Wenn dann aber jemand einen "Prog" Keyboarder sucht fuer Musik die gar kein "Prog" ist liegt da evtl. der Hase begraben.
Interessante These... ;-) Da ist was dran...
Also Prog = Progressive war zu den Anfängen halt auch ein Synonym für den Einsatz neuer Instrumente wie dem Synthesizer und vor allem der Erweiterung der Standardlänge von Musikstücken auf 10-30 Minuten-Kompositionen. Weggang von festgefahrenen Akkordstrukturen. Wechsel der Rhythmik innerhalb der Stücke, auch auf 5/4 Taktmaß z.B.
Dazu dann klassische Elemente einflechten, hohe Dynamikwechsel in den Kompositionen, textliches Neuland, sehr lange ausgefuchste Soli und Improvisation....
Der "Werkzeugpark" war meist eine Synthi-Burg mit Moogs, Rolands, Oberheims etc., dazu Rhodes, Wurli, Clavinet, Hammond, Mellotron, CP70, und String-Machines!!
Später in der Neo-Prog-Phase mit Bands wie Kansas, Marillion, Saga und eben auch DT dann mehr polyphone Synths, in den Anfängen waren es eher Minimoog und SEM´s, Arps etc. (Genesis, ELP, Yes, Gentle Giant...).
Heute verstehen viele wohl eher den symphonischen Anteil bei den Synth-Sounds darunter im Bereich der Prog-Metal oder NewArtRock Bands... Viele schwere Synth- und String-Pads, Chöre, fette Leadsounds die an Modularsysteme erinnern... und halt ausgedehnte Soundwände und epische Texte mit leicht "klassisch/episch" angehauchter Akkordik.
Für mich sind diese Bands aber zwar auf ihre Art auch progressiv in Ihren Ansätzen, aber die musikalische Umsetzung finde ich oftmals im Vergleich zum klassischen Progressive Rock eher langweilig. Zu viel Hick Hack, zu wenig grundsätzlich interessante Song-Strukturen.... Obwohl das nicht für alle dieser Bands gilt. Habe für mich gerade Sylvan entdeckt.. Das finde ich z.B. sehr interessant, schöne Weiterentwicklung der alten Ansätze! Hat sowas Marillion-mäßiges...