Gitarrentuner abgleichen und wie richtig stimmen?

  • Ersteller Sharkai
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Ich kann mir auch nicht vorstellen, weshalb digitale Stimmgeräte nicht sehr präzise (bzw. hinreichend präzise) 440 Hz bestimmen können sollen.
Das kriegen sie hin, die Probleme sind eher auf der Anzeigeseite. Der Snark und viele andere zeigen noch "grün", wenn ich die Tuner noch im Millimeterbereich rauf und runterdrehen kann. Wie sensibel der Boss ist, weiß ich leider nicht nicht.
 
Der Snark und viele andere zeigen noch "grün", wenn ich die Tuner noch im Millimeterbereich rauf und runterdrehen kann.

Öha. Dann nutzt aber auch Kalibrieren nichts...
Manche Stimmgeräte haben wohl auch Schwierigkeiten mit Bässen - sie schnappen dann nicht die Grundschwingung, sondern einen Oberton auf. In Verbindung mit der unvermeidlichen Inharmonizität der Saiten kann da wohl alles Mögliche passieren.
Aber derart extrem große Abweichungen sind trotzdem seltsam und sie könnten auch mit dem Bass zu tun haben.

Die Inharmonizität der Saiten stellt beim Klavier jedenfalls ein sehr viel größeres Problem dar - weshalb man Klaviere niemals nach chromatischem Stimmgerät, sondern nach Gehör stimmt.

Viele Grüße
Torsten
 
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Der Eingansthread ging zum einen um unterschiedliche Stimmgeräte die unterschiedliche Stimmungen anzeigen.
und es ging eben um den Saitenanschlag beim Stimmen, ober Anschlagen und klingen lassen, oder die Saite ständig anschlagen und nach dem Peak stimmen.

Herausgezogen hab ich bisher:
  • das ich morgen Abend beide Stimmgeräte mal prüfen werde ob die auf dem gleichen Grundton eingestellt sind (440Hz)
  • falls tatsächlich notwendig beide auf 440Hz kalibrieren
  • die Stimmgeräte Gleichzeit nutze um die Unterschied zu erkennen (anzeigetechnisch)
  • den Bass nochmal genauer anschauen werde (Saitenlage, etc)
Der letzte Punkt kommt dann ins Spiel, wenn die technische Seite einwandfrei funktioniert und die wäre, mit unserem Bassisten klären ob er vielleicht Fehler beim Stimmen macht (z.B. zu fest auf die Saite drücken)

Und ja, vielleicht ist das nachstellen, korrigieren oder eichen der Stimmgeräte völliger quatsch und die funktionieren einwandfrei. Dann wäre es natürlich der Mensch, der Fehler macht (was zugegebener Maßen auch viel wahrscheinlicher ist). Aber da man ich immer wieder gesagt bekommen habe, das unterschiedliche Stimmgeräte auch teilweise unterschiedliche Stimmungen fabrizieren können, will ich das zuerst ausschließen können. Auch hier wurde oft genug gesagt, das man dann halt über ein Stimmgerät stimmen soll, was ja grundsätzlich richtig ist, aber eben auch nicht gerade Praxisfreundlich.
Warum soll man bei Aufnahmen den keine verschiedene Stimmgeräte nutzen? Irgendwo her muss das ja kommen.

Ich hab jetzt wirklich keine Billigstimmgeräte, den der BOSS TU3 genießt eine guten Ruf und dass das Stimmgerät im Helix schlecht sein soll glaube ich auch nicht, den das nutzen ja auch alle Helixnutzer erfolgreich.

Ich gebe ja auch zu das ich hier vielleicht Flöhe husten höre, aber ich bin einfach auf die elektrischen Stimmgeräte angewiesen, und wenn die nicht sauber anzeigen merk ich immer erst eine Verstimmung, wenn es schon alle anderen mitbekommen haben; zumindest fühlt es sich für mich so an. Ich hab halt einfach nicht das perfekte Gehör zum Stimmen, sondern einfach schon einen hörschaden der es mir erschwert zu stimmen. Ich krieg das schon hin, aber eben sehr zäh...
Das ist der Hauptgrund warum ich das alles prüfe, weil ich mich darauf verlassen können will.
 
Ich glaube das meiste würde ja schon gesagt. Ich glaube auch das Problem liegt eher daran dass ihr unterschiedlich stimmt und es für den Bass evtl. Nicht passt.

