Gitarre spielen - meine Gedankengänge seitdem ich angefangen habe

...Seit einigen Wochen stelle ich fest, dass sich meine "Fähigkeiten" auf Bass (besonders) und Gitarre (weniger, aber auch) irgendwie geändert haben. Ich muss mich nicht mehr auf Details konzentrieren, kämpfe weniger damit, das Instrument zu "bedienen". Viel mehr kann ich es wie ein Werkzeug nutzen, quasi eine Verlängerung meiner Arme. Ich kann viel schneller Dinge umsetzen, es gelingen Melodien, die ich vorher einfach nicht hinbekommen habe. Meine Finger haben.....wie soll ich sagen......einen "eigenen Willen" entwickelt. Sie tun Dinge, die einfach in der jeweiligen Situation richtig sind - ohne, das ich das willentlich steuern müsste. Das ist ein ganz neues Gefühl, einfach super! Ich nehme z.B. das "Blues you can use" Buch und spiele los. Natürlich braucht es lange, bis es dann wirklich vernünftig (Im Sinne von "richtig") klingt, aber so eine erste Näherung gelingt mir recht schnell. Noch vor kurzer Zeit ging das einfach gar nicht oder mit 5 bpm und falschem Rhythmus.

Selbstverständlich bin ich nach wie vor totaler Anfänger, auf der ganzen Linie. Aber inzwischen kann ich auch zurück blicken und sehe ein gutes Stück des Weges hinter mir liegen. Ich kann jetzt "Ich spiele Bass/Gitarre" sagen, ohne Angst haben zu müssen, dass jemand eine Kostprobe hören will.

Teufel aber auch, das macht unendlich Spass! Je besser ich werde, umso mehr Spass macht es. Ich habe es ja jahrzehntelang vermutet, aber "Musik machen" ist tatsächlich das beste, was ich zeitlebens mit meiner Freizeit angefangen habe. Hätte ich nur vor 30 Jahren begonnen - wobei ich an diesen Gedanken immer weniger Zeit verschwende. Bringt sowieso nix......

Gruss!

PS: Wieso haben hier alle möglichen Leute neue nicknames? Klärt mich auf....

Moin,

genau das sind die Momente, die man nicht mehr vergisst, nämlich ERFOLGSERLEBNISSE. Nichts motiviert mehr, nichts bringt Dich weiter. Irgendwann kommen diese Erlebnisse, verschwinden wieder, Frust kommt ev. auf etc. ABER:

Diese Momente kommen immer wieder, je besser Du Dein Instrument, Dein Spiel und (so blöde das auch klingt :redface:) Dich als Musiker selbst kennenlernst. Für mich hört sich das alles, so wie Du es beschreibst, an, als wenn Du nun über das Stadium: "Ähm, jetzt spiele ich mal den Ton, dann den..." hinaus bist und jetzt beginnst, Dich mit Deinem Spiel auszudrücken und Deine Persönlichkeit mit einbringst.

Kann sein, daß ich jetzt hier absoluten Kohl geschrieben habe und Du nicht verstehst was ich meine. Vielleicht verstehst Du aber auch meine Gedankengänge ;).

Gruß Jens
 
Angst muss ich eigentlich auch keine haben, wenn ich mal was vorspiele. Allerdings gib's da bei mir eine eigenartige Hürde. Ich kann irgendwie nicht ohne Begleitung spielen. Es muss Musik dazu laufen, oder mindestens 'ne Drumspur. Die Gitarre nur für sich bringt mir dann keinen Groove, und das klingt dann einfach belanglos.

:) Das empfinde ich ganz ähnlich. Wenn ich zusammen mit anderen spiele, dann bin sicher, fühle mich gut aufgehoben und bin schon irgendwie eine "Rampensau". Übertriebene Nervosität oder Lampenfieber kenne ich in der Situation eigentlich nicht, sondern ich freue mich und bin auch stolz darauf, vor Publikum meine Musik und mein Können zum Besten zu geben.
Aaaaber: Bei schwierigen oder dominanten Intros, die ich allein spielen muss... Tja, da werde ich einfach tierisch nervös.
In einer früheren Band haben wir "Sweet Child o` Mine" gecovert und mir fiel das Intro zu. Eigentlich nicht sonderlich schwierig und in Proben hab ich es nahezu immer (bei entsprechender Konzentration ;)) fehlerlos hingekriegt, war also hervorragend vorbereitet und freute mich auf den Auftritt. Nun ja, als ich dann an den Bühnenrand trat, in die erwartungsvollen Gesichter der Menge blickte und loslegen wollte, da fingen die Knie an, zu zittern, ich wurde unsicher und dachte nur: Oh Mann, wenn ich mich jetzt verhaue, dann kriegt es jeder Depp sofort mit und der Song ist im Eimer... Ich dachte nur noch daran, was dabei schief gehen könnte und schlussendlich wurde es natürlich ein Fiasko! Ich hab mich - glaube ich - drei oder vier mal übel verhauen.
Zumindest hat mich dieses Erlebnis damals wieder ein wenig mehr Demut gelehrt.

