Gitarre als Wertanlage?

  • Ersteller StringBreaker
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Ich denke, Gitarren sind als Wertanlage hoch spekulativ. Ich würde sagen, wenn du deine Finanzplanung geregelt und immer noch 30.000 Euro als Spielgeld übrig hast, kannst du die in ein bis zwei Handvoll seltene Gitarren investieren (Sachverstand vorausgesetzt - im Forum fragen "welche Gitarre soll ich kaufen" sollte nicht erforderlich sein) und hoffen, dass eine oder zwei davon merklich im Wert steigen und die anderen nicht völlig abstürzen.

Dabei immer bedenken, dass Gitarren wie alle Sachwerte ein Verlustrisiko haben (Brand, Diebstahl, Beschädigung) und daher versichert werden müssen - was den Ertrag schon mindert.

3.000 in eine einzige Gitarre ist ein Alles-oder-nichts-Spiel, das eigentlich nur schiefgehen kann. Eine Gitarre (ein Stück) ist keine Wertanlage.
 
Da er nicht von Wertsteigerung sondern von Werterhalt schrieb und offensichtlich Gitarrist ist sollte sein Vorhaben funktionieren. Dazu kommt, dass man für das Geld eine richtig gute Gitarre bekommen kann, an der man -passendes Modell für sich ausgewählt - sehr lange seine Freude haben kann. Insofern ist seine persönliche Prioisierung der wichtigste Aspekt.

Ich selbst habe mit der Gitarre als Hauptinstrument auch schon gehadert, manchmal dem Synth den Vorzug gegeben, komme aber immer wieder auf sie zurück. Ob sich in einer Zeit, die immer schnelllebiger wird die Musiker der Zukunft noch dazu durchringen können viel Zeit in ihre musikalische Evolution zu stecken wie es die Babyboomer anteilig taten steht in den Sternen. Dabei bleibt die Gitarre ein Instrument mit riesigem Potenzial, das eigentlich nur dann verschenkt wird, wenn man den 100000 Aufguß bereits existierender Musik nachahmt statt nach neuen Wegen zu suchen.

Insofern ist das Argument, dass nicht voraussehbar ist ob die Gitarre in Zukunft eine so große Rolle spielt wie z.B. vor fünfzig Jahren ist stichhaltig, Gold ist aktuell viel zu teuer und ETF‘s anteilig sogar volatiler als Aktien.

Ich habe mir, um noch einmal auf den Preis zurück zu kommen unlängst eine 55er Gretsch G6120 für € 3090 gekauft, für die aktuell bereits bis zu € 3490 aufgerufen werden. In der Summe bleibt es ein Risiko, vielleicht noch mehr hinsichtlich der Modellauswahl.
 
Kauf dir eine Gitarre zum Musik machen ... als Geldanlage kauf Goldbarren ;)
Selbst wenn es als Scherz gemeint war - eher nicht. Gold war noch nie eine besonders gute Geldanlage, allenfalls eine Liquiditätsreserve.

Gold bringt keine Zinsen und keine Dividenden, und die Wertsteigerung bleibt eher schwach. Tatsächlich hat es über Jahrzehnte hinweg nicht einmal die Inflation ausgeglichen. Das kann in besonderen Krisenzeiten mal besser sein, aber es bleibt eine stark spekulative Geschichte mit tendenziell schwachen Renditen. Mit simplen Indexfonds kann es als Geldanlage für Privatleute jedenfalls nicht mithalten.

Es wird halt auch gerne vergessen, dass Gold nicht "das eigentlich richtige Geld" ist, sondern in seinem Wert ebenso von der Vorstellung der Menschen abhängig ist wie Papiergeld. Als Rohstoff spielt es eher eine nachrangige Rolle, sein Gebrauchswert ist an sich zu gering, um seinen Preis zu rechtfertigen.

Die Wertsteigerung von Vintage Les Pauls und Strats hat den Goldpreis über die Jahrzehnte jedenfalls locker abgehängt. Auch da gilt aber natürlich: kein Mensch weiß, ob das anhält. Allerdings kann man auf Goldbarren in der Wartezeit auf die Wertsteigerung auch nicht rocken...:m_git1:

Gruß, bagotrix
 
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Mir würde reichen wenn ich dadurch auf Dauer hauptsächlich kein Verlust mache, auf Wertsteigerung spekuliere ich nicht ..

Weshalb geht es hier immer um GELD- ODER WERTANLAGE?

Das hat der TE quasi durch oben zitierten Satz doch gerade zu AUSGESCHLOSSEN ;)
 
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Gold bringt keine Zinsen und keine Dividenden, und die Wertsteigerung bleibt eher schwach.
Auch ist die Umtauschgebühr unverschämt hoch, man macht mit Gold eher einen Verlust, wenn es in eine Währung getauscht wird.
 
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Ich denke mal, gerade im Moment werden viele Gitarren, die sonst deutlich uninteressant waren, als "Wertanlage" zu überhöhten Preise in den Markt gedrückt. Würde mich wundern, wenn eine (Bsp.) 82er LP Deluxe jemals nennenswert mehr wert ist, als die Anbieter heute dafür haben wollen (okay, vielleicht 2082).

Zweitens: Wenn man mit Wertanlagen solcher Art (Instrumente, Kunst, Antiquitäten, Schmuck) hantiert, spielt man mit den Großen. Und die sind deswegen groß, weil sie es immer wieder schaffen, einer Menge Kleiner Geld für nicht wirklich relevantes Zeug abzunehmen.
 
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Ich habe mir, um noch einmal auf den Preis zurück zu kommen unlängst eine 55er Gretsch G6120 für € 3090 gekauft, für die aktuell bereits bis zu € 3490 aufgerufen werden.
Na ja. Die G6120 gibts in unterschiedlichen Versionen, bei Thomann zwischen 2800 und 3500 Euro. Tatsächlich lieferbar ist allerdings derzeit keine davon, wenn ich das richtig überblicke. Insofern sind diese Preise ohne jede praktische Relevanz.

Außerdem werden aktuell für alles höhere Preise aufgerufen als noch vor kurzem, "dank" Corona und "dank" Putin. Daher sollte man sich auf diese vermeintliche Wertsteigerung nicht allzuviel einbilden.
 
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Weshalb geht es hier immer um GELD- ODER WERTANLAGE?

Das hat der TE quasi durch oben zitierten Satz doch gerade zu AUSGESCHLOSSEN ;)
Wenn er keinen Verlust machen will, dann muss er die Inflation ausgleichen ;)

Und warum hier jeder von Wertanlage spricht… vielleicht weil es der TE so im Titel stehen hat
 
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Stimmt, der Thread Titel passt nicht zum ersten Post ;)

Dann eventuell ein Vorschlag an die Moderatoren: @C_Lenny @klaatu @Pie-314 @DirkS

Threadtitel ändern in : Welche Gitarre kaufen ohne Wertverlust ?
Dann passt auch die geführte Diskussion dazu ;) :prost:
 
Daher sollte man sich auf diese vermeintliche Wertsteigerung nicht allzuviel einbilden.
Ich bilde mir nichts darauf ein, ich stelle diesen Sachverhalt fest. Ich selbst habe mir die Gitarre zum Spielen angeschafft, wie bislang alle angeschafften Modelle.
 
.. ich dachte, Wertanlagen schafft man VOR der Krise an?? Denn alles, was tatsächlich Anlagequalität verspricht, ist doch in Krisen überteuert ... vor 3 Jahren Immobilienkaufen war relativ geschickt, bei Gitarren würde ich da keine auch nur irgendwie verlässliche krisenfeste Wertanlage sehen. Selbst wenn du so geschickt einkaufst, dass du möglicherweise zu irgendeinem Zeitpunkt mindestens das selbe dafür wiederbekommst, oder durch glückliche Wendungen in der Geschichte mehr, so etwas zielgerichtet und zu einem Zeitpunkt, zu dem du gerade zahlungsfähig sein möchtest zu wandeln ist illusorisch, würde ich sagen.
 
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Ich glaube, dass mittlerweile auch viele Meinungen geäussert wurden und wir nun erstmal auf eine Reaktion von @StringBreaker warten können.
 
Freude dran haben, kein Geld dabei verlieren.
Unter der Prämisse, die ich übrigens für sehr vernünftig halte, würde ich empfehlen eine absolute Standartgitarre in einer Standardlackierung von Fender oder Gibson zu kaufen, sprich: Tele (Blonde), Strat (Sunburst), Les Paul (Sunburst).
Die bekommt man immer recht schnell verkauft bei geringem Geldverlustrisiko. Bei einem günstigen Gebrauchtkauf kann man sogar einen kleinen Gewinn machen, auch inflationsbereinigt, jedenfalls war das in den letzen 30 Jahren so seit ich den Markt mehr oder weniger intensiv beobachte.
Risiko gibt es aber immer:
- Man kann eine Gitarre nicht immer so schnell/leicht verkaufen wie einen Goldbarren oder Aktienfond.
- Keiner weiß wie der Markt in 10 Jahren aussieht, denn,
- es werden immer weiter viele Gitarren gebaut, alte Gitarren werden aber nicht schlecht, sie verbrauchen sich nicht, wie z.B. Klaviere das tun.
- unklar ob es dann noch genug Spieler/Sammler gibt.

Vorteil der von mir genannten Modelle im Gegensatz zu billigeren oder teureren Gitarren,
- es macht nichts, wenn ein oder 2 Kratzer drin sind, das ist bei limitierten und oder teuren Modellen meißt ein Verlustfaktor, der den höheren Kaufpreis dann zunichte macht.
- Zu teure Gitarren wie Customshop oder limitierte Modelle bekommt man grundsätzlich langsamer verkauft, der Markt ist kleiner.
- Irgendwelche Sonderlackierungen/Features/Signatures könnten leicht aus der Mode geraten, daher größeres Risiko, aber auch größeres Entwicklungspotential.

Alternativ wären noch Fender Mexiko- oder Japanmodelle denkbar. Bei der Investmenthöhe wären dann mehrere Modelle möglich, der Verschleiß des einzelnen geringer, aber mehr Lagerraum nötig. Allerdings verlieren die imo mehr an Wert. Allerdings muss das nicht so bleiben. Die Neupreise der Mexikomodelle sind z.B. seit Jahresanfang deutlich gestiegen, auch vor dem Krieg.

Andererseits wird die Nachfrage wegen der Inflation und nach dem coronabedingten Run auf die Instrumente erst einmal weniger werden, so meine Spekulation. Es wird wohl mittelfristig mehr auf den Gebrauchtmarkt kommen von denen, die dann kein Homeoffice mehr haben und mit dem Geld lieber anderes machen.
 
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- unklar ob es dann noch genug Spieler/Sammler gibt.
Guter Punkt, wir sind in einer Phase, wo die Boomer oft ein paar Tausender überhaben, um sich einen Wunsch zu verwirklichen.
In zwanzig Jahren sind die (= wir) alle 70 + X. Da könnten E-Gitarren sowas wie Briefmarkensammlungen 2.0 werden.
 
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7€nd€r
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frankpaush
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Ich habe mir 1995 eine neue PRS Custom 24 mit TenTop und Birds für 4.025,- DM gekauft. Das entsprach also (ab jetzt runde ich) 2.060,- Euro. Diese Euros von damals haben heute nach 27 Jahren eine Kaufkraft von 1.400,- € rein inflationsbedingt. Ich müsste also 3.040,- € bei einem geplanten Verkauf erzielen um keinen "Wertverlust" zu haben. Die bekomme ich aber nicht, auch wenn vergleichbare PRSi für 3.500,- und mehr ANGEBOTEN werden. Realistisch würde ich von 2 bis 2.200,- € ausgehen wenn ich sie verkaufen müsste/sollte. Die Klampfe hat mich also in diesen 27 Jahren im schlechtesten Fall 600,- € "gekostet". Für fast 30 Jahre Spaß nicht viel! Warte ich mit dem Verkauf zu lange, gibt´s keine Interessenten mehr: Märklin, Briefmarken, Sammelteller, Telefonkarten, Fotoapparate etc. pp
 
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Beim Thema Werterhalt würde ich Neukauf weitgehend ausschließen. Selbst limitierte Sondermodelle dürften zumindest weit überwiegend an Wert verlieren. Manchmal "poppen sie noch mal in die Höhe", aber auch da muss man den richtigen Zeitpunkt des Wiederverkaufs genau abpassen. Derzeit sind z.B, nach dessen Ableben alle Gitarrenmodelle, die EvH gespielt hat, sehr teuer, aber niemand weiß, wie lange das noch anhält.
 
frankpaush
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frankpaush
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Ich würde, wenn das Geld unbedingt weg muss (muss ein komischer Zustand sein)....weniger den Fokus auf Wertanlage legen sondern schauen was ich für das Geld bekomme was mir auch gefällt und ich nutzen kann, dabei jedoch halt die Instrumente außen vorlassen die zu exotisch sind.
Ich denke ohne Erfahrungen ist es einfach zu vakant.
Kleines Beispiel, ich hab vor einigen Jahren eine Ibanez BL550 (1981) mit orig. Koffer und orig. Rechnung für 650€ gekauft. Zwischenzeitlich gingen vergleichbare Exemplare bis fast 900 oder gar 1000€ ran....jetzt bekommt man gute wieder für 700€. Und das in nur glaub 3 Jahren oder so.
Und wie sich die allgemeine Situation entwickelt weiß ja auch keiner...kann ja durchaus passieren das einige das Geld was jetzt für Spass und Freizeit verfügbar ist eben nicht mehr so locker sitzt und für alltägliche Dinge benötigt wird.
 
Weil die Rede von Geldanlage ist...man soll kaufen, wenn die Kurse niedrig sind, dann verkaufen, wenn sie steigen oder gestiegen sind. Nur, wer kauft denn, wenn die Wertanlage kein Schnäppchen mehr ist? Das wird als Faustregel immer genannt. Ich würde natürlich wieder warten, wenn es einen Wertverfall gibt, bevor ich etwas kaufe.
 
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Etwas präziser. Angenommen, ich hätte Aktien von dem Gibsonwerk. Natürlich habe ich die Aktien gekauft, als sie günstig zu haben waren. Jetzt warte ich, bis die Kurse steigen und will verkaufen, wer würde denn Aktien kaufen, deren Kurs hoch ist? Das wird von Finanzberatern so dargestellt. Verstehe ich nicht so wirklich.
 

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