Gitarre - visuelles Instrument oder nicht? Wohin schaut der Gitarrist?

  • Ersteller Gast751987
  • Erstellt am
G
Gast751987
Guest
Schönen Freitag alle!

Da man na einen Gitarristen nicht über dieSchulter schaun kann in Videos, ist meine Frage, wohin der Gitarrist bei korrekter Haltung genau schaut. ich halte den Hals momentan nich recht schräh, damit ich halt wirklich sehe, was ich wo spiele, grade beim auswendig lernen von Tönen. Wenn ich dann zur wirklich klassischen Haltung mit allem drum und dran wechsele, sehe ich ja so gut wie nchts mehr vom Griffbrett.

Konkrete Frage: Schielt man immer so ganz leicht über das Griffbrett oder spielt man später wirklich blind?
 
Bei mir ist eine Mischung aus hingucken und bewusst auch mal nicht hinschauen. Wenn ich auf das Griffbrett gucke suche ich nicht die ganze Zeit nach den Spots an denen meine Finger landen müssen. Das Muskelgedächtnis arbeitet da ab einem gewissen Punkt ehh deutlich schneller als die Augen.
Wenn ich bewusst hinschaue geht es mir oftmals nur darum den Startpunkt einer Sektion exakt zu treffen, danach übernehmen die Finger meistens blind. Teilweise irritiert mich der Blick sogar und ich verspiele mich eher da ich vermutlich durch den Blick zu bewusst auf meine Finger achte und nicht mehr instinktiv das Gelernte anwende.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Hey,

meine kurze Antwort wäre: Er schaut wohin er will!
Was ich meine: Mein Ziel war und ist es immer, möglichst wenig auf die Gitarre selber gucken zu müssen. Das funktioniert leider auch nicht immer so, wie ich mir das wünsche. Bei Soli oder bei Stücken, wo man übers halbe Griffbrett flitzen muss. Ich finde das aber auch nicht schlimm, so lange ich nicht ständig da drauf glotze. Wir haben nun ide ersten Gigs mit der relativ frischen Band gemacht, morgen ist schon der nächste, und ich will da einfach zum Publikum gucken und zu meinen Band-Buddys. Das gelingt mir auch relativ gut, außer eben bei wenigen kniffligen Passagen. Im Proberaum ähnlich, ich möchte mit den Kollegen interagieren und nicht auf meine Klampfe schauen. Wie gesagt, Theorie und Praxis. Aber ich bin zufrieden und gucke dahin, wo ich will. Wenn ich das Solo gut machen möchte , will ich das Griffbrett sehen. Wenn ich das Publikum animieren möchte, will ich dort hin schauen.

Mein persönliches Gefühl ist, dass manchmal ein Blick aus dem Augenwinkel Richtung Hals reicht, um nur die Bestätigung zu bekommen "Ja, ich bin hier mit der linken Hand an der richtigen Stelle". Und warum sollte man den nicht riskieren? Ziel ist aber bei mir schon, spielen zu können, ohne jeden Finger bei jedem Ton genau verfolgen zu müssen.

Grüße
Martin
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Für den Anfang tut man das idR. später sollte man sich das direkte Schauen auf das Griffbrett nach Möglichkeit abgewöhnen. Ist für die Haltung nicht grade förderlich.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Ich gucke so gut wie gar nicht auf das Griffbrett. Ich spiele viele Jahre Gitarre. Nicht sonderlich gut, aber zumindest weiss ich wie ich welchen Griff greifen muss. Und ich würde mich schämen, wenn ich beim Gitarrespielen aufs Griffbrett gucken müsste.:eek2:

Etwas anderes wäre es, wenn ich Soli spielen würde, dann müsste ich wohl doch hin- und wieder mal schauen. Aber in der Regel gucke ich auf meine Lyrics zum Singen und bei einer Bluegrass Jam Session ist es eh wichtig, Blickkontakt zu den andern Mitspielern zu halten.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Grüße,

Ich habe mal (nicht gezielt, hat sich einfach so ergeben) ein Experiment gemacht. Ich habe folgende Gitarren mit den entsprechenden Ergebnissen gespielt:
  • Hals mit allen Markierungen (Griffbrett und Kante): kein Problem (also im Rahmen meiner Fähigkeiten :cool:)
  • Markierungen nur auf Kante: kein Problem
  • Markierung nur auf Kante 12. Bund: geht, aber schon unbequem.
  • Gar keine Markierungen: sehr problematisch.
So kann jeder für sich selbst herausfinden, wie viel er oder sie aufs Griffbrett schaut.

