnis oder bei beruflichen Umständen mit Arbeitgeberzeugnis. Bei Urlaub neben dem offiziellen Schulurlaub ist kein Verschieben (Vor- oder Nachholen) möglich.

Ich finde das nicht in Ordnung, denn ich zahle alle Stunden des Semesters im Voraus und bei Erkältungen gehe ich nicht jedesmal zum Arzt (Kosten!) und weiss auch nicht immer 48h vorher, wenn ich krank werde (24h wäre noch viel, ich verstehe aber, dass die GL Zeit zur Umplanung haben möchten und könnte dies akzeptieren). Zudem möchte ich als Person ohne Kinder nicht zwangsweise im offiziellen Schulurlaub wegfahren, dann sind alle Familien unterwegs und es ist auch am teuersten, zudem muss ich das mit meinen Bürokollegen abstimmen. Ich verschiebe Stunden auch nur, wenn es wirklich nicht anders möglich ist, denn für mich ist das auch umständlich. Da die Stunden mit etwa 70 Euro nicht günstig sind, finde ich das relativ unflexibel und nicht kundenfreundlich? So kann ich fast sicher sein, in einem Semester mindestens eine Stunde umsonst zu zahlen, sei es wegen Krankheit oder wegen Urlaub.

Eigentlich ist es fast unmöglich mit diesen Regelungen, eine Stunde verschoben zu bekommen.
 
Ich finde das nicht in Ordnung.

Eigentlich ist es fast unmöglich mit diesen Regelungen, eine Stunde verschoben zu bekommen.

Stell dir einfach mal vor, du hast täglich 5 Schüler. Und jeden Tag - oder auch nur jeden zweiten, ruft vielleicht einer an, um mal seine Stunde zu verschieben.

Kannst du dir ungefähr vorstellen, wieviel Aufwand das ist? Letztendlich ist das eine Kausalitätskette. Wenn A absagt, muss B angerufen werden, ob sie vielleicht mit C tauschen könnte, damit B vielleicht den Platz bekommen könnte, an dem D sonst Unterricht hätte, die aber gerade krank ist, und A den Platz von B kriegen könnte, dann am Termin, wo D jetzt wäre, hat A leider Tischtennis.

Du würdest vor lauter Telefoniererei überhaupt nicht mehr zum Unterrichten kommen.

Daher ist es völlig Ordnung, die Absagefrist etwas weniger großzügig zu handhaben.

Bei mir wurde damals überhaupt keine Stunde verschoben. Absagen konnte ich, wann ich wollte - aber auf meine Kosten.

Meine GL war dann immer ganz froh, weil ich der letzte Schüler des Tages war.

Zudem möchte ich als Person ohne Kinder nicht zwangsweise im offiziellen Schulurlaub wegfahren,.

GL müssen aber auch den Ferien Miete zahlen. Wie andere Lehrer auf normalen Schulen auch. Und in den Ferien fallen nun mal auch in Musikschulen so viele Schüler aus, dass es sich nicht lohnt, in der Zeit zu unterrichten.
 
Zuletzt bearbeitet:
[/COLOR]Wie ist das bei euch: Man muss sich mind. 48 h vorher abmelden, wenn man eine Stunde nicht wahrnehmen kann. Bei Krankheit mit Arztzeugnis oder bei beruflichen Umständen mit Arbeitgeberzeugnis. Bei Urlaub neben dem offiziellen Schulurlaub ist kein Verschieben (Vor- oder Nachholen) möglich.

Das ist eine Musikschule, oder? Dann ist diese Regelung sogar eher kulant ;-) In der Musikschule, in der ich arbeite wird keine von der Schülerin abgesagte Stunde nachgeholt, ganz unabhängig vom Grund oder wann sie abgesagt wird. Wie soll das gehen? Ich bin dort nur zwei Tage in der Woche und mein Stundenplan ist voll gepackt. Wenn ich immer nachholen müsste würde das bedeuten, daß ich eine Woche eine Lücke hätte und in der nächsten Woche alles wegen dir nach hinten schieben müsste, um eine Doppelstunde zu machen. Da hängen dann auch alle anderen SchülerInnen mit ihren Zeiten dran. Oder ich müsste - wie es hier eine andere Userin mal beschrieb - dauernd Samstags Nachholstunden anbieten. Du verstehst sicher, daß das unpraktikabel und für die LehrerInnen auch eigentlich unzumutbar ist.