Ich frage mich nur, ob es Slash beim spielen des Intros ähnlich geht, oder ob er mittlerweile dermaßen automatisch spielt, dass er überhaupt keine Nervosität mehr verspürt, wenn er allein vor Publikum spielt.
Denn einerseits ist diese Aufregung schon ein schönes Gefühl, wenn sie denn nicht Überhand nimmt, andererseits kann sie schon ziemlich hinderlich sein.

Gruß
Hank
 
Ich bin schon sehr gespannt, wie du die Gitarre findest (oder wie die Gitarre dich findet ;)).
Ich hoffe die Geschichte geht bald weiter :)

Ja, ich habe ja in meiner Story meine Meinung übers Gitarre spielen zur jeweiligen Zeit anklingen lassen. Erst war ich froh, mit dem Geklimper nichts zu tun haben zu müssen, später war begeistert von den Leuten, die wo sie gingen und standen einfach Songs zum Besten geben konnten.

Diese Gedanken und die Unzufriedenheit mit dem Akkordeon hingen trotz der jetzt wesentlich befriedigenderen Situation permanent in meinem Hinterkopf.
Ich war schon ziemlich vernagelt :bang:, denn ich hätte ja was dran ändern können. Ich hätte
- entweder zusätzlich zum Akkordeon Gitarre lernen können.
- oder mich mehr mit dem Akkordeon als Soloinstrument für erträglichere Musik beschäftigen können.

Aber auf beides kam ich absolut nicht, denn ich hatte zu dieser Zeit sehr wichtige Sachen zu tun, nämlich exzessiv Computer- und Pen-und-Paper-Rollenspiele zu spielen. Da blieb gerade noch Zeit für Orchester und Ensemble und da konnte ich mich ja auch auf den Lorbeeren meiner Erfolge ausruhen, mehr war nicht nötig. Und dass man sich Gitarre selbst beibringen könnte, darauf bin ich sowieso nicht gekommen, für mich hätte das Unterricht bedeutet und dafür hatte ich ja nun wirklich keine Zeit und Lust. :rolleyes:
Und zur E-Gitarre: Dass Normalsterbliche dieses Instrument lernen können war sowieso weit über meinem Horizont. Das war nur was für Leute aus Radio und Glotze, aber nix für Otto Heimmusiker. :screwy:

Aber nun zurück zum Ensemble und unserer Suche nach dem Swing-Feeling. So richtig weit waren wir noch nicht gekommen, aber unseren beiden Leiter (wisst schon, der Vorbildspieler und die Akkordeonlehrerin) hatten etwas aufgetrieben, was uns weiterhelfen konnte:

Rhythmus Patterns.

Eine Sprache für Rhythmus Patterns, entwickelt vom Jazz-Dozenten hier am Münchner Konservatorium (jetzt im Dozenten-Ruhestand), Kurt Maas. Wenn man hört, was DER am Akkordeon zustande bringt, schlackern einem nur noch die Ohren. Er ist aber natürlich nicht aufs Akkordeon fixiert, hat die Big Band des Konservatoriums geleitet, hat einen eigenen Notenversand und arbeitet viel mit Harald Rüschenbaum zusammen.

Von den verknöcherten alten Fürzen des Deutschen Harmonika-Verbandes wurde er natürlich nie ernst genommen, denn er macht ja „nur“ Jazz. Dabei hat er musikalisch mehr drauf als die alle zusammen :evil: (rein subjektive Meinung).

Und der hatte also nun eine Sprache entwickelt, mit der man die Rhythmus-Patterns eines Songs durchsprechen konnte,
also z.B. swingende 8el: Dubn Dubn Dubn Dubn Dubn
oder harte, synkopierte Bläsereinsätze mit „Tack“ oder „Theiiiiii“.
Wir übten also unsere Parts zuhause erst einmal sprechen und in der Probe „sprachen“ wir den Song durch. Da waren wir natürlich froh, wenn uns keiner zuhörte, denn stellt euch 7 erwachsene Menschen vor, die diese Silben im Chor vor sich hinblabern! :screwy: Mein Part mit dem Walking Bass war eher einfach, ging eigentlich die ganze Zeit eher so: Du du du dubn (8tel) du du du dababa (Triole) du du du….

