Also Leute Moment mal... Wir wollen uns hier doch mal nicht aufregen. Alle ganz ruhig bleiben
Ich beschränke mich mal nur auf die
inhaltlichen Aussagen von "Joeckel", alles andere lasse ich außen vor.
Ich glaub meine Ausführung wird etwas länger...
Die Gibson Les Paul wir seit Mitte der 80er Jahre mit den "Schweizer-Käse"-Löchern in Mahagoni-Body hergestellt. Erst ab Mitte 2006 begann man die Les Paul Standard zu "chambern", also richtige Hohlkammern einzufügen. Diese Eigenschaft kann man mögen, muss man aber nicht. Fest steht, sie macht die Gitarre leichter (ca. 3,2 - 3,4 kg) und verändert den Sound ein wenig. Viele sagen, dazu zähle ich auch, dass der Sound dadurch einen anderen, "luftigeren" Charakter erhalten hat und viele Spieler, auch "Fachleute" finden das eine Bereicherung. Ich finde es auch sehr gut. Aber "Klang" ist nun mal Geschmackssache. Der eine mag das , der andere mag das nicht. Die "Schweizer-Käse"-Löcher hingegen sorgen nur für ein leichteres Gewicht (im Schnitt 3,9 - 4,1 kg). Hier kann ich noch verstehen, wenn man das als "Verarsche" betiteln will, denn Gibson hatte dieses eine Zeit lang getan, ohne es öffentlich bekannt zugeben. Erst in den 90er Jahren ist es mal aufgefallen, als jemand seine Standard röntgen ließ. So vielen die Bohrungen erst auf. Komischerweise gelten aber die Les Paul Standards von den frühen 90ern bis Mitte der 90er Jahre (als die Bohrungen also noch nicht bekannt waren) als mit die besten Les Pauls die nach 1969, also nach der Übernahme durch den Norlin-Konzern, überhaupt gebaut wurden. Nach Bekanntgabe dieser Löcher wurden diese dann offiziell als "Weight-relief-Bohrungen" von Gibson bezeichnet und offiziell bekannt gegeben. Heute ist das kalter Kaffee von gestern. Außerdem welches Ahornfurnier????? Auf JEDER Gibson Les Paul mit angegebener Ahorndecke, sitzt auch wirklich eine echte Ahrondecke mit Stärke von ca. 17 mm!
Warum hat man aber denn bei der normalen Großsserienproduktion keine massiven Mahagoni-Bodies mehr??? Ganz einfach: Sie wären für viele Kunden zu schwer. Viele sind/waren ja so bekloppt und sagen "eine Les Paul muss leicht sein - schwer ist scheiße und klingt scheiße". Heute heißt es oft wieder "eine Les Paul muss schwer sein damit der Sound fett ist. Leicht ist Schrott". Die Leute sind doch bekloppt. E kommt doch letztlich darauf an wie mir ein Instrument liegt und ob mir der Klang gefällt - völlig ab davon ob schwer, leicht, massiv, Sperrholz, Plastik oder sonst was.
Zurück zum Holz: So und warum wären die massiven Bodies aus der normalen Standardproduktion zu schwer?? Nicht weil das Holz zu feucht ist oder sonst was, die Holzqualität an sich ist im Vergleich zu dem ganz alten Holz einfach eine andere. Die Feuchtigkeit liegt weiterhin bei 8 - 10% und getrocknet wird mit einer Vakuum-Heizmaschine, was aber dem Holz an sich überhaupt nichts schlechtes zufügt, denn es kommt auf die Holzfeuchtigkeit an und die wird damit genauso erreicht wie mit Ablagerung. Die Zellwände des Mahagonis sind bei dem heutigen Holz durch Umwelteinflüsse, z.B. die höhere durchschnittliche Jahrestemperatur, deutlich dicker als bei dem Holz, welches vor 50 Jahren verbaut wurde. Auch wird aus Kostengründen nicht mehr die gleiche Mahagoniart in der Standard-Fertigung verwendet sondern nur noch im Custom Shop bei den Reissues. Achso die Sache die du mit "klar kann gibson hingehen und was neues probieren, aber die dann noch vintage sunburst 59 nennen ist doch ein witz." ansprichst darft du nicht verwechseln! Diese "59" gibt es nur aus dem Custom Shop als "LEs paul 1959 Reissue" und die sind massiv und wiegen zudem wie die alten aus den späten 50ern zwischen 3,8 und 4,1 kg.
Die Sound-Kammern (Chambers der aktuellen Les Paul Standard, Studio usw.) sind für mich überhaupt keine Verarsche. Es ist doch bekannt. Überall, bei jedem verdammten Shop steht das dran. Entweder man kauft es dann oder man lässt es. Das gleiche gilt für diese Käse-Löcher bei der aktuellen Les Paul Traditional. Das ist auch bekannt und steht überall dran.
Man muss ja auch keine Gibson mit Sound-Kammern oder den Käse-Löchern kaufen. Dann geht mal halt zum Custom Shop und holt sich eine 1958er oder 1957er Reissue, wenn einem die 1959er Reissue zu teuer ist. Sollten aber diese baulichen Änderungen, die wie gesagt schon seit Mitte der 80er Jahre bei der Les Paul Standard stattgefunden haben einen davon abhalten eine Gibson Les Paul zu kaufen, ist das völlig hirnrissig und bekloppt. Denn, wie schon von mir oben erwähnt, kommt es auf das Gesamtpaket an. Wie liegt mir die Gitarre, wie ist die Bespielbarkeit, wie ist der Klang (trocken und verstärkt) uvm. und danach sollte man sich entscheiden ein Instrument zu kaufen und nicht nach baulichen Änderungen. Dann dürfte die Les Paul Axcess ja nur gehasst werden. Wird sie aber nicht. Sie ist "chambered", hat auf der Bodyrückseite eine Ausfräsung (z.B. für Bierbäuche...
) und im Bereich der Hals-Body-Verbindung ist sie abgeflacht. Absolut geiles Teil. Sehr, sehr leicht zu bespielen. Denn das habe ich bei Gibson und Nicht-Gibson-Instrumenten im Lauf der letzten gut 15 Jahre immer wieder festgestellt: Die Bundierung von Gibson und dann dazu noch dieses Fret-Edge-Binding (also das hochgezogene Griffbrettbindung bis an die Bünde) gibt einem ein so extrem komfortables Spielgefühl, was ich sonst bei keinem anderen Hersteller/Marke hatte. Und ich hatte wirklich unzählige aus unterschiedlichsten Jahrzehnten. Ich habe neben den Custom Shop Instrumenten auch einige aus der Standard-Produktion und beispielsweise bei der Les Paul Standard von 2007 (die übrigens noch die alten Spezifikation hatte nur eben mit gechamberten Body) sowie bei der Low-Budget-Gitarre Les Paul Studio 50s Tribute lässt es sich so butterweich greifen - völlig ohne Druck. Ich muss quasi nur die Finger auflegen, so dass die Saiten nur leicht die Bünde berühren und schon passt es. Es schnarrt noch nicht mal etwas. Diese Verarbeitung der Bundierung ist also wirklich hervorragend.
Achso und mal darauf zu kommen, dass angeblich die Verarbeitung bei den Les Pauls aus den 50er Jahren ja so toll gewesen sein soll: Blödsinn!!! Vielen regen sich bei Gibson heute über kleine Verarbeitungsfehlerchen auf. Die hätten die alten Les Pauls dann gleich wieder ohne angetestet zu haben wieder in den Ständer gestellt.
Beispiel Pickuprahmen des Neck-Humbuckers: Diese sitzt bei sehr, sehr viele alten Les Pauls aus den 50er Jahren nicht passgenau, also nicht genau am Griffbrett. Es ist immer ein Spalt von 1 oder gar 2mm zu sehen. Das hat man bei manchen heutigen Les Pauls auch, aber nur ganz ganz selten. Bei den heutigen regt man sich aber auf und die alten dürfen das, oder wie?!? So ein Müll! Verarbeitungstechnisch sind die heutigen viel exakter als die alten.
Also, abschließend bleibt mir nur zu sagen: Kauft die Gitarre, die euch im Gesamtpaket gefällt und lasst eure Entscheidung nicht nur durch ein Kriterium beeinflussen.