P.S.
Nur behaupten, dass man nicht schaut funktioniert nicht ;). Das Auge ist sehr schnell. Das muss man (ehrlich) nachstellen, um Gewissheit zu haben.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Danke schonmal... Präzisiert: Schaut ihr dann nur auf die tiefe Esaite zur Orientierung in Verbindung mit den Pünktchen und leitet den Rest ab, oder wie ich's meinte, schielt ihr so gaaanz knapp über das ganze griffbrett?
 
Für gewöhnlich suche ich nur den richtigen Bund anhand der Markierungen und den Rest machen die Finger. In dem Fall schau ich auch nicht auf die tiefste Saite. Wenn ich eine Saite spielen will dann wissen meine Finger auch wie sie diese erreichen, ich kontrolliere mit dem Blick nur ob meine Hand auf der richtigen Höhe des Halses ist.

Das Ganze ist ein natürlicher Prozess. Mit der Zeit guckst du immer weniger hin und hast die Sicherheit in deinen Fingern.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Mal guckich, mal guckich nicht.

Wer "blind" spielen können möchte,
sollte mal versuchen, im Dunkeln oder mit verbundenen Augen üben.
Ist spannend.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Nur behaupten, dass man nicht schaut funktioniert nicht ;). Das Auge ist sehr schnell. Das muss man (ehrlich) nachstellen, um Gewissheit zu haben.
Ja, ich hatte übersehen, das es für E-Gitarren gefragt wurde, also viel mit Barree Griffen. Da müsste ich auch gucken. Ich habe mich auf die geläufigen Akkorde bezogen, die meistens verwende.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Wieviele Bünde einer Gitarre mensch so bespielt und ob per Barré oder Einzelfingersatz, ist ja nicht davon abhängig, ob es Akustik- oder E-Gitarre ist.

Knifflig wird es, während eines Sets je nach Song "Gitarrenartiges" mit sehr unterschiedlichen Mensuren zu spielen.
Bei mir waren das mal vier Instrumente zwischen 58 (Guitarlele) und 76 cm (Bariton), natürlich verschiedene Stimmungen und dann noch mal mit, mal ohne Kapodaster ... das ging nicht ohne hinzugucken.
Und dann noch dazu singen - herausfordernd, aber sehr schön.
 
  • Interessant
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Mit der Zeit muss man immer weniger auf das Griffbrett schauen. Spätestens wenn man mit anderen zusammen spielt will man ja auch den Rest der ollen Rocker irgendwie im Auge behalten. Von "live" gar nicht zu reden. ;-)

Ich habe z.B. auch eine (klssische) Gitarre ohne jegliche Orientierungshilfen auf dem Griffbrett. Gewöhnt man sich auch relativ schnell dran wenn man die gleiche Gitarre oft spielt. Am Anfang war das aber schon erstmal ein bisschen seltsam.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hab mich mal in Filmchen von Auftritten meiner Band gesehen, wie ich beim Spielen unglaublich oft und unglaublich lange aufs Griffbrett geschaut habe. Das sah sch...se aus. Man hat dadurch auch keinen Kontakt zu den Bandkollegen und vor allem nicht zum Publikum.

Ich gewöhne mir das gerade ab, indem ich tatsächlich im Dunkeln oder mit geschlossenen Augen, also quasi blind spiele und mir dabei das Griffbrett mit meiner Hand vorstelle. Das klappt mittlerweile ganz gut. Muss nur noch ab und zu schauen, in welcher Lage ich spiele.

Kleiner Nachtrag ... Schreibmaschine oder Computer schreibt man ja auch, ohne auf die Tastatur zu schauen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Bei größeren Sprüngen schaue ich durchaus mal und muss dann eher schauen, noch am Mikro zu bleiben, wenn ich singe. Viele Abläufe sind aber auch automatisiert.

Schaue selbst … auch wenn es im Videomaterial nicht Live war, sondern zum bereits existierenden Track.


View: https://youtu.be/DzGRORGnySY?si=pjItbkSYEOl4rP7e

Gruß
Martin
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ergibt sich mit der Zeit, würde ich sagen...
Wie schon weiter oben erwähnt: Anfangs schaut man - Unsicherheit sei Dank - wesentlich fixierter darauf, was die linke Hand so tut, mit der Zeit lässt das nach.

Für mich als singender (...brüllender...?) Gitarrist ist der permanente Blick aufs Griffbrett eh keine Option - gibt schlimmes Nacken-Aua.
Bei extrem sperrigen Riffs schiele ich allerdings nach wie vor mal nach schräglinksunten, bei Interludes mit (meist doch recht flinken) Melodielinien aber ohne "Gesang" durchaus auch - bin aber froh, dass ich das nicht (mehr) zwingend muss. Solos im eigentlichen Sinne spiel ich keine, das überlass ich Leuten die sowas auch wirklich können.

Trotzdem fühle ich mich auf Gitarren ohne Inlays irgendwie nicht 100%ig wohl; zwar reichen die Sidedots theoretisch problemlos aus, aber aus welchem Grund aus immer beharrt mein Hirn darauf, Markierungen auf dem Griffbrett als essentiell zu bewerten - nur um sie dann ignorieren zu können...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Für mich als singender (...brüllender...?) Gitarrist ist der permanente Blick aufs Griffbrett eh keine Option - gibt schlimmes Nacken-Aua.
Ha! Da kann geholfen werden! Nie wieder Nacken-Aua! Nackenspiegel aus den 70gern! :D

nacken-spiegel-aus-den-70er-jahren-fur-makeup-haare-etc
 
  • Haha
Reaktionen: 2 Benutzer
Schreibmaschine oder Computer schreibt man ja auch, ohne auf die Tastatur zu schauen.
Die Computer-Tastatur ist aber im Vergleich zum Griffbrett sehr klein. Da kommt man an jede Taste ohne die Hand bewegen zu müssen.

Noten in 2-3 Bünden Abstand zu treffen ist meist nicht das Problem. Die große Kunst ist "den ersten Ton" (sozusagen aus dem Nichts) auf dem Griffbrett zu finden. Wer mit geschlossenen Augen (oder komplett im Dunkeln) beim ersten Versuch eine Wunschnote fehlerfrei spielen kann ist Fit.

Die Analogie zur Tastatur wäre: sich vor den Rechner setzen, Augen zu, Hände auf die Knie, und dann mit einem Finger z.B. den Buchstaben "A" treffen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Danke schonmal... Präzisiert: Schaut ihr dann nur auf die tiefe Esaite zur Orientierung in Verbindung mit den Pünktchen und leitet den Rest ab, oder wie ich's meinte, schielt ihr so gaaanz knapp über das ganze griffbrett?
Du schrobst am Anfang, dass man bei der klasssichen Haltung nichts sähe. Vom Griffbrett nichts, aber von der Position Deiner Hand. Irgendwann brauchst Du nicht mehr die Finger auf dem Griffbrett zu sehen, die Position reicht, weil Du weißt, auf welcher Saite Du bist.

D.h. die Breite des Griffbretts und die Position der Saiten hast Du schnell gelernt, dann muss man halt nur noch manchmal etwas mehr den Kopf drehen, um zu schauen, ob nun wirklich der Finger da ist wo er hinsoll. Daher lerne ich eher im Sitzen als im Stehen. 🧘‍♂️
 
Grund: Seite Saite Saitenbacher Saitenbacher Saitenbacher Saitenbacher Saitenbacher
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Konkrete Frage: Schielt man immer so ganz leicht über das Griffbrett oder spielt man später wirklich blind?
ich glaube mein Blick schweift so ziemlich unstetig hin und her. Früher, bei Proben oder Auftritten hatte ich so eigentlich alles im Blick,
Griffbrett, Mitspieler oder auch das Publikum. Jetzt alleine zu Hause hab ich auf Grund deiner Frage mal beobachtet, wo ich hingucke.
Entweder schau ich so in die Gegend oder dann doch auf`s Griffbrett, nehme da aber gar nicht wirklich wahr, was ich da sehe:redface:.
Was ich spiele läuft ja in gewisserweise auch automatisch ab, rein spieltechnisch gesehen, wenn auch der Kontrollfaktor schon eine Rolle spielt.
Zum Schluss, auf solche Dinge sollte man, im Sinne der Selbstbeobachtung, gar nicht so zentral achten, lenkt nur von der Musik, die man macht, ab.

Nachtrag, wenn man was Neues, sozusagen einstudiert, sollte man den Blick schon da haben, wo sich alles abspielt, also auf dem Griffbrett.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Konkrete Frage: Schielt man immer so ganz leicht über das Griffbrett oder spielt man später wirklich blind?

Moin,
das kommt bei mir auf den jeweiligen Song an.
Es gibt einfache Songs, da muss ich nicht aufs Griffbrett schauen, und es gibt Songs da muss ich es sehen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben