Gibt es Stimmen, die einfach nicht belten KÖNNEN?

  • Ersteller Sunny_Hunny
  • Erstellt am
Naja, der Kommentar ist halt, dass sie mehr "Power" in der Stimme haben wollen. Die habe ich erst ab einer gewissen Höhe
Kannst Du in der reinen, ungemischten Bruststimme gar nicht brettern?

Dann fürchte ich, dass Du tatsächlich eine Stimme hast, die sich für Musicalrollen nur wenig eignet.

Wenn Du im Keller Druck machen kannst, dafür aber das komplette "Zwischengeschoss" wegbricht bis dann in der Kopfstimme wieder etwas kommt, kann ich mir vorstellen, dass Du Dir über Deine Mezzoige Klangvorstellung im Weg stehst und man da was machen könnte.
 
naja, es gibt doch viele Musicalpartien, die im reinen sopran liegen:
christine, disneystücke, grease etc
Auch viele bekannte Musicalsängerinnen sind definitiv Sopran!!!
Julie Andrews,
Kristin Chenoweth (die hat den soubrettigsten Klang, den ich jemals gehört habe, aber auch eine schöne Stimme - hat auch schon viele broadwaypreise gewonnen):
Tonbeispiel aus The Music Man

http://www.youtube.com/watch?v=IdSDupGZZH0

das ist schön für einen Sopran:
what I did for love aus A Chorus Line
http://www.youtube.com/watch?v=yP3C0Hc0ktk
 
@IcePrincess:
Ja, es ist eher das Zwischengeschoss. ;) Also unten geht, ab einer gewissen Höhe (die im Contemporary aber eher selten vorkommt) geht's auch, nur dazwischen, und das ist was gefragt ist, 'haut es irgendwie nich' so rein'. :( Und wenn ich sowas 'rein klassisch' singe ist es zwar auch mit Power, aber das hört sich dann für die meisten Sachen halt viel zu 'schwer und altbacken an'. Oh man, versteht man, was ich meine? :gruebel:

@Callas:
Okay, aber Sängerinnen wie Julie Andrews würden heute nicht mehr gecastet, würde ich mal behaupten. Das muss schärfer und nicht so glatt klingen. Ist zumindest, was ich beobachte.
 
Ich verstehe verdammt genau, was Du meinst ;)

Ich habe jahrelang mit einem ähnlichen Problem gekämpft. Meine erste Gesangslehrerin ordnete mich unter Mezzo ein. Das war für mich okay, weil ich eher nach Alt klingen wollte. Dummerweise habe ich Jahre gebraucht, bis dann eher durch Zufall ans Licht kam, dass ich doch kein Mezzo bin. Den Klang kann ich sehr gut "machen" und ich spiele bis heute mit dieser Stimmfarbe. Aber erst seit ich als Sopran meine Mischstimme kennenlernen konnte, habe ich Lautstärke und Durchschlagskraft bekommen. Ich hatte mit meiner Gesangslehrerin nach Reid gearbeitet, hauptsächlich um meinen zu der Zeit superextremen Bruch in den Griff zu bekommen, aber auf einmal war der Mix da, mühelos und so was von laut, das hätte ich früher nicht geglaubt. Übrigens kam da dann auch die Schärfe, und die lässt sich bis so f'' auch gut umsetzen. Nur drüber muss ich dann (wie wohl fast alle) in den reinen Kopfklang wechseln und da geht das angebeltete nicht mehr.

Ich hab' übrigens auch das Gefühl als ob man in letzter Zeit im Musical sehr auf scharfe Stimmen setzt. Das ist weniger die Frage "Sopran oder nicht" sondern das exakte Timbre.

Lange Rede, kurzer Sinn: Mit einem guten Stimmbildner mal versuchen nach Reid zu arbeiten und das Singen funktional anzugehen. Ich halte zwar nix davon, die zwei Register erst mal zu trennen, aber für Leute wie mich, die eben zwei getrennte Register haben und dazwischen nur heiße Luft ist er eine großartige Hilfe.
 
Liebe Ice,
da ich mich mit Reid nicht auskenne, eine neugierige Frage: wie sieht das in der Praxis aus ? Heißt das wirklich, man macht zunächst konsequent nur Übungen mit der isolierten Bruststimme und anschließend mit der Kopfstimme ? Und dann folgt die Mischstimme (was Du als "dazwischen nur heiße Luft") bezeichnet hast ?
Es fällt mir sehr schwer, mir das konkret vorzustellen.
schöne Grüße
Bell
 
Zuletzt bearbeitet:
bei manchen Stimmen funktioniert diese Registertennung nicht - eine Freundin von mir hatte funktionalen Unterricht und bei ihr hat das zur stimmschädigung geführt, da ihre Stimme von Natur aus sehr kopfig angesetzt ist:
hier ihre myspaceseite
http://www.myspace.com/sonjalisaursulabeckmann

wobei sie auch operngesang studiert und gar nicht contemporary singt

ich glaube, dass Oper von "oben nach unten" körpertechnisch aufgebaut wird - die kopfresonanz ist bedeutend wichtig und der sitz ist enorm weit oben und vorne sowie wird nicht so brustlastig gestützt
und contemorary wird von "unten nach oben" aufgebaut - die bruststimme ist betont und die Maske sitzt natürlich + breit und tiefer als in der Klassik

Leute, die einen Bruch in der stimme haben (trotz guter mittellage), haben dann wohl auch eher die Anlage zum Belting und somit auch zur funktionalen Technik - die wird in der Klassik gerade NICHT geschult



@ Sunny Hunny
Okay, aber Sängerinnen wie Julie Andrews würden heute nicht mehr gecastet, würde ich mal behaupten. Das muss schärfer und nicht so glatt klingen. Ist zumindest, was ich beobachte.


Schärfe ist ein anzeichen für eine schlechte technik
das Gepushte wiederum ein Anzeichen für das Stimmfach Spinto ( z.B-. C. Aguilera) - und das stimmfach ist vererbt - das kann man nicht antrainieren


Außerdem:
Kristin Chenoweth hat doch gerade eine TOP Karriere am Broadway : (aus Wikipedia)
Kristin Chenoweth gab im Jahr 1997 ihr Broadwaydebüt in der Produktion von Steel Pier. Einem breiten Publikum wurde sie 1999 bekannt als sie in dem Musical You're a good man Charly Brown spielte. Ihre Interpretation der Sally brachte ihr sowohl einen Tony Award als auch einen Drama Desk Award als beste Nebendarstellerin ein

Internationale Bekanntheit erlangte sie insbesondere durch ihr Engagement in der Originalbesetzung der Broadwayproduktion des Musicals Wicked - Die Hexen von Oz an der Seite von Idina Menzel und Joel Grey. Für ihre Darstellung der Hexe Galinda/Glinda wurde Chenoweth mehrfach ausgezeichnet.

2007 feierte sie Erfolge mit dem Musical The Apple Tree, für das sie erneut für den Drama Desk Award nominiert wurde. 2008 verkörperte sie die Kunigunde in dem Musical Candide an der English National Opera
http://de.wikipedia.org/wiki/Kristin_Chenoweth

Sie ist eine Koloratursoubrette (sehr kleine Stimme + sehr leicht + sehr hoch):
Chenoweth is a classically trained coloratura soprano, and well known for her skilled singing technique and artistic interpretations. She has a vocal range of four octaves. Chenoweth is able to sing the note "F6" (1396.913 Hz), also known as "F above High C".
http://en.wikipedia.org/wiki/Kristin_Chenoweth
 
Zuletzt bearbeitet:
da ich mich mit Reid nicht auskenne, eine neugierige Frage: wie sieht das in der Praxis aus ? Heißt das wirklich, man macht zunächst konsequent nur Übungen mit der isolierten Bruststimme und anschließend mit der Kopfstimme ?
Laut seinem Buch ja. Die Phase haben wir sozusagen übersprungen, weil ich ja eine isolierte Bruststimme und eine starke hohe Kopfstimme hatte. Weil ich den Brustbelt zwar nicht zu weit hochgezogen habe - heute gehe ich wieder genauso gnadenlos hoch - aber mich so festgesungen hatte dass ich es nicht geschafft habe, umzuschalten.

Eines der Probleme bei mir war ja auch, dass ich mir unter "Mischstimme" so gar nichts vorstellen konnte, und da in Reid'scher Manier die "Kopfstimme" runterzuziehen bis gar nichts mehr geht (ich komme kopfig bis c' - faszinierend.) hat mir sehr sehr gut geholfen. Du mischst natürlich in dem Moment an, aber Du merkst es nicht. Das dann wieder zu erden ist dann nicht so schwierig. Also - war für mich nicht so schwierig.

Eins sollte ich vielleicht noch anmerken - auch wenn man den Bruch äußerlich bei mir nicht mehr hört, ich selbst höre und spüre ihn sehr stark. "Spüren" jetzt nicht als schmerzhaft oder so, aber ich muss da ganz bewusst die Stimme umschalten. Ich glaube nicht, dass sich das jemals weiter bügeln ließe, meine Stimme ist halt so.

bei manchen Stimmen funktioniert diese Registertennung nicht
Deshalb hatte ich gefragt, ob SunnyHunny diese Registertrennung sozusagen sowieso hat. Dann kann ein funktionaler Ansatz helfen. Aber eben bitte bei einem guten Stimmbildner, der das Funktionale zwar im Repertoire hat, es aber bleiben lässt, wenn er merkt dass es nichts nützt oder gar schadet. Meine Lehrerin kommt aus dem Belcanto, hat Jazz studiert. Sie hat ganz ehrlich gesagt, dass sie den Reid nur sehr selten benützt, aber bei Leuten wie mir gute Erfolge damit erzielt.

Kristin Chenoweth hat doch gerade eine TOP Karriere am Broadway
Ich finde es immer sehr, sehr schwierig den Broadway mit der Musicalszene in Deutschland zu vergleichen. Die Geschmäcker sind da doch verschieden, es wird auch anders gecastet.

Ich glaube einfach, dass eines der "Hauptprobleme" wenn man seine Stimme mit den Musicals vergleicht darin besteht, dass es aktuell auf den deutschen Musicalbühnen doch die eine oder andere Belterin gibt, die mir den Atem stocken lässt. Allen voran Willemin Verkaik. Die belted in Bereiche die andere noch nicht mal sauber singen können.
Gerade weil der extreme Belt bei gewissen Castern gefragt ist, machen sich andere Sängerinnen dann eher die Stimme kaputt und wir bekommen die kreischige Schärfe, die ich zumindest mit gewissen Musicals verbinde.
 
Danke, Ice :)
So ganz verstanden habe ich dieses Reid-Prinzip immer noch nicht. Wie definiert er denn die Mischstimme ? Was genau ist das für ihn ?
Leider habe ich momentan wenig Zeit zum Lesen und Schreiben - wir haben einen Welpen im Haus. Muß jetzt schnell mit ihm runter rasen, er scheint wieder zu müssen ;)
 
Wenn ich den Reid richtig verstanden habe, gibt es bei ihm keine Mischstimme. Da geht er sozusagen konform mit dem physiologischen Ansatz. Aber ich müsst' auch noch mal nachlesen.
 
Ok, das hört sich ja alles recht spannend an, danke schonmal. :)

Aber da habe ich jetzt doch noch eine Frage:
Wenn ihr sagt, ihr spürt die Brüche deutlich - auch beim Glissando oder nur beim 'normalen' Singen? Wie im anderen Thread schon erwähnt, ich merke es, wenn ich eine Quinte oder mehr auf irgendwas zwischen e'' und fis'' springen muss, da muss ich aufpassen. Ansonsten fühle oder höre ich eigentlich keine Brüche. Klar singe ich ein a'' anders als ein e', aber da schalte ich nicht bewusst irgendwas um.

Das "Schmettern" (Belten?) ist halt im Zwischenbereich irgendwie schwierig und klingt auch nicht klar, sondern irgendwie komisch dick, aufgeblasen und wacklig. Hach, wie soll man das beschreiben...

Womit wir wieder bei der altbekannten Problematik wären: mir wär schon ein GL lieb, der sich in der Klassik zumindest auskennt, damit er weiß, woher ich komme und was ich meine, wenn ich was sage. Woher weiß ich denn, ob er das dann richtig macht oder nicht, das mit dem Reid? :gruebel: Und ich weiß auch nicht, ob das einfach nur Panikmache aus dem Klassiklager ist, aber man hört immer wieder Horrorgeschichten, wie sich Leute durch rampensaumäßiges Belten die Stimme völlig ruiniert haben. Wobei ich das, wenn ich manche Sachen höre, durchaus glaube. :eek: Habe bei mir zB auch festgestellt (und ich glaube das Phänomen ist weit verbreitet), dass mit voranschreitender Ausbildung was die Klassik angeht, die Stimme ziemlich empfindlich gegenüber allem Anderen wird. Also in einem Fach geht's weiter, aber wenn ich jetzt mal ein paar Disney oder Musicalausflüge mache, muss ich mir manche Sachen erst wieder über einen Tag erarbeiten, bis es wieder hinhaut. :(

Andererseits finde ich Musical an sich ziemlich cool. Und selbst klassisch-orientierte Musicals wie zB Cats singe ich einfach nicht komplett klassisch, weil's einfach nicht passt und sich ziemlich zum Davonlaufen anhört. Klar muss das Scheppern an manchen Stellen. Nur bei mir klappt das Scheppern nur an manchen Stellen. :(
 
Wenn ihr sagt, ihr spürt die Brüche deutlich - auch beim Glissando oder nur beim 'normalen' Singen?
Ich spüre die Brüche eigentlich nur bei einem sehr gut geführten Glissando nicht.

Das "Schmettern" (Belten?) ist halt im Zwischenbereich irgendwie schwierig und klingt auch nicht klar, sondern irgendwie komisch dick, aufgeblasen und wacklig. Hach, wie soll man das beschreiben...
Ich verstehe schon, was Du meinst. Es ist - wenn man es durch nachdenken erreichen muss - schwierig, Töne zu "schreien", die man eigentlich mit sehr wenig Kraftaufwand singen kann.
Genaugenommen ist für mich der Mixbelt "einfach" ein etwas höherer subglottischer Druck mit anderer Mundstellung. Ich kann da sogar innerhalb eines Stückes umschalten.
Bloß... ich bin eben ein Naturbelter der "übelsten" Sorte. Ich muss hart an mir arbeiten, dass ich's eben nicht tute.

Womit wir wieder bei der altbekannten Problematik wären: mir wär schon ein GL lieb, der sich in der Klassik zumindest auskennt, damit er weiß, woher ich komme und was ich meine, wenn ich was sage.
Verstehe ich völlig. Hier in Stuttgart könnte ich Dir sogar jemanden nennen. Die hat ein klassisches Studium und dann versucht auf Musical umzusteigen. Was sie im Endeffekt gelassen hat, weil sie bemerkt hat, dass es ihrer Stimme nicht gut tut.
So jemanden bräuchtest Du.

Und ich weiß auch nicht, ob das einfach nur Panikmache aus dem Klassiklager ist, aber man hört immer wieder Horrorgeschichten, wie sich Leute durch rampensaumäßiges Belten die Stimme völlig ruiniert haben.
Das ist meiner Ansicht nach nur bedingt Panikmache, weil es beim Belting einfach unglaublich wichtig ist, dass man es richtig macht und es so schwer zu kontrollieren ist, ob man es richtig macht. Da kann dann ein Forum zwar den Gedankenaustausch mit Gleichgesinnten liefern, aber eben keine echte Hilfe.
 
Wenn ihr sagt, ihr spürt die Brüche deutlich - auch beim Glissando oder nur beim 'normalen' Singen?

Da kann ich nicht so mitreden. Ich hatte nie Brüche in der Stimme, dieses Problem konnte also während meiner Gesangsausbildung fast komplett übergangen werden. Deshalb tue ich mich auch so schwer mit Reid. Ich verstehe nicht, was er meint.

Womit wir wieder bei der altbekannten Problematik wären: mir wär schon ein GL lieb, der sich in der Klassik zumindest auskennt, damit er weiß, woher ich komme und was ich meine, wenn ich was sage. Woher weiß ich denn, ob er das dann richtig macht oder nicht, das mit dem Reid? :gruebel: Und ich weiß auch nicht, ob das einfach nur Panikmache aus dem Klassiklager ist, aber man hört immer wieder Horrorgeschichten, wie sich Leute durch rampensaumäßiges Belten die Stimme völlig ruiniert haben. Wobei ich das, wenn ich manche Sachen höre, durchaus glaube. :eek: Habe bei mir zB auch festgestellt (und ich glaube das Phänomen ist weit verbreitet), dass mit voranschreitender Ausbildung was die Klassik angeht, die Stimme ziemlich empfindlich gegenüber allem Anderen wird. Also in einem Fach geht's weiter, aber wenn ich jetzt mal ein paar Disney oder Musicalausflüge mache, muss ich mir manche Sachen erst wieder über einen Tag erarbeiten, bis es wieder hinhaut. :(

Ich habe die selbe Erfahrung gemacht, nur andersherum - kann aber bestätigen, dass die Stimme bei fortgeschrittener klassischer Ausbildung empfindlicher wird. Ich kann mit meiner Contemporary-Stimme kein klassisches Repertoire singen, selbiges wird aber zumindest für die Kirche immer wieder gewünscht, und wenigstens ein paar Standards wie das Ave Maria wollte ich draufhaben. Fing also wieder mit klassischem Unterricht an, zum ersten Mal seit langer, langer Zeit, werde es aber wieder lassen, denn ich habe festgestellt, dass er meiner Belting-Stimme nicht bekommt - und auf die kann ich nicht verzichten.
Und, ja, man kann sich durch "rampensaumäßiges Belten" die Stimme durchaus ruinieren. Eine gewisse Veranlagung dazu braucht man.
 
Ich glaube, dass man einfach seine Naturanlagen akzeptieren sollte: kopfig oder brustig angelegte Stimme, helle oder dunkle Farbe, leichte oder schwere Stimme, gepusht/ rauh oder weich/ glatt, groß oder kleine Stimme, massig oder schlank etc - das ist ja in etwas das gleiche wie die Stimmfächereinteilung, nur individueller.

Und dann einfach die passenden Stücke dazu wählen - ist vgl mit dem Figurtyp - aus einer kurvigen "Sanduhr" a la Sophia Loren, Mariah Carey oder Nigella Lawson wird man keine "Röhre" a la Kate Moss oder Paris Hilton machen können bzw vglbar mit dem Farbtyp: aus einem nordischen Sommertyp wired man nie einen südländischen wintertyp machen können und umgekehrt (ich bin u.a. Visagistin, deshalb diese etwas weit hergeholten Vergleiche) - da sucht man sich ja auch Kleidung, die zum Figur- und Farbtyp passt statt nur das anzuziehen, was Trend ist, obwohl es einem überhaupt nicht steht


Die Kehlkopfgröße und die Körper- und Gesichtsanatomie sowie das Timbre sind vererbt wie alles andere auch. Es gibt stücke, die (wieder bezogen auf den "Stylingvergleich") einer Stimme einfach besser stehen als andere.
Deshalb hatte ich ja dioe Sänger + Liedanregungen hier hinein gestellt.
Diese Sängerinnen haben alle eine ähnliche Anlage (Koloratur + echt lyrisch statt gepushter, naturmetallener und deshalb rockiger Spintosound), obwohl mache wohl tiefer als andere gelagert sind.
Und alle sind TOP - Musikerinnen.
Wie schon gesagt, ich bin auch lyrisch + Koloratur + damit eigentlich SEHR zufrieden, weil GENAU diese Art von Liedern zu singen meine Leidenschaft ist.
Man muß sich auf das konzentrieren, was man kann - verkauft sich nach außen auch besser dann als irgendeiner Vorstellung hinterher zu laufen, die mit der Realität nichts zu tun hat.
 
@Callas:
Ich verstehe was du meinst. :) Ich bin nur, glaube ich, für die Profi-Opernbühne nicht wuchtig genug in der Stimme, aber für's Musical eben nicht fetzig genug. Glaub ich. Find ich. Befürchte ich. Keine Ahnung. Wenn ich mal diese eklige Erkältung los bin (die natürlich immer kommt, wenn man sie gerade gar nicht brauchen kann), stell' ich mal eine Arie rein. Hab ja bist jetzt nur moderne Sachen hochgeladen.

Wo studiert deine Freundin denn Gesang? Hat sie das mit der Registertrennung im Studium gehabt oder davor/nebenbei?

