Gibson Les Paul Tribute: Kopfplattenbruch nach Transport -> welche Wertminderung?

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Hi,

kurze Frage zum Wertverlust beim Kopfplattenbruch einer Gibson Les Paul 2016 HP Tribute P90. Ich hab da was mit 1/3 im Kopf, bin mir allerdings nicht mehr sicher, wo ich das aufgeschnappt habe bzw. dieser Wert so korrekt ist. Hier auch einmal der entstandene Schaden:

20220405_180943.jpg
20220405_180951.jpg
20220405_180957.jpg


Zum Glück offensichtlich ein glatter Bruch, dessen Reparatur mein Tech mit ab 60 € taxiert. Das Veneer hat natürlich auch einen abbekommen, ist jedoch nicht gebrochen, sondern nur einen entsprechenden Knick.

Mir geht es jetzt eher darum, dem Verkäufer einen reellen Wert für den Wertverlust zu beziffern. Kaufpreis der Gitarre 875 €. Was meint Ihr?

Danke Euch.
 
Eigenschaft
 
Der American Vintage Guitar Price Guide hatte mal den gut reparierten Kopfbruch mit mindestens 1/3 Abzug bewertet, vielleicht hast Du die Zahl daher?
 
Ich denke mal, das hängt stark davon ab, wie wertvoll die Gitarre selbst ist und wie gut man die Reparatur optisch unauffällig hinbekommt.
Da ist ja auch nicht jeder Bruch gleich.

Ferdinand van den Berg von Ferns Guitars hat mal gemeint, dass die Gibson Kopfplatten "schöner" abbrechen als die von Epiphone Gitarren (fand ich auch interessant).

Zu sehen hier:

 
Erhalte vom Verkäufer insgesamt 300 € zurück. Dies ist für mich ein befriedigender Ausgleich.
 
Was ist denn da überhaupt passiert?
Wurde die Gitarre verschickt und ist beim Transport kaputt gegangen?
Wenn ihr da z.B. bei DHL verschickt hattet und die Gitarre "DHL-konform" verpackt wurde, kannst du das Geld auch von denen zurückbekommen (bzw. der Versender als Vertragsparter von DHL).
 
Ja, das sieht nach einem sehr schönen Kopfplattenbruch aus, den man annähernd unsichtbar reparieren können sollte.

60,- € wären dann aber auch geschenkt.

300,- € Beteiligung vom Verkäufer scheinen mir auch kulant.

*
 
Ja, das sieht nach einem sehr schönen Kopfplattenbruch aus.
Ja, sehr schön! :ROFLMAO:

Über den Reparaturbetrag war ich auch angenehm überrascht. Gleich mal einen Termin mit meinem Tech ausmachen, bevor er teurer wird. ;) Rückzahlung ist ebenfalls bereits geregelt und erfolgt.

Bei der Art von Verpackung braucht man bei DHL noch nicht einmal anklopfen. Dünner Karton (nicht viel höher als die Gitarre selbst), ein wenig Luftpolsterfolie, das war´s. Jetzt weiß ich aber auch, dass ich meine Gitarren nahezu atombombensicher versende.
 
Bei der Art von Verpackung braucht man bei DHL noch nicht einmal anklopfen.

Deshalb hab ich auch geschrieben "wenn die Gitarre DHL-konform verpackt wurde" - wenn das wirklich gemacht wurde, hat man tatsächlich eine reelle Chance.
Hatte mal selbst so einen Fall und es wurde dann gezahlt - war aber auch echt gut verpackt gewesen.
Keine Ahnung, was die damit gemacht hatten, wahrscheinlich im LKW mit Anlauf gegen die Wand geworfen oder so... :ugly:
 
So viel Energie ist da nicht nötig.

Wenn ein stehender Karton umkippt reicht das meist schon. Gilt auch für Gitarren im Koffer: Niemals aufrecht hinstellen!

*
 
@Bassturmator

Bei mir ging es nicht um einen solchen (Ab-)Bruch der Kopfplatte, sondern nur um ein kleines ca. 1 cm langes Stück seitlich von der Spitze einer Kopfplatte (aus Ahorn), das abgesplittert ist.
Gitarre war im dick gepolsterten Gigbag, im Umkarton, drumherum noch reichlich Luftpolsterfolie und nochmal der Außenkarton.
Da war wohl wirklich ein "Spezialist" am Werk gewesen.
Vielleicht ist auch einer mit dem Gabelstapler reingefahren, wer weiß. :)
 
Gabelstapler: eher nicht, keine Beschädigung am Karton. Dann schon eher, wie von @Bassturmator beschrieben. Als ich die Verpackung sah, wußte ich fast schon instinktiv, was mich erwarten würde.
 
Meinte ja auch auf meinen Fall bezogen, dass ich nicht glaube, dass das vom Umfallen kommt.
Ein Kopfplattenbruch ist ja was anderes - da wirkt auch immer der komplette Saitenzug drauf (über 40 kg).
Wenn man dann quasi dagegenhaut (bzw. der Karton umfällt), kann das schon passieren - vor allem, wenn die Gitarre selbst völlig ungeschützt im Koffer liegt (da würde ich dann auch noch im Koffer was um die Kopfplatte machen).
 
Wenn man dann quasi dagegenhaut (bzw. der Karton umfällt), kann das schon passieren - vor allem, wenn die Gitarre selbst völlig ungeschützt im Koffer liegt (da würde ich dann auch noch im Koffer was um die Kopfplatte machen).

Unser geschätzter Kollege Gregor Hilden, der sehr viel Erahrung mit dieser Thematik hat hat dazu auf seiner website gut beschrieben wie er es macht.

Nach meiner Einschätzung ist das trotzdem kein zuverlässiger Schutz vor einem Kopfplattenbruch, denn diesen kleinen Impuls kann man nicht mir haushaltsüblichen Mitteln abwenden.

*
 
hat dazu auf seiner website gut beschrieben wie er es macht.

Jap, wurde auch neulich erst wieder mal hier erörtert.

Einen 100%igen Schutz wird es wohl kaum geben, aber man kann wenigsten versuchen, so gut wie möglich zu verpacken inkl. Polster und Füllmaterial.

Wobei es schon auch erstaunlich ist, wie oft nichts passiert, wenn man mal schaut, wie manche das machen.
Ich habe z.B. schon öfters bei Youtube gesehen, dass Leute ihre Gitarren nur im Koffer zugeschickt bekommen haben.
Also nichtmal mit Karton. Einfach nur Gitarre im Koffer und Versandaufkleber auf dem Koffer außen dran.
Vielleicht gehen US Paketboten liebevoller mit Gitarren um. :D
 
Ein Paketbote erzählte mal, dass die Pakete bei der Abfertigung teils bis zu einen Meter von Fließbändern fallen. Und auch aus den Wagen der Zulieferer werden sie bisweilen kleinere Strecken geworfen (!). Insofern ist zB DHL recht klar darin, dass auch eine Gitarre so verpackt sein muss, damit ein Sturz aus bis zu einem Meter Höhe verkraftet würde. Keine Ahnung ob das selbst bei sehr sorgfältiger Verpackung möglich ist, wenn der Winkel der Krafteinwirkung für den Hals wirklich ungünstig ist.

Eine Frage noch zum Thema: Wenn ich Gitarren verschicke, schließe ich eine Haftung meinerseits für Transportschäden immer aus und versichere aber eine sorgfältige Verpackung, die ich auch mit Fotos dokumentiere. Ist das möglich oder wiege ich mich da nur vermeintlich in Sicherheit?
 
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Über den Reparaturbetrag war ich auch angenehm überrascht. Gleich mal einen Termin mit meinem Tech ausmachen, bevor er teurer wird. ;) Rückzahlung ist ebenfalls bereits geregelt und erfolgt.

Das ist wirklich ein guter Preis. Als bei meiner Gitarre (Fender Resonator) die Kopfplatte gebrochen war hab ich bei 3 Gitarrenbauern nachgefragt und unter 250,- Euro war keiner von ihnen.
Als Grund haben sie angegeben, dass das Nachlackieren so teuer wäre. Aber ohne wollten sie es nicht machen, da dieser "Pfusch" auf sie zurück fallen würde.
 
Aber ohne wollten sie es nicht machen, da dieser "Pfusch" auf sie zurück fallen würde.

Das kann ich sogar irgendwo nachvollziehen.

Stell dir mal vor, die Gitarre wird verkauft, der aktuelle Besitzer macht dann im MB einen Thread auf inkl. Makrofotos und schreibt, dass der Bruch lt. Vorbesitzer von Gitarrenbauer XY repariert wurde.

Was meinst du, was dann hier los wäre, wenn das so eine "hält wieder aber schaut halt blöd aus" Reparatur war? :evil:
 
Für mich hat der Fall zwei Aspekte:

1. Kaputte Gitarre: so ist sie nichts wert und man muss sie reparieren lassen, was Geld kostet. 60 Euro finde ich jetzt schon extrem günstig (inkl. Schleifen und Lackausbesserung?). Da würde ich noch Überprüfen der Elektronik, neue Saiten und Einstellen dazu rechnen. Mit allen Aufwand (inkl. hin und her bringen etc.) sähe ich schon 250 Euro reell.

2. Reparierte Gitarre: Grundsätzlich ist eine Gitarre mit einem reparierten Halsbruch natürlich weniger wert als eine unbeschädigte Gitarre. Einen generellen Abschlag/Prozentsatz sehe ich da nicht. Eine Gitarre, die ich immer noch beliebig oft zum normalen Preis unbeschädigt bekommen kann, sehe ich bei ca. 1/3 des Wiederbeschaffungspreises. Eine reparierte originale 59er LP (oder alles mögliche um dieses Baujahr herum - also kein Re-issue!) läge für mich bei einem Abzug von 10 bis 25 % (je nach konkretem Modell und ursprünglichem Preis - hier muss man eben überlegen, ob man den alten Hals mit Reparaturstelle lässt oder einen (nicht zeitgemäßen) neuen Hals montiert.

Ich hatte ja mal eine Fernandez Monterey mit Halsanbruch

Fernandes_Schaden_Seite_4_Bild_0001.jpg


Der ursprüngliche Käufer (700 Euro vor dem Schaden) wollte sie grundsätzlich nicht mehr. Ein Käufer einer anderen Gitarre war für 180 Euro happy damit.

Also ich würde auf keinen Fall mehr als 1/3 des ursprünglichen Preises bezahlen, mithin 290 Euro, da ja auch noch die Reparaturkosten zu Buche schlagen - und das halte ich noch für einen fürstlichen Preis, weil man solche Gitarren ja auch noch unbeschädigt findet.
 
Bei den 60 € handelte es sich um eine erste Abschätzung auf Grund der o.g. Fotos via WhatsApp und beinhaltet auch nur das einfache Leimen des Bruchs ohne weitere Retusche. Wenn dies notwendig werden sollte, lasse ich das natürlich machen, auch wenn es de facto den Preis erhöhen wird. Aber das ist mir die Sache dann doch schon wert.

Um-/Ausbau der Elektrik kommt erst einmal nicht in Frage. Hörte bis dato ja noch keinen Tone von ihr und kann daher nicht sagen, was ihr klanglich fehlt oder sie braucht.
Ich habe z.B. schon öfters bei Youtube gesehen, dass Leute ihre Gitarren nur im Koffer zugeschickt bekommen haben.
Genau so erhielt ich mal eine Gitarre aus Japan. Ich war sehr überrascht, als der Postbote meinte "Hab hier Ihre Gitarre!" :biggrinB:.
 
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