Ein Hinweis aber noch: Du beschäftigst dich damit ab wie viel Cent man einen Unterschied hört. Wichtig ist dabei IMHO
1. "Leichte" Abweichungen sind normal und machen sowohl für die einzelnen Instrumente als auch im Zusammenspiel den Klang bzw. die Wirkung in einer solchen Band aus. (Leichter Chorus Effekt)
2. Ist es aber natürlich auch sehr wichtig was man spielt. Bei 2 Gitarren die den gleichen flageolett spielen fallen kleinste Unterschiede auf. Nur als Extrembeispiel.

Ich bin auf jeden Fall super gespannt was sich ergibt.
 
Wo bekomme ich einen zuverlässigen Ton her der genau 440Hz hat?
Der Helix zeigt doch den Referenzton an? Wenn der auf 440 Hz eingestellt ist, sollte der genau genug sein.
Reicht da ne HandyApp, die ich dann verkabelt in die Stimmgeräte einspeise?
Ich glaube nichts ist unzuverlässiger in dieser Hinsicht, als eine Handyapp.
Wie stimmt man eine Gitarre/Bass am besten?
Ich glaube in dieser Frage wird es keine Einigkeit geben.
Was meint ihr dazu?

das wichtigste daran, das ALLE die gleiche Stimmtechnik nutzen und vor allem, dasselbe Stimmgerät nutzen. Und zwar optimalerweise wirklich dasselbe, und nicht nur dasgleiche.
 
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unterschiedliche Stimmgeräte auch teilweise unterschiedliche Stimmungen fabrizieren können<...>
Hmm, das Problem sehe ich eher auf der Mensch-Maschine-Schnittstelle. Quarzuhren für 1,99 zeigen die Zeit genauso gut an wie teurere, und die in den Tunern verarbeiteten A/D-Wandler sind wohl alle von ähnlicher Qualität. Aber die Auflösung auf Anzeigeseite ist durchaus verschieden. (Überraschend gut für wenig Geld ist übrigens das Thomann CTM-700, das zwar nicht ganz an den Peterson herankommt, aber es fehlt nicht viel. Ist aber weder ein Cliptuner, noch en Bodentreter.)

Warum soll man bei Aufnahmen den keine verschiedene Stimmgeräte nutzen? Irgendwo her muss das ja kommen.
Der Hauptgrund wäre für mich, etwaige Unsicherheiten auszuschließen (irgendjemand hat von der letzten Session mit dem Pianisten doch noch 441 als Referenz etc.)

Ich gebe ja auch zu das ich hier vielleicht Flöhe husten höre, aber ich bin einfach auf die elektrischen Stimmgeräte angewiesen, und wenn die nicht sauber anzeigen merk ich immer erst eine Verstimmung, wenn es schon alle anderen mitbekommen haben; zumindest fühlt es sich für mich so an. Ich hab halt einfach nicht das perfekte Gehör zum Stimmen, <...>
Noch'n Punkt mehr für Peterson und andere Strobo-Tuner: Wenn man sich an das Prinzip gewöhnt hat (und wer in den 1970ern und 1980ern Plattenspieler eingeregelt hat und ab und zu in der Disse war, hat das...) dann kann man damit das Gehör auch weiter trainieren. Sicherlich keine Schäden "beheben", aber vielleicht etwas kompensieren. Und die fein auflösenden Strobes zeigen auch die Veränderungen beim Anzupfen gut an (dein Punkt 2)

Noch ein Punkt, hatten wir glaube ich noch nicht: Taucht das Problem nur bei gegriffenen Tönen auf? Ist evtl. der Bass falsch bundiert? Sollte heute nicht mehr vorkommen, kann aber gerade bei älteren Instrumenten mal sein.

Noch'n Nachtrag zur App: In der Regel spiele ich akustisch. Die Peterson-App (ca. 10€) taugt, um sich das Prinzip des Strobes anzutun. Ich verwende sie teilweise auch in den Proben. Die Boss-App kostet gar nichts. Auf jeden Fall kann man damit erstmal spielen und das Problem vielleicht weiter eingrenzen.
 
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Also irgendwie kann ich gar nicht glauben was hier so alles geschrieben wird.

Egal in welcher Band, egal mit welchen Musikern, jeder hat sein eigenes Stimmgerät und noch nie gab es hier jemandem mit Stimmungsprobleme ;)

Wir reden von Gitarre und Bass, zwei Saiteninstrumenten die nie 100% stimmen können, schon gar nicht im 1 Cent Bereich.

Ein Song gespielt, richtig reingelangt und die Stimmung hat zu 100% schon leichte Abweichung bei ein paar Saiten.

Wir spielen Gitarre, nicht Keyboard ...
 