Hast du übrigens Lust mal ne Farbberatung bei mir zu machen? :D
 
ich finde schon, dass deine Stimme GERADE zu Musicals passt - nur die Stückauswahl sollte stimmen - für mich klingst du nach leicht lyrisch, da deine Stimme soubrettig zierlich klingt + weich und berührend, also zu lyrisch für eine reine Soubrette (nicht so wie meine Freundin z.B: - sie klingt natürlich hell und silbrig statt dunkel- warm lyrisch, ist eine reine Soubrette).
Das Zierliche ist wohl auch das, was dich stört.
Ich würde mir über die GRöße der Stimme nicht so arg Gedanken machen - wenns nicht an der Technik liegt (Stütze etc), dann ist die Stimme einfach genetisch so. In der eigenen Familie wird man dann wohl diese Anlage auch bei weiteren Familienmitgliedern finden.
Mir wurde mal in einem Kurs gesagt, dass die Stimmgröße egal wäre, der Ausdruck wäre wichtig + dass eine Stimme sich im Raum drehen können sollte.

Eine der bekanntesten deutschen Musicalsängerinnen ist doch Jana Werner - und die hat eine absolute Soubrettenstimme (hat schon die ganzen Disneyfilm - Rollen gesungen: Belle, Arielle etc :
http://www.youtube.com/watch?v=vf8Qa-HMMs4&translated=1

Für Oper müßtest du, finde ich, deine Stimme noch viel mehr klassisch trainieren, klingt viel musicalmäßiger trainiert.
Das Lied von Kristin Chenoweth würd gut passen (goodnight, my someone) oder generell
alle, die ich hier reingestellt hab

Farbberatung - lol - da bräucht ich ein foto von dir


Übrigens finde ich, dass du eine schöne Stimme hast - Trends vergehen, zeitlose (Stimm-) Schönheit bleibt - lol
klingt ähnlich zu Jana Werner, nur weniger soubrettig
 
Zuletzt bearbeitet:
Also das in den Videos ist wie gesagt ganz und gar nicht, wie ich jetzt zB eine Arie singen würde. Davon hatte ich bisher nichts hochgeladen und momentan leider erkältet, deswegen kann ich das jetzt schlecht erklären. :(

Ach, das mit dem Foto lässt sich machen - bekommst ne PM. :D
 
@Sunny Hunny: ich finde auch, daß Du eine gute Musicalstimme hast. Es geht letztendlich um eine kluge Repertoire-Auswahl, die die eigene Stimme richtig zur Geltung kommen lässt, wo Du ihre Stärken ausspielen kannst. Darüber würde ich mir mal intensiv Gedanken machen. Was kann ich stimmlich gut bewältigen, welche Rollen kämen dafür in Frage bzw. welches Genre, welche Songs.
 
die eigene Arbeit objektiv zu betrachten ist oft gar nicht so leicht - ich hör mir oft aufnahmen von mir an und schreib alles auf - positiv + negativ, was mir auffällt - so, als ob es nicht meine eigenen aufnahmen wären. immer intuitiv, unvoreingenommen + aus dem gefühl heraus - da bin ich schon auf ganz neue erkenntnisse gekommen, die mir kein lehrer vorher gesagt hatte. ´
da bin ich auch schon auf neue liedideen gekommen, die zu meiner stimme passen würden.
und falls die originalversion zu tief ist oder zu hoch ist, dann kann man die partitur ja einfach in die angenehme lage transponieren.
oder man fügt, singt man ein coverstück, einen kurzausschnitt seines gesangs in das originalstück ein - da merkt man dann, was zum original gleich ist und wo man noch an sich arbeiten muss.
was mir auch oft hilft ist, mich in andere stimmen hineinzudenken - wo bin ich gleich, wo grenzt sich meine stimme ab + warum?
ich versuche mich auch, auch wenns etwas merkwürdig klingen mag, in instrumente hinein zu denken. ich spiele cello und in den celloklang kann ich mich gut hineindenken, nur bin ich bei weitem nicht so tief gelagert - meine stimme ist sehr hoch und klingt nicht so robust wie ein cello,- das weiche, runde und volle im klang ist allerdings ähnlich.
was mir auch nützt ist mir meinen stimmklang, aus dem gefühl heraus intuitiv, als farbe vorzustellen - so findet man seine eigene stimme auch.
 
Ich glaub, ich hab manchmal eher das Problem, dass ich natürlich Stücke singe, die ich mag und von denen mir das Original gefällt - und ich dann automatisch in den 'Imitationsmodus' verfalle. :(
 

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