Aber es wirkte, und wie! Das ganze war ein Riesenerfolg, denn wir konnten das Gesprochene wirklich beim Spielen umsetzen.
(Wenn ich mit meinem Sohn Gitarre übe und er hat Probleme beim Rhythmus, versuche ich auch immer, mit ihm die Stelle durchzusprechen, nur ist es ihm immer zu peinlich :redface:).

Wir hatten uns so mit dieser Kurt Maas-Methode angefreundet, dass die beiden Leiter und ich einen seiner Akkordeon-Workshops besuchten. Dort kamen wir mit ihm ins Gespräch und daraufhin besuchte er ein paar unsere Proben und gab uns Tipps, worüber wir uns natürlich sehr geehrt fühlten.
Für einen Auftritt mit ihm stellte er auch kurzfristig eine Akkordeon-Combo zusammen, bei der die Leiter und ich mitmachten. Ich spielte dort auch den Akkordeon-Bass und ich hatte inzwischen wirklich gut gelernt, einen venünftigen Bass zu simulieren, indem ich den perkussiven Sound von einem E-Bass oder gezupften Kontrabass mit einem Balg-Akzent jedes gespielten Tons nachmachte.
Das war zwar anstrengend, aber irgendwann hatte ich es drin.
Und es hat sich ausgezahlt, denn Kurt Maas war begeistert von meiner Spielweise, so hatte er noch nie jemanden Akkordeonbass spielen hören. Da war ich natürlich stolz wie Oskar :great:….
…aber das Thema hatte sich bald erledigt.

To be continued…
 
ich mach mir grad auch so Gedanken über die Entwicklung der Bands in denen ich seit Anbeginn gespielt hab
mir war von Anfang an klar, als ich Gitarre lernte, dass ich mal ne Band haben will und mit ihr auftreten möchte wie die grossen :D träumerei halt

und nachdem ich n kleines bisschen was konnte auf der Gitarre (im 2. Jahr) hab ich nach nem Bandworkshop mit netten Leuten, die ich da kennenlernte auch ne Band gegründet. Wir probten im Keller der auch sehr jungen Bassistin (Abiturientin) , Tochter eines Anaesthesie Arztes. Wir haben uns den Raum auch selbst hergerichtet, staubiger Gewölbekeller, viele Weinregale der Familie liebevoll demontiert und ausgeräumt . Das war ne mords Aktion. Den staubigen Boden haben wir mit Teppichen ausgelegt *g* . P.A. hatten wir nicht, aber die Sängerin und der Sänger sangen über Keyboard - und andere Verstärker. Besetzung war: Keyboarder, Bassistin, Drummer, 2 Gitarristen und unser Keyboarder , der ein absolutes Musik Talent war, viel jünger als ich, brachte ständig seine neuesten Ideen an Songs , opulente Ideen warn das (unter 6 Akkorden ging nix) viele Slash-Chords die ich dann auch spielen sollte und lernen musste etc ...wie Keyboarder halt so sind *g* . Wir andern mussten einiges lernen und er forderte uns auch richtig heraus, auch ungewohnte Dinge zu spielen, die wir nicht kannten oder verstanden haben. Er brachte Songtexte rein , Lyrik von Enzensberger ins englische übersetzt usw.
Fortsetzung folgt
 
Huhu !
Total off topic, weil ich gar keine Zeit habe, die neuen postings zu lesen, ich bitte um Entschuldigung ;)

Wir sind am Wochenende umgezogen... mein Mann und ich haben gefühlte tausend Umzugskartons gepackt, Keller entrümpelt, Sperrmüll entsorgt, Schweres gehoben und getragen, ausgepackt .... nun steht alles und es ist super gemütlich im neuen Zuhause.
Leider sind meine Hände völlig hinüber !! Sämtliche Fingernägel abgebrochen, schlechte Feinmotorik in den Fingern, geschwollene Daumengelenke.... jedenfalls habe ich gestern meine Gitarre ausgepackt und ... konnte nicht spielen ! Es tat einfach nur weh.
Ich werde mich wohl noch ein paar Tage gedulden müssen.... schade, ich bin so gespannt, wie der Sound in dem neuen, großen, lichtdurchfluteten Wohnzimmer ist....
Grüße an alle !
Bell
 
Huhu !
Total off topic, weil ich gar keine Zeit habe, die neuen postings zu lesen, ich bitte um Entschuldigung ;)

Wir sind am Wochenende umgezogen... mein Mann und ich haben gefühlte tausend Umzugskartons gepackt, Keller entrümpelt, Sperrmüll entsorgt, Schweres gehoben und getragen, ausgepackt .... nun steht alles und es ist super gemütlich im neuen Zuhause.
Leider sind meine Hände völlig hinüber !! Sämtliche Fingernägel abgebrochen, schlechte Feinmotorik in den Fingern, geschwollene Daumengelenke.... jedenfalls habe ich gestern meine Gitarre ausgepackt und ... konnte nicht spielen ! Es tat einfach nur weh.
Ich werde mich wohl noch ein paar Tage gedulden müssen.... schade, ich bin so gespannt, wie der Sound in dem neuen, großen, lichtdurchfluteten Wohnzimmer ist....
Grüße an alle !
Bell

Na das ist ja mal wieder ein bluesiges Statement, wie dem Läbben einen haut...:cool:
Wirklich gute Besserung.:great:

LG Michael
 
Interessante Beiträge die man hier liest. Cooles Topic :)

Ich habe vorgestern meine Instrumente in den Service gebracht, nun ist meine Wohnung so leer :( Dienstag kann ich se wieder abholen. Die Gitarre und der Bass werden frisch eingestellt und der Hals kontrolliert bzw. korrigiert. Hab extra drauf hingewiesen, dass se nicht geputzt werden sollen. Denn wenn mal schön Wetter ist, setz ich mich nach draussen und mach gepflegt den Frühjahrsputz :) Irgendwie ein Ritual, dass sich so eingegliedert hat. :D

Was das weiterkommen angeht, manchmal hab ich das Gefühl, wow jetzt gings recht vorwärts, einen Tag später hat man das Gefühl wieder zurückgefallen zu sein. Auf lange Sicht gesehen hat man dann das Gefühl man bleibt stehen.
Ich spiele wegen des Tinnitus eigentlich nur noch für mich und jamme ab und zu mit ein paar Kumpels, die z.T. Welten besser sind :eek: Darum finde ich Feedback eines Lehrers oder eines Kumpels die dich nicht täglich/wöchentlich hören sehr wichtig. Die stellen dann auch Verbesserungen fest und weisen auf Fehler hin, die man selber beim spielen nicht bemerkt. Allein wenn man hört: Hast du an deinem Rhytmus gearbeitet? Bringt das schon sehr viel mehr, als ein Statement von nem noob: man kannst du gut spielen ;)
 
(...)
Was das weiterkommen angeht, manchmal hab ich das Gefühl, wow jetzt gings recht vorwärts, einen Tag später hat man das Gefühl wieder zurückgefallen zu sein. Auf lange Sicht gesehen hat man dann das Gefühl man bleibt stehen.
Ich spiele wegen des Tinnitus eigentlich nur noch für mich und jamme ab und zu mit ein paar Kumpels, die z.T. Welten besser sind :eek: Darum finde ich Feedback eines Lehrers oder eines Kumpels die dich nicht täglich/wöchentlich hören sehr wichtig. Die stellen dann auch Verbesserungen fest und weisen auf Fehler hin, die man selber beim spielen nicht bemerkt. Allein wenn man hört: Hast du an deinem Rhytmus gearbeitet? Bringt das schon sehr viel mehr, als ein Statement von nem noob: man kannst du gut spielen ;)

Das kann ich gut verstehen, dass dich so etwas unglaublich motiviert :). Und was sind schon Welten? In kurzer Zeit könntest du deine Freunde schon überholt haben, ohne dass du es überhaupt richtig wahrgenommen hast ;). Ach egal, Hauptsache ist doch, dass das jammen Spaß mach :D.

@Draszmar: Ich hoffe es geht bald weiter :D. Du spannst uns ja regelrecht auf die Folter :p.

LG
Lynn
 
@Draszmar: Ich hoffe es geht bald weiter :D. Du spannst uns ja regelrecht auf die Folter :p.

LG
Lynn

Dem kann ich nur zustimmen! Mach doch weiter, Du bist hier richtig, weil es existentielle Notlagen für jeden hier gibt, auch für Dich, mach doch weiter! :)
 
Huhu !
Total off topic, weil ich gar keine Zeit habe, die neuen postings zu lesen, ich bitte um Entschuldigung ;)

... weil Du es bist, gibt es "zähneknirschend" kein Gemecker! ;)

Ich werde mich wohl noch ein paar Tage gedulden müssen.... schade, ich bin so gespannt, wie der Sound in dem neuen, großen, lichtdurchfluteten Wohnzimmer ist....
Grüße an alle !
Bell

Lass es uns Wissen, wenn Du wieder genesen bist, dann aber topic mit der Gitarre und Deiner zauberhaften Stimme! :great:
 
Weihnachten 2008 habe ich einen Paula-Bausatz bekommen.

Nacktes Holz und auch sonst alles Einzelteile. Wer es wissen will: Bausatz

Heute Abend ist sie fertig geworden! Es hat mich einige Wochen gekostet das Baby zu lackieren, polieren, zusammenzulöten und zusammenzuschrauben. Noch dazu muss ich sagen: sie klingt wie ein Sack Sülze.