Wenn dich das stört musst du in privaten Unterricht gehen, denn da kann man sehr viel flexibler arbeiten. Du zahlst dann aber sicher etwas mehr als 70,- € /Monat. Privat mache ich es z.B. so, daß ich alles nachhole was bis zum Abend vorher abgesagt wurde. Ich bin dann auch öfter mal einfach kulant, wenn mal jemand am gleichen Tag morgens mit hörbar fetter Erkältung anruft.

Da die Stunden mit etwa 70 Euro nicht günstig sind, finde ich das relativ unflexibel und nicht kundenfreundlich? So kann ich fast sicher sein, in einem Semester mindestens eine Stunde umsonst zu zahlen, sei es wegen Krankheit oder wegen Urlaub.

70,-€/Monat nehme ich an? Also das ist sehr günstig. Wird wahrscheinlich durch das Jahr durchbezahlt, also auch durch die Ferien? Immernoch sehr sehr günstig. Du musst bedenken, daß in den meisten Musikschulen alle LehrerInnen auf freier Honorarbasis arbeiten. Festangestellte gibt es an Musikschulen nur noch selten und dann nur wenn es sich um städtische Einrichtungen handelt. Bei uns ist es z.B. so, daß von dem Honorar das die Schüler zahlen ein gewisser Anteil an die Schule fällt, ich also auch nur einen entsprechend geringeren Anteil davon ausgezahlt bekomme. Bei 70,- € kannst du dir vorstellen, daß für deine Lehrerin dabei entsprechend wenig bei rauskommt. An der Musikschule zu arbeiten ist für mich daher nur deshalb überhaupt machbar, weil ich dort nichts nachholen muss, was von den SchülerInnen abgesagt wird, Ferien durchbezahlt sind und ich außerdem zwei Mal im Halbjahr ohne nachzuholen krank sein darf. Wäre es anders würde sich der Aufwand dort zu unterrichten für mich nicht lohnen.

Dein Frust ist zwar nachvollziehbar, aber möglicherweise kannst du es besser verstehen, wenn du dir die andere Seite (Musikschulöe und freie LehrerInnen) mal betrachtest.

---------- Post hinzugefügt um 12:56:59 ---------- Letzter Beitrag war um 12:49:42 ----------

Ein sehr guter Tipp! War kürzlich auf so einer Veranstaltung und die andere Schüler meiner Lehrerin fand ich sehr gut :)




Ein guter Tipp, aber man muss die Bewertung der SchülerInnen auch daran messen, welches Klientel an der Musikschule unterrichtet wird. Wenn das eine kleine Musikschule ist, an der hauptsächlich HobbymusikerInnen unterrichtet werden wirst du anderes zu hören bekommen als an einem Konservatorium oder einer Musikhochschule. Du musst sehen, wie sich die SchülerInnen zusammensetzen. Fortschritte von SchülerInnen sind sowieso von außen kaum zu bewerten, weil du nicht weißt auf welchem Level jemand den Unterricht begonnen hat. Ein tolles Naturtalent ist dann für eine Lehrerin ein Super Aushängeschild, auch wenn sie diejenige in Wahrheit vielleicht erst seit 3 Stunden im Unterricht hat. Auf der anderen Seite mag es jemanden geben, der bescheiden klingt aber mit Nichts begonnen und daher bei dieser Lehrerin in Wahrheit Riesenfortschritte gemacht hat. So etwas kann das Publikum nicht wissen.
 
Ein guter Tipp, aber man muss die Bewertung der SchülerInnen auch daran messen, welches Klientel an der Musikschule unterrichtet wird. Wenn das eine kleine Musikschule ist, an der hauptsächlich HobbymusikerInnen unterrichtet werden wirst du anderes zu hören bekommen als an einem Konservatorium oder einer Musikhochschule. Du musst sehen, wie sich die SchülerInnen zusammensetzen. Fortschritte von SchülerInnen sind sowieso von außen kaum zu bewerten, weil du nicht weißt auf welchem Level jemand den Unterricht begonnen hat. Ein tolles Naturtalent ist dann für eine Lehrerin ein Super Aushängeschild, auch wenn sie diejenige in Wahrheit vielleicht erst seit 3 Stunden im Unterricht hat. Auf der anderen Seite mag es jemanden geben, der bescheiden klingt aber mit Nichts begonnen und daher bei dieser Lehrerin in Wahrheit Riesenfortschritte gemacht hat. So etwas kann das Publikum nicht wissen.