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Noch ein Punkt, hatten wir glaube ich noch nicht: Taucht das Problem nur bei gegriffenen Tönen auf? Ist evtl. der Bass falsch bundiert?
Es reicht ja schon, wenn die Intonation nicht richtig stimmt.
 
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Es reicht ja schon, wenn die Intonation nicht richtig stimmt.
Die des Spielers? Richtig, aber das wurde schon im Ursprungsbeitrag angesprochen und sollte nicht mehr der Fall sein.
Egal in welcher Band, egal mit welchen Musikern, jeder hat sein eigenes Stimmgerät und noch nie gab es hier jemandem mit Stimmungsprobleme ;)
Entweder bügelt die Power eurer Musik das alles über (man hört auch auf vielen Platten ganz leichte Intonationsabweichungen, stört nicht wirklich) oder die Ohren sind zugepustet (bzw. das Bier hebt die Stimmung) oder ihr habt Glück. Und klar, Je dicker die Saiten, desto weniger Probleme. Einen Bass nehme ich nach einiger Zeit aus dem Koffer und der ist noch weitgehend ok, eine Gitarre muss ich häufiger nachstimmen, eine klassische (egal, ob mit Nylon- oder mit Carbonsaiten) nach jedem zweiten Stück, wenn's wirklich gut sein soll. "Tolerabel" ist es noch länger, die Zuhörer sind da meist etwas entspannter, als die Musiker selbst.
 
Ich bin immer noch überrascht vom Anfangsthread. Heutige Stimmgeräte haben - wenn nicht absichtlich auf einen anderen Referenzton umgestellt - alle die gleiche Ausgangsbasis und stimmen gleich. Ich habe hier mehrere Stimmgeräte, Boden und Clips und Software und jedes stimmt wie das andere. Elektronische Stimmgeräte werden sich imo nicht unterscheiden.

Am Ende wird wohl die Spielwiese oder das Setup ausschlaggebend sein, korrekt gestimmt, aber in der Praxis nicht anwendbar.
 
Entweder bügelt die Power eurer Musik das alles über (man hört auch auf vielen Platten ganz leichte Intonationsabweichungen, stört nicht wirklich) oder die Ohren sind zugepustet (bzw. das Bier hebt die Stimmung) oder ihr habt Glück.
Unterstellungen mit keinerlei Gehalt.
Ich spiele über einen Twin Fender ohne Zerre Clean SRV ...

... und wenn Du mal feststellen möchtest, wo man mehr Dissonanzen hört ob clean oder zerre, dann greif mal einfach nur den Grundton und eine Terz verzerrt und clean ....
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei SRV hast du Bendings, Vibratos, Blue notes - und es ist kraftvoll. Eine Bach-Fuge mit ein paar langen Noten und am besten mehrfacher Besetzung einzelner Stimmen könnte da anders sensibilisieren...
 
Ok, akzeptiert, habe auch Akustikgitarren, aber wir befinden uns ja hier im E-Gitarrenbereich ;) Da herrschen rohere Gesetze ;)

Für mein Verständnis trennen Akustikgitarren und E-Gitarren Welten und sollten nicht verglichen werden.

Wie stellt man eigentlich bei der Akustikgitarre die Intonation ein 😮 :evil:
 
Die des Spielers? Richtig, aber das wurde schon im Ursprungsbeitrag angesprochen und sollte nicht mehr der Fall sein.
vielleicht reden wir aneinander vorbei.
Ich meine die Intonation / Oktavreinheit des Basses. Hat @chris_kah in #8 erwähnt, der TE ist imho nicht darauf eingegangen.
 
Sodele, ich hab das mal festgehalten und gefilmt.
Zu beginn hab ich folgendes alles gemacht:
Überprüft ob beide Stimmgeräte auf 440Hz eingestellt sind (Check)
Anschlussreihenfolge: Gitarre -> Helix -> TU3
Dabei den Helix den Ton weiterleiten lassen
Gestimmt hab ich jeweils die tiefe und hohe E Saite

Dabei sind mir gleich zwei Punkte aufgefallen
1) mein Gitarre ist nicht mehr ganz Bundrein (was aber nix macht, da ich sie nächsten Monat eh zum Einstellen gebe, spätestens seid ich das jetzt gesehen hab)
2) Grundsätzlich ist da keine Abweichung bei den Stimmgeräten an sich.

Der einzige Unterschied ist die Anzeige an sich. Wenn der TU3 der Meinung ist, das die Saite stimmt, bleibt er stehen, während der Helix kontinuierlich misst und anzeigt. Sobald aber ein bestimmter Punkt in der Stimmung über- oder unterschritten wird, fängt der TU3 gleich wieder an das anzuzeigen.