Muß morgen mal in aller Ruhe die Lötverbindungen nachsehen, ob da alles passt. Viel erwartet habe ich nicht von den Tonabnehmern, aber da muss was im argen liegen...



In den letzten Monaten ist es mir schwer gefallen alleine zu üben und Gitarre zu spielen. Das war irgendwie nicht mein Ding. Aber an der Paula schrauben, das war schon was anderes. Und ich hoffe, wenn die Humbucker erstmal tun was sie sollen, dann rockts wieder im Keller! Freue mich wie ein kleines Kind, hoffentlich wird das morgen was.

Gute Nacht :)
 
naja, 136 Euro :redface:

Das wäre ein angemesser Preis für eine Menge Sülze, aber eine Gitarre? Was erwartest Du?
 
Dem kann ich nur zustimmen! Mach doch weiter, Du bist hier richtig, weil es existentielle Notlagen für jeden hier gibt, auch für Dich, mach doch weiter! :)

Ich mach ja schon! :)

Wir hatten unseren Auftritt mit Kurt Maas, der natürlich ein großer Erfolg war. Ich empfinde es immer noch als große Ehre mit einem derartig großartigen Musiker aufgetreten zu sein. :great:
Danach trafen wir uns noch ein-, zweimal mit ihm, aber leider ging der Kontakt dann auseinander. Das war zwar schade, aber wir hatten unheimlich viel gelernt und die Rhythmus-Patterns blieben uns ja auch.

In unserem MK II – Lineup :D waren wir nun 6 Akkordeons, ein Akkordeonbass und der (ziemlich unzuverlässige) Vereinsdrummer. Das MK I – Lineup des Ensemble 2 hatte ja aus 5 Akkordeons, dem unfähigen Akkordeonbassisten und dem Vereinsdrummer bestanden. Damals war dieses Ensemble im Vergleich zum Ensemble I und dem Orchester immer etwas untergegangen und wenn sie unterhaltsames Zeug spielten, wurden sie von den etablierten Cracks vom Ensemble I etwas belächelt.

Aber jetzt waren der Vorbildspieler und ich als Bass dazugekommen, wir hatten durch und mit Kurt Maas das Swing-Feeling gelernt und wir hatten 3 geile Songs, nämlich die bereits erwähnten zwei von Duke Ellington und den Bumble Boogie. Dazu kam dann noch das Westside-Story-Medley von früher, das jetzt auch wesentlich besser rüber kam.

Das Publikum war begeistert.
Vor allem der Bumble Boogie schlug ein wie eine Bombe, der Saal hat getobt! Unser Publikum war ja seit Jahren gute unterhaltsame Sachen vom Ensemble I gewohnt, aber WIR hatten jetzt durch harte Arbeit und v.a. durch offen sein für neue Methoden ein ganz anderes Niveau erreicht!
Deshalb waren die Gratulationen von den Ensemble I – Spielern nach diesem ersten Konzert auch etwas frostig. Belächeln konnten sie jetzt das Ensemble 2 nicht mehr. Sie hatten noch zwei Vorteile, die die beiden Ensembles noch gleichwertig machten: Sie hatten den guten E-/Kontrabassisten und sie wurden von unserem Orchesterleiter geleitet, der ja – wie bereits erwähnt – ein Motivator ohne Ende war.
Das war aber jetzt alles eher eine gesunde Rivalität zwischen den Ensembles, Freundschaften hat dies keinen Abbruch getan.

Aber ICH hatte für mich mein letztes Ziel erreicht, ich hatte geschafft, was ich mir nie hätte träumen lassen können: Ich war (aus meiner Sicht) besser und unterhaltsamer als meine früheren Vorbilder und Säbeltanz-Lieblinge.