Da muss ich dir uneingeschränkt zustimmen, liebe Shana.
Aussagekräftig ist so etwas eigentlich nur, wenn man weiß (und fachlich halbwegs einschätzen kann), wie die Leute geklungen haben, bevor sie Unterricht hatten.

Ansonsten kann ich nicht viel zum Thema beitragen - ich bin freischaffend und mache grundsätzlich keine Verträge. Bei mir zahlt man nur die Stunde, die man nimmt, und es gibt keine Kündigungsfristen. Die meisten meiner Leute sagen zuverlässig ab, wenn sie nicht kommen können, dann fällt die Stunde eben aus; manchmal kann ich aber auch jemand anderen einschieben. Mir ist es so lieber, da ich mich selbst auch nicht vertraglich an Schüler binden möchte.
 
70,-€/Monat nehme ich an? Also das ist sehr günstig.

ähm nein, PRO Stunde.

Klar verstehe ich, dass es schwierig ist, wenn Schüler verschieben wolle. Aber die Regelung empfinde ich als ungerecht, da sie kaum Raum lässt und die Stunden trotzdem bezahlt werden. Dass die Lehrerin keine Ersatzstunde bieten kann, da sie keine Zeit hat, finde ich, ist absolut nachvollziehbar. Aber dass ich dann fast 70 Euronen liegen lasse für keinen Unterricht, finde ich schon eine harte Regelung. :gruebel:

---------- Post hinzugefügt um 13:34:59 ---------- Letzter Beitrag war um 13:31:10 ----------

Ein guter Tipp, aber man muss die Bewertung der SchülerInnen auch daran messen, welches Klientel an der Musikschule unterrichtet wird. Wenn das eine kleine Musikschule ist, an der hauptsächlich HobbymusikerInnen unterrichtet werden wirst du anderes zu hören bekommen als an einem Konservatorium oder einer Musikhochschule. Du musst sehen, wie sich die SchülerInnen zusammensetzen. Fortschritte von SchülerInnen sind sowieso von außen kaum zu bewerten, weil du nicht weißt auf welchem Level jemand den Unterricht begonnen hat. Ein tolles Naturtalent ist dann für eine Lehrerin ein Super Aushängeschild, auch wenn sie diejenige in Wahrheit vielleicht erst seit 3 Stunden im Unterricht hat. Auf der anderen Seite mag es jemanden geben, der bescheiden klingt aber mit Nichts begonnen und daher bei dieser Lehrerin in Wahrheit Riesenfortschritte gemacht hat. So etwas kann das Publikum nicht wissen.

Stimmt absolut :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
70,- € pro Stunde ist allerdings wiederum für eine Musikschule sehr viel. Um nicht zu sagen: Überverhältnismäßig viel selbst für den privaten Bereich. Die Preise liegen im allgemeinen zwischen 25 - 40 €/Stunde. In Musikschulen ist es günstiger wird aber durchbezahlt.
Wie wird in deiner Musikschule dieser Preis gerechtfertigt? Was für eine Schule ist das überhaupt?
Selbst der rennomierteste Lehrer, den ich hatte hat nur 35 - 40,- € pro Stunden genommen.
Also 70,- €/Stunde sind absolut unüblich außer es handelt sich um einen absoluten Star, der dir Unterricht gibt Das würde ich möglicherweise für ein paar Stunden bei Pia Douwes bezahlen, sonst aber nicht und schon gar nicht für wöchentlichen regelmäßigen Unterricht ;-)
 
Aber dass ich dann fast 70 Euronen liegen lasse für keinen Unterricht, finde ich schon eine harte Regelung. :gruebel:

Andersrum gedacht (vom Preis mal ganz abgesehen):

Wie fändest du es, wenn dein Arbeitgeber dir Krankheitstage oder Urlaub vom Lohn abzöge? Er gibt dir dann ja auch Geld für keine Leistung ...
 