Ich habe zuerst den normalen Modus für die Anzeige gehabt, aber der war auf dem Helix Kamerabedingt kaum zu erkennen. Ich war echt verblüfft wie unterschiedlich das Auge und die Handykamera das aufnahmen. Deshalb hab ich zum Strobe beim Stimmen gewechselt /was zum Glück beide Stimmgeräte unterstützen.

Hier der Film dazu:



Und wie man sieht machen beide Stimmgeräte genau das was man auch von ihnen erwartet. Somit ist die Maschine als Problem ausgeschlossen und der Mensch als Fehlerquelle entlarvt; was mich nicht wirklich wundert; und die meisten von euch wohl auch nicht ;) .

Ich vermute mal, das im Studio aus zwei Gründen immer das gleiche Stimmgerät genutzt werden soll:
1) es könnte ja eins auf 441Hz anstatt auf 440Hz eingestellt sein (was hier auch schon einige als Möglichkeit genannt haben)
2) durch die unterschiedliche Anzeigen können unterschiedliche Stimmungen herauskommen. Der TU3 gibt klar zu erkennen wenn die Saite "inTune" ist.

Wie trotzdem Verstimmungen auftreten können wurde hier auch schon genannt. ich versuche mal zusammen zu fassen:
a) Keine Bundreinheit oder ein mechanisches Probleme
b) Zu festes Drücken auf die Saite (Bending Richtung Griffbrett)
c) Unterschiedlicher Anschlag beim Stimmen und spielen oder auch Dynamik beim anschlagen

Fazit:
Alle Kopfschüttler hatten recht. Die von mir getesteten Stimmgeräte machen den gleichen Job, und zwar beide sehr gut. Wie sich mit andern Geräten verhält, kann ich nicht sagen, denke aber das die Masse der Stimmgeräte genau so gut stimmen. Die Anzeige und grafische Ausgabe kann da natürlich variieren.
Aber im Studio kann jeder sehr wahrscheinlich mit seinem eigenen Tuner stimmen und es wird im Endergebnis passen. Natürlich nur, sofern die gleiche Grundfrequenz eingestellt ist.
Jetzt bin ich mir aber sicher, das ich mich auf meine Stimmgeräte verlassen kann, auch zueinander.
Ich bin mir ziemlich sicher das dies noch keiner von euch jemals so direkt verglichen hat...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, akzeptiert, habe auch Akustikgitarren, aber wir befinden uns ja hier im E-Gitarrenbereich ;) Da herrschen rohere Gesetze ;)
Jupp ;) Meist jedenfalls. Aber die rohen Stilmittel gibt es ja auch im Folkblues auf akustischen Gitarren. Und de E-Gitarre wird teilweise auch feinmotorischer eingesetzt.
Für mein Verständnis trennen Akustikgitarren und E-Gitarren Welten und sollten nicht verglichen werden.
Jein. Erstmal ist eine temperierte Stimmung eine temperierte Stimmung, egal ob auf Orgel, Gitarre, Blockflöte oder im Chor. Allerdings ist die klassische Triobesetzung mit g/b/dr schon etwas anders unterwegs, als das fugenspielende Orchester oder das Klavierduo.
Wie stellt man eigentlich bei der Akustikgitarre die Intonation ein
Durch sauberes Spielen:) Nee, bei Steeltrings haben sich irgendwann in den 1980ern kompensierte Stegeinlagen durchgesetzt (oder 2geteilte, wie bei Lowden), bei Nylonstrings gibt es das teilweise auch, sonst FABS (quasi das Prinzip der alten Teles) und / oder kompensierte Sättel. Da man aber in der Regel mit dickeren Saiten spielt und fettere Hälse hat, reagieren die nicht sooo sensibel, wie die 008er auf dem Schred-Brett. Ich habe bei meinen ganzen Akustikinstrumenten in Summe in Jahrzehnten nie soviel herumgeschraubt, wie an der Strat-Kopie, bis ich die so halbwegs hinhatte.
 
1) mein Gitarre ist nicht mehr ganz Bundrein (was aber nix macht, da ich sie nächsten Monat eh zum Einstellen gebe, spätestens seid ich das jetzt gesehen hab)
[...]
Fazit:
Alle Kopfschüttler hatten recht. Die von mir getesteten Stimmgeräte machen den gleichen Job, und zwar beide sehr gut
Kurzes Klugsch****en: Nicht oktavrein. Nicht bundrein wäre ein echtes Problem.

Aber puh, schönes Fazit, danke für den revidierten Vergleich.
 
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