Aber das war noch lange nicht alles, denn wir entwickelten uns zu unserem genialen MK III – Lineup hin:
1. Unsere schwächste Ensemble-Spielerin musste wegen Schwangerschaft pausieren und kündigte an, nach der Schwangerschaft, nicht wieder mit einzusteigen. Sie kam mit dem Niveau nicht mehr mit und hatte sich deshalb frustriert und nicht mehr wohl gefühlt.
Wir brauchten natürlich Ersatz, da von den Arrangements her nichts doppelt besetzt war. Glücklicherweise kam die kleinere Schwester einer Spielerin als Ersatz dazu. Ich war ihr vorher schon mal begegnet und…PENG: Kopf und Füße fühlten sich wie gekocht an, Schmetterlinge im Bauch ohne Ende, also kurz: So was von verknallt war ich!
War aber leider nur einseitig: Sie hatte einen Freund und war auch nicht bereit, ihn wegen mir aufzugeben (Frechheit!;)). Glücklicherweise schafften wir es beide, über meinen Zustand hinwegzukommen und auf rein freundschaftlicher Basis zusammenzuspielen (war aber echt hart für mich).
2. Dann löste sich überraschenderweise das Ensemble 1 auf, Gründe weiß ich nicht mehr genau, war eine Mischung aus Zeitmangel, Schwangerschaften und Uneinigkeit.
Da packten wir die Gelegenheit beim Schopf und rekrutierten den E-/Kontrabassisten, der ja nun nur noch im Orchester spielte und der von unseren Jazz-Sachen sehr angetan war. Das machte mich natürlich arbeitslos, den auch ein noch so gut gespielter Akkordeonbass kommt an einen E- oder Kontrabass nicht ran.
3. Aber ich hatte gleich wieder einen Job: Wir hatten festgestellt, dass uns definitiv für manche Sachen ein Klavier fehlte. Also schafften wir ein gutes E-Piano an. Da die eine Hälfte der Ensemble-Leitung Akkordeon- UND Klavierlehrerin war, übernahm sie das und ich übernahm ihren Akkordeon-Part.
4. Ich habe ja schon mehrfach erwähnt, dass der Vereinsdrummer sehr unzuverlässig war. Ich weiß nicht mehr wie, aber irgendwie stießen wir auf einen fähigen Jazz-interessierten jungen(!) Drummer, der bei uns einsteigen wollte. Der Typ war ein richtiger Musiknarr und absolut hyperaktiv aber genial!

Jetzt hatten wir eine hochklassige Rhythmussektion und wir waren zu allen Schandtaten bereit.

To be continued…
 
Fortsetzung
Wir hatten schnell 3 eigene Songs die wir gleichzeitig bearbeiteten und immer wieder veränderten. Dadurch , dass ich auf der Gitarre ständig neues dazulernte und vom Keyboarder gefordert war, auch mal Piano Chords zu spielen *uff* wuchsen die Songs in der Länge und in den Parts immer weiter. Dazwischen durfte ich auch mal n Rock Riff Part einstreuen, damit ein Song mehr Drive bekam . Die andern in der Band fanden das total geil von mir und so wurde ich dann auch in der Gruppe wichtiger . Unser anderer Gitarrist hatte im Gegensatz zu mir Unterricht , ich war da damals ja noch quasi Autodidakt, bzw lernte und schaute von andern Leuten ab. Aber Problem war, dass unser 2. Gitarrist im Vergleich zu mir ne Art schlampiges Genie war. Er hatte schöne melodische Ideen , die besser warn als meine , aber wenig Motivation und er wurde leider immer unzuverlässiger was auch durch seinen Umgang mit gewissen "Stoffen" herrührte.
Ein anderes Problem wurde die Sängerin. Wir waren mit ihren Sangeskünsten alle recht unzufrieden. Das gab dann Diskussionen in der Band. Die Bassistin, in deren Keller wir ja probten ,war ne Freundin von ihr. Jürgen unser Keyboarder wollte sie aber aus der Band haben, weil sie seine Songs wirklich objektiv nicht gut umsetzen konnte. Wir haben uns durchgerungen und waren uns dann eigentlich einig , dass wir lieber nen Sänger wollten , keiner von uns traute sich den Part aber zu. Und keiner traute sich der Sängerin zu sagen, dass wir sie nicht mehr wollten......

Fortsetzung folgt
 
Und keiner traute sich der Sängerin zu sagen, dass wir sie nicht mehr wollten......

Boah, jemanden aus der Band rausschmeissen... hab ich 3 mal machen müssen weil sich sonst keiner traute... sowas will ich net mehr tun müssen :(
 
naja, 136 Euro :redface:

Das wäre ein angemesser Preis für eine Menge Sülze, aber eine Gitarre? Was erwartest Du?

Naja, ich denke ich hab mich irgendwie verlötet, da keiner der Humbucker auf die Potis anspricht. Weder Volume noch Tone lassen sich in irgendeiner Art beeinflussen.

Was ich aber sagen kann: das Baby hat eine Saitenlage vom allerfeinsten. Ich mag die sehr niedrig und das ist sie ohne dabei auch nur im Ansatz schnarren zu wollen.

Nachher gehts in den Modellbauladen, da hole ich mir erstmal ein paar Kabel um dem Baby neue Arterien einzusetzen. Dann muss ich mir noch ein vernünftiges Lötdiagramm besorgen, denn auf gut Glück (Kein Schaltplan dabei) hats anscheinend nicht geklappt.