70,- € pro Stunde ist allerdings wiederum für eine Musikschule sehr viel. Um nicht zu sagen: Überverhältnismäßig viel selbst für den privaten Bereich. Die Preise liegen im allgemeinen zwischen 25 - 40 €/Stunde. In Musikschulen ist es günstiger wird aber durchbezahlt.
Wie wird in deiner Musikschule dieser Preis gerechtfertigt? Was für eine Schule ist das überhaupt?
Selbst der rennomierteste Lehrer, den ich hatte hat nur 35 - 40,- € pro Stunden genommen.
Also 70,- €/Stunde sind absolut unüblich außer es handelt sich um einen absoluten Star, der dir Unterricht gibt Das würde ich möglicherweise für ein paar Stunden bei Pia Douwes bezahlen, sonst aber nicht und schon gar nicht für wöchentlichen regelmäßigen Unterricht ;-)

Eine Stunde bei meinem GL kostet auch 70,- €. Hier spielen wir allerdings in der von Shana beschriebenen Liga Privatunterricht bei einer Musicalgröße.
Und in dieser Liga sind durchaus auch noch höhere Preise anzutreffen...

Für Unterricht in einer Musikschule finde ich 70,- €/Stunde auch etwas überzogen.... oder handelt es sich hier um eine besondere Eliteschule?
Da schließe ich mich mal Shanas Frage an, wie dieser Preis an deiner Schule gerechtfertigt wird...?
 
Ich sag ja, 70,- €/Stunde sind möglicherweise ok, wenn der Lehrer seinen Namen mitbezahlen lassen kann.
Wie das bei wöchentlich/regelmäßigem Unterricht gehen soll ist mir ein Rätsel. Das sind 280,- € im Monat!! Wer kann das denn?
Ich würde daher auch bei einem solchen Lehrer erwarten, daß derartige Preise nur bei Blockunterricht mit Fortgeschrittenen gelten, wenn also die Stunden sporadisch genommen werden.

Vielleicht handelt es sich ja @ Unexpected bei deinem Lehrer um jemanden, der eher noch im Engagement steht und nur nebenbei ausgewählte SchülerInnen unterrichtet. Wenn du dann vielleicht 2 - 4 Mal im Jahr für ein paar Stunden zu ihm gehst ist das sicher für beide Seiten ok. Du zahlst seinen Namen mit. Ob er besseren Unterricht gibt als jemand, der kein Star ist sei dahingestellt. Ist wie mit allen anderen Produkten und Dienstleistungen auch. Das günstigere Produkt kann muss aber nicht das schlechtere sein.
 
70 Ocken die Stunde finde ich auch hammermäßig. Das würde ich auch nur für sehr wenige Top-Leute bezahlen, wobei hervorragende Sänger nicht immer auch hervorragende Lehrer sind. Müßte man abwägen.... jedenfalls ist es wirklich sehr viel. Hoffentlich wenigstens für 60 Minuten und nicht 45 ?
 
Also bei mir hat eine Gesangsstunde 60 Minuten und wenn sie mal 5 Minuten länger dauert, dann ist das auch mal so ;)
Ich fahre im Schnitt alle 3 bis 4 Wochen für 2 Gesangsstunden verteilt auf 2 Tage hin.
Zum Schülerprofil meines GL - geh in irgendein Musical, das in Deutschland spielt und zu 99% hast du auch einen SchülerIn von ihm auf der Bühne...
Mein GL ist zwar momentan nicht in einem Engagement, aber das liegt daran, dass er zur Zeit nicht will...

Das er besseren Unterricht gibt, als jemand anderes, hab ich ja auch nie behauptet ;)

Für mich persönlich ist er der optimale Lehrer. Ich mache und habe auch nie die Fähigkeiten eines Lehrers am Preis seiner Gesangsstunden festgemacht.
Mein vorheriger Lehrer hat ähnliche Preise genommen und hat mir nicht wirklich weiter geholfen.... ich habe schon mit anderen gearbeitet, die weit weniger Geld genommen haben und das hat auch nicht gepasst...
Die Chemie zwischen Lehrer und Schüler muss stimmen, das ist wichtig. Am Ende muss eine Entwicklung stattfinden und sich der Gesang verbessern.
Da ist es für mich unerheblich, was es kostet.... natürlich hätte ich auch nichts dagegen, wenn die Stunden günstiger wären, aber ich habe meinen für mich persönlich perfekten Lehrer gefunden, also zahle ich den Preis...
 

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