Alles in allem bin ich mit dem Teil aber hochzufrieden, und eine so persönliche Verbindung zu einer Klampfe kann man wohl auch nicht kaufen. Und ja, sie bettelt und betet mich an sie endlich zu spielen.

Es wird also in naher Zukunft wieder deutlich mehr mit mir und dem Üben, was für mich der beste Nebeneffekt ist. Ich hatte mich ja schon damit abgefunden nur so vor mich hin zu dudeln, aber das ist mal Motivation vom allerfeinsten!

Edit: Es handelt sich zwar um eine Art GAS, wenn auch wohl die kostengünstigste. Dennoch denke ich in Bezug auf Motivation und das "dabeibleiben" ein richtiger und guter Schritt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry für den Doppelpost, aber der Edit-Button ist weg.

Naja, vielleicht hängt das auch nur mit meiner Technikallergie zusammen...

Wie dem auch sei, dank Lobos Lustigen Leitungen hier im Do-it-yourself-Bereich habe ich mein Baby neu verlötet und sie rockt wie die wilde Wutz!

Ich bin dann mal wieder üben, bis denn dann...
 
Hallo !
Erstmal vielen Dank für all die guten Wünsche - tja, man merkt doch, dass man älter wird. Die Gelenke wollen sich einfach nicht mehr so schnell regenerieren ! Da ich als kleines Kind Linkshänderin war (d.h. ich bin eine Umgepolte, schreiben und auch Gitarre spielen mache ich rechtshändig; werfen, fangen, heben, schneiden und einiges andere hingegen mit links), habe ich die linke Hand beim Umzug anscheinend besonders beansprucht - es tut immer noch weh (Handgelenk, Daumengelenk, aaaarghh) und das Greifen geht entsprechend schlecht, besonders die Barrégriffe :(
Menno !!! Dabei ist diese schöne neue Wohnung soooo inspirierend. Ich würde so gerne spielen !!!
Aber ich werde mich noch etwas gedulden müssen. Schreiben geht eigentlich auch eher schlecht, darum verabschiede ich mich jetzt und grüße herzlich
Bell
 
letztenendes war es meine Aufgabe , der Sängerin die schlechte Nachricht zu üermitteln und ich rief sie dann an und versuchte, es ihr möglichst schonend beizubringen. Sie hat fast geweint am Telefon und ich hab mich total schlecht gefühlt danach und das auch meinen Bandmitgliedern gesagt...da war dann erst mal totale Depristimmung. Die Bassistin war auch im Grunde unzufrieden mit der neuen Situation , aber das legte sich , als der Keyboarder unsern neuen Sänger präsentierte . Der hatte ne gute Stimme, die zu den Songs passte

Fortsetzung folgt
 
Wow, ist ja ganz schön ruhig geworden hier.

Wie letztes Mal berichtet, hatten wir im Ensemble nun unsere Optimalbesetzung und wir legten richtig los.
Hier mal ein kleiner Auszug aus unserem Programm (zusätzlich zu den bereits erwähnten):
- Take the "A" Train
- - Night in Tunisia
- Take Five
- Macavity aus “Cats”
- Ein Latin Jazz-Arrangement von Barry Manilows Copacabana
- Und das Arrangement unseres Orchesterleiters für Sunny Side Of the Street. Das würde noch zu einem Problem für mich werden, aber dazu später.
- usw.

Wir legten uns auch das entsprechende Erscheinungsbild zu. Die Mädels bestellten sich einheitliche Hosenanzüge bei einem Versand und wir Jungs legten uns Lederwesten zu.
Das „Ensemble 2“ waren wir ja nicht mehr, nur noch das „Ensemble“, aber wir suchten noch einen spezielleren Namen. Deshalb nahmen wir die ersten beiden Buchstaben der Vornamen unserer Leiter und „Jazz“ und bauten daraus „Madizz“.

In unseren Arrangements ließen wir nun genug Raum für entsprechende Akkordeon-, Klavier-, Bass- und Schlagzeugsoli. Vor allem die Schlagzeugsoli kamen sehr gut, da unser Drummer wie gesagt sehr fähig und auch hyperaktiv war. Der Renner war, als er aufstand und auf alles auf der Bühne eindrosch (inklusive Boden). :eek:
Bei Konzerten bestritten wir meistens die zweite Hälfte, denn wenn das Publikum erst einmal uns gehört hatte, wollte es den anderen Akkordeonsenf nicht mehr hören. :kotz:

Deshalb wurde das Verhältnis zu den anderen Spielern im Verein auch ein leichtes Problem.
Ich hatte begonnen, mich im Verein nicht nur musikalisch zu engagieren. Ich war mit im Vereinsvorstand und organisierte so mit, was eben als gemeinnütziger Verein alles zu organisieren ist.
Ich war bekannt für meine Meinung über bestimmte Bereiche der Akkordeonmusik und hatte mich einmal schon unbeliebt gemacht: Der Verein hatte ein Partnerorchester in einem kleinen Kaff in Baden. Dieses Orchester dort war der ganze Stolz des Kaffs, hatte dort die Gemeindehalle zur Verfügung, wie das halt bei Vereinen in so Nestern ist. Der Kontakt bestand durch einen unserer Orchesterspieler, der von dort stammte. Naja, den konnte ich sowieso nicht leiden, den spießig war gar kein Ausdruck für das was der war (und politisch in der CSU engagiert :screwy::screwy:) und dieses Orchester aus dem Kaff konnte man nur als musikalische Katastrophe bezeichnen: Typisches Akkordeongedudel auf unterstem Niveau. :mad:
Es hatte sich schon eingebürgert, dass wir uns alle paar Jahre gegenseitig besuchten. Seit ich im Vorstand war, stimmte ich jedoch gegen diese Besuche, denn ich fand die Auftritte des Partnerorchesters bei unseren Konzerten nur peinlich. So richtig Freunde machte ich mir dann, als ich bei einer Mitgliederversammlung mich öffentlich gegen den Kontakt aussprach und mich weigerte, an einem weiteren Gegenbesuch teilzunehmen. :twisted: Uff! Das Orchester fuhr natürlich trotzdem, aber die von mir gewünschte Geste hatte ich gemacht.

Ja, und dann wieder mal das musikalische Problem für mich im Orchester selbst. Die Moldau war großartig gewesen, aber wie gesagt, standen viele Orchesterspieler auf den orginalkomponierten Mist und hatten sportliche Ambitionen, bei allen möglichen Wettbewerben teilzunehmen.
Und dann wollte das Orchester zur Abwechslung auch mal wieder Jazz spielen. Also wurde ein Big-Band-ähnliches Arrangement von See You Later Alligator und „Sunny Side“ ausgegraben.

Tja.

Wir Ensemble-Spieler hatten mit Rhythmus-Patterns geübt und hatten das „Feeling“.
Die Orchesterspieler nicht.
Besonders mein spezieller Freund (CSU), der in der 4. Stimme spielte, konnte nichts anderes als Humpftata-Rhythmus.
Also gabs Stress bei den Proben, da wir es nicht schafften zusammenzuspielen und die Orchesterspieler waren nicht in der Lage (und wollten auch nicht) sich mit den Rhythmus-Patterns rumzuschlagen. Also mussten wir Ensemble-Spieler in den sauren Apfel beißen und nach unserem Empfinden „schlechter“ spielen, damit das Zusammenspiel gewährleistet war. Davon war ich total frustriert. :(

Ich fühlte mich deshalb und wegen der sportlichen Wettbewerbspläne im Orchester nicht mehr wohl und trat aus. Aus dem Vereinsvorstand wurde ich rausgewählt, da hatte ich mir zu viele „Freunde“ gemacht.
Andere Ensemblespieler waren von Haus aus nicht im Orchester und andere traten auch aus (meistens aus Zeitgründen). So war bald der einzige Spieler, der in beiden Gruppierungen war der Bassist.

Das gab natürlich auch wieder Diskussionen, denn so gingen Spitzenspieler dem Orchester verloren. Es wurde über eine mögliche Regelung diskutiert, dass alle Spieler im Orchester spielen MÜSSEN, bevor sie in einer anderen Gruppierung spielen dürfen. :screwy:
Wenn das passiert wäre, wären wir geschlossen aus dem Verein ausgetreten.
Aber glücklicherweise wurde dieser Schwachsinn nicht beschlossen.

Wir wurden im Ensemble eine richtige verschworene Gemeinschaft, ein sehr enger Freundeskreis, da wir ja sehr viel Zeit miteinander verbrachten, auch ganze Übungswochenenden und wir klinkten alle so richtig ein. Dies kam auch durch die musikalische Gemeinschaft, denn wir verstanden uns beim Spielen inzwischen auch ohne Worte, die oft zitierte Empathie war da.
Unsere Leiter hatten auch noch enger zusammengefunden: Nach der Scheidung der Akkordeon-/Klavierlehrein waren sie ein Pärchen geworden.

Im Verein waren wir wegen der oben beschriebenen Entwicklung eher ein bisschen isoliert. Das hatten wir uns auch selbst zuzuschreiben, aber viel kam meines Erachtens auch vom Neid der anderen Spieler, besonders der ehemaligen Ensemble 1 – Spieler.

Kann sein, dass das alles etwas hochnäsig daherkommt, aber…so habe ich es empfunden und so empfinde ich es immer noch.

To be continued